Gesetzentwurf der Bundesregierung
Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des

Außenwirtschaftsrechts

A. Problem und Ziel

B. Lösung

Neufassung des Außenwirtschaftsgesetzes (AWG).

C. Alternativen

Keine.

D. Haushaltsausgaben ohne Erfüllungsaufwand

Neben dem Erfüllungsaufwand hat die Verordnung keine finanziellen Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte.

E. Erfüllungsaufwand

E.1 Erfüllungsaufwand für Bürgerinnen und Bürger

Bürgerinnen und Bürger sind von der Verordnung nicht betroffen.

E.2 Erfüllungsaufwand für die Wirtschaft

Einmaliger, geringer Umstellungsaufwand. Mittelfristig Entlastung durch Vereinfachung und Entschlackung des Gesetzes.

E.3 Erfüllungsaufwand der Verwaltung

Einmaliger, geringer Umstellungsaufwand. Mittelfristig Entlastung durch Vereinfachung und Entschlackung des Gesetzes.

F. Weitere Kosten

Sonstige Kosten für die Wirtschaft und für soziale Sicherungssysteme sowie Auswirkungen auf die Einzelpreise und das Preisniveau, insbesondere auf das Verbraucherpreisniveau, sind nicht zu erwarten.

Gesetzentwurf der Bundesregierung
Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Außenwirtschaftsrechts

Bundesrepublik Deutschland
Berlin, den 31. August 2012
Die Bundeskanzlerin

An den Präsidenten des Bundesrates
Herrn Ministerpräsidenten
Horst Seehofer

Sehr geehrter Herr Präsident,
hiermit übersende ich gemäß Artikel 76 Absatz 2 des Grundgesetzes den von der Bundesregierung beschlossenen Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Außenwirtschaftsrechts mit Begründung und Vorblatt.

Federführend ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

Die Stellungnahme des Nationalen Normenkontrollrates gemäß § 6 Absatz 1 NKRG ist als Anlage beigefügt.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Angela Merkel
Fristablauf: 12.10.12

Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Außenwirtschaftsrechts

Vom ...

Der Bundestag hat das folgende Gesetz beschlossen:

Artikel 1
Außenwirtschaftsgesetz(AWG)

Inhaltsübersicht

Teil 1:
Rechtsgeschäfte und Handlungen
§ 1 Grundsatz
§ 2 Begriffsbestimmungen
§ 3 Zweigniederlassungen und Betriebsstätten
§ 4 Beschränkungen und Handlungspflichten zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und der auswärtigen Interessen
§ 5 Gegenstand von Beschränkungen
§ 6 Einzeleingriff
§ 7 Einzeleingriff im Seeverkehr außerhalb des deutschen Küstenmeeres
§ 8 Erteilung von Genehmigungen
§ 9 Erteilung von Zertifikaten
Teil 2:
Ergänzende Vorschriften
§ 10 Deutsche Bundesbank
§ 11 Verfahrens- und Meldevorschriften
§ 12 Erlass von Rechtsverordnungen
§ 13 Zuständigkeiten für den Erlass von Verwaltungsakten und für die Entgegennahme von Meldungen
§ 14 Verwaltungsakte
§ 15 Rechtsunwirksamkeit
§ 16 Urteil und Zwangsvollstreckung
Teil 3:
Straf-, Bußgeld- und Überwachungsvorschriften
§ 17 Strafvorschriften
§ 18 Strafvorschriften
§ 19 Bußgeldvorschriften
§ 20 Einziehung und Erweiterter Verfall
§ 21 Aufgaben und Befugnisse der Zollbehörden
§ 22 Straf- und Bußgeldverfahren
§ 23 Allgemeine Auskunftspflicht
§ 24 Übermittlung von Informationen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
§ 25 Automatisiertes Abrufverfahren
§ 26 Übermittlung personenbezogener Daten aus Strafverfahren
§ 27 Überwachung des Fracht-, Post- und Reiseverkehrs
§ 28 Kosten

Teil 1
Rechtsgeschäfte und Handlungen

§ 1 Grundsatz

§ 2 Begriffsbestimmungen

§ 3 Zweigniederlassungen und Betriebsstätten

§ 4 Beschränkungen und Handlungspflichten zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und der auswärtigen Interessen

§ 5 Gegenstand von Beschränkungen

§ 6 Einzeleingriff

§ 7 Einzeleingriff im Seeverkehr außerhalb des deutschen Küstenmeeres

§ 8 Erteilung von Genehmigungen

§ 9 Erteilung von Zertifikaten

Durch Rechtsverordnung auf Grund dieses Gesetzes kann die Erteilung von Zertifikaten vorgesehen werden, soweit dies zur Zertifizierung nach Artikel 9 der Richtlinie 2009/43/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 6. Mai 2009 zur Vereinfachung der Bedingungen für die innergemeinschaftliche Verbringung von Verteidigungsgütern (ABl. L 146 vom 10.6.2009, S. 1) erforderlich ist. § 8 Absatz 5 gilt entsprechend.

Teil 2
Ergänzende Vorschriften

§ 10 Deutsche Bundesbank

Beschränkungen nach einer Vorschrift dieses Gesetzes oder nach einer auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung oder vollziehbaren Anordnung gelten nicht für Rechtsgeschäfte und Handlungen, welche die Deutsche Bundesbank in ihrem Geschäftskreis vornimmt oder welche ihr gegenüber vorgenommen werden.

§ 11 Verfahrens- und Meldevorschriften

§ 12 Erlass von Rechtsverordnungen

§ 13 Zuständigkeiten für den Erlass von Verwaltungsakten und für die Entgegennahme von Meldungen

§ 14 Verwaltungsakte

§ 15 Rechtsunwirksamkeit

§ 16 Urteil und Zwangsvollstreckung

Teil 3
Straf-, Bußgeld- und Überwachungsvorschriften

§ 17 Strafvorschriften

§ 18 Strafvorschriften

§ 19 Bußgeldvorschriften

§ 20 Einziehung und Erweiterter Verfall

§ 21 Aufgaben und Befugnisse der Zollbehörden

§ 22 Straf- und Bußgeldverfahren

§ 23 Allgemeine Auskunftspflicht

§ 24 Übermittlung von Informationen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

§ 25 Automatisiertes Abrufverfahren

§ 26 Übermittlung personenbezogener Daten aus Strafverfahren

§ 27 Überwachung des Fracht-, Post- und Reiseverkehrs

§ 28 Kosten

Artikel 2
Folgeänderungen

(1) Änderung des Ausführungsgesetzes zum Chemiewaffenübereinkommen

In § 6 Absatz 2 Satz 2 des Ausführungsgesetzes zum Chemiewaffenübereinkommen vom 2. August 1994 (BGBl. I S. 1954), das zuletzt durch Artikel 8 des Gesetzes vom 17. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2586) geändert worden ist, werden die Wörter "in den §§ 5 und 7 Abs. 1 des Außenwirtschaftsgesetzes" durch die Wörter "in § 4 Absatz 1 und 2 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

(2) Änderung des Gesetzes über die Kontrolle von Kriegswaffen

Das Gesetz über die Kontrolle von Kriegswaffen in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. November 1990 (BGBl. I S. 2506), das zuletzt durch Artikel 4 des Gesetzes vom 27. Juli 2011 (BGBl. I S. 1595) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. In § 3 Absatz 4 Nummer 3, 4 und 5 werden jeweils die Wörter "gemäß § 2a des Außenwirtschaftsgesetzes in Verbindung mit § 21a der Außenwirtschaftsverordnung" durch die Wörter "gemäß § 9 des Außenwirtschaftsgesetzes in Verbindung mit einer auf Grund dieser Vorschrift erlassenen Rechtsverordnung" ersetzt.

2. In § 22a Absatz 4 werden die Wörter "Absatz 1 Nr. 1 bis 3, 6 oder 7" durch die Wörter "Absatz 1 Nummer 1 bis 4, 6 oder Nummer 7" ersetzt.

3. § 22b wird wie folgt geändert:

(3) Änderung der Verordnung über allgemeine Genehmigungen nach dem Gesetz über die Kontrolle von Kriegswaffen

In den §§ 1b und 1c der Verordnung über allgemeine Genehmigungen nach dem Gesetz über die Kontrolle von Kriegswaffen vom 30. Juli 1961 (BAnz. Nr. 150 vom 8.8.1961), die zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 27. Juli 2011 (BGBl. I S. 1595) geändert worden ist, werden jeweils die Wörter "gemäß § 2a des Außenwirtschaftsgesetzes in Verbindung mit § 21a der Außenwirtschaftsverordnung" durch die Wörter "gemäß § 9 des Außenwirtschaftsgesetzes in Verbindung mit einer auf Grund dieser Vorschrift erlassenen Rechtsverordnung" ersetzt.

(4) Änderung des Artikel 10-Gesetzes

In § 7 Absatz 4 Nummer 1 Buchstabe b des Artikel 10-Gesetzes vom 26. Juni 2001 (BGBl. I S. 1254, 2298), das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 7. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2576) geändert worden ist, werden die Wörter "Straftaten nach § 34 Abs. 1 bis 6 und 8, § 35 des Außenwirtschaftsgesetzes" durch die Wörter "vorsätzliche Straftaten nach den §§ 17 und 18 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

(5) Änderung des Beamtenversorgungsgesetzes

In § 49 Absatz 7 des Beamtenversorgungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 150), das zuletzt durch Artikel 4 des Gesetzes vom 15. März 2012 (BGBl. I S. 462) geändert worden ist, werden die Wörter " § 59 der Außenwirtschaftsverordnung in der jeweils geltenden Fassung" durch die Wörter " § 11 Absatz 2 des Außenwirtschaftsgesetzes in Verbindung mit einer auf Grund dieser Vorschrift erlassenen Rechtsverordnung" ersetzt.

(6) Änderung des Grundstoffüberwachungsgesetzes

In § 8 Satz 2 des Grundstoffüberwachungsgesetzes vom 11. März 2008 (BGBl. I S.306) wird die Angabe " § 37 Abs. 2 bis 4" durch die Angabe " § 21 Absatz 2 bis 4" ersetzt.

(7) Änderung des Bundeskriminalamtgesetzes

In § 9a Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 des Bundeskriminalamtgesetzes vom 7. Juli 1997 (BGBl. I S. 1650), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 6. Juni 2009 (BGBl. I S. 1226) geändert worden ist, werden die Wörter "Straftaten nach § 34 Abs. 1 bis 6 des Außenwirtschaftsgesetzes" durch die Wörter "vorsätzliche Straftaten nach den §§ 17 und 18 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

(8) Änderung des Kulturgüterrückgabegesetzes

In § 22 des Kulturgüterrückgabegesetzes vom 18. Mai 2007 (BGBl. I S. 757, 2547) werden die Wörter " § 37 Abs. 2 bis 4 des Außenwirtschaftsgesetzes" durch die Wörter " § 21 Absatz 2 bis 4 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

(9) Änderung der Strafprozessordnung

Die Strafprozessordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 7. April 1987 (BGBl. I S. 1074, 1319), die zuletzt durch Artikel 2 Absatz 30 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011 (BGBl. I S. 3044) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. In § 100a Absatz 2 Nummer 6 werden die Wörter "Straftaten nach § 34 Abs. 1 bis 6" durch die Wörter "vorsätzliche Straftaten nach den §§ 17 und 18 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

2. In § 443 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 werden die Wörter " § 34 Abs. 1 bis 6 des Außenwirtschaftsgesetzes" durch die Wörter "den §§ 17 und 18 des Außenwirtschaftsgesetzes, wenn die Tat vorsätzlich begangen wird," ersetzt.

(10) Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes

In § 93 Satz 2 des Soldatenversorgungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. September 2009 (BGBl. I S. 3054), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 15. März 2012 (BGBl. I S. 462, 1489) geändert worden ist, werden die Wörter " § 59 der Außenwirtschaftsverordnung in der jeweils geltenden Fassung" durch die Wörter " § 11 Absatz 2 des Außenwirtschaftsgesetzes in Verbindung mit einer auf Grund dieser Vorschrift erlassenen Rechtsverordnung" ersetzt.

(11) Änderung des Zollfahndungsdienstgesetzes

Das Zollfahndungsdienstgesetz vom 16. August 2002 (BGBl. I S. 3202), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 12. April 2011 (BGBl. I S. 617) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. § 23a Absatz 3 wird wie folgt geändert:

2. In § 23c Absatz 2 Satz 2 werden die Wörter " § 34 Abs. 1 bis 6 des Außenwirtschaftsgesetzes " durch die Wörter "von vorsätzlichen Straftaten nach den §§ 17 und 18 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

3. In § 23d Absatz 1 Nummer 1 Buchstabe b werden die Wörter "Straftaten nach § 34 Abs. 1 bis 6, auch in Verbindung mit § 35 des Außenwirtschaftsgesetzes" durch die Wörter "vorsätzliche Straftaten nach den §§ 17 und 18 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

4. In § 23d Absatz 6 werden die Wörter "Straftaten nach § 34 Abs. 1 bis 6, auch in Verbindung mit § 35 des Außenwirtschaftsgesetzes," durch die Wörter "vorsätzlichen Straftaten gemäß den §§ 17 und 18 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

(12) Änderung der FIDE-Verzeichnis-Verordnung

§ 1 Nummer 3 der FIDE-Verzeichnis-Verordnung vom 5. Oktober 2011 (BGBl. I S. 2057) wird wie folgt gefasst:

"3. Straftaten gegen Vorschriften über den Außenwirtschaftsverkehr nach § 17 und § 18 Absatz 2 des Außenwirtschaftsgesetzes."(13) Änderung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen

In § 50c Absatz 3 Satz 1 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Juli 2005 (BGBl. I S. 2114; 2009 I S. 3850), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 62 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011 (BGBl. I S. 3044) geändert worden ist, werden die Wörter " § 7 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 Nr. 6 des Außenwirtschaftsgesetzes" durch die Wörter " § 4 Absatz 1 Nummer 1 und § 5 Absatz 2 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

(14) Aufhebung der Verordnung zur Regelung von Zuständigkeiten im Außenwirtschaftsverkehr mit Erzeugnissen der Ernährungs- und Landwirtschaft

Die Verordnung zur Regelung von Zuständigkeiten im Außenwirtschaftsverkehr mit Erzeugnissen der Ernährungs- und Landwirtschaft vom 17. März 1977 (BGBl. I S. 467), die zuletzt durch Artikel 27 des Gesetzes vom 2. August 1994 (BGBl. I S. 2018) geändert worden ist, wird aufgehoben.

