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Regelwerk, EU 2011, Lebensmittel - EU Bund

Verordnung (EU) Nr. 187/2011 der Kommission vom 25. Februar 2011 zur Änderung des Anhangs I der Verordnung (EG) Nr. 669/2009 zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 882/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates im Hinblick auf ver stärkte amtliche Kontrollen bei der Einfuhr bestimmter Futtermittel und Lebensmittel nicht tierischen Ursprungs

(Text von Bedeutung für den EWR)

(ABl. Nr. L 53 vom 26.02.2011 S. 45, ber. L 132 S. 19;
VO (EU) 2019/1793 - ABl. L 277 vom 29.10.2019 S. 89aufgehoben)



aufgehoben (stillschweigend) gem. VO (EU) 2019/1793 

Die Europäische Kommission -

gestützt auf den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union,

gestützt auf die Verordnung (EG) Nr. 882/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. April 2004 über amtliche Kontrollen zur Überprüfung der Einhaltung des Lebensmittel- und Futtermittelrechts sowie der Bestimmungen über Tiergesundheit und Tierschutz 1, insbesondere auf Artikel 15 Absatz 5,

in Erwägung nachstehender Gründe:

(1) Die Verordnung (EG) Nr. 669/2009der Kommission 2 enthält Bestimmungen für verstärkte amtliche Kontrollen, die bei der Einfuhr von Futtermitteln und Lebensmitteln nichttierischen Ursprungs gemäß Anhang I ("die Liste") der genannten Verordnung an den Orten des Eingangs in die in Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 882/2004 aufgeführten Gebiete durchzuführen sind.

(2) Gemäß Artikel 2 der Verordnung (EG) Nr. 669/2009 wird die Liste der genannten Verordnung regelmäßig - und zwar mindestens vierteljährlich - aktualisiert, wobei zumindest Daten aus den in diesem Artikel genannten Quellen heranzuziehen sind.

(3) Die Häufigkeit und Relevanz der im Rahmen des Schnellwarnsystems für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) gemeldeten Lebensmittelvorfälle, die Ergebnisse der vom Lebensmittel- und Veterinäramt in Drittländern durchgeführten Inspektionsbesuche sowie die vierteljährlichen Berichte über Sendungen von Lebens- und Futtermitteln nichttierischen Ursprungs, welche die Mitgliedstaaten der Kommission gemäß Artikel 15 der Verordnung (EG) Nr. 669/2009 vorlegen, machen deutlich, dass die Liste geändert werden muss.

(4) Insbesondere sind bei dieser Änderung die Einträge für diejenigen Waren zu streichen, für die diese Informationsquellen ein insgesamt zufriedenstellendes Maß an Übereinstimmung mit den relevanten Sicherheitsanforderungen in den Rechtsvorschriften der Europäischen Union aufzeigen und für die verstärkte amtliche Kontrollen somit nicht mehr gerechtfertigt sind.

(5) Zudem sollten bestimmte andere Waren in die Liste aufgenommen werden, für die dieselben Quellen ein Maß an Nichtübereinstimmung mit den einschlägigen Sicherheitsvorschriften aufzeigen, das die Einführung verstärkter amtlicher Kontrollen rechtfertigt.

(6) Ebenso sollte bei dieser Änderung der Liste die Häufigkeit der amtlichen Kontrollen für diejenigen Waren vermindert werden, für die diese Informationsquellen insgesamt eine bessere Übereinstimmung mit den relevanten Anforderungen in den Rechtsvorschriften der Union aufzeigen und für die die derzeitige Häufigkeit der amtlichen Kontrollen somit nicht mehr gerechtfertigt ist.

(7) Die Einträge für bestimmte Einfuhren aus China, der Dominikanischen Republik, Indien und Südafrika sollten daher entsprechend geändert werden.

(8) Im Interesse der Klarheit der Rechtsvorschriften der EU muss auch ein Detail in der Liste betreffend die Einträge für Einfuhren von Paprika aus der Dominikanischen Republik und Gemüsepaprika aus der Türkei präzisiert werden.

(9) Die Änderung der Liste betreffend die Streichung von Einträgen und die Verminderung der Kontrollhäufigkeit sollte möglichst bald wirksam werden, da die ursprünglichen Sicherheitsbedenken nicht mehr bestehen. Die Änderungen sollten dementsprechend ab dem Tag des Inkrafttretens dieser Verordnung gelten.

