Nach § 7b des Gefahrgutbeförderungsgesetzes (GGBefG), in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. September 1998 (BGBl. I S. 3114) wird ein Gefahrgut-Verkehrs-Beirat (Beirat) eingesetzt, der das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) hinsichtlich der sicheren Beförderung gefährlicher Güter, insbesondere der Durchführung des GGBefG berät.
Der Beirat befaßt sich mit allgemeinen Fragen der Beförderung gefährlicher Güter von grundsätzlicher Bedeutung sowie mit Einzelfragen, soweit deren Klärung für die Beförderung gefährlicher Güter von grundsätzlicher Bedeutung ist.
Sicherheitsbehörden und -organisationen: Das Bundesamt für Strahlenschutz, Salzgitter; die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, Berlin; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund; die Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig; das Robert Koch-Institut, Berlin; das Umweltbundesamt, Dessau; das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk-, Explosiv- und Betriebsstoffe; Swisttal-Heimerzheim; das Eisenbahn-Bundesamt, Bonn; der Germanische Lloyd, Hamburg; der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften, St. Augustin; der Verband der Technischen Überwachungsvereine, Essen und der Deutsche Kraftfahrzeugüberwachungsverein AG, Stuttgart. Aus der Anlage der Geschäftsordnung sind die allgemeinen und klassenbezogenen Sachgebiete der Sicherheitsbehörden und -organisationen ersichtlich.
Bundesländer (Vertretung wird in der Regel von zwei Vertretern wahrgenommen, die für jeweils fünf Jahre bestimmt werden, eines der Länder soll ein Küstenland sein).
Deutscher Industrie- und Handelstag, Bonn; Deutscher Städtetag, Köln.
Verbände und Unternehmen der Wirtschaft einschließlich der Verkehrswirtschaft; Verband der Chemischen Industrie, Frankfurt; Mineralölwirtschaftsverband, Hamburg; Verband der Automobilindustrie, Frankfurt; Gemeinschaftsausschuß deutscher Verpackungshersteller, Frankfurt; Bundesverband des deutschen Groß- und Außenhandels, Bonn; Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels, Köln; Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft, Köln; Bundesverband Güterkraftverkehr und Logistik, Frankfurt; Bundesverband Spedition und Logistik, Bonn; Bundesverband der deutschen Binnenschiffahrt, Duisburg; Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, Köln; Verband Deutscher Reeder, Hamburg; Deutscher Feuerwehrverband, Bonn; Deutsche Bahn AG Frankfurt; Lufthansa AG, Köln.
Gewerkschaften Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr, Stuttgart; Gewerkschaft der Polizei, Hilden; Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands, Frankfurt; Deutsche Angestelltengewerkschaft, Hamburg; Deutscher Beamtenbund, Bonn.
Wissenschaft (die Zahl wird vom Beirat festgelegt)
Die dem Beirat angehörenden Mitglieder entsenden zu den Sitzungen jeweils einen Vertreter. Sie haben das Recht, Angelegenheiten, deren Behandlung sie für erforderlich halten, der Geschäftsstelle schriftlich mitzuteilen. Werden Angelegenheiten auf die Tagesordnung gesetzt, ist über sie in der nächsten Sitzung mündlich durch den Vertreter des antragstellenden Mitglieds vorzutragen.
Die von den Mitgliedern entsandten Vertreter tragen zu den im Beirat zu behandelnden Fragen die Auffassung der von ihnen vertretenen Stellen vor. Sie nehmen zu den aufgeworfenen Fragen nach bester Überzeugung Stellung. Ihre Tätigkeit gegenüber dem BMVBW ist ehrenamtlich. Auslagen werden nicht erstattet. Die Mitglieder sollen möglichst durch Entsendung derselben Vertreter die Kontinuität der Beratungen fördern.
Die Sitzungen werden von der Geschäftsstelle einberufen. Von besonderen Eilfällen abgesehen, ist zu den Sitzungen mindestens 4 Wochen vorher einzuladen.