(15) Aufhebung der Verordnung zur Regelung von Zuständigkeiten im Außenwirtschaftsverkehr

Die Verordnung zur Regelung von Zuständigkeiten im Außenwirtschaftsverkehr vom 18. Juli 1977 (BGBl. I S. 1308), die zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 27. Juli 2011 (BGBl. I S. 1595) geändert worden ist, wird aufgehoben.

(16) Änderung der Außenhandelsstatistik-Durchführungsverordnung

In § 14 Absatz 2 Satz 3 der Außenhandelsstatistik-Durchführungsverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. Juli 1994 (BGBl. I S. 1993), die zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom 8. November 2011 (BGBl. I S. 2230) geändert worden ist, werden die Wörter " § 9 Abs. 1 des Außenwirtschaftsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung" durch die Wörter " § 2 Absatz 2 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

(17) Änderung des Kreditwesengesetzes

In § 6a Absatz 6 des Kreditwesengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. September 1998 (BGBl. I S. 2776), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 26. Juni 2012 (BGBl. I S. 1375) geändert worden ist, werden die Wörter "nach § 2 Abs. 2 in Verbindung mit § 7 Abs.1 des Außenwirtschaftsgesetzes" durch die Wörter "nach § 4 Absatz 1 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

(18) Änderung des Textilkennzeichnungsgesetzes

Das Textilkennzeichnungsgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. August 1986 (BGBl. I S. 1285), das zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom 26. August 2010 (BGBl. I S. 1248) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. In § 1 Absatz 1 Nummer 2 werden die Wörter " § 4 Abs. 2 Nr. 4 des Außenwirtschaftsgesetzes" durch die Wörter " § 2 Absatz 11 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

2. § 11 Absatz 1 Nummer 2 wird wie folgt geändert:

(19) Änderung des Kristallglaskennzeichnungsgesetzes

§ 6 des Kristallglaskennzeichnungsgesetzes vom 25. Juni 1971 (BGBl. I S. 857), das zuletzt durch Artikel 180 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

(20) Änderung des Marktorganisationsgesetzes

Das Marktorganisationsgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Juni 2005 (BGBl. I S. 1847), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 95 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011 (BGBl. I S. 3044) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. § 3 Absatz 2, § 18 Absatz 3 und § 27 Absatz 2 werden aufgehoben

2. § 28 wird wie folgt geändert:

3. In § 33 Absatz 1 Satz 1 werden die Wörter "sowie im Rahmen der ihm durch dieses Gesetz oder auf Grund dieses Gesetzes übertragenen Zuständigkeiten das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)" gestrichen.

(21) Änderung der Magermilchpulverabsatz-Verordnung

In § 13 der Magermilchpulverabsatz-Verordnung vom 30. Juli 1981 (BGBl. I S. 795), die zuletzt durch Artikel 23 der Verordnung vom 13. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2720) geändert worden ist, werden die Wörter " § 9 der Außenwirtschaftsverordnung" durch die Wörter " § 12 der Außenwirtschaftsverordnung" ersetzt.

(22) Änderung der Verordnung über den Absatz von Rindfleisch aus staatlicher Lagerhaltung zu pauschal im voraus festgesetzten Preisen zum Zweck der Ausfuhr nach Drittländern

In § 1 der Verordnung über den Absatz von Rindfleisch aus staatlicher Lagerhaltung zu pauschal im voraus festgesetzten Preisen zum Zweck der Ausfuhr nach Drittländern vom 9. März 1977 (BGBl. I S. 443), die zuletzt durch Artikel 20 der Verordnung vom 13. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2720) geändert worden ist, werden die Wörter " § 9 der Außenwirtschaftsverordnung" durch die Wörter " § 12 der Außenwirtschaftsverordnung" ersetzt.

(23) Änderung der Wein-Alkohol-Absatz-Verordnung

In § 11 der Verordnung über den Absatz von Weinalkohol aus Beständen der Interventionsstellen in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3664), die durch Artikel 2 Absatz 99 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011 (BGBl. I S. 3044) geändert worden ist, werden die Wörter " § 9 der Außenwirtschaftsverordnung" durch die Wörter " § 12 der Außenwirtschaftsverordnung" ersetzt.

(24) Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes

In § 73 Satz 2 des Bundesnaturschutzgesetzes vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 6. Februar 2012 (BGBl. I S. 148) geändert worden ist, werden die Wörter " § 37 Absatz 2 bis 4 des Außenwirtschaftsgesetzes" durch die Wörter " § 21 Absatz 2 bis 4 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

(25) Änderung des Verkehrssicherstellungsgesetzes

In § 1 Absatz 1 Nummer 3 des Verkehrssicherstellungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Oktober 1968 (BGBl. I S. 1082), das zuletzt durch Artikel 2 Nummer 2 des Gesetzes vom 2. April 2009 (BGBl. I S. 693) geändert worden ist, werden die Wörter "Gebietsfremde ( § 4 Abs. 1 des Außenwirtschaftsgesetzes)" durch die Wörter "Ausländer (§ 2 Absatz 5 des Außenwirtschaftsgesetzes)" ersetzt.

(26) Änderung der Verordnung zur Sicherstellung des Seeverkehrs

In § 9 der Verordnung zur Sicherstellung des Seeverkehrs vom 3. August 1978 (BGBl. I S. 1210), die zuletzt durch Artikel 489 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) geändert worden ist, werden die Wörter "Gebietsfremde im Sinne des § 4 Abs. 1 Nr. 4 des Außenwirtschaftsgesetzes" durch die Wörter "Ausländer im Sinne des § 2 Absatz 5 des Außenwirtschaftsgesetzes" ersetzt.

Artikel 3
Inkrafttreten, Außerkrafttreten

Begründung

A. Allgemeines

I. Ziele und Inhalt des Entwurfs

1. Ausgangslage

Die Neufassung des Außenwirtschaftsgesetzes (im folgenden: AWG) und der - separat umzusetzenden - Überarbeitung der Außenwirtschaftsverordnung (im folgenden: AWV) setzt die Vorgabe des Koalitionsvertrags um, das Außenwirtschaftsrecht zu entschlacken und zu vereinfachen und deutsche Sondervorschriften aufzuheben, die deutsche Exporteure gegenüber ihren europäischen Konkurrenten benachteiligen. Davon unberührt bleiben die bewährten Grundstrukturen des deutschen Außenwirtschaftsrechts. Insbesondere verbleibt es beim Grundsatz der Außenwirtschaftsfreiheit, die durch Verbots- und Genehmigungsvorschriften eingeschränkt ist. Diese Grundpfeiler des deutschen Exportkontrollrechts haben sich als effektiv bewährt, genießen international einen hervorragenden Ruf und werden von der Wirtschaft anerkannt. Seit Inkrafttreten des AWG im Jahr 1961 hat sich allerdings das europäische Recht erheblich weiter entwickelt. Wichtige, vormals nationale Kompetenzen sind auf die Europäische Union übergegangen. So nimmt die Europäische Union Kompetenzen im Bereich der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik, des Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs und der Gemeinsamen Handelspolitik wahr und hat zudem eine Wirtschafts- und Währungsunion errichtet. Dies grenzt die Kompetenzen des deutschen Gesetzgebers ein.

2. Schwerpunkte der Novelle

Bei der Novellierung des AWG werden bestimmte Regelungen an die Vorgaben des Europarechts angepasst, so u.a. die Definitionen des § 4 AWG a.F..

Zudem werden überholte Ermächtigungsgrundlagen aufgehoben (vgl. §§ 6, 8 Absatz 2 und 3, 9, 11, 12 Absatz 1, 15, 18 - 21 AWG a. F.) Insbesondere die Beschränkungsmöglichkeiten des Dritten und Vierten Abschnitts AWG a.F. sind seit Inkrafttreten des AWG nicht oder nur in geringen Umfang genutzt worden. Schließlich werden die Vorschriften sprachlich überarbeitet und gestrafft. Das Außenwirtschaftsrecht wird dadurch übersichtlicher und anwenderorientierter.

Durch die Revision werden die Straf- und Bußgeldbewehrungen des AWG und der AWV grundlegend überarbeitet. Strafbewehrt werden vorsätzliche Verstöße gegen bestimmte, nunmehr in §§ 17 und 18 AWG n.F. bezeichnete Verbote und Genehmigungserfordernisse mit besonderem Unrechtsgehalt. Dies ist im Interesse einer wirkungsvollen Prävention von bewussten, häufig mit hoher krimineller Energie ausgeführten Verstößen gegen das Außenwirtschaftsrecht geboten. Fahrlässige Verstöße gegen das Außenwirtschaftsrecht, die bisher gemäß § 34 Absatz 7 AWG regelmäßig als Straftaten verfolgt wurden, werden nunmehr grundsätzlich bußgeldbewehrt. Die Strafbewehrungen von Verstößen gegen Embargos gemäß § 34 Absatz 4 und Absatz 6 AWG a.F. werden differenzierter ausgestaltet und die Qualifikationstatbestände des § 34 Absatz 6 AWG a.F. modernisiert.

II. Gesetzgebungskompetenz

Die Gesetzgebungskompetenz für die die Überarbeitung des AWG und der AWV ergibt sich aus Artikel 73 Absatz 1 Nummer 5 des Grundgesetzes; für die Straf- und Bußgeldbewehrungen besteht eine konkurrierende Gesetzgebungskompetenz des Bundes aus Artikel 74 Abs. 1 Nr. 1 des Grundgesetzes.

III. Finanzielle Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte:

Außerhalb des Erfüllungsaufwands hat die Revision des AWG keine finanziellen Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte auch der öffentlichen Haushalte der Länder und Kommunen.

IV. Erfüllungsaufwand:

B. Im Einzelnen

Zu Artikel 1: Neufassung des AWG

Zu Kapitel 1 Abschnitt 1

Abschnitt 1 entspricht im Wesentlichen dem ersten Abschnitt des AWG a.F., der geringfügig umstrukturiert und erweitert wurde. Am Grundsatz der Freiheit des Außenwirtschaftsverkehrs gemäß § 1 AWG n.F./ § 1 AWG a.F. wird festgehalten. Der Definitionskatalog des § 4 AWG a.F. und der AWV - insbesondere § 4c AWV a.F. - wird systematisch vorgezogen und konsolidiert, um dem Rechtsanwender einen Überblick über alle für das AWG und die AWV maßgeblichen Definitionen zu bieten. §§ 4b, 4c AWG a.F. werden mangels Praxisbedeutung aufgehoben.

Zu § 1 AWG

§ 1 AWG n.F. regelt den Grundsatz der Freiheit des Außenwirtschaftsverkehrs und entspricht § 1 AWG a.F.. Die inhaltlichen Änderungen sind Folgeänderungen aus der Anpassung des § 4 AWG a.F. (vgl. § 2 AWG n. F. ).

Zu § 2AWG

§ 2 AWG n.F. fasst §§ 4, 4a AWG a.F. und §§ 4c, 21 b und 23 AWV a.F. zusammen. Damit wird dem Bedürfnis des Rechtsanwenders Rechnung getragen, die für das AWG und die AWV maßgeblichen Begriffsbestimmungen an zentraler Stelle und übersichtlich alphabetisch geordnet vorzufinden. Zudem wird die Terminologie modernisiert und so weit wie möglich an die etablierten Begrifflichkeiten der Dual-Use-Verordnung angeglichen. So wird in § 2 AWG n.F. auf die überholten Begriffe "Wirtschaftsgebiet" und "fremde Wirtschaftsgebiete" gemäß § 4 Absatz 1 Nummer 1 und 2 AWG a.F. verzichtet. Diese Termini trugen der Teilung Deutschlands Rechnung, die dazu führte, dass der Wirtschaftsverkehr der Bundesrepublik Deutschland mit der früheren Deutschen Demokratischen Republik weder dem Binnenwirtschafts- noch dem Außenwirtschaftsverkehr zugeordnet werden konnte. In jüngeren Gesetzen werden die gängigen Begriffe In- und Ausland verwendet, die nach allgemeinem Sprachverständnis auf das Hoheitsgebiet eines Staates Bezug nehmen und daher keiner eigenen Definition bedürfen (vgl. z.B. die Definitionskataloge des Grundstoffüberwachungsgesetzes oder des Ausführungsgesetzes zum Chemiewaffenübereinkommen). Da die Sonderregelungen für Jungholz, Mittelberg und Büsingen in § 4 Absatz 1 Nummer 1 und 2 AWG a.F. ihre außenwirtschaftspolitische Bedeutung verloren haben, ist eine entsprechende Modifizierung der Begriffe " Inund Ausland" nicht erforderlich. Der Begriff der "Datenverarbeitungsprogramme" wird durchgängig durch den mittlerweile üblicheren Begriff "Software" ersetzt.

