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LMTV - Lebensmitteltransportbehälter-Verordnung
Verordnung über hygienische Anforderungen an Transportbehälter zur Beförderung von Lebensmitteln
Vom 13. April 1987
(BGBl. I 1987 S. 1212; 1997 S. 2008; 1998 S. 319, S. 3147; 08.12.2004 S. 3350 04; 08.08.2007 S. 1816 aufgehoben)
Gl.-Nr.: 2125-40-35
Auf Grund des § 10 Abs. 1 Satz 1 des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes vom 15. August 1974 (BGBl. I S. 1945, 1946) wird im Einvernehmen mit den Bundesministern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und für Wirtschaft mit Zustimmung des Bundesrates verordnet:
§ 1 Anwendungsbereich
(1) Diese Verordnung gilt für die hygienischen Anforderungen an Tanks, Aufsetztanks, tankähnliche Transporteinrichtungen und andere Transportgefäße oder Behälter (Transportbehälter) einschließlich dazugehöriger Be- und Entladevorrichtungen, in denen unverpackte flüssige, granulat- oder pulverförmige Lebensmittel einschließlich der für Lebensmittel zugelassenen Zusatzstoffe als Massengut gewerbsmäßig befördert werden.
(2) Diese Verordnung gilt nicht für
§ 2 Verwendung der Transportbehälter 04
(1) Für die Beförderung von Lebensmitteln dürfen nur Transportbehälter verwendet werden, die
(2) Es ist verboten, Transportbehälter, die nach § 3 Nr. 5 gekennzeichnet sind, zur Beförderung anderer Stoffe als Lebensmittel, Erzeugnisse im Sinne des § 2 Nr. 1 des Weingesetzes oder der in der Anlage 1 bezeichneten Stoffe zu benutzen.
§ 2a Ausnahmen für die Beförderung von Ölen und Fetten
(1) Abweichend von den §§ 2, 3 Nr. 5 und § 5 dürfen Öle und Fette, die als Lebensmittel bestimmt sind, als Massengut in Seeschiffen befördert werden, wenn die Vorschriften der Anlage 2 eingehalten werden.
(2) Der Verantwortliche eines Schiffes, das in Behältern flüssige Öle und Fette, die für den menschlichen Verzehr bestimmt oder als Lebensmittel geeignet sind, als Massengut befördert, muß Nachweise über die drei zuvor in diesen Behältern beförderten Ladungen sowie über die Wirksamkeit des zwischen den Ladungen angewandten Reinigungsverfahrens mit sich führen.
(3) Im Falle einer Umladung muß der Verantwortliche des Empfängerschiffes zusätzlich zu den in Absatz 2 verlangten Dokumenten Nachweise über das zwischen den Ladungen auf dem anderen Schiff angewandte Reinigungsverfahren sowie darüber mit sich führen, daß die Beförderung des flüssigen Öls oder Fettes als Massengut während der vorherigen Beförderung den Bestimmungen der Anlage 2 entsprach.
(4) Der Verantwortliche eines Schiffes hat der zuständigen Behörde auf Verlangen die in den Absätzen 2 und 3 vorgeschriebenen Nachweise vorzulegen.
§ 2b Ausnahmen für die Beförderung von Rohzucker
(1) Abweichend von den §§ 2 und 3 Nr. 5 und dem § 5 darf Rohzucker, der unraffiniert nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt ist, als Massengut in Behältern in Seeschiffen befördert werden, wenn die Anforderungen der Anlage 3 eingehalten werden.
(2) Der Verantwortliche eines Schiffes im Sinne des Absatzes 1 hat Nachweise mit Angaben über die in dem jeweiligen Behälter, in dem sich der Rohzucker befindet, unmittelbar zuvor beförderte Ladung sowie über Art und Umfang der Reinigung nach Anlage 3 Nr. 1 für die Dauer des Transportes bis zur Raffinerie mit sich zu führen. Auf den Unterlagen für die Beförderung des Rohzuckers ist gut sichtbar und dauerhaft die Angabe "Dieses Erzeugnis ist erst nach Raffination für den menschlichen Verzehr geeignet" anzubringen.
