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Regelwerk, Allgemeines, Sanktionen

StVollzG - Strafvollzugsgesetz
Gesetz über den Vollzug der Freiheitsstrafe und der freiheitsentziehenden Maßregeln der Besserung und Sicherung

Vom 16. März 1976
(BGBl. I 1976 S. 581, 2088, 1977 S. 436; 18.08.1976 S. 2181; 22.12.1981 S. 1523; 20.01.1984 S. 97; 20.12.1984 S. 1654, 1985 S. 1266; 27.02.1985 S. 461; 27.01.1987 S. 475; 20.12.1988 S. 2477; 18.12.1989 S. 2261; II 31.08.1990 S. 889; I 17.12.1990 S. 2847; 24.03.1997 S. 594; 26.01.1998 S. 160; 01.07.1998 S. 2208; 26.08.1998 S. 2461, 1999 S. 1096; 02.08.2000 S. 1253; 27.12.2000 S. 2043; 18.05.2001 S. 904; 10.12.2001 S. 3422; 22.08.2002 S. 3390; 05.10.2002 S. 3954; 25.11.2003 S. 2304; 23.12.2003 S. 2848; 27.12.2003 S. 3022; 23.03.2005 S. 930; 31.10.2006 S. 2407; 19.02.2007 S. 122 07; 19.12.2007 S. 3024 07a; 17.06.2008 S. 1010 08; 29.07.2009 S. 2274 09; 05.12.2012 S. 2425 12; 25.04.2013 S. 935 13; 31.08.2015 S. 1474 15; 05.07.2017 S. 2208 17, 17a i.K.; 17.07.2017 S. 2581 17b; 30.10.2017 S. 3618 17c; 17.12.2018 S. 2571 18; 19.06.2019 S. 840 19; 20.11.2019 S. 1724 19a; 09.12.2019 S. 2146 19b; 25.06.2021 S. 2099 21; 05.10.2021 S. 4607 21a; 12.07.2024 Nr. 234 24a1, 24a2, 24a3 i.K.)
Gl.-Nr.: 312-9-1



Siehe Fn. *

Erster Abschnitt
Anwendungsbereich

§ 1

Dieses Gesetz regelt den Vollzug der Freiheitsstrafe in Justizvollzugsanstalten und der freiheitsentziehenden Maßregeln der Besserung und Sicherung.

Zweiter Abschnitt
Vollzug der Freiheitsstrafe

Erster Titel
Grundsätze

§ 2 Aufgaben des Vollzuges

Im Vollzug der Freiheitsstrafe soll der Gefangene fähig werden, künftig in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen (Vollzugsziel). Der Vollzug der Freiheitsstrafe dient auch dem Schutz der Allgemeinheit vor weiteren Straftaten.

§ 3 Gestaltung des Vollzuges

(1) Das Leben im Vollzug soll den allgemeinen Lebensverhältnissen soweit als möglich angeglichen werden.

(2) Schädlichen Folgen des Freiheitsentzuges ist entgegenzuwirken.

(3) Der Vollzug ist darauf auszurichten, daß er dem Gefangenen hilft, sich in das Leben in Freiheit einzugliedern.

§ 4 Stellung des Gefangenen

(1) Der Gefangene wirkt an der Gestaltung seiner Behandlung und an der Erreichung des Vollzugszieles mit. Seine Bereitschaft hierzu ist zu wecken und zu fördern.

(2) Der Gefangene unterliegt den in diesem Gesetz vorgesehenen Beschränkungen seiner Freiheit. Soweit das Gesetz eine besondere Regelung nicht enthält, dürfen ihm nur Beschränkungen auferlegt werden, die zur Aufrechterhaltung der Sicherheit oder zur Abwendung einer schwerwiegenden Störung der Ordnung der Anstalt unerläßlich sind.

Zweiter Titel
Planung des Vollzuges

§ 5 Aufnahmeverfahren

(1) Beim Aufnahmeverfahren dürfen andere Gefangene nicht zugegen sein.

(2) Der Gefangene wird über seine Rechte und Pflichten unterrichtet.

(3) Nach der Aufnahme wird der Gefangene alsbald ärztlich untersucht und dem Leiter der Anstalt oder der Aufnahmeabteilung vorgestellt.

§ 6 Behandlungsuntersuchung. Beteiligung des Gefangenen

(1) Nach dem Aufnahmeverfahren wird damit begonnen, die Persönlichkeit und die Lebensverhältnisse des Gefangenen zu erforschen. Hiervon kann abgesehen werden, wenn dies mit Rücksicht auf die Vollzugsdauer nicht geboten erscheint.

(2) Die Untersuchung erstreckt sich auf die Umstände, deren Kenntnis für eine planvolle Behandlung des Gefangenen im Vollzug und für die Eingliederung nach seiner Entlassung notwendig ist. Bei Gefangenen, die wegen einer Straftat nach den § § 174 bis 180 oder 182 des Strafgesetzbuches verurteilt worden sind, ist besonders gründlich zu prüfen, ob die Verlegung in eine sozialtherapeutische Anstalt angezeigt ist.

(3) Die Planung der Behandlung wird mit dem Gefangenen erörtert.

§ 7 Vollzugsplan

(1) Auf Grund der Behandlungsuntersuchung ( § 6) wird ein Vollzugsplan erstellt.

(2) Der Vollzugsplan enthält Angaben mindestens über folgende Behandlungsmaßnahmen:

  1. die Unterbringung im geschlossenen oder offenen Vollzug,
  2. die Verlegung in eine sozialtherapeutische Anstalt,
  3. die Zuweisung zu Wohngruppen und Behandlungsgruppen,
  4. den Arbeitseinsatz sowie Maßnahmen der beruflichen Ausbildung oder Weiterbildung,
  5. die Teilnahme an Veranstaltungen der Weiterbildung,
  6. besondere Hilfs- und Behandlungsmaßnahmen,
  7. Lockerungen des Vollzuges und
  8. notwendige Maßnahmen zur Vorbereitung der Entlassung.

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