Die Definitionen "Gold" (§ 4 Absatz 2 Nummer 8 AWG a. F.) und "Käuferland" (§ 4c Nummer 4 AWV a. F.) werden nicht übernommen, da sie dem allgemeinen Sprachgebrauch entsprechen bzw. ihre außenwirtschaftspolitische Bedeutung verloren haben.

Im Einzelnen

Bislang sieht nur § 4 Absatz 2 Nummer 4, Nummer 6, Nummer 7 AWG a.F. eine Ermächtigung vor, von den Begriffsbestimmungen in diesem Gesetz oder einer zu diesem Gesetz erlassenen Rechtsverordnung abzuweichen. Die Ausweitung dieser Ermächtigungsgrundlage in § 2 Absatz 1 AWG n.F. ermöglicht nunmehr abweichende Definitionen für alle von § 2 AWG n.F. erfassten Begriffe. Hiervon wird bei den Meldepflichten des Kapital- und Zahlungsverkehrs Gebrauch (vgl. Kapitel 7 der AWV) gemacht.

Die Definition des Ausführers in § 2 Absatz 2 AWG n.F. entspricht § 4c Nummer 1 AWV a.F. Der Begriff "Personenhandelsgesellschaft" wird in § 2 AWG n.F. durchgängig durch den Begriff "Personengesellschaft" ersetzt, um Gesellschaften bürgerlichen Rechts zu erfassen.

Die Definition der Ausfuhr in § 2 Absatz 3 AWG n.F. ersetzt § 4 Absatz 2 Nummer 4 AWG a.F.. Die Definition wird an Artikel 2 Nummer 2 Dual-Use-Verordnung angeglichen und auf die Ausfuhr in Drittländer beschränkt. Die Verweise auf "Sachen", "Elektrizität" und "Datenverarbeitungsprogramme" in § 4 Absatz 2 Nummer 4 AWG a.F. werden gestrichen, da diese bereits vom Güterbegriff erfasst sind, der durch das 12. Gesetz zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes und der Außenwirtschaftsverordnung vom 7. April 2006 (BGBl. I S. 574) eingeführt wurde. Im Interesse einer klaren Abgrenzung zur Definition der Verbringung wird der Begriff "Verbringen" durch "Lieferung" ersetzt. § 2 Absatz 3 Nummer 2 AWG n.F. entspricht Artikel 2 Nummer 2(iii) 2 Halbsatz Dual-Use-Verordnung.

Die Definition der Ausfuhrsendung in § 2 Absatz 4 AWG n.F. entspricht § 4c Nummer 3 AWV a.F.

Die Definition des Ausländers in § 2 Absatz 5 AWG n.F. ersetzt § 4 Absatz 1 Nummer 7 AWG a.F.. Die Definition folgt der Systematik des § 4 Absatz 1 Nummer 6 und 8 AWG a.F.. Der Begriff des "Ausländers" ist im Umkehrschluss zur Definition des Inländers zu ermitteln. Der überholte Begriff des "Gebietsfremden" wird durch den sprachlich gebräuchlicheren Begriff des "Ausländers" ersetzt, ohne an die Staatsangehörigkeit anzuknüpfen.

Die Definition der Auslandswerte in § 2 Absatz 6 AWG n.F. entspricht § 4 Absatz 2 Nummer 1 AWG a.F..

Die Definition des Bestimmungslands in § 2 Absatz 7 AWG n.F. entspricht dem bisherigen § 4c Nummer 5 AWV a.F.. § 2 Absatz 8 AWG n.F. mit der Definition des Drittlands entspricht § 4 Absatz 1 Nummer 4 AWG a.F. und präzisiert die Definition, indem nicht mehr auf das "Gemeinschaftsgebiet", sondern auf das Zollgebiet der Europäischen Union verwiesen wird. Die Ausnahmeregelung für Helgoland dient der Klarstellung. Zwar ist Helgoland gemäß Artikel 3 Absatz 1 der Verordnung (EWG) 2913/92 des Rates vom 12. Oktober 1992 zur Festlegung des Zollkodex der Gemeinschaften (ABl. L 302 vom 19.10.1992, S. 1, im folgenden: Zollkodex) nicht zum Zollgebiet der Europäischen Union zu rechnen, jedoch wird Helgoland exportkontrollrechtlich wie das deutsche Zollgebiet behandelt, vgl. z.B. Artikel 161 Absatz 3 Zollkodex, nach dem nach Helgoland versandte Waren nicht als aus dem Zollgebiet der Gemeinschaft ausgeführt gelten.

Die Definition der Durchfuhr in § 2 Absatz 9 AWG n.F. entspricht § 4 Absatz 2 Nummer 7 AWG a.F..

Die Definition des Einführers in § 2 Absatz 10 AWG n.F. entspricht §§ 21b Absatz 1, 23 AWV a.F.; dabei wird der Einfuhrbegriff auf Lieferungen aus dem Drittland beschränkt (vgl. dazu § 2 Absatz 11 AWG n. F.).

Die Definition der Einfuhr in § 2 Absatz 11 AWG n.F. ersetzt § 4 Absatz 2 Nummer 6 AWG a.F.. § 2 Absatz 11 AWG n.F. beschränkt die Definition auf Einfuhren aus einem Drittland und öffnet die Definition für Software und Technologie. Damit wird die Definition an die Begrifflichkeiten des Zollkodex angeglichen und in Einklang mit den Definitionen der Ausfuhr und der Verbringung in § 2 AWG n.F. gebracht. Grundsätzlich bezieht sich die Definition der Einfuhr - ebenso wie die der Ausfuhr - auf den umfassenden Güterbegriff. Für den Sonderfall einer Lieferung in eine Freizone oder Überführung in ein Nichterhebungsverfahren stellt die Definition klar, dass diese Variante für Software und Technologie nicht relevant ist und verweist auf den Warenbegriff des Zollrechts.

Die Definition des Einkaufslands in § 2 Absatz 12 AWG n.F. entspricht § 23 Absatz 2 AWV a.F.. Die Definition des § 21b Absatz 2 AWV a.F. ist wegen der Beschränkung des Einfuhrbegriffs auf die Lieferung aus Drittländern entbehrlich.

Die Definition der Güter in § 2 Absatz 13 AWG n.F. entspricht § 4 Absatz 2 Nummer 3 AWG a.F..

Die Definition des Handels- und Vermittlungsgeschäfts in § 2 Absatz 14 AWG n.F. entspricht § 4c Nummer 6 AWV a.F..

Die Definition der Inländer in § 2 Absatz 15 Satz 1 AWG n.F. entspricht § 4 Absatz 1 Nummer 5 AWG a.F..

Die Definition der technischen Unterstützung in § 2 Absatz 16 AWG n.F. entspricht § 4c Nummer 7 AWV a.F.; jedoch wird der Terminus "Unterstützung" durch "Hilfe" ersetzt, um eine Tautologie in der Definition zu vermeiden. Ein Widerspruch zum Wortlaut der Gemeinsamen Aktion 2000/401/GASP ist hiermit nicht verbunden.

Die Definition des Transithandels in § 2 Absatz 17 AWG n.F. entspricht grundsätzlich § 4c Nummer 8 AWV a.F., sie wird jedoch im Einklang mit Anhang II, Punkt 2.1 der Verordnung Nr. 555/2012 der Kommission vom 22. Juni 2012 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 184/2005 des Europäischen Parlaments und des Rates betreffend die gemeinschaftliche Statistik der Zahlungsbilanz, des internationalen Dienstleistungsverkehrs und der Direktinvestitionen im Hinblick auf die Aktualisierung der Datenanforderungen und Definitionen (ABl. 2102/L 166/22 vom 27.06.2012) auf Waren begrenzt. Die Terminologie wird überdies an den etablierten Begriff "Transithandel" angepasst.

Die Definition der Unionsansässigen in § 2 Absatz 18 AWG n.F. ersetzt § 4 Absatz 1 Nummer 6 AWG a.F.. Der Verweis auf Artikel 4 Nummer 2 Zollkodex entsprechend § 4 Absatz 1 Nummer 6 AWG a.F. wird durch eine Definition ersetzt, die sich inhaltlich an die Definition des Inländers in § 2 Absatz 15 AWG n.F. anlehnt. Damit wird ein möglicher Wertungswiderspruch zwischen den Definitionen des "Inländers" und des "Unionsansässigen" in Bezug auf dauerhafte Zweigniederlassungen vermieden. Nach Artikel 4 Nummer 2 Zollkodex haben Niederlassungen keinen eigenen zollrechtlichen (außenwirtschaftlichen) Status, vielmehr richtet sich dieser nach der Gebietsansässigkeit des Hauptunternehmens. § 2 Absatz 15 AWG n.F., der § 4 Absatz 1 Nummer 5 AWG a.F. entspricht, verselbständigt demgegenüber die Niederlassung außenwirtschaftsrechtlich, ohne den Status des Hauptunternehmens zu ändern. Überdies erfasst Artikel 4 Nummer 2 Zollkodex nur Niederlassungen von juristischen Personen oder Personengesellschaften, während sich § 2 Absatz 15 AWG n.F. auch auf Niederlassungen natürlicher Personen bezieht.

Die Definition der Unionsfremden in § 2 Absatz 19 AWG n.F. entspricht § 4 Absatz 1 Nummer 8 AWG a.F.

Die Definitionen des Verbringers und der Verbringung in § 2 Absatz 20 und Absatz 21 AWG n.F. ersetzen § 4c Nummer 2 AWV a.F. und § 4 Absatz 2 Nummer 5 AWG a.F..

Bislang wird die Verbringung als Unterfall der Ausfuhr angesehen. Durch die Neufassung des Ausfuhrbegriffs in § 2 Absatz 3 AWG n.F. wird die Verbringung zum aliud zur Ausfuhr. Auf Grund der Beschränkung des Einfuhrbegriffs auf Lieferungen aus Drittländern (vgl. § 2 Absatz 11 AWG n. F.) wird der Verbringungsbegriff zudem erweitert, um Lieferungen von Waren oder die Übertragung von Datenprogrammen und Technologie aus dem Zollgebiet der Europäischen Union in das Inland zu erfassen.

Die Definition Waren in § 2 Absatz 22 AWG n.F. entspricht der bisherigen Definition in § 4 Absatz 2 Nummer 2 AWG a.F.

Die Definition des Werts eines Gutes in § 2 Absatz 23 AWG n.F. entspricht der bisherigen Definition in § 4 AWV a.F..

Die Definition der Wertpapiere in § 2 Absatz 24 AWG n.F. entspricht dem bisherigen § 4 Absatz 2 Nummer 9 - 11 AWG a.F..

Das Zollgebiet der Europäischen Gemeinschaft ist in § 2 Absatz 25 AWG n.F. entsprechend § 4 Absatz 1 Nummer 3 AWG a.F. definiert.

Zu § 3 AWG

§ 3 AWG n.F. regelt wie § 4a AWG a.F. Zweigniederlassungen und Betriebsstätten.

Zu § 4 AWG ff.

In den §§ 4 bis 7 AWG n.F. finden sich die Ermächtigungsgrundlagen für Beschränkungen des Außenwirtschaftsverkehrs. Die allgemeinen Ermächtigungsgrundlagen des zweiten Abschnitts des AWG a.F. (§§ 5 bis 7 AWG a. F.) haben zentrale Bedeutung für Beschränkungen des Außenwirtschaftsverkehrs. Allerdings ist das bisherige Nebeneinander des § 2 Absatz 1, 3 bis 5 AWG a.F., der die Ermächtigung zur Anordnung außenwirtschaftlicher Beschränkungen durch Rechtsverordnung und deren Ausmaß enthält, ohne deren Inhalt und Zweck zu präzisieren, und der §§ 5 ff. AWG a.F., die Inhalt und Zweck der Beschränkungen vorgeben, aus systematischen Gründen unbefriedigend. Diese Bestimmungen werden daher in §§ 4 und 5 AWG n.F. zusammengefasst. Die Ermächtigung zu Beschränkungen des Außenwirtschaftsverkehrs durch Verwaltungsakt, der Erlaß von Einzeleingriffen, wird künftig in §§ 6, 7 AWG n.F. geregelt.