(3) Im Falle einer Umladung der Behälter hat der Verantwortliche des abgebenden Schiffes die Nachweise nach Absatz 2 dem Verantwortlichen des Empfängerschiffes zu übergeben. Der Verantwortliche des Empfängerschiffes hat die übergebenen Nachweise entsprechend Absatz 2 mit sich zu führen.
(4) Nach Abschluß des Transportes sind die Nachweise nach Absatz 2 entweder von dem Beförderungsunternehmen aufzubewahren oder von diesem dem für die Raffination Verantwortlichen zu übergeben. Soweit die Nachweise nach Absatz 2 dem für die Raffination Verantwortlichen übergeben sind, hat dieser die Nachweise aufzubewahren. Die Nachweise nach Absatz 2 sind ein Jahr aufzubewahren.
(5) Wer zum Mitführen oder Aufbewahren der Nachweise nach Absatz 2 verpflichtet ist, hat diese der zuständigen Behörde auf Verlangen vorzulegen.
§ 3 Anforderungen an die Transportbehälter
Transportbehälter müssen folgende Anforderungen erfüllen:
§ 4 Reinigung der Transportbehälter
Die Transportbehälter müssen nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik so gereinigt und erforderlichenfalls desinfiziert sein, daß die darin beförderten Lebensmittel hygienisch nicht nachteilig beeinflußt werden können.
§ 5 Abfüllen in Transportbehälter
Lebensmittel dürfen nur in Transportbehälter abgefüllt werden, die den Anforderungen des § 2 Abs. 1 entsprechen.
§ 6 Ordnungswidrigkeiten
(1) Ordnungswidrig im Sinne des § 53 Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe a des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen
(2) Ordnungswidrig im Sinne des § 54 Abs. 1 Nr. 2 a des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen § 2a Abs. 2, 3 oder 4 oder § 2b Abs. 2 Satz 1, Abs. 3 Satz 2 oder Abs. 5 einen Nachweis nicht mit sich führt oder nicht oder nicht rechtzeitig vorlegt.
§ 7 (aufgehoben)
§ 8 Inkrafttreten, Übergangsvorschrift
(1) Diese Verordnung tritt am 1. Oktober 1987 in Kraft.
(2) Bis zum 1. April 1988 dürfen Transportbehälter, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung nicht nach § 3 Nr. 5 gekennzeichnet sind, ohne diese Kennzeichnung verwendet werden.
Stoffe, die in Transportbehältern befördert werden dürfen | Anlage 1 (zu § 2) |
Beförderung von Ölen und Fetten als Massengut in Seeschiffen | Anlage 2 04 (zu § 2a) |
Substanz (Synonyme) | CAS-Nr. * |
Essigsäure | 64-19-7 |
Essigsäureanhydrid (Ethananhydrid) | 108-24-7 |
Aceton (Dimetylketon; 2-Propanon) | 67-64-1 |
Saueröle und Fettsäuredestillate - aus Pflanzenölen und -fetten u./o. Gemischen daraus und Fetten und Ölen tierischer und mariner Herkunft Ammoniumhydroxid | 1336-21-6 |
(Ammoniumhydrat; Ammoniaklösung; Aqua ammonia) | 68333-79-9 |
Ammoniumpolyphosphat | 10124-31-9 |