(10) In Anbetracht der Zahl der erforderlichen Änderungen in Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 669/2009 ist es angezeigt, diesen durch den Anhang der vorliegenden Verordnung zu ersetzen.

(11) Die Verordnung (EG) Nr. 669/2009 ist daher entsprechend zu ändern.

(12) Die in dieser Verordnung vorgesehenen Maßnahmen entsprechen der Stellungnahme des Ständigen Ausschusses für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit

- hat folgende Verordnung erlassen:

Artikel 1

Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 669/2009 erhält die Fassung des Anhangs der vorliegenden Verordnung.

Artikel 2

Diese Verordnung tritt am dritten Tag nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft.

Sie gilt mit Wirkung vom 1. April 2011.

Die folgenden Änderungen in Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 669/2009 gelten jedoch ab dem Inkrafttreten der vorliegenden Verordnung:

  1. die Streichung der Einträge betreffend:
    1. Spurenelemente aus China,
    2. Mangofrüchte aus der Dominikanischen Republik,
    3. die folgenden Lebens- und Futtermittel aus Vietnam: - Erdnüsse, ungeschält,
      • Erdnüsse, ungeschält,
      • Erdnüsse, geschält,
      • Erdnussbutter,
      • Erdnüsse, in anderer Weise zubereitet oder haltbar gemacht;
  2. die Änderung betreffend die Häufigkeit der Waren- und Nämlichkeitskontrollen für die Einfuhren folgender Lebensmittel aus sämtlichen Drittländern:
    1. Chili (Capsicum annuum), gemahlen oder sonst zerkleinert,
    2. Chilierzeugnisse (Curry),
    3. Kurkuma (Gelbwurz),
    4. Rotes Palmöl.

Diese Verordnung ist in allen ihren Teilen verbindlich und gilt unmittelbar in jedem Mitgliedstaat.

Brüssel, den 25. Februar 2011

________________

1) ABl. L 165 vom 30.04.2004 S. 1.

2) ABl. L 194 vom 25.07.2009 S. 11.

.

Anhang

"Anhang I

A. Futtermittel und Lebensmittel nichttierischen Ursprungs, die verstärkten amtlichen Kontrollen am benannten Eingangsort unterliegen