Die Beschränkungsmöglichkeiten des § 7 AWG a.F., dem § 4 Absatz 1 und § 5 AWG n.F. vollumfänglich entspricht, werden beibehalten. Die Beschränkungsgründe des § 7 Absatz 1 AWG a.F. (§ 4 Absatz 1 Nummer 1 bis 4 AWG n. F.) bieten das notwendige Instrumentarium, um bei Bedarf auf die vielfältigen und komplexen Fallkonstellationen des Außenwirtschaftsverkehrs angemessen reagieren und den Außenwirtschaftsverkehr beschränken zu können. Über § 4 Absatz 1 Nummer 3 AWG n.F., der § 7 Absatz 1 Nummer 3 AWG a.F. entspricht, werden zahlreiche weitere Kriterien, wie z.B. die Achtung der Menschenrechte berücksichtigt. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich in zahlreichen internationalen Abkommen, etwa der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948, zur Einhaltung und zum Schutz der Menschenrechte verpflichtet. Überdies ist sie durch den Gemeinsamen Standpunkt 2008/944/GASP des Rates vom 8. Dezember 2008 betreffend gemeinsame Regeln für die Kontrolle der Ausfuhr von Militärtechnologie und Militärgüter (ABl. L 355 vom 13.12.2008, S. 99) verpflichtet, die Achtung der Menschenrechte durch das Endbestimmungsland bei jeder Entscheidung über die Ausfuhr von Rüstungsgütern zu berücksichtigen. Diese Bindungen gelten nicht nur für den Erlass von Beschränkungen auf nationaler Ebene, sondern sind gemäß Artikel 12 Absatz 1 lit.c) der Dual-Use-Verordnung auch bei der Entscheidung über eine Ausfuhr von Dual-Use-Gütern zu berücksichtigen. Der Gemeinsame Standpunkt 2008/944/GASP ist durch die Politischen Grundsätze der Bundesregierung für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern aus dem Jahr 2000 umgesetzt. Diese nehmen ausdrücklich auf den Gemeinsamen Standpunkt 2008/944/GASP Bezug. Die komplexen Abwägungsregeln des Gemeinsamen Standpunkt 2008/944/GASP können nicht unmittelbar in das deutsche AWG übernommen werden, ohne dessen Rahmen gänzlich zu sprengen und das Ziel der Novelle, das Außenwirtschaftsrecht zu entschlacken und übersichtlicher zu gestalten, zu konterkarieren. Zudem wäre die Übernahme dieser Regelungen in das AWG angesichts ihrer Komplexität nicht mit einem Zugewinn an Rechtssicherheit verbunden.

Die speziellen Beschränkungsermächtigungen im bisherigen dritten und vierten Abschnitt des AWG a.F. werden aufgehoben. Die §§ 6, 8 Absatz 2 und 3, 9 sowie 15 - 21 ff. AWG a.F. haben keine Praxisrelevanz mehr; mehrheitlich sind sie seit Inkrafttreten des Außenwirtschaftsgesetzes nicht genutzt worden. Soweit in Einzelfällen von der Ermächtigungsgrundlage Gebrauch gemacht wurde (vgl. die früheren §§ 46 ff AWV a. F.), sind diese Vorschriften bereits vor der grundlegenden Überarbeitung des Außenwirtschaftsrechts mangels Relevanz im Zuge des Bürokratieabbaus aufgehoben worden. Zudem sind die Spielräume der EU-Mitgliedstaaten für eigene außenwirtschaftliche Beschränkungen seit Inkrafttreten des Außerwirtschaftsgesetzes im Jahr 1961 kontinuierlich zurückgegangen. Insbesondere die Vorschriften der §§ 15 ff AWG a.F. müssen sich an Vorgaben des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (im Folgenden: AEUV) messen lassen, welche die Freiheit des Dienstleistungsverkehrs garantieren und Beschränkungen nur in engen Grenzen (vgl. Artikel 52 AEUV in Verbindung mit Artikel 62 AEUV) zulassen.

Die Vorschriften zu Beschränkungen der Wareneinfuhr in §§ 10 - 14 AWG a.F. sind in systematischer Hinsicht ein Fremdkörper im AWG. Anders als die korrespondierenden Vorschriften zur Ausfuhr enthalten die §§ 10 ff. AWG a.F. nicht nur die Ermächtigungsgrundlagen, sondern bereits die Beschränkungen selbst. Im Interesse der Übersichtlichkeit werden diese Vorschriften - ebenso wie die Einfuhrliste - in die Außenwirtschaftsverordnung überführt und zusammen mit den bestehenden Verfahrens- und Meldevorschriften für die Einfuhr von Waren geregelt. Die besonderen Ermächtigungsgrundlagen für die Beschränkung der Einfuhr von Waren in § 10 Absatz 1 Satz 1, Absatz 3 und Absatz 4 AWG a.F. werden aufgehoben. Sie haben nur deklaratorische Bedeutung, da die §§ 4 und 5 AWG n.F. (§§ 5 - 7 AWG a. F.) zu Beschränkungen des Außenwirtschaftsverkehrs einschließlich der Einfuhr von Gütern ermächtigen.

Im Einzelnen

§ 4 Absatz 1 AWG n.F. regelt Art und Ausmaß von Beschränkungen und Handlungspflichten durch Rechtsverordnung und entspricht insoweit §§ 2 Absatz 1, 7 AWG Absatz 1 a.F. § 4 Absatz 1 AWG n.F. erweitert zudem die Ermächtigungsgrundlage auf Handlungspflichten im Sinne des § 2 Absatz 5 AWG a.F.. § 2 Absatz 5 AWG a.F. entfällt deshalb. Der deklaratorische Hinweis in § 2 Absatz 1 AWG a.F., dass die Beschränkungen allgemein oder unter bestimmten Voraussetzungen zulässig sind, entfällt.

§ 4 Absatz 1 und 2 AWG n.F. ermächtigt zu Beschränkungen oder Anordnung von Handlungspflichten zum Schutz der Sicherheit und der auswärtigen Interessen. Er fasst § 7 AWG a.F. und § 8 Absatz 1 AWG a.F. zusammen.

§ 4 Absatz 1 Nummer 1 bis 4 AWG n.F. entspricht weitgehend § 7 Absatz 1 Nummer 1 bis 4 AWG a.F. In § 4 Absatz 1 Nummer 4 AWG n.F. wird der bisherige Verweis auf Artikel 46 und 58 Absatz 1 des EG-Vertrags wird durch Verweise auf die entsprechenden Vorschriften des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) ersetzt.

§ 4 Absatz 1 Nummer 5 AWG n.F. ersetzt § 8 Absatz 1 AWG a.F.. Der Anwendungsbereich des § 8 Absatz 1 AWG a.F. wird an europarechtliche Vorgaben angepasst. Für die Ausfuhr von Gütern gilt Artikel 10 der Verordnung (EG) Nr. 1061/2009 des Rates vom 19. Oktober 2009 zur Festlegung einer gemeinsamen Ausfuhrregelung (ABl. L 291 vom 7.11.2009, S.1, im Folgenden: Gemeinsame Ausfuhrregelung). Artikel 10 der Gemeinsamen Ausfuhrregelung lässt aus Gründen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit und zum Schutz der Gesundheit und des Lebens von Menschen Ausfuhrbeschränkungen aus der Europäischen Union in Drittstaaten zu. § 4 Absatz 1 Nummer 5 AWG n.F. stellt - im Einklang mit § 8 Absatz 1 AWG a.F. - auf Ausfuhrbeschränkungen ab, da diese in der Regel das geeignete Mittel sind, um Versorgungsengpässe zu verhindern.

§ 4 Absatz 1 Nummer 5 AWG n.F. ermächtigt auch zu Einfuhrbeschränkungen. Nach Artikel 24 Absatz 2 a der Verordnung (EG) Nr. 260/2009 des Rates vom 26. Februar 2009 über die gemeinsame Einfuhrregelung (ABl. L 84 vom 31.3.2009, S. 1,) sind mitgliedstaatliche Einfuhrregelungen aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie zum Schutz der Gesundheit und des Lebens von Menschen zulässig.

Anders als § 8 Absatz 1 AWG a.F., der Beschränkungen in einem frühen Stadium zuließ, um bereits einer Gefährdung der Deckung des lebenswichtigen Bedarfs vorzubeugen, knüpft § 4 Absatz 1 Nummer 5 AWG n.F. an eine tatsächliche Gefährdung der Deckung des lebenswichtigen Bedarfs im Inland an.

§ 4 Absatz 2 AWG n.F. entspricht § 5 AWG a.F.; die Vorschrift wird ohne materiellrechtliche Änderungen an die mittlerweile gebräuchliche Terminologie angepasst, vgl. § 23c Luftverkehrsgesetz. § 4 Absatz 2 Nummer 2 AWG n.F. trägt dabei der Tatsache Rechnung, dass die Sanktionsverordnung der Europäischen Union häufig Verpflichtungen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union vorsehen, die diese durch eigene Rechtsakte umsetzen müssen (vgl. z.B. Artikel 47 der Verordnung (EU) Nr. 267/2012 des Rates vom 23. März 2012 über restriktive Maßnahmen gegen Iran und zur Aufhebung der Verordnung (EU) Nr. 961/2010, Amtsblatt Nr. L 88 vom 24.3.2012, S.1).

§ 4 Absatz 3 und 4 AWG n.F. übernehmen den bisherigen § 2 Absatz 1 letzter Halbsatz und Absatz 3 und 4 AWG a.F.

Zu § 5 AWG

§ 5 AWG n.F. führt - entsprechend § 7 Absatz 2 und 3 AWG a.F. - Beispiele für mögliche Beschränkungen des Außenwirtschaftsverkehrs nach § 4 Absatz 1 AWG n.F. auf.

§ 5 Absatz 1 bis 3 AWG n.F. entsprechen weitgehend § 7 AWG Absatz 2 AWG a.F..

§ 5 Absatz 1 AWG n.F. entspricht dem bisherigen § 7 Absatz 2 Nummer 1 bis 3 AWG a.F.. Das bisherige Regelbeispiel § 7 Absatz 2 Nummer 4 AWG a.F. entfällt mangels Praxisrelevanz. § 5 Absatz 2 AWG n.F. entspricht dem bisherigen § 7 Absatz 2 Nummer 6 AWG a.F. und § 5 Absatz 3 AWG n.F. dem bisherigen § 7 Absatz 2 Nummer 5 AWG a.F.. Dabei verdeutlicht § 5 Absatz 3 AWG n.F., dass diese Regelung lex specialis zu § 5 Absatz 2 AWG n.F. ist.

§ 5 Absatz 3 Nummer 2 AWG n.F. wird angepasst, um den tatsächlichen Entwicklungen im Bereich der Zulassung von Verschlüsselungsprodukten Rechnung zu tragen. Daher wird der Terminus "Kryptosysteme" durch den heute gebräuchlichen Begriff der "Produkte mit IT-Sicherheitsfunktionen" einschließlich für die IT-Sicherheitsfunktion wesentlicher Komponenten ersetzt. Die Worte "mit Zustimmung" werden durch die Worte "mit Kenntnis" ersetzt, da die Beantragung der Zulassung den Behörden obliegt. Die Ergänzung der Wörter "oder hergestellt haben und noch über die Technologie verfügen" dient der Klarstellung.

§ 5 Absatz 4 AWG n.F. ersetzt § 8 Absatz 1 AWG a.F. und konkretisiert die Anforderungen an Beschränkungen und Handlungspflichten vor dem Hintergrund der Anforderungen des Artikel 36 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union.

Im Übrigen wird § 7 AWG Absatz 2 und 3 AWG a.F. sprachlich überarbeitet. So wird u.a. in § 5 Absatz 1 Nummer 1 AWG n.F. der überholte Terminus "Kriegsgerät" durch den etablierten Begriff "Rüstungsgut" ersetzt.

§ 7 Absatz 3 AWG a.F. wird durch § 5 Absatz 5 AWG n.F. neu gefasst. § 7 Absatz 3 Satz 1 letzter Halbsatz AWG a.F. entfällt; er wurde 1990 in das AWG aufgenommen,

als es noch die Staatsbürgerschaft der DDR gab. Durch den Terminus "Deutscher" in § 5 Absatz 5 AWG n.F. wird klar gestellt, dass deutsche Staatsangehörige im Sinne des § 1 StAG erfasst sind. § 7 Absatz 3 Satz 2 AWG a.F. hat lediglich deklaratorische Bedeutung und wird daher gestrichen.

Zu § 6 AWG

§ 6 AWG n.F. ersetzt § 2 Absatz 2 AWG a.F.. Die Ermächtigungsgrundlage für den Erlass eines Einzeleingriffs umfasst auch die Ermächtigung, Handlungspflichten anzuordnen. Die Zuständigkeit für den Erlass von Einzeleingriffen gemäß § 2 Absatz 2 Satz 1 und 2 AWG a.F. wird nun in der allgemeinen Zuständigkeitsregelung des § 13 AWG n.F. geregelt.

Zu § 7 AWG

§ 7 AWG n.F. wird neu eingefügt und präzisiert die Eingriffs- und Beschränkungsmöglichkeiten, die im Zusammenhang mit der Beförderung von Gütern an Bord von Seeschiffen unter deutscher Flagge bestehen. Die Norm trägt Erfahrungen aus einer Reihe von Einzeleingriffen gemäß § 2 Absatz 2 AWG a.F. Rechnung, die in den vergangenen Jahren zur Verhinderung der Proliferation von Massenvernichtungswaffen erlassen wurden.

Aus dem Flaggenstaatsprinzip folgt, dass Maßnahmen nach § 7 Absatz 1 bis 3 AWG n.F. zulässig sind, um Gefahren auf Grund der Beförderung von Gütern an Bord eines die Bundesflagge führenden Seeschiffes abzuwenden. Die Anordnung eines Einzeleingriffs gemäß § 6 AWG n.F. ist grundsätzlich möglich, wenn das Schiff unter deutscher Flagge fährt und andere Maßnahmen als die in § 7 AWG n.F. genannten getroffen werden sollen.

§ 7 Absatz 1 AWG n.F. betrifft die Beförderung von Gütern an Bord eines Seeschiffes, das die deutsche Flagge führt und auf dem daher unmittelbar deutsches Recht zur Anwendung kommen kann. Die Maßnahmen, die angeordnet werden können, um eine für die Rechtsgüter des § 4 Absatz 1 AWG n.F. drohende Gefahr abzuwehren, sind u.a. das Verbot, einen bestimmten Hafen anzulaufen, oder die Anordnung, einen bestimmten Container abweichend von der geplanten Route in einem bestimmten Hafen abzuladen, oder einer Untersuchung eines an Bord befindlichen Containers zu dulden oder zu ermöglichen.