Öle und Fette tierischer, mariner und pflanzlicher Herkunft (außer Cashewnuss- und rohes Tallöl) Bienenwachs (weiß und gelb) | 8006-40-4 8012-89-3 |
Benzylalkohol (nur NF und Reagenzien) | 100-51-6 |
Butylacetat (n-; sec-; tert-) | 123-86-4 105-46-4 540-88-5 |
Calciumchloridlösung, sofern die unmittelbar zuvor beförderte Ladung in dieser Liste aufgeführt ist und nicht ähnlichen Beschränkungen unterliegt | 10043-52-4 |
Calciumlignosulfonat | 8061-52-7 |
Candelillawachs | 8006-44-8 |
Carnaubawachs (Brasilwachs) | 8015-86-9 |
Cylohexan (Hexamethylen; Naphthen; Hexahydrobenzol) | 110-82-7 |
Sojabohnenöl, epoxidiert (mit mindestens 7 % - höchstens 8 % Oxiransauerstoffgehalt) | 8013-07-8 |
Ethanol (Ethylalkohol) | 64-17-5 |
Ethylacetat (Acetic ether, Acetoessigester, Vinegar naphtha) | 141-78-6 |
2-Ethylhexanol (2-Ethylhexylalkohol) | 104-76-7 |
Fettsäuren: | |
Arachinsäure (Eicosansäure) | 506-30-9 |
Behensäure (Docosansäure) | 112-85-6 |
Buttersäure (n-Buttersäure; Butansäure; Ethylessigsäure; Propylameisensäure) | 107-92-6 |
Caprinsäure (Decensäure) | 334-48-5 |
Capronsäure (n-Hexansäure) | 142-62-1 |
Caprylsäure (n-Octansäure) | 124-07-2 |
Erucasäure (Z-13-Docosensäure) | 112-86-7 |
Enanthsäure (n-Heptansäure) | 111-14-8 |
Laurinsäure (n-Dodecensäure) | 143-07-7 |
Lauroleinsäure (Dodecensäure) | 4998-71-4 |
Linolsäure (9,12-Octadecadiensäure) | 60-33-3 |
Linolensäure (9,12,15-Octadecatriensäure) | 463-40-1 |
Myristinsäure (n-Tetradecansäure) | 544-63-8 |
Myristoleinsäure (n-Tetradecansäure) | 544-64-9 |
Ölsäure (n-Octadecensäure) | 112-80-1 |
Palmitinsäure (n-Hexadecansäure) | 57-10-3 |
Palmitoleinsäure (Z-9-Hexadecensäure) | 373-49-9 |
Pelaronsäure (n-Nonansäure) | 112-05-0 |
Rizinolsäure (cis-12-Hydroxyoctadec-9-ensäure; Rizinusölsäure) | 141-22-0 |
Stearinsäure (n-Octadecansäure) | 57-11-4 |
Valeriansäure (n-Pentansäure) | 109-52-4 |
Fettalkohole: | |
Butylalkohol (Butan-1-ol) | 71-36-3 |
Caproylalkohol (Hexan-1-ol; Hexylalkohol) | 111-27-3 |
Caprylalkohol (1-n-Octanol; Heptylcarbinol) | 111-87-5 |
Cetylalkohol (Alkohol C-16; Hexadecan-1-ol; Palmitylalkohol, n-Primär-Hexadecylalkohol) | 36653-82-4 |
Decylalkohol (Decan-1-ol) | 112-30-1 |
Oenanthylalkohol (1-Heptanol; Heptylalkohol) | 111-70-6 |
Laurylalkohol (Dodecan-1-ol, Dodecylalkohol) | 112-53-8 |
Myristylalkohol (1-Tetradecanol; Tetradecanol) | 112-71-1 |
Nonylalkohol (Nonan-1-ol; Pelargonalkohol; Octylcarbinol) | 143-08-8 |
Oleylalkohol (9-Octadecenol-1-ol) | 143-28-2 |
Stearylalkohol (Octadecan-1-ol) | 112-92-5 |
Tridecylalkohol (1-Tridecanol) | 27458-92-0 112-70-9 |
Fettalkoholmischungen: | |
Lauryl-Myristylalkohol (C12-C14) | |
Cetyl-Stearylalkohol (C16-C18) | |
