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BfR-Empfehlungen für Materialien im Lebensmittelkontakt
XXXIV. Vinylidenchlorid-Mischpolymerisate mit überwiegendem Gehalt an Polyvinylidenchlorid

Gesundheitliche Beurteilung von Materialien und Gegenständen für den Lebensmittelkontakt im Rahmen des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches
- Stand vom 01.09.2017 -

(Quelle: www.bfr.bund.de)


Gegen die Verwendung von Vinylidenchlorid-Mischpolymerisaten mit überwiegendem Gehalt an Polyvinylidenchlorid bei der Herstellung von Bedarfsgegenständen im Sinne von § 2 Abs. 6 Nr. 1 des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches bestehen keine Bedenken, sofern die Bedarfsgegenstände sich für den vorgesehenen Zweck eignen und folgend genannte Voraussetzungen erfüllt sind.

  1. Hinsichtlich der Verwendung der Ausgangsstoffe für Vinylidenchlorid-Mischpolymerisate mit überwiegendem Gehalt an Polyvinylidenchlorid gelten die Bestimmungen der Verordnung (EU) Nr. 10/2011.
    Die im Folgenden gegebene Bewertung bezieht sich auf Polymere aus den folgenden monomeren Ausgangsstoffen:
    Vinylidenchlorid
    Vinylchlorid
    Acrylnitril
    Methacrylnitril, höchstens 10 %
    Ester der Acrylsäure, Methacrylsäure und Itaconsäure mit einwertigen aliphatischen gesättigten Alkoholen C1-C18, soweit sie in der Positivliste der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 berücksichtigt sind
    Styrol, höchstens 2,0 %
    Maleinsäure, Acrylsäure, Itaconsäure, Acryl- und Methacrylamid, Methylolacrylamid, Methylolmethacrylamid, insgesamt höchstens 3,0 %
    Diallylphthalat, höchstens 0,5 %
  2. Als Fabrikationshilfsstoffe dürfen über die gemäß der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 bereits zugelassenen Additive unter den dort genannten Beschränkungen die folgenden Stoffe verwendet werden:
    1. Katalysatoren:
      Azobis(isobutyronitril), höchstens 0,2 % insgesamt höchstens 0,5 %, bezogen auf das Fertigerzeugnis
      Benzoylperoxid
      Diisopropylpercarbonat
      Lauroylperoxid
      Kaliumpersulfat
      Natriumbisulfit1
      Wasserstoffperoxid
      Dicyclohexylperoxidicarbonat
      tert-Butylperpivalat, höchstens 0,1 %, zum Anreiben dieses Stoffes höchstens 0,04 % Dibutylphthalat 1
      tert-Butylperoxy-(2-ethylhexanoat), höchstens 0,5 %

      Mischung von

      2-Hydroxy-2-sulfinatoessigsäure, Dinatriumsalz 35 - 60 %
      2-Hydroxy-2-sulfonatoessigsäure, Dinatriumsalz 10 - 60 % und
      Natriumsulfit 1 0 - 40,
      höchstens 0,5 %.
    2. Polymerisationsregler:
      Natriumdimethyldithiocarbamat, höchstens 0,02 %
      Diisopropylxanthogendisulfid, höchstens 0,5 %
      Hydroxymethansulfinsaures Natrium, höchstens 0,15 %
      Laurylmercaptan, höchstens 0,1 % 2

    3. Emulgatoren:
    Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze von geradkettigen und verzweigten gesättigten aliphatischen Carbonsäuren der Kettenlänge C12-C20 1 insgesamt höchstens 3,0 %
    Hydroxy-octadecan-sulfosaures Natrium
    Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze von Hydroxyfettsäuren der Kettenlänge C12-C20und ihre Sulfierungs- und Acetylierungsprodukte
    Alkylsulfate C12-C20 1
    Alkylsulfonate C12-C20
    Alkylarylsulfonate
    Alkyl-, Alkylaryl- und Acyloxethylate und ihre Sulfierungsprodukte
    Polyoxyethylensorbitanmonopalmitat 1mit 20 Ethylenoxidgruppen Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze von Sulfobernsteinsäureestern mit einwertigen aliphatischen gesättigtenAlkoholen C4-C16
  3. Die Fertigerzeugnisse dürfen keine positive Reaktion auf Peroxid geben und höchstens 0,3 % flüchtige Anteile enthalten. Unzersetztes Azoisobuttersäuredinitril darf in den Fertigerzeugnissen nicht nachweisbar sein.

_____

1) Teilweise als Additiv zugelassen gemäß Verordnung (EU) Nr. 10/2011. Für den Übergang dieser Stoffe in Lebensmittel gelten die Bestimmungen der Verordnung (EU) Nr. 10/2011.

2) Dieser Stoff wird bei der Polymerisation vollständig in das Polymerisat eingebaut.

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