§ 7 Absatz 2 AWG n.F. führt die möglichen Adressaten auf, an die eine Anordnung einer Maßnahme nach § 7 Absatz 1 AWG n.F. gerichtet werden kann.

§ 7 Absatz 3 AWG n.F. nennt bestimmte Informationen über Ladung und Route des Seeschiffes, welche die dort genannten Personen auf Verlangen den zuständigen Behörden übermitteln müssen. Diese Informationen sind erforderlich, damit die zuständigen Behörden entscheiden können, ob Maßnahmen im Sinne von § 7 Absatz 1 AWG n.F. angeordnet werden müssen.

§ 7 Absatz 4 AWG n.F. erstreckt die Informationspflichten des § 7 Absatzes 3 AWG n.F. auf die in Deutschland ansässigen Schiffseigner, die ein Seeschiff unter ausländischer Flagge betreiben. Es besteht Bedarf, die Informationen nach § 7 Absatz 3 AWG n.F. zu erhalten, um damit gegebenenfalls auf diplomatischem Wege an Flaggenstaaten heranzutreten, damit diese die notwendigen Maßnahmen zur Abwehr von außen- und sicherheitspolitischen Gefahren wie etwa zur Bekämpfung der Proliferation von Massenvernichtungswaffen einschließlich ihrer Trägersysteme ergreifen.

Nach § 7 Absatz 5 AWG n.F. sind die Voraussetzungen, die für die Anordnung von Einzeleingriffen gemäß § 6 AWG n.F. gelten, ebenfalls für die Anordnung von Maßnahmen nach § 7 Absatz 1 AWG n.F. zu beachten.

Zu § 8 AWG

§ 8 AWG n.F. betrifft die Erteilung von Genehmigungen und entspricht § 3 AWG a.F..

Zu § 9 AWG

§ 9 AWG n.F. betrifft die Erteilung von Zertifikaten und entspricht § 2a AWG a.F..

Zu Teil 2

Teil 2 AWG n.F. entspricht in weiten Zügen dem Zweiten Teil des AWG a.F.. Die Zuständigkeitsregelungen werden überarbeitet. § 29 AWG a.F., der die Weisungsbefugnis gegenüber den Ländern regelt, wird als Folgeänderung der Neuordnung der Zuständigkeitsregelung des § 28 AWG a.F. (vgl. § 13 AWG n. F.) aufgehoben. § 26a AWG a.F. wird mangels Praxisrelevanz aufgehoben. Im Übrigen werden die Vorschriften ohne materiellrechtliche Änderung sprachlich überarbeitet.

§ 10 AWG

§ 10 AWG n.F. regelt die Geltung von Beschränkungen auf Grund des Gesetzes oder einer nach ihm erlassenen Verordnung gegenüber der Deutschen Bundesbank und entspricht § 25 AWG a.F., der durch einen klarstellenden Hinweis auf vollziehbare Anordnungen ergänzt wird.

§ 11 AWG

Die Ermächtigung zum Erlass von Verfahrens- und Meldevorschriften gemäß § 11 AWG n.F. entspricht § 26 AWG a.F.; die Vorschrift wird ohne materiellrechtliche Änderungen neu strukturiert. § 11 Absatz 1 AWG n.F. wird im Interesse einer besseren Verständlichkeit gestrafft. In § 11 Absatz 2 Nummer 4 AWG n.F. wird zur Klarstellung auf internationale Exportkontrollregime verwiesen, die nicht notwendigerweise als zwischenstaatliche Vereinbarungen ergehen. § 26 Absatz 4 Satz 1 AWG a.F. hat lediglich deklaratorische Bedeutung und wird daher aufgehoben.

§ 12 AWG

§ 12 AWG n.F. betrifft den Erlass von Rechtsverordnungen und entspricht § 27 AWG a; die Vorschrift wird ohne materiellrechtliche Änderungen neu strukturiert. F. § 27 Absatz 1 Satz 3 wird als Folgeänderung der Neufassung des § 28 AWG a.F. aufgehoben.

§ 13 AWG

Die Zuständigkeitsregelung des § 13 AWG n.F. ersetzt § 28 AWG a.F.. Die Überschrift verweist ergänzend auf die Entgegennahme von Meldungen. Die grundsätzliche Zuständigkeitszuweisung des § 28 Absatz 1 AWG a.F. wird an die etablierte Praxis angepasst. Die ursprüngliche Entscheidung des Gesetzgebers für das Regionalprinzip ist überholt. Die für den Außenwirtschaftsverkehr maßgeblichen Rechtsvorschriften werden vielmehr durch Bundesbehörden ausgeführt. Soweit die Länder in wenigen Fällen Kompetenzen zum Erlass von Verwaltungsakten oder der Entgegennahme von Meldungen im Außenwirtschaftsverkehr ausgeübt haben, wurden die maßgeblichen Vorschriften zwischenzeitlich aufgehoben (zuletzt § 49 AWV a. F.). Die grundsätzliche Zuständigkeit für den Erlass von Verwaltungsakten und zur Entgegennahme von Meldungen wird daher gemäß § 13 Absatz 1 AWG n.F. dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zugeordnet.

An der Zuweisung ausschließlicher Zuständigkeiten entsprechend § 28 Absatz 2 und 3 AWG a.F. wird festgehalten, vgl. § 13 Absatz 2 AWG n.F.. Die Deutsche Bundesbank hat gemäß § 13 Absatz 2 Nummer 1 AWG n.F. die ausschließliche Zuständigkeit im Bereich des Kapital- und Zahlungsverkehrs sowie des Verkehrs mit Auslandswerten und Gold. Der Verweis auf § 2 Absatz 2, §§ 5 bis 7 AWG a.F. wird zur Klarstellung gestrichen. Die Zuständigkeit der Deutschen Bundesbank erstreckt sich damit auch auf den Erlass von Verwaltungsakten und die Entgegennahme von Meldungen auf Grund von Rechtsakten des Rates oder der Kommission der Europäischen Union im Bereich des Außenwirtschaftsrechts.

§ 13 Absatz 2 Nummer 2 AWG n.F. entspricht § 28 Absatz 2 Nummer 2 und 3 AWG a.F.. Aus systematischen Gründen wird die Zuständigkeitsregelung des § 2 Absatz 2 Satz 1 und 2 AWG in § 13 AWG n.F. überführt (vgl. § 13 Absatz 2 Nummer 2 a)). Bei Maßnahmen nach § 6 AWG n.F., welche die Bereiche des Kapital- und Zahlungsverkehrs oder den Verkehr mit Auslandswerten und Gold betreffen, ist zudem das Benehmen mit der Deutschen Bundesbank herzustellen. Die Zuständigkeitszuweisung wird zudem durch eine Zuständigkeitszuweisung für den Erlass von Maßnahmen gemäß § 7 AWG n.F. ergänzt (vgl. § 13 Absatz 2 Nummer 2 b)). Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ist zuständig für Maßnahmen nach den §§ 6 und 7 AWG n.F. Im Fall des § 6 AWG n.F. ist das Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für Finanzen und, im Fall des § 7 AWG n.F. mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung herzustellen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ist darüber hinaus zuständig in den Fällen des § 4 Absatz 1 Nummer 4 in Verbindung mit § 5 Absatz 2 (vgl. § 13 Absatz 2 Nummer 2 c) AWG n.F., der § 28 Absatz 2 Nummer 3 entspricht). § 13 Absatz 2 Nummer 2d) AWG n.F. entspricht § 28 Absatz 2 Nummer 3 AWG a.F..

§ 13 Absatz 2 Nummer 3 n.F. sieht eine ausschließliche Zuständigkeit des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vor, die an die Stelle der Ermächtigung des § 28 Absatz 3 Nummer 3 AWG a.F. tritt.

Die ausschließliche Zuständigkeit für den Erlass von Verwaltungsakten und die Entgegennahme von Meldungen im Außenwirtschaftsverkehr im Bereich des Dienstleistungsverkehrs auf dem Gebiet des Versicherungswesens wird gemäß § 13 Absatz 2 Nummer 4 AWG n.F. dem Bundesministerium der Finanzen zugewiesen.

Die Zuständigkeit für Maßnahmen im Waren- und Dienstleistungsverkehr nach den §§ 4 und 5 AWG n.F. im Rahmen der gemeinsamen Marktorganisationen der Europäischen Union für Erzeugnisse der Ernährungs- und Landwirtschaft obliegt gemäß § 13 Absatz 2 Nummer 5 AWG n.F. der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE); § 13 Absatz 2 Nummer 5 AWG n.F. ersetzt § 28 Absatz 2a und 2b AWV a.F.. § 28 Absatz 2a AWG a.F. entfällt, da das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) keine Zuständigkeiten für Maßnahmen im Bereich Rohtabak, Flachs und Hanf wahrnimmt. Gemäß § 3 Absatz 1 des Gesetzes zur Durchführung der gemeinsamen Marktorganisation (MOG) ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Marktordnungsstelle. Nach § 3 Absatz 2 MOG wird das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ermächtigt, die Zuständigkeit des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) nach dem MOG für einzelne Aufgaben, Maßnahmen, Bereiche oder für bestimmte Marktordnungswaren abweichend von § 28 Absatz 2a AWG a.F. auf die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zu übertragen, soweit dies zur Wahrung des Sachzusammenhangs oder im Interesse der Wirtschaftlichkeit der Verwaltung erforderlich ist. Von dieser Ermächtigung hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit der Verordnung über die Einfuhr von Hanf aus Drittländern (Hanfeinfuhrverordnung) vom 14. Oktober 2002 (BGBl. I S. 4044) Gebrauch gemacht und die Zuständigkeit für die Durchführung der gemeinsamen Marktorganisation für Faserflachs und -hanf der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung übertragen (vgl. dazu die Zuständigkeitsregelung in § 13 Absatz 2 Nummer 5 AWG n. F.).

Die Ermächtigung an bestimmte Bundesministerien, die Aufgabenwahrnehmung nach § 13 Absatz 2 auf eine Bundesoberbehörde oder Bundesanstalt ihres Geschäftsbereichs übertragen (vgl. § 28 Absatz 2b und 3 AWG a. F.), wird nunmehr einheitlich in § 13 Absatz 3 AWG n.F. geregelt.

Zu § 14

§ 14 AWG n.F. regelt Nebenbestimmungen zu Verwaltungsakten und die Frage der aufschiebenden Wirkung von Widerspruch und Anfechtungsklage. Die Norm entspricht

§ 30 AWG a.F.. Der Verweis auf dieses Gesetz oder eine nach diesem Gesetz erlassenen Verordnung dient der Klarstellung.

Zu § 15

§ 15 AWG n.F. regelt die Rechtsunwirksamkeit von Geschäften, die ohne Genehmigung vorgenommen werden, und die Rechtsfolgen eines Prüfverfahrens nach §§ 51 ff. AWV n.F.. Die Vorschrift entspricht in weiten Zügen § 31 AWG a.F..

§ 15 Absatz 1 Satz 2 2. Halbsatz AWG n.F. dient der Klarstellung, dass die Wirksamkeit des Rechtsgeschäfts auch dann eintritt, wenn das Genehmigungserfordernis nachträglich entfällt.

§ 15 Absatz 2 AWG n.F. entspricht § 31 Absatz 3 AWG a.F., § 15 Absatz 3 AWG n.F.

§ 31 Absatz 2 AWG a.F.. Durch die veränderte Reihenfolge der Absätze 2 und 3 wird verdeutlicht, dass § 5 Absatz 3 AWG n.F. lex specialis zu § 5 Absatz 2 AWG n.F. ist. Die sprachlichen Anpassungen des § 15 Absatz 2 AWG n.F. dienen der besseren Lesbarkeit und bewirken keine materiellrechtlichen Änderung.

§ 15 Absatz 3 AWG n.F. gestaltet § 31 Absatz 2 AWG a.F. neu. § 15 Absatz 3 AWG n.F. verhindert, dass ein Unternehmenserwerb, der einer Meldepflicht nach § 56 AWV n.F. (§ 52 AWV a. F.) unterliegt, vor Abschluss des Prüfverfahrens vollzogen wird.

Zu diesem Zweck sieht § 15 Absatz 3 AWG n.F. vor, dass lediglich die Rechtsgeschäfte schwebend unwirksam sind, die dem Vollzug eines derartigen Unternehmens dienen.

Die Wirksamkeit des schuldrechtlichen Grundgeschäfts bleibt nach der Neufassung unberührt.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie kann den Erwerb zudem vor Ablauf der Prüffrist freigeben. Dies dient der Verfahrensbeschleunigung und der Rechtssicherheit. Es wird klargestellt, dass die Rechtswirksamkeit rückwirkend eintritt; die Bestimmung des § 15 Absatz 1 Satz 3 AWG n.F. gilt entsprechend.

Zu § 16

Die Regelung zu Urteil und Zwangsvollstreckung in § 16 AWG n.F. entspricht § 32 AWG a.F.

