Richtlinie 98/83/EG EU-Trinkwasserrichtinlinie (4)
zurück |
Spezifikationen für die Analyse der Parameter | Anhang III09 15 |
Jeder Mitgliedstaat stellt sicher, daß alle Laboratorien, in denen Proben analysiert werden, über ein System Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass die für die Zwecke der Überwachung und zum Nachweis der Einhaltung dieser Richtlinie verwendeten Analyseverfahren im Einklang mit der Norm EN ISO/IEC 17025 oder anderen gleichwertigen international anerkannten Normen validiert und dokumentiert werden. Die Mitgliedstaaten tragen dafür Sorge, dass die Laboratorien oder deren Vertragspartner Qualitätsmanagementverfahren anwenden, die mit der Norm EN ISO/IEC 17025 oder anderen gleichwertigen international anerkannten Normen im Einklang stehen.
Gibt es kein Analyseverfahren, das den Mindestverfahrenskennwerten gemäß Teil B genügt, so sorgen die Mitgliedstaaten dafür, dass die Überwachung mithilfe der besten verfügbaren Techniken erfolgt, die keine übermäßigen Kosten verursachen.
Teil A
Mikrobiologische Parameter, für die Analyseverfahren spezifiziert sind
Die nachstehenden Verfahrensgrundsätze für mikrobiologische Parameter haben, sofern ein CEN/ISO-Verfahren angegeben ist, Referenzfunktion; andernfalls dienen sie - bis zur etwaigen künftigen Annahme weiterer internationaler CEN/ISO-Verfahren für diese Parameter durch die Kommission - als Orientierungshilfe. Die Mitgliedstaaten können Alternativverfahren anwenden, sofern die Bestimmungen von Artikel 7 Absatz 5 erfüllt werden.
Diese Maßnahmen betreffend weitere internationale CEN/ISO-Verfahren zur Änderung nicht wesentlicher Bestimmungen dieser Richtlinie, auch durch Ergänzung, werden nach dem in Artikel 12 Absatz 3 genannten Regelungsverfahren mit Kontrolle erlassen.
Methoden für mikrobiologische Parameter:
Teil B
Chemische Parameter und Indikatorparameter, für die Verfahrenskennwerte spezifiziert sind
1. Chemische Parameter und Indikatorparameter
Für die Parameter in Tabelle 1 sollten die spezifizierten Verfahrenskennwerte gewährleisten, dass das verwendete Analyseverfahren mindestens geeignet ist, dem Parameterwert entsprechende Konzentrationen mit der in Artikel 2 Absatz 2 der Richtlinie 2009/90/EG der Kommission * definierten Bestimmungsgrenze von 30 % oder weniger des betreffenden Parameterwerts und der in Tabelle 1 spezifizierten Messunsicherheit zu messen. Das Ergebnis ist mit mindestens derselben Anzahl signifikanter Stellen anzugeben wie bei dem jeweiligen Parameterwert in Anhang I Teile B und C.
Bis zum 31. Dezember 2019 können die Mitgliedstaaten die Verwendung der in Tabelle 2 spezifizierten Verfahrenskennwerte, Richtigkeit",, Präzision" und, Nachweisgrenze" als Alternative zu, Bestimmungsgrenze" und, Messunsicherheit", wie in Absatz 1 bzw. in Tabelle 1 spezifiziert, zulassen.
Die in Tabelle 1 spezifizierte Messunsicherheit ist nicht als zusätzliche Toleranz für die Parameterwerte gemäß Anhang I zu verwenden.