Futtermittel bzw. Lebensmittel
(vorgesehener Verwendungszweck)
KN-Code1 Ursprungsland Gefahr Häufigkeit von
Warenuntersuchungen und
Nämlichkeitskontrollen
(%)
- Orangen (frisch oder getrocknet)
- 0805 10 20;
0805 10 80
Ägypten Pestizidrückstände,analysiert nachMultirückstandsmethoden auf der Grundlage von GC-MS und LC-MS oder nach Einzelrückstandsmethoden7 10
- Pfirsiche
- 0809 30 90
- Granatäpfel
- ex 0810 90 95
- Erdbeeren
- 0810 10 00
- Grüne Bohnen
- ex 0708 20 00
(Lebensmittel - frisches Obst und Gemüse)  
- Erdnüsse, ungeschält
- 1202 10 90 Argentinien Aflatoxine 10
- Erdnüsse, geschält
- 1202 20 00
- Erdnussbutter
- 2008 11 10
- Erdnüsse, in anderer Weise zubereitet oder haltbar gemacht
- 2008 11 91;
2008 11 96;
2008 11 98
(Futter- und Lebensmittel)  
- Erdnüsse, ungeschält
- 1202 10 90 Brasilien Aflatoxine 10
- Erdnüsse, geschält
- 1202 20 00
- Erdnussbutter
- 2008 11 10
- Erdnüsse, in anderer Weise zubereitet oder haltbar gemacht
- 2008 11 91;
2008 11 96;
2008 11 98
(Futter- und Lebensmittel)  
Getrocknete Nudeln ex 1902 China Aluminium 10
(Lebensmittel)  
- Spargelbohnen (Vigna sesquipedalis)
- ex 0708 20 00;
ex 0710 22 00
Dominikanische Republik Pestizidrückstände, analysiert nach Multirückstandsmethoden auf der Grundlage von GC-MS und LC-MS oder nach Einzelrückstandsmethoden3 50
- Bittergurke (Momordica charantia)
- ex 0709 90 90;
ex 0710 80 95
- Flaschenkürbis (Lagenaria siceraria)
- ex 0709 90 90;
ex 0710 80 95
- Paprika (Capsicum spp.)
- 0709 60 10;
0709 60 99;
0710 80 51;
0710 80 59
- Auberginen/Melanzani
- 0709 30 00;
ex 0710 80 95
(Lebensmittel - frisches, gekühltes oder gefrorenes Gemüse)  
- Erdnüsse, ungeschält
- 1202 10 90 Ghana Aflatoxine 50
- Erdnüsse, geschält
- 1202 20 00
- Erdnussbutter
- 2008 11 10
(Futter- und Lebensmittel)  
Curryblätter (Bergera/Murraya koenigii) ex 1211 90 85 Indien Pestizidrückstände,analysiert nachMultirückstandsmethoden auf der Grundlage von GC-MS und LC-MS oder nach Einzelrückstandsmethoden5 10
(Lebensmittel - frische Kräuter)  
- Chili (Capsicum annuum), ganz
- ex 0904 20 10 Indien Aflatoxine 50
- Chili (Capsicum annuum), gemahlen oder sonst zerkleinert
- ex 0904 20 90
- Chilierzeugnisse (Curry)
- 0910 91 05
- Muskatnuss (Myristica fragrans)
- 0908 10 00
- Muskatblüte (Myristica fragrans)
- 0908 20 00
- Ingwer (Zingiber officinale)
- 0910 10 00
- Kurkuma (Gelbwurz)
- 0910 30 00
(Lebensmittel - getrocknete Gewürze)  
- Erdnüsse, ungeschält
- 1202 10 90 Indien Aflatoxine 20
- Erdnüsse, geschält
- 1202 20 00
- Erdnussbutter
- 2008 11 10
- Erdnüsse, in anderer Weise zubereitet oder haltbar gemacht
- 2008 11 91; 2008 11 96; 2008 11 98
(Futter- und Lebensmittel)  
Okra ex 0709 90 90 Indien Pestizidrückstände,analysiert nachMultirückstandsmethoden auf der Grundlage von GC-MS und LC-MS oder nach Einzelrückstandsmethoden2 10
(Lebensmittel)  
Kerne der Wassermelone (Egusi, Citrullus lanatus) und daraus hergestellte Erzeugnisse ex 1207 99 97;
ex 1106 30 90;
ex 2008 99 99
Nigeria Aflatoxine 50
(Lebensmittel)  
Basmatireis zum unmittelbaren menschlichen Verzehr ex 1006 30 Pakistan Aflatoxine 20
( Lebensmittel - geschliffener Reis)  
- Chili (Capsicum annuum), ganz
- ex 0904 20 10 Peru Aflatoxine und Ochratoxin A 10
- Chili (Capsicum annuum), gemahlen oder sonst zerkleinert
- ex 0904 20 90
(Lebensmittel - getrocknete Gewürze)  
- Erdnüsse, ungeschält
- 1202 10 90 Südafrika Aflatoxine 10
- Erdnüsse, geschält
- 1202 20 00
- Erdnussbutter
- 2008 11 10
- Erdnüsse, in anderer Weise zubereitet oder haltbar gemacht
- 2008 11 91;
2008 11 96;
2008 11 98
(Futter- und Lebensmittel)  
- Korianderblätter
- ex 0709 90 90 Thailand Salmonellen6 10
- Basilikum (Ocimum basilicum) und indisches Basilikum (Ocimum tenuiflorum)
- ex 1211 90 85
- Minze
- ex 1211 90 85
(Lebensmittel - frische Kräuter)  
- Korianderblätter
- ex 0709 90 90 Thailand Pestizidrückstände,analysiert nachMultirückstandsmethoden auf der Grundlage von GC-MS und LC-MS oder nach Einzelrückstandsmethoden4 20
- Basilikum (Ocimum basilicum) und indisches Basilikum (Ocimum tenuiflorum)
- ex 1211 90 85
(Lebensmittel - frische Kräuter)  
- Spargelbohnen (Vigna sesquipedalis)
- ex 0708 20 00; ex 0710 22 00 Thailand Pestizidrückstände, analysiert nachMultirückstandsmethoden auf der Grundlage von GC-MS und LC-MS oder nach Einzelrückstandsmethoden4 50
- Auberginen/Melanzani
- 0709 30 00; ex 0710 80 95
- Kohlgemüse
- 0704;
ex 0710 80 95
(Lebensmittel - frisches, gekühltes oder gefrorenes Gemüse)  
- Gemüsepaprika (Capsicum annuum)
- 0709 60 10;
0709 60 99;
0710 80 51;
0710 80 59
Türkei Pestizidrückstände, analysiert nach Multirückstandsmethoden auf der Grundlage von GC-MS und LC-MS oder nach Einzelrückstandsmethoden8 10
- Zucchini
- 0709 90 70;
ex 0710 80 95
- Tomaten/Paradeiser
- 0702 00 00;
0710 80 70
(Lebensmittel - frisches, gekühltes oder gefrorenes Gemüse)  
Birnen 0808 20 10;
0808 20 50
Türkei Pestizid: Amitraz 10
(Lebensmittel)  
Getrocknete Weintrauben 0806 20