Fettsäureester - alle Ester, die in Kombination einer der oben angeführten Fettsäuren und einer der oben angeführten Fettalkohole entstanden sind | |
Fettsäuremethylester: | |
Methyllaurat (Methyldodecanoat) | 111-82-0 |
Methylpalmitat (Methylhexadecanoat) | 112-39-0 |
Methylstearat (Methyloctadecanoat) | 112-61-8 |
Methyloleat (Methyloctadecenoat) | 112-62-9 |
Ameisensäure (Methansäure; Wasserstoffcarbonsäure) | 64-18-6 |
Glycerin (Glycerol) | 56-81-5 |
Glykole: | |
Butandiol: | |
1,3-Butandiol (1,3-Butylenglykol) | 107-88-0 |
1,4-Butandiol (1,4-Butylenglykol) | 110-63-4 |
Polypropylenglykol (Molekulargewicht größer als 400) | 25322-69-4 |
Propylenglykol (1,2-Propylenglykol; 1,2-Propandiol; 1,2-Dihydroxypropan; Monopropylenglykol (MPG); Methylglykol) | 57-55-6 |
1,3-Propylenglykol (Trimethylenglykol; 1,3-Propandiol) | 504-63-2 |
n-Heptan | 142-82-5 |
n-Hexan (technische Qualität) | 110-54-3 64742-49-0 |
iso-Butylacetat | 110-19-0 |
iso-Decanol (Isodecylalkohol) | 25339-17-7 |
iso-Nonanol (Isononylalkohol) | 27458-94-2 |
iso-Octanol (Isooctylalkohol) | 26952-21-6 |
iso-Propanol (Isopropylalkohol; IPA) | 67-63-0 |
Limonen (Dipenten) | 138-86-3 |
Magnesiumchloridlösung | 7786-30-3 |
Methanol (Methylalkohol) | 67-56-1 |
Methylethylketon (2-Butanon) | 78-93-3 |
Methylisobutylketon (4-Methyl-2- Pentanon) | 108-10-1 |
(tert-Butyl)Methylether - (TBME) | 1634-04-4 |
Melasse | 57-50-1 |
Montanwachs | 8002-53-7 |
Paraffinwachs | 8002-74-2 63231-60-7 |
Pentan | 109-66-0 |
Phosphorsäure (Orthophosphorsäure) | 7664-38-2 |
Trinkwasser, sofern die unmittelbar zuvor beförderte Ladung in dieser Liste aufgeführt ist und nicht ähnlichen Beschränkungen unterliegt | |
Kaliumhydroxid (Ätzkali), sofern die unmittelbar zuvor beförderte Ladung in dieser Liste aufgeführt ist und nicht ähnlichen Beschränkungen unterliegt | 1310-58-3 |
n-Propylacetat | 109-60-4 |
Propylentetramer | 6842-15-5 |
Propylalkohol (Propan-1-ol; 1-Propanol) | 71-23-8 |
Natriumhydroxid (Ätznatron), sofern die unmittelbar zuvor beförderte Ladung in dieser Liste aufgeführt ist und nicht ähnlichen Beschränkungen unterliegt | 1310-73-2 |
Kieselgur (Diatomeenerde) | 7631-86-9 |
Natriumsilicat (Wasserglas) | 1344-09-8 |
Sorbitol (D-sorbitol; 6-wertiger Alkohol; D-Sorbit) | 50-70-4 |
Schwefelsäure | 7664-93-9 |
Harnstoffammoniaknitratlösung Weingeläger (Bodensatz, Trub, Drusen, Rohweinstein, Weinstein; rohes Kaliumbitartrat, rohes Kaliumbiturat, Kaliumhydrogentartrat) | 868-14-4 |
Weißöle | 8042-47-5 |
*) CAS = Chemical Abstracts Service Registry Number. |
Beförderung von Rohzucker als Massengut in Seeschiffen | Anlage 3 (zu § 2b) |
Für die Behälter, in denen der Rohzucker befördert wird, gelten folgende Bedingungen:
(Stand: 06.07.2018)
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