Kapitel 3: Straf-, Bußgeld- und Überwachungsvorschriften

Die Straf- und Bußgeldbewehrungen gemäß §§ 17 bis 19 AWG n.F. werden grundlegend neu geordnet. Strafbewehrt werden vorsätzliche Verstöße gegen bestimmte, in §§ 17 und 18 AWG n.F. bezeichnete Verbote und Genehmigungserfordernisse. Dies ist im Interesse einer wirkungsvollen Prävention von bewussten, mit hoher krimineller Energie ausgeführten Verstößen gegen das Außenwirtschaftsrecht geboten. Fahrlässige Verstöße gegen das Außenwirtschaftsrecht, die bisher gemäß § 34 Absatz 7 AWG a.F. regelmäßig als Straftaten verfolgt wurden, werden nunmehr grundsätzlich bußgeldbewehrt. Lediglich der leichtfertige Verstoß gegen ein Waffenembargo wird gemäß § 17 Absatz 5 AWG n.F. strafbewehrt. § 34 Absatz 7 AWG a.F. wird daher aufgehoben. Bei der Abwicklung von außenwirtschaftsrechtlich relevanten Vorgängen können im Einzelfall Arbeitsfehler unterlaufen, selbst wenn die Handelnden grundsätzlich rechtstreu sind und Vorkehrungen zur Vermeidung von Verstößen getroffen wurden. Die Bußgeldandrohungen des § 19 AWG und die Möglichkeit, die mangelnde Zuverlässigkeit der Antragsteller bei der Genehmigungserteilung zu berücksichtigen, bieten ein angemessenes Instrumentarium, um solche Verstöße zu ahnden.

Der abstraktkonkrete Gefährdungstatbestand des § 34 Absatz 2 AWG a.F wird aufgehoben. § 34 Absatz 2 AWG a.F. wird von der Rechtsprechung kritisch gesehen. So sei insbesondere § 34 Absatz 2 Nummer 3 AWG a.F. kritisch zu bewerten, da das Merkmal einer erheblichen Gefährdung der auswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland sich trotz der damit gegebenen Konzentration auf die staatliche Ebene auf eine praktisch nicht überschaubare Vielfalt von Beziehungen erstrecke. Seine Verwendung sei deshalb verfassungsrechtlich mit Blick auf das Bestimmtheitsgebot des Artikels 103 Absatz 2 Grundgesetz in hohem Maße problematisch, vgl. Bundesgerichtshof, Beschluss vom 13. Januar 2009, Az: AK 20/ 08, Randnummer 13. Die gleichen Überlegungen gelten für § 34 Absatz 6 Nummer 4 AWG a.F., der gleichfalls aufgehoben wird.

Ebenso entfällt der selbständige Fördertatbestand des § 34 Absatz 3 AWG a.F.. mangels Praxisrelevanz. Die von § 34 Absatz 3 AWG a.F. erfassten Taten können ohnehin als Beihilfe nach § 27 StGB bestraft werden kann.

Der Anwendungsbereich des § 34 Absatz 1 AWG a.F. für vorsätzliche Verstöße wird erweitert. § 34 Absatz 1 AWG a.F. erfasst Ausfuhren und Verbringungen, die nach § 34 Absatz 1 Nummer 2 AWG a.F. auf bestimmte Dual-Use-Güter des kerntechnischen Bereichs des NSG-Regimes und des chemischen und bakteriologischen Waffenbereichs beschränkt waren. Die Erfahrungen mit weltweiten Beschaffungsbemühungen zeigen, dass ein vergleichbares Präventionsbedürfnis in Hinblick auf sonstige Dual-Use-Güter besteht. So knüpfen die Güterlisten der Dual-Use-Verordnung u.a. daran an, ob die Güter für "jedwede Form der Unterstützung bei der Herstellung von Kernwaffen oder sonstigen Kernsprengkörpern verwendet werden können" (vgl. Artikel 2 Nummer 1 Dual-Use-Verordnung). Zudem weisen vorsätzliche Verstöße gegen Genehmigungspflichten für Handlungs- und Vermittlungsgeschäfte oder technische Unterstützung einen vergleichbaren Unrechtsgehalt auf wie Verstöße gegen Genehmigungserfordernisse für Ausfuhren oder Verbringungen. Solche vorsätzlichen Handlungen werden künftig als Straftaten verfolgt, ohne dass im Einzelfall der Nachweis erbracht werden muss, dass diese Taten geeignet sind, die äußere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland, das friedliche Zusammenleben der Völker oder die auswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland erheblich zu gefährden.

Die Strafbewehrung von Verstößen gegen Embargos gemäß § 34 Absatz 4 AWG a.F., auch in Verbindung mit § 34 Absatz 6 Nummer 3 AWG a.F., wird grundlegend überarbeitet. § 34 Absatz 4 Nummer 1 AWG a.F. und § 34 Absatz 6 Nummer 3 AWG a.F. werden durch § 17 Absatz 1 AWG n.F. ersetzt.

Die Qualifikationstatbestände des § 34 Absatz 6 AWG a.F. werden durch § 17 Absatz und 3 und § 18 Absatz 7 und 8 AWG n.F. ersetzt und an die neue Systematik der Strafbewehrungen angepasst. Insbesondere wird das Strafmaß neu justiert und auf die Qualifikationstatbestände des § 34 Absatz 6 Nummern 3 und 4 AWG a.F. verzichtet. Dies trägt der Aufhebung des § 34 Absatz 2 AWG a.F. und der Neufassung des § 34 Absatz 4 Nummer 1 AWG a.F. Rechnung.

§ 19 AWG n.F. ersetzt § 33 AWG a.F.. Die Anpassungen der Bußgeldbewehrungen sind Folgeänderungen aus der Neustrukturierung der Strafbewehrungen.

Zu § 17 AWG

§ 17 AWG n.F. ist ein Verbrechenstatbestand und dient der Strafbewehrung von Verstößen gegen Waffenembargos.

§ 17 Absatz 1, 4 und 5 AWG n.F.

§ 17 Absatz 1, 4 und 5 AWG n.F. ersetzt § 34 Absatz 4 Nummer 1 und Absatz 6 Nummer 3 AWG a.F. durch den Verweis auf Güter des Teils I Abschnitt A der Ausfuhrliste wird verdeutlicht, dass die Norm der Strafbewehrung von Verstößen gegen Waffenembargos dient. Diese Strafbewehrung nimmt in der Systematik des § 34 AWG a.F. eine Sonderstellung ein. Der Grundtatbestand des § 34 Absatz 4 Nummer 1 AWG a.F. wird durch den Qualifikationstatbestand des § 34 Absatz 6 Nummer 3 AWG a.F. ergänzt, der die Ausfuhr von Gütern des Teils I A der Ausfuhrliste in Länder, die einem Waffenembargo unterliegen, als Verbrechen mit einer Mindestfreiheitsstrafe von 2 Jahren bedroht. § 17 Absatz 1 AWG n.F. hält diese Differenzierung zwischen Verstößen gegen Ausfuhrverbote und Verstößen gegen sonstige Verbotstatbestände - insbesondere das Verbot, Güter des Teils I A der Ausfuhrliste in Embargoländer zu verkaufen oder Handlungs- und Vermittlungsgeschäfte abzuschließen - nicht aufrecht, da der Unrechtsgehalt dieser Tathandlungen mit den Ausfuhrverboten für Güter des Teils I A der Ausfuhrliste vergleichbar ist. Da Waffenlieferungen in Embargoländer in besonderer Weise geeignet sind, das friedliche Zusammenleben der Völker oder die auswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland erheblich zu stören, ist eine Strafbewehrung als Verbrechen grundsätzlich geboten. Vor dem Hintergrund der Ausweitung des objektiven Tatbestandes der Norm erscheint nunmehr ein Strafrahmen von einem bis zehn Jahre angemessen. Liegen die Voraussetzungen für einen Qualifikationstatbestand gemäß § 17 Absatz 2 oder 3 AWG n.F. vor, sind höhere Strafen angezeigt.

§ 17 Absatz 4 AWG n.F., der in minder schweren Fällen eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu drei Jahren vorsieht, trägt der Tatsache Rechnung, dass auch bei Verstößen gegen Waffenembargos besondere Fallkonstellationen denkbar sind, in denen eine - hohe - Freiheitsstrafe unangemessen ist. Ob ein minder schwerer Fall vorliegt, hat das Gericht im Einzelfall unter Gesamtwürdigung aller für die Strafzumessung bedeutsamer Umstände zu prüfen.

§ 17 Absatz 5 AWG n.F. erfasst leichtfertige Verstöße gegen § 17 Absatz 7 AWG n.F. und bedroht diese mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe.

§ 17 Absatz 2 und 3 AWG

§ 17 Absatz 2 und 3 AWG n.F. ersetzt die Qualifikationstatbestände des § 34 Absatz 6 AWG a.F.. § 17 Absatz 2 Nummer 1 AWG n.F. sieht einen neuen Qualifikationstatbestand für proliferationsrelevante Beschaffungsoperationen von Staaten vor, die zur Umgehung von Exportkontrollen ihre Nachrichtendienste einsetzen. Die Gründe für die Qualifikation liegen in der erhöhten Gefährlichkeit einschlägiger Beschaffungsoperationen bei geheimdienstlicher Steuerung. Durch ihre professionelle Struktur sind Geheimdienste besonders befähigt, Exportkontrollregime durch konspiratives Zusammenwirken zu unterlaufen. Die Organisation geheimdienstlicher Aktivitäten, das hierarchisch strukturierte, arbeitsteilige Zusammenwirken bei Planung, Vorbereitung und Ausführung der Tat, die Möglichkeit der Nutzung staatlicher Ressourcen sowie die Verwendung klandestiner Methoden sind geeignet, die Schutzgüter des Außenwirtschaftsrechts in besonderem Maße zu gefährden und verstoßen zugleich gegen allgemein anerkannte völkerrechtliche Grundsätze, die es gebieten, fremde Exportkontrollregime zu respektieren. Wegen der mit dem Handeln fremder Geheimdienste auf deutschem Boden einhergehenden Souveränitätsverletzung der Bundesrepublik Deutschland erscheint auch der Unrechtsgehalt eines derartigen Embargoverstoßes erheblich größer, wenn fremde Staaten durch ihre Dienste gegen Interessen der Bundesrepublik Deutschland agieren, um gegen ein Embargo zu verstoßen. Deshalb erscheint die Qualifizierung durch einen Verbrechenstatbestand mit einem im Vergleich zum Grundtatbestand erhöhten Strafrahmen geboten.

§ 17 Absatz 2 Nummer 2 und Absatz 3 AWG n.F. ersetzt § 34 Absatz 6 Nummer 2 AWG a.F. Die Mindestfreiheitsstrafe für gewerbsmäßige Verstöße wird in § 17 Absatz 2 Nummer 2 auf ein Jahr abgesenkt. Die Anpassung des Strafrahmens trägt sie der Tatsache Rechnung, dass die Abgrenzung zwischen gewerblichem und gewerbsmäßigem Handeln bei außenwirtschaftsrechtlichen Verstößen im Einzelfall schwierig sein kann. Um einer Ausuferung des Verbrechenstatbestands vorzubeugen, sind zudem hohe Anforderungen an die Gewerbsmäßigkeit zu stellen. Die bisherige Mindestfreiheitsstrafe von zwei Jahren gemäß § 34 Absatz 6 AWG a.F. wird nach § 17 Absatz 3 AWG n.F. auf die Fälle beschränkt, in denen der Täter als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat, gewerbsmäßig handelt.

§ 17 Absatz 6 AWG

§ 17 Absatz 6 AWG n.F. entspricht § 34 Absatz 8 AWG a.F.. Die neue Formulierung präzisiert die Verweise und entspricht der mittlerweile üblichen Terminologie des Nebenstrafrechts (vgl. z.B. § 16 Absatz 4 Ausführungsgesetz zum Chemiewaffenübereinkommen). Eine materiellrechtliche Änderung ist mit der Neufassung nicht verbunden.

§ 17 Absatz 7 AWG

§ 17 Absatz 7 AWG n.F. entspricht § 35 AWG a.F. und sieht eine Strafbarkeit für Auslandstaten unabhängig vom Recht des Tatorts vor, wenn der Täter Deutscher ist.

Zu § 18 AWG

§ 18 AWG ist ein Vergehen und erfasst sonstige strafwürdige Verstöße gegen das Außenwirtschaftsrecht.

§ 18 Absatz 1 AWG

§ 18 Absatz 1 AWG n.F. ersetzt § 34 Absatz 4 Nummer 2 und 3 AWG a.F. Strafbar sind nur vorsätzliche Verstöße gegen die dort genannten Verbots- und Genehmigungstatbestände. Zudem wird der Strafrahmen im Einklang mit der Neuordnung des § 34 Absatz 4 Nummer 1 AWG a.F. (vgl. dazu ausführlich § 17 Absatz, 14 und 5 AWG n. F.) angepasst und auf eine Mindeststrafandrohung von drei Monaten reduziert, um in Fällen von geringerer Schwere dem Tatrichter auch die Verhängung einer Geldstrafe gemäß § 47 StGB zu ermöglichen.