Der Einladung ist eine Tagesordnung beizufügen, die die Geschäftsstelle unter Berücksichtigung der vorliegenden Vorschläge der Mitglieder erstellt. Der Tagesordnung sind zu den einzelnen Punkten Beratungsunterlagen beizufügen. Beratungsunterlagen, die nicht der Tagesordnung beigefügt werden, sind in der Regel so rechtzeitig zu versenden, daß sie mindestens 1 Woche vor der Sitzung den Mitgliedern vorliegen.
Die Tagesordnung kann während der Sitzung des Beirats auf Vorschlag des Vorsitzenden oder der Vertreter der Mitglieder geändert oder erweitert werden, wenn die Mehrheit der anwesenden Vertreter der Mitglieder des Beirats damit einverstanden ist.
Die Beratungen im Beirat erfolgen in freier Aussprache ohne förmliche Beschlüsse. Die Sitzungen des Beirats sind nicht öffentlich.
Über jede Sitzung des Beirats ist von der Geschäftsführung eine Niederschrift mit den Ergebnissen der Beratungen zu fertigen.
Jeder Vertreter eines Mitglieds kann verlangen, daß seine Meinung zu bestimmten Tagesordnungspunkten im einzelnen festgehalten wird.
Die Mitglieder des Beirats erhalten Abdrucke der Niederschrift mit der Liste der Sitzungsteilnehmer.
Die Sitzungsteilnehmer können innerhalb von 6 Wochen nach Erhalt der Niederschrift Einwendungen vorbringen. Diese Einwendungen werden in der folgenden Sitzung beraten.
Das BMVBW kann im Benehmen mit dem Beirat Ausschüsse oder Arbeitsgruppen des Beirats einsetzen.
Den Ausschüssen oder Arbeitsgruppen gehören Vertreter der von den Mitgliedern des Beirats und vom BMVBW benannte sachverständige Personen an.
Die Vorsitzenden werden durch das BMVBW bestellt. Dabei wird gleichzeitig bestimmt, wer die Ausschüsse und Arbeitsgruppen geschäftsführungsmäßig betreut.
Zeit und Ort der Sitzungen stimmen die Vorsitzenden der Ausschüsse oder Arbeitsgruppen mit dem BMVBW ab. Vorschläge für die zu beraten den Angelegenheiten werden im Einvernehmen mit dem BMVBW in einer Tagesordnung zusammengefaßt.
Die Vorsitzenden der Ausschüsse und Arbeitsgruppen müssen die Niederschrift über eine Sitzung spätestens sechs Wochen nach Durchführung dem BMVBW vorlegen. Dieses unterrichtet den Beirat während der nächsten Sitzung.
Der ASV berät das BMVBW in den sicherheitstechnischen Fragen der stoffspezifischen Risiken und diesbezüglichen Schutzmaßnahmen beim Transport gefährlicher Güter und bei Verpackungen und Großpackmitteln (IBC) für den Transport gefährlicher Güter.
Der ATT berät das BMVBW in den sicherheitstechnischen Fragen, diesen Transport gefährlicher Güter in Bulk, in Fahrzeugen und Tanks betreffen, und bei fahrzeugtechnischen Anforderungen.
Der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende des ASV und ATT werden mit einfacher Mehrheit durch die Mitglieder des ASV und ATT gewählt. Das Ergebnis der Wahl bedarf der Bestätigung durch das BMVBW. Es bestellt die Vorsitzenden und die stellvertretenden Vorsitzenden und unterrichtet gleichzeitig den Beirat.
Die Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden sowie die in den ASV und ATT vom BMVBW berufenen Sachverständigen werden für fünf Jahre bestellt. Eine Verlängerung ist zulässig. Die Berufung der Sachverständigen erfolgt durch das BMVBW. § 7 Nr. 2 gilt entsprechend.
ASV und ATT legen die Beratungsergebnisse in Form von begründeten Vorschlägen dem BMVBW vor. Soweit es sich um technische Richtlinien oder Normenentwürfe handelt, sind Textvorschläge zusätzlich auszuarbeiten.
Die Geschäftsführung für den ASV und ATT nimmt die vom BMVBW bestimmte Behörde wahr.
Vertreter des BMVBW nehmen beratend an den Sitzungen des ASV und ATT teil.
