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BfR-Empfehlungen für Materialien im Lebensmittelkontakt
XVII. Polyterephthalsäurediolester

Gesundheitliche Beurteilung von Materialien und Gegenständen für den Lebensmittelkontakt im Rahmen des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches

Vom 01. Juli 2016
(Bundesinstitut für Risikobewertung)



Gegen die Verwendung von Polyterephthalsäurediolestern bei der Herstellung von Bedarfsgegenständen im Sinne von § 2 Abs. 6 Nr. 1 des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches bestehen keine Bedenken, sofern die Bedarfsgegenstände sich für den vorgesehenen Zweck eignen und folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  1. Hinsichtlich der Verwendung der Ausgangsstoffe für Polyterephthalsäurediolester gelten die Bestimmungen der Verordnung (EU) Nr. 10/2011.

    Die im Folgenden gegebene Bewertung bezieht sich auf Polymere aus den folgenden monomeren Ausgangsstoffen:
    Ethylenglykol
    Butandiol-1,4
    1,4-Dihydroxymethylcyclohexan
    Terephthalsäure
    Isophthalsäure, höchstens 25 %
    Adipinsäure
    Azelainsäure
    Sebacinsäure
    Terephthalsäuredimethylester
    Azelainsäuredimethylester
    Sebacinsäuredimethylester
    Oligomere Diglycidäther des 4,4'-Dioxydiphenyl-2,2-propans (sog. Bisphenol-A-Diglycidether) höchstens 2,0 %
    Polyethylenglykol, höchstens 10 %
    Den Polyterephthalsäurediolestern aus den genannten Ausgangsstoffen dürfen folgende Polymere zugesetzt werden:

    1. Polyethylen gemäß Empfehlung III, höchstens 5,0 % oder
    2. Polypropylen gemäß Empfehlung VII, höchstens 5,0 %
  2. Neben den gemäß der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 bereits zugelassenen Additiven unter den dort genannten Beschränkungen dürfen von der Herstellung und Aufarbeitung der Polyterephthalsäurediolester her in den Fertigerzeugnissen nur folgende Fabrikationshilfsstoffe und nur in den angegebenen Mengen enthalten sein:
    1. Katalysatoren bzw. deren Reste:

      Phosphatpolyester (durchschnittliches Molgewicht 354), hergestellt aus Monoethylenglykol, Diethylenglykol und Phosphorpentoxid. Der Gehalt an Phosphor darf 125 mg/kg des Fertigerzeugnisses, die Einsatzmenge dieses Esters 0,2 % nicht überschreiten.

      Oxidische Verbindungen des Antimons 1, Calciums, Galliums, Germaniums, Kobalts 1, Lithiums, Mangans 1, Phosphors, Zinks und Titans 2, jedoch höchstens

      350 mg/kg (= 350 ppm) Antimon
      20 mg/kg (= 20 ppm) Gallium
      100 mg/kg (= 100 ppm) Germanium
      125 mg/kg (= 125 ppm) Kobalt
      130 mg/kg (= 130 ppm) Lithium
      140 mg/kg (= 140 ppm) Mangan
      80 mg/kg (= 80 ppm) Zink
      120 mg/kg (=120 ppm) Titan
      Fertigerzeugnisse, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch Temperaturen über 80 °C nicht langfristig ausgesetzt werden, dürfen außerdem Reste von oxidischen Verbindungen des Bleis enthalten, jedoch höchstens 40 mg/kg (= 40 ppm) Blei.
      (Acetato-k1O)(2,2',2"-(Nitrilo-º1N)tris(ethanolato-k3O))titan(IV). Die Einsatzmenge dieser Substanz darf 0,008 % nicht überschreiten.

  3. Werden Bedarfsgegenstände aus Polyterephthalsäurediolestern zur Verminderung der Wasserdampfdurchlässigkeit mit anderen Kunststoffen beschichtet, so müssen diese den Bestimmungen der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 und den Empfehlungen des BfR entsprechen 3.

  4. Für die Innenbeschichtung von Bedarfsgegenständen aus Polyterephthalsäurediolestern darf verwendet werden:
    Siliciumdioxid-Beschichtung, hergestellt aus den Monomeren Hexamethyldisiloxan und Hexamethyldisilazan. Der Übergang der Restmonomere auf Lebensmittel darf 0,05 mg/kg (bestimmt als Hexamethyldisiloxan) nicht überschreiten.

____
1
) Zugelassen gemäß Verordnung (EU) Nr. 10/2011. Für den Übergang dieser Stoffe in Lebensmittel gelten die Bestimmungen der Verordnung (EU) Nr. 10/2011.

2) Als Additive gemäß Verordnung (EU) Nr. 10/2011 sind zugelassen: Calciumoxid, Zinkoxid, Titanoxid.

3) In der Regel werden Polyethylen und Vinylidenchlorid-Mischpolymerisate verwendet.

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