Die von § 18 Absatz 1 AWG n.F. erfassten Tathandlungen stellen auf die zu sanktionierenden Verbote und Genehmigungserfordernisse der zugrunde liegenden unmittelbar geltenden Rechtsakte der Europäischen Union ab. Die erfassten Verbote decken sich - mit Ausnahme des Umgehungsverbots - mit dem Katalog der von § 34 Absatz 4 Nummer 2 und 3 AWG a.F. erfassten Verbote und Genehmigungserfordernisse. Manche EU-Sanktionsverordnungen enthalten Verbote oder Genehmigungserfordernisse, die nicht wortgleich in § 18 Absatz 1 AWG n.F. wiedergegeben werden. So stellt z.B. Artikel 23 Absatz 3 der Verordnung (EU) Nr. 267/2012 des Rates vom 23. März 2012 über restriktive Maßnahmen gegen Iran und zur Aufhebung der Verordnung (EU) Nr. 961/2010, ABl. L 88 vom 24. 3. 2012, S. 1, auf das "zur Verfügung Stellen" und auf das "Zugutekommenlassen" von Geldern und wirtschaftlichen Ressourcen ab. Der Verzicht auf die wörtliche Wiedergabe dieser Verbote bedeutet jedoch nicht, dass diese Taten nicht nach § 18 Absatz 1 AWG n.F. strafbewehrt sind. Vielmehr sind diese Handlungen bereits von dem Tatbestandserfordernis der "Bereitstellung" in § 18 Absatz 1 AWG n.F. erfasst. Zwischen "Bereitstellen" und "zur Verfügung Stellen" besteht kein Unterschied. Dies hat der BGH in seinem Beschluss vom 23. April 2010, AZ 3 StE 1/10-1, Rn. 17 bestätigt. Entgegen einer in der Literatur vertretenen Auffassung (vgl. Morweiser in Wolffgang/Simonsen/Tietje, AWG-Kommentar, Band 2, § 34 Absatz 4 AWG, Rn. 90 und 95) ist auch das "Zugutekommenlassen" vom Bereitstellungsverbot des § 34 Absatz 4 Nummer 1 AWG a.F. / § 18 Absatz 1 AWG n.F. erfasst, das nach der Rechtsprechung des EuGH weit auszulegen ist. In seinem Urteil vom 21. Dezember 2011, Rechtssache C - 72/11 führt der EuGH aus, dass das Zurverfügungstellen jede Handlung erfasse, die erforderlich ist, damit eine Person die Verfügungsbefugnis über einen betreffenden Vermögenswert erlangen kann.

Angesichts der weiten Auslegung des Bereitstellungsverbots durch den EuGH verzichtet § 17 und § 18 Absatz 1 AWG n.F. zudem auf die Strafbewehrung von Verstößen gegen das Umgehungsverbot entsprechend § 34 Absatz 1 Nummer 1 AWG a.F.: Nach dem weiten Verständnis des Bereitstellungsverbots des EuGH sind Handlungen, die als Verstöße gegen das Umgehungsverbot angesehen werden könnten, als vollendete oder versuchte Bereitstellungen zu qualifizieren. Dies gilt etwas für Lieferungen von wirtschaftlichen Ressourcen an gelistete Personen über Dritte oder Ausfuhren aus der Bundesrepublik Deutschland sonstige Drittländer in der Absicht, diese von dort an Gelistete weiterzuliefern. Von Dritten veranlasste Lieferungen können zudem -je nach Fallgestaltung - als mittelbare Täterschaft oder Anstiftung geahndet werden. Entsprechende Überlegungen gelten auch für den Verzicht der Strafbewehrung des Umgehungsverbots der direkten und indirekten Liefer-, Kauf-, Weitergabe- und Ausfuhrverbote von Gütern nach EU-Embargoverordnungen: Auch für Verstöße gegen diese Verbote gelten die oben dargelegten weitgehenden Strafbewehrungen einschließlich der Strafbarkeit von mittelbarer Täterschaft, Anstiftung, Beihilfe und Versuch. Der Verzicht auf eine Strafbewehrung des Umgehungsverbots trägt den Bedenken der Rechtsprechung gegen die Bestimmtheit dieses Tatbestandsmerkmals Rechnung, vgl. BGH, Beschluss vom 23. April 2010, Rn. 30 ff..

Überdies wird § 18 Absatz 1 AWG n.F. um ein Verbot (Nummer 1) bzw. Genehmigungserfordernis (Nummer 2) im Hinblick auf Erwerbe, Investitionen oder Verfügungen über eingefrorene Gelder und wirtschaftliche Ressourcen erweitert.

Schließlich wird die Strafbewehrung von wesentlichen Verstößen gegen EU-Embargoverordnungen nicht mehr an deren Bekanntmachung im Bundesanzeiger geknüpft wie in § 34 Absatz 4 Nummer 2 und 3 AWG a.F.. Anstelle der Veröffentlichung im Bundesanzeiger verweist § 18 Absatz 1 AWG n.F. auf die Veröffentlichung der Embargoverordnung im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften oder der Europäischen Union. Es ist anerkannt, dass die verfassungsrechtlich erforderliche Publizität durch europäische Publikationsorgane gewahrt wird, vgl. z.B. Bundesverfassungsgericht vom 29. April 2010, 2 BvR 871/04 und 2 BvR 414/08.

§ 18 Absatz 2 AWG

§ 18 Absatz 2 AWG n.F. dient der Strafbewehrung von vorsätzlichen Verstößen gegen nationale Genehmigungserfordernisse. Er erfasst die ungenehmigte Ausfuhr von oder ungenehmigte Handels- und Vermittlungsgeschäfte über Güter, die von der Ausfuhrliste erfasst sind. Überdies werden Verstöße gegen Catchall-Vorschriften in Bezug auf technische Unterstützung strafbewehrt.

§ 18 Absatz 2 Nummer 1 AWG n.F. ersetzt § 34 Absatz 1 AWGF a.F. und §§ 34 Absatz 2 und 33 Absatz 1 AWG a.F. in Verbindung mit § 70 Absatz 1 Nummer 2 1. und 3. Alternative. Die Strafbewehrung gemäß §§ 34 Absatz 2, 33 Absatz 1 AWG a.F. in Verbindung mit § 70 Absatz 1 Nummer 2 2. Alternative AWV a.F. entfällt als Folgeänderung der Aufhebung des § 5c AWV.

§ 18 Absatz 2 Nummer 2 AWG n.F. ersetzt §§ 34 Absatz 2, 33 Absatz 1 AWG a.F. in Verbindung mit § 70 Absatz 1 Nummer 2, 2. Alternative AWV a.F.. Die Strafbewehrung gemäß §§ 34, 33 Absatz 1 AWG a.F. in Verbindung mit § 70 Absatz 1 Nummer 2 1. Alternative AWV a.F. entfällt als Folgeänderung der Aufhebung des § 5c AWV a.F. § 18 Absatz 2 Nummer 3 AWG n.F. entspricht der Strafbewehrung von ungenehmigten Verbringungen gemäß § 34 Absatz 1 Nummer 1 AWG a.F..

§ 18 Absatz 2 Nummer 4 AWG n.F. ersetzt §§ 34 Absatz 2, 33 Absatz 1 AWG a.F. in Verbindung mit § 70 Absatz 1 Nummer 6 und Nummer 6a 3. Alternative AWV a.F.. Die Strafbewehrung gemäß §§ 34, 33 Absatz 1 AWG in Verbindung mit § 70 Absatz 1 Nummer 6a 1. und 2. Alternative entfällt als Folgeänderung der Aufhebung der §§ 41 und 41a AWV a.F..

§ 18 Absatz 2 Nummer 5 AWG n.F. ersetzt §§ 34 Absatz 2, 33 Absatz 1 AWG a.F. in Verbindung mit § 70 Absatz 1 Nummern 6b 3. Alternative AWV a.F.. Die Strafbewehrung gemäß §§ 34, 33 Absatz 1 AWG in Verbindung mit § 70 Absatz 1 Nummer 6b 1. und 2. Alternative entfällt als Folgeänderung der Aufhebung der §§ 41 und 41a AWV a.F..

§ 18 Absatz 2 Nummer 6 und 7 AWG n.F. ersetzt §§ 34 Absatz 2, 33 Absatz 1 AWG a.F. in Verbindung mit § 70 Absatz 1 Nummern 6c bis 8 AWV a.F..

Für eine Strafbewehrung von Verstößen gegen § 70 Absatz 1 Nummern 1, 3a bis 5a und 9 bis 12 AWV a.F. besteht wegen ihres geringeren Unrechtsgehalts kein Bedarf. Sie werden weiterhin als Ordnungswidrigkeiten gemäß § 18 AWG n.F. bußgeldbewehrt.

§ 18 Absatz 3 AWG

§ 18 Absatz 3 n.F. ersetzt §§ 34 Absatz 2, 33 Absatz 1 AWG a.F. in Verbindung mit § 70 Absatz 5j AWV a.F.. Strafbewehrt werden Verstöße gegen die Ein- und Ausfuhrverbote der Verordnung (EG) Nr. 2368/2002 des Rates vom 20. Dezember 2002 zur Umsetzung des Zertifikationssystems des Kimberley-Prozesses für den internationalen Handel mit Rohdiamanten, ABl. L 358 vom 31.12.2002, S. 28, ABl. L 27 vom 30.1. 2004, S. 57 (im Folgenden: EU-Kimberley-Verordnung). Vorsätzliche und fahrlässige Verstoße gegen Artikel 4 Absatz 1 der EU-Kimberley-Verordnung (Verstoß gegen die Pflicht, Behältnisse und Zertifikate für Rohdiamanten vorzulegen) sowie fahrlässige Verstoße gegen die Ein- und Ausfuhrverbote werden wegen ihres geringeren Unrechtsgehalts als Ordnungswidrigkeiten erfasst. Wegen seiner Unbestimmtheit wird das Umgehungsverbot des Artikel 24 Absatz 2 EU-Kimberley-Verordnung weder straf- noch bußgeldbewehrt.

§ 18 Absatz 4 AWG

§ 18 Absatz 4 n.F. ersetzt §§ 34 Absatz 2, 33 Absatz 1 AWG a.F. in Verbindung mit

§ 70 Absatz 5q AWV a.F.. § 18 Absatz 4 AWG n.F. dient der Strafbewehrung der Verordnung (EG) Nr. 1236/2005/EU des Rates vom 27. Juni 2005 betreffend den Handel mit bestimmten Gütern, die zur Vollstreckung der Todesstrafe, zu Folter oder zu anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe verwendet werden könnten, ABl. L 200 vom 30.7.2005, S. 1, L 79 vom 16.3.2006, S. 32 (im folgenden: EU-Anti-Folter-Verordnung). Strafbar sind vorsätzliche Verstöße gegen die Verbote im Zusammenhang mit der Ein- oder Ausfuhr von Gütern, die in der Anti-Folter-Verordnung gelistet werden, sowie die verbotene Annahme oder Leistung technischer Hilfe. Fahrlässige Verstöße werden als Ordnungswidrigkeiten geahndet.

§ 18 Absatz 5 AWG

§ 18 Absatz 5 AWG n.F. ersetzt die Strafbewehrungen von Verstößen gegen die Dual-Use-Verordnung gemäß §§ 34 Absatz 2, 33 Absatz 1 AWG a.F. in Verbindung mit § 70 Absatz 5a AWV a.F.

Auf eine Strafbewehrung von Verstößen gegen Artikel 6 Absatz 1 Satz 1 und Artikel 22 Dual-Use-Verordnung gemäß §§ 34 Absatz 2, 33 Absatz 1 AWG a.F. in Verbindung mit § 70 Absatz 5a Nummern 6 und 7 AWV a.F. wird verzichtet. Ungenehmigte Ausfuhren der hiervon erfassten Güter sind, wenn sie durch einen Deutschen im Ausland begangen werden, strafbewehrt; eine ergänzende Strafbewehrung von Verstoßen gegen Durchfuhr- und Verbringungserfordernisse innerhalb der EU ist wegen der geringen außenwirtschaftsrechtlichen Relevanz der Durchfuhrhandlungen und des einheitlichen Rechtsrahmens in der EU durch die Dual-Use-Verordnung nicht erforderlich. Diese Verstöße werden - ebenso wie fahrlässige Verstöße gegen § 18 Absatz 5 AWG n.F. - als Ordnungswidrigkeiten verfolgt.

§ 18 Absatz 6 AWG

§ 18 Absatz 6 AWG n.F. entspricht § 34 Absatz 5 AWG a.F. und regelt die Versuchsstrafbarkeit.

§ 18 Absatz 7 und 8 AWG

§ 18 Absatz 7 und 8 AWG n.F. ersetzt die Qualifikationstatbestände des § 34 Absatz 6 AWG a.F.. Für § 18 Absatz 7 Nummer 1 und 2 und Absatz 8 AWG n.F. gelten die Ausführungen zu § 17 Absatz 2 und 3 AWG n.F. entsprechend.

§ 18 Absatz 7 Nummer 3 AWG n.F. führt einen neuen Qualifikationstatbestand für Handlungen im Sinne des § 18 Absatz 1 AWG n.F. ein, die sich auf die Entwicklung, Herstellung, Wartung oder Lagerung von Flugkörpern für ABC-Waffen oder sonstige Kernsprengkörper bezieht. Diese Handlungen sind nicht lückenlos von den Straftaten der §§ 19 ff. KWKG erfasst; auf Grund ihrer hohen Gefährlichkeit ist eine erhöhte Strafandrohung geboten.

§ 18 Absatz 9 AWG

Die Ausführungen zu § 17 Absatz 6 AWG n.F. gelten entsprechend.

§ 18 Absatz 10 AWG

§ 18 Absatz 10 AWG n.F. entspricht § 35 AWG a.F. und sieht eine Strafbarkeit für Auslandstaten unabhängig vom Recht des Tatorts vor, wenn der Täter Deutscher ist.