Zu Sitzungen des Beirates, der Ausschüsse, Arbeitsgruppen des ASV und ATT können die Vorsitzenden Sachverständige sowie Vertreter von Behörden und anderen Stellen hinzuziehen, wenn sie über besondere Fachkenntnisse verfügen.
Die Mitglieder des Beirates, der Ausschüsse, Arbeitsgruppen, des ASV und ATT sind zur Vertraulichkeit verpflichtet. Diese Verpflichtung gilt auch für die Zeit nach dem Ausscheiden. Sonstige Beteiligte ( § 9) sind erforderlichenfalls vom Vorsitzenden auf die Vertraulichkeit hinzuweisen.
Über das weitere Vorgehen zu den Beratungsergebnissen des Beirats, der Ausschüsse, Arbeitsgruppen, des ASV und ATT entscheidet der BMVBW.
Allgemeine Sachgebiete:
Tank/Technik VdTÜV, Essen Eisenbahn-Bundesamt, Bonn Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin Germanischer Lloyd, Hamburg DIN, Berlin Verpackungstechnik Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin Eisenbahnfahrzeugtechnik Eisenbahn-Bundesamt, Bonn Kraftfahrzeugtechnik VdTÜV, Essen DEKRA, Stuttgart Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften - BG für Fahrzeughaltungen, Hamburg Binnenschiffahrtstechnik Germanischer Lloyd, Hamburg Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften Binnenschiffahrts-Berufsgenossenschaft, Duisburg Seeschiffahrtstechnjk Germanischer Lloyd, Hamburg Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften - See-Berufsgenossenschaft, Hamburg Umweltschutz Umweltbundesamt, Dessau Arbeitsschutz Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung, Dortmund Schutz vor Gesundheitsgefahren, insbesondere der Toxizität Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, Berlin Schutz vor biologischen Gefahren Robert Koch-Institut, Berlin Flüssige oder gasförmige Massengüter Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften - See-Berufsgenossenschaft, Hamburg Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, Berlin Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig Germanischer Lloyd, Hamburg
Klassenbezogene Sachgebiete:
Klasse 1 =
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin Wehrwissenschaftliches Institut für Werk-, Explosiv- und Betriebsstoffe, Swisttal-Heimerzheim
Klasse 2 =
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig Bundesanstalt für Arbeitsschutz, Dortmund
Klasse 3 =
Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin Bundesanstalt für Arbeitsschutz, Dortmund Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften BG der chemischen Industrie, Heidelberg
Klassen 4.1, 4.2, 4.3 =
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin
Klasse 5.1 =
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften BG der chemischen Industrie, Heidelberg
Klasse 5.2 =
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin
Klasse 6.1 =
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, Berlin Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften BG der chemischen Industrie, Heidelberg
Klasse 6.2 =
Robert Koch-Institut, Berlin
Klasse 7 =
Bundesamt für Strahlenschutz, Salzgitter Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin
Klasse 8
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, Berlin Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften BG der chemischen Industrie, Heidelberg
Klasse 9 =
Je nach Eigenschaften der einzelnen Stoffe der vorstehend genannten Behörden oder Institutionen und Biologische Bundesanstalt, Berlin Umweltbundesämt, Dessau.
Bekanntmachung der Geschäftsordnung für den Gefahrgut-Verkehrs-Beirat (Beirat) beim Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
Vom 15. Juni 1999 (BAnz. 1999 S. 10707)
Auf Grund des § 7b des Gefahrgutbeförderungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. September 1998 (BGBl. I S. 3114) erlasse ich die folgende Geschäftsordnung für den Gefahrgut-Verkehrs-Beirat (Beirat) beim Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen.
Diese Geschäftsordnung tritt am 1. Januar 2000 in Kraft.
Die Geschäftsordnung für den Gefahrgut-Verkehrs-Beirat beim Bundesminister für Verkehr vom 6. Februar 1985, zuletzt geändert durch Bekanntmachung vom 21. Juli 1994 (Verkehrsblatt 1994 S. 502) wird mit Wirkung vom 31. Dezember 1999 aufgehoben.
Bonn, den 15. Juni 1999
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