Usbekistan

Ochratoxin A 50
(Lebensmittel)  
- Chili (Capsicum annuum), gemahlen oder sonst zerkleinert
- ex 0904 20 90 Alle Drittländer Sudan-Farbstoffe 10
- Chilierzeugnisse (Curry)
- 0910 91 05
- Kurkuma (Gelbwurz)
- 0910 30 00
(Lebensmittel - getrocknete Gewürze)  
- Rotes Palmöl
- ex 1511 10 90
(Lebensmittel)  
1 ) Sind nur bestimmte Erzeugnisse mit demselben KN-Code Kontrollen zu unterziehen und ist dieser Code in der Warennomenklatur nicht weiter unterteilt, so wird der KN- Code mit dem Zusatz 'ex-' wiedergegeben (beispielsweise 'ex 1006 30': Sollte nur für Basmatireis zum unmittelbaren menschlichen Verzehr gelten).

2 ) Insbesondere Rückstände von: Acephat, Methamidophos, Triazophos, Endosulfan, Monocrotophos.

3 ) Insbesondere Rückstände von: Amitraz, Acephat, Aldicarb, Benomyl, Carbendazim, Chlorfenapyr, Chlorpyrifos, CS2 (Dithiocarbamate), Diafenthiuron, Diazinon, Dichlorvos, Dicofol, Dimethoat, Endosulfan, Fenamidon, Imidacloprid, Malathion, Methamidophos, Methiocarb, Methomyl, Monocrotophos, Omethoat, Oxamyl, Profenofos, Propiconazol, Thiabendazol, Thiacloprid.

4 ) Insbesondere Rückstände von: Acephat, Carbaryl, Carbendazim, Carbofuran, Chlorpyriphos, Chlorpyriphosmethyl, Dimethoat, Ethion, Malathion, Metalaxyl, Methamidophos, Methomyl, Monocrotophos, Omethoat, Prophenophos, Prothiophos, Quinalphos, Triadimefon, Triazophos, Dicrotophos, EPN, Triforin.

5 ) Insbesondere Rückstände von: Triazophos, Oxydemetonmethyl, Chlorpyriphos, Acetamiprid, Thiamethoxam, Clothianidin, Methamidophos, Acephat, Propargit, Monocrotophos.

6 ) Referenzmethode EN/ISO 6579 oder eine zertifizierte Methode, die gemäß Artikel 5 der Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 (ABl. L 338 vom 22.12.2005 S. 1) anhand dieser Methode validiert wurde.

7 ) Insbesondere Rückstände von: Carbendazim, Cyfluthrin Cyprodinil, Diazinon, Dimethoat, Ethion, Fenitrothion, Fenpropathrin, Fludioxonil, Hexaflumuron, Lambda- cyhalothrin, Methiocarb, Methomyl, Omethoat, Oxamyl, Phenthoat, Thiophanatemethyl.

8 ) Insbesondere Rückstände von: Methomyl, Oxamyl, Carbendazim, Clofentezin, Diafenthiuron, Dimethoat, Formetanat, Malathion, Procymidon, Tetradifon, Thiophanate- methyl.

B. Definitionen

Im Sinne dieses Anhangs bezeichnet der Ausdruck 'Sudan-Farbstoffe' folgende chemische Stoffe:

  1. Sudan I (CAS-Nummer 842-07-9),
  2. Sudan II (CAS-Nummer 3118-97-6),
  3. Sudan III (CAS-Nummer 85-86-9),
  4. Scharlachrot oder Sudan IV (CAS-Nummer 85-83-6)."
ENDE

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