§ 18 Absatz 11 AWG

§ 18 Absatz 11 AWG sieht einen persönlichen Strafausschließungsgrund für Handlungen gemäß § 18 Absatz 1 vor, die in Unkenntnis eines aus einem Rechtsakt der Europäischen Union resultierenden Verbot oder von einem Genehmigungserfordernis begangen werden, wenn der Verstoß innerhalb von zwei Werktagen nach der Veröffentlichung des Rechtsakts erfolgt. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass die Rechtsakte der Europäischen Union mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union wirksam werden, um die Effektivität der Sanktionsmaßnahmen zu gewährleisten. Allerdings müssen diese Anforderungen von den Unternehmen und Kreditinstituten intern unverzüglich umgesetzt werden; insbesondere in die unternehmensinterne Software eingepflegt werden. Der persönliche Strafausschließungsgrund trägt dieser notwendigen Umsetzungsphase Rechnung.

Zu § 19 AWG

§ 19 AWG n.F. ersetzt § 33 AWG a.F. und passt ihn an die Neuordnung der Strafbewehrungen von Verstößen gegen das Außenwirtschaftsrecht an. In seinem Kernbestand bleibt der Bußgeldtatbestand des § 33 AWG a.F. bestehen, er wird jedoch um Handlungen erweitert, die bisher in der AWV bußgeldbewehrt wurden. § 33 Absatz 7 AWG a.F. entfällt. Der zugrunde liegende Unrechtsgehalt des Versuchs einer Ordnungswidrigkeit ist nicht hinreichend, um eine Bußgeldbewehrung weiterhin erforderlich zu machen.

§ 19 Absatz 1 AWG

§ 19 Absatz 1 AWG n.F. sieht eine Bußgeldbewehrung für die fahrlässige Verwirklichung der von § 18 Absatz 1 bis 4 oder Absatz 5 AWG n.F. erfassten Handlungen vor1.

§ 19 Absatz 2 AWG

§ 19 Absatz 2 AWG n.F. ersetzt § 33 Absatz 5 Nummer 1 AWG n.F. Gegenüber § 17 Absatz 6 AWG n.F. und § 18 Absatz 9 AWG n.F. hat § 19 Absatz 2 AWG n.F. einen klar abgrenzbaren, eigenen Anwendungsbereich: § 19 Absatz 2 ist bereits dann tatbestandsmäßig erfüllt, wenn der Täter unrichtige oder unvollständige Angaben tatsächlicher Natur gemacht hat; anders als bei §§ 17 Absatz 6, 18 Absatz 9 AWG n.F. ist nicht erforderlich, dass die Genehmigung auch tatsächlich erteilt wird.

§ 19 Absatz 3 AWG

§ 19 Absatz 3 Nummer 1 AWG n.F. fasst § 33 Absatz 1, Absatz 3 und Absatz 5 Nummer 2 AWG a.F. zusammen; dabei wird berücksichtigt, dass bestimmte, in § 33 AWG a.F. genannte Ermächtigungsgrundlagen in der neuen Fassung des AWG aufgehoben werden.

§ 19 Absatz 3 Nummer 2 AWG n.F. entspricht § 33 Absatz 2 Nummer 1 und Absatz 5 Nummer 3 AWG a.F.; die geänderte Formulierung trägt der Tatsache Rechnung, dass die bußgeldbewehrten Handlungen gemäß § 23 AWG n.F. als vollziehbare Anordnungen ausgestaltet werden. Die dem § 33 Absatz 2 Nummer 1 AWG a.F. entsprechende Bußgeldbewehrung beschränkt sich auf die Bußgeldbewehrung der besonders praxisrelevanten Fälle des § 5 AWG n.F.; Verstöße gegen § 4 Absatz 2 AWG n.F. können ebenso wirksam durch die Androhung eines Zwangsgeld verhindert werden. § 33 Absatz 5 Nummer 4 AWG a.F. entfällt. Die Verletzung von handels- oder steuerrechtlichen Buchführungs- oder Aufbewahrungspflichten ist in den zugrunde liegenden handels oder steuerrechtlichen Vorschriften geregelt. Diese sind in den einschlägigen Spezialgesetzen bußgeldbewehrt. Eine ergänzende Bußgeldbewehrung im Außenwirtschaftsrecht ist nicht erforderlich. § 19 Absatz 3 Nummer 3 bis 5 AWG n.F. entspricht § 33 Absatz 5 Nummer 3 AWG a.F.; die Vorschrift wurde lediglich übersichtlicher gestaltet.

§ 19 Absatz 4 AWG

§ 19 Absatz 4 AWG n.F. ersetzt § 33 Absatz 4 AWG a.F. ohne materiellrechtliche Änderung. Die Formulierung wird an die mittlerweile gebräuchliche Terminologie anderer Gesetze angepasst (vgl. z.B. § 60 Absatz 4 Lebensmittel und Futtermittelgesetzbuch), um dem Bedürfnis für eine differenzierte Bußgeldbewehrung des EU-Blanketts Rechnung zu tragen.

§ 19 Absatz 5

§ 19 Absatz 5 AWG n.F. sieht eine Bußgeldbewehrung von Verfahrensvorschriften auf Grund von EU-Sanktionsverordnungen, insbesondere von Informationspflichten, vor und ersetzt § 70 Absatz 5g, 5h, 5i, 5k, 5l, 5m, 5n, 5p, 5r Nummer 1, Absatz 5s, 5t Nummer 1 und 2 sowie Nummer 4 und 5, Absatz 5u Satz 1 Nummer 2, Nummer 5, Nummer 11 und Nummer 13, Absatz 5v, 5w, 5x, 5y, 5z, Absatz 7 Nummer 2, Absatz 8, Absatz 9 Nummer 4 und Absatz 10 AWV a.F.. Die bisherige Praxis, bestimmte Verstöße gegen EU-Sanktionsverordnungen für jedes Land gesondert in der AWV mit Bußgeld zu bewehren, ist überholt und hat zur Unübersichtlichkeit des § 70 AWV a.F. beigetragen. § 19 Absatz 5 AWG n.F. fasst die maßgeblichen Verstöße abstrakt zusammen und verweist wie § 18 Absatz 1 AWG n.F. auf die Veröffentlichung der einschlägigen EU-Sanktions-Verordnungen im Amtsblatt der EU.

§ 19 Absatz 6

§ 19 Absatz 6 n.F. ersetzt § 33 Absatz 6 AWG a.F..

Zu § 20 AWG

§ 20 AWG n.F. entspricht § 36 AWG a.F.; die sprachlichen Anpassungen sind Folgeänderungen der Neustrukturierung der §§ 17 und 18 AWG n.F.. Sie bewirken keine materiellrechtlichen Änderungen.

Zu § 21 AWG

§ 21 AWG n.F. entspricht § 37 AWG a.F. und regelt die Befugnisse der Zollbehörden. Der bisherige Begriff des "Verbringens" wird im Einklang mit der Terminologie des § 2 AWG n.F. ohne materiellrechtliche Änderung präzisiert.

Zu § 22 AWG

§ 22 AWG n.F. entspricht § 38 AWG a.F. und regelt Zuständigkeiten im Straf- und Bußgeldverfahren.

Zu § 23 AWG

§ 23 Absatz 1, 3 bis 5 AWG n.F. entspricht § 44 AWG a.F., der die allgemeine Auskunftspflicht adressiert. Überdies wird ein neuer Absatz 2 eingefügt, der den Bediensteten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) das Recht einräumt, die Geschäftsräume des Auskunftspflichtigen zu betreten, um die Voraussetzungen für die Erteilung von Genehmigungen oder Zertifikaten zu überprüfen.

Zu §§ 24 und 25 AWG

§§ 24 und 25 AWG n.F. regeln die Voraussetzungen für die Übermittlung von Informationen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA),

§ 25 AWG n.F. für das automatisierte Abrufverfahren entsprechend § 45 AWG a.F.. § 45 AWG a.F. wurde neu strukturiert und unter Berücksichtigung der Terminologie des Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) sprachlich neu gefasst. Durch den Verweis auf personenbezogene Daten wird klargestellt, dass im Einzelfall auch personenbezogene oder -beziehbare Daten übermittelt werden dürfen. Eine Erweiterung der bisherigen Befugnisse ist damit nicht verbunden. § 45 Absatz 1 Satz 2 entfällt wegen der bestehenden Ermächtigung zur Informationsübermittlung in § 8 Absatz 1 und 3 des BND-Gesetzes. Die Übermittlung von Informationen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) an den Bundesnachrichtendienst ist auch künftig unter den Voraussetzungen des § 8 Absatz 1, 3 BNDG zulässig. Ebenso ist die Übermittlung von Informationen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) an das Bundesamt für Verfassungsschutz unter den Voraussetzungen des § 18 Absatz 1, 3 BVerfSchG zur Aufgabenerfüllung gemäß § 3 Absatz 1 BVerfSchG zulässig. Die Zulässigkeit einer Datenübermittlung an andere Stellen bleibt unberührt, soweit sie sich aus anderen Rechtsvorschriften ergibt. § 45 Absatz 1 Satz 3 entfällt als Folgeänderung der Aufhebung der dort genannten Ermächtigungsgrundlagen.

Zu § 24 AWG

§ 24 Absatz 1 AWG n.F. regelt entsprechend § 45 Absatz 1 Satz 1 AWG a.F. für welche Zwecke das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Informationen an andere öffentliche Stellen des Bundes übermitteln darf. Der neue § 24 Absatz 2 AWG n.F. präzisiert die Zweckbindung bei der Übermittlung von Informationen über die Versagung von Genehmigungen. § 24 Absatz 3 AWG n.F. verpflichtet die Empfänger, die erhaltenen Informationen nur für die Zwecke des § 4 Absatz 1 und 2 AWG, der Zollabfertigung und der Verhütung und Verfolgung von Straftaten zu verwenden und entspricht § 45 Absatz 1 Satz 4 AWG a.F..

Zu § 25 AWG

§ 25 Absatz 1 AWG n.F. regelt die Befugnis des Zollkriminalamts, Informationen nach § 24 AWG n.F. im automatisierten Verfahren abzurufen und entspricht § 45 Absatz 2 AWG a.F.. § 25 Absatz 2 AWG n.F. adressiert die Einrichtung des Abrufverfahrens und entspricht § 45 Absatz 3 AWG a.F.. § 25 Absatz 3 AWG n.F. sieht ein Zustimmungserfordernis des Bundesministeriums der Finanzen und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie vor und entspricht § 45 Absatz 4 AWG a.F. § 25 Absatz 4 AWG n.F. legt die Verantwortlichkeit für die Zulässigkeit des Datenabrufs fest und entspricht § 45 Absatz 5 Satz 1 und 2 AWG a.F; in § 25 Absatz 5 wird klargestellt, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Zulässigkeit der Datenübermittlung entsprechend § 45 Absatz 5 Satz 3 AWG a.F. durch Stichproben überprüft.

Zu § 26 AWG

§ 26 AWG n.F. schafft die Voraussetzung für die Übermittlung personenbezogener Daten aus Strafverfahren und entspricht § 45b AWG a.F..

Zu § 27 AWG

§ 27 AWG n.F. regelt die Überwachung des Fracht- Post- und Reiseverkehrs und entspricht § 46 AWG a.F.. § 27 Absatz 5 Satz 1 AWG n.F. wird neu strukturiert und auf "Außenwirtschaftsverkehr" anstatt"Außenwirtschaftsrecht" verwiesen. Dies dient der Klarstellung, dass sich die Überwachungsaufgaben des Zolls auf Ausfuhren, Einfuhren, Verbringungen und Durchfuhren beziehen. Soweit sich der Außenwirtschaftsverkehr auf den Verkehr mit Auslandswerten und Gold im Inland bezieht, ist die Deutsche Bundesbank zuständig. Eine materiellrechtliche Änderung ist mit der Neufassung des § 27 Absatz 5 Satz 1 AWG n.F. nicht verbunden.

Zu § 28 AWG

Die Kostenregelung des 28 AWG n.F. entspricht § 46a AWG a.F..

§§ 47 und 50 AWG a.F. werden mangels Praxisrelevanz aufgehoben.

Zu Artikel 2

Artikel 2 enthält Folgeänderungen der Überarbeitung des AWG für andere Gesetzes und Verordnungen. Aus systematischen Gründen wird die Strafbewehrung des § 22a Absatz 4 KWKG auf § 22a Absatz 1 Nummer 4 KrWaffKontrG erstreckt.

Zu Artikel 3

Artikel 3 regelt das Inkrafttreten des AWG n.F. und das Außerkrafttreten des AWG a.F.

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Anlage
Stellungnahme des Nationalen Normenkontrollrates gem. § 6 Abs. 1 NKR-Gesetz: NKR-Nr. 2224:
Gesetz zur Modernisierung des Außenwirtschaftsrechts - Vereinfachung, Straffung und zielgenauere Fassung des Außenwirtschaftsrechts unter Beibehaltung seiner bewährten Grundstrukturen

Der Nationale Normenkontrollrat hat das oben genannte Regelungsvorhaben geprüft.

Mit dem Regelungsvorhaben wird das Außenwirtschaftsgesetz neu gefasst. Ziel ist es, das Außenwirtschaftsrecht zu entschlacken, zu vereinfachen, sprachlich zu überarbeiten und bestimmte Regelungen an Vorgaben des Europarechts anzupassen.

Mit dem Regelungsvorhaben werden keine Vorgaben neu eingeführt, geändert oder aufgehoben, die Auswirkungen auf den Erfüllungsaufwand von Wirtschaft und Verwaltung haben.

Gleichwohl leistet das Regelungsvorhaben einen wichtigen Beitrag zur Rechts- und Verwaltungsvereinfachung. Im Rahmen seines gesetzlichen Prüfauftrags begrüßt der Nationale Normenkontrollrat das Regelungsvorhaben.

Catenhusen Schleyer
Stellv. Vorsitzender Berichterstatter