Tabelle 1: Mindestverfahrenskennwert, Messunsicherheit"
Parameter | Messunsicherheit (siehe Anmerkung 1) % des Parameterwerts (ausgenommen pH-Wert) |
Anmerkungen |
Aluminium | 25 | |
Ammonium | 40 | |
Antimon | 40 | |
Arsen | 30 | |
Benzo(a)pyren | 50 | Siehe Anmerkung 5 |
Benzol | 40 | |
Bor | 25 | |
Bromat | 40 | |
Cadmium | 25 | |
Chlorid | 15 | |
Chrom | 30 | |
Leitfähigkeit | 20 | |
Kupfer | 25 | |
Cyanid | 30 | Siehe Anmerkung 6 |
1,2-Dichlorethan | 40 | |
Fluorid | 20 | |
Wasserstoffionen-Konzentration pH (ausgedrückt in pH-Einheiten) |
0,2 | Siehe Anmerkung 7 |
Eisen | 30 | |
Blei | 25 | |
Mangan | 30 | |
Quecksilber | 30 | |
Nickel | 25 | |
Nitrat | 15 | |
Nitrit | 20 | |
Oxidierbarkeit | 50 | Siehe Anmerkung 8 |
Pestizide | 30 | Siehe Anmerkung 9 |
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe | 50 | Siehe Anmerkung 10 |
Selen | 40 | |
Natrium | 15 | |
Sulfat | 15 | |
Tetrachlorethen | 30 | Siehe Anmerkung 11 |
Trichlorethen | 40 | Siehe Anmerkung 11 |
Trihalomethane - insgesamt | 40 | Siehe Anmerkung 10 |
Gesamter organischer Kohlenstoff (TOC) | 30 | Siehe Anmerkung 12 |
Trübung | 30 | Siehe Anmerkung 13 |
Acrylamid, Epichlorhydrin und Vinylchlorid sind anhand der Produktspezifikation zu kontrollieren. |
Tabelle 2: Mindestverfahrenskennwerte, Richtigkeit" "Präzision" und "Nachweisgrenze" - zulässig bis 31. Dezember 2019
Parameter | Richtigkeit (siehe Anmerkung 2) % des Parameterwerts (ausgenommen pH-Wert) |
Präzision (siehe Anmerkung 3) % des Parameterwerts (ausgenommen pH-Wert) |
Nachweisgrenze (siehe Anmerkung 4) % des Parameterwerts (ausgenommen pH-Wert) |
Anmerkungen |
Aluminium | 10 | 10 | 10 | |
Ammonium | 10 | 10 | 10 | |
Antimon | 25 | 25 | 25 | |
Arsen | 10 | 10 | 10 | |
Benzo(a)pyren | 25 | 25 | 25 | |
Benzol | 25 | 25 | 25 | |
Bor | 10 | 10 | 10 | |
Bromat | 25 | 25 | 25 | |
Cadmium | 10 | 10 | 10 | |
Chlorid | 10 | 10 | 10 | |
Chrom | 10 | 10 | 10 | |
Leitfähigkeit | 10 | 10 | 10 | |
Kupfer | 10 | 10 | 10 | |
Cyanid | 10 | 10 | 10 | Siehe Anmerkung 6 |
1,2-Dichlorethan | 25 | 25 | 10 | |
Fluorid | 10 | 10 | 10 | |
Wasserstoffionen-Konzentration pH (ausgedrückt in pH- Einheiten) |
0,2 | 0,2 | Siehe Anmerkung 7 | |
Eisen | 10 | 10 | 10 | |
Blei | 10 | 10 | 10 | |
Mangan | 10 | 10 | 10 | |
Quecksilber | 20 | 10 | 20 | |
Nickel | 10 | 10 | 10 | |
Nitrat | 10 | 10 | 10 | |
Nitrit | 10 | 10 | 10 | |
Oxidierbarkeit | 25 | 25 | 10 | Siehe Anmerkung 8 |
Pestizide | 25 | 25 | 25 | Siehe Anmerkung 9 |
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe |
25 | 25 | 25 | Siehe Anmerkung 10 |
Selen | 10 | 10 | 10 | |
Natrium | 10 | 10 | 10 | |
Sulfat | 10 | 10 | 10 | |
Tetrachlorethen | 25 | 25 | 10 | Siehe Anmerkung 11 |
Trichlorethen | 25 | 25 | 10 | Siehe Anmerkung 11 |
Trihalomethane - insgesamt | 25 | 25 | 10 | Siehe Anmerkung 10 |
Trübung | 25 | 25 | 25 | |
Acrylamid, Epichlorhydrin und Vinylchlorid sind anhand der Produktspezifikation zu kontrollieren. |
__________
*) Richtlinie 2009/90/EG der Kommission vom 31. Juli 2009 zur Festlegung technischer Spezifikationen für die chemische Analyse und die Überwachung des Gewässerzustands gemäß der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates (ABl. Nr. L 201 vom 01.08.2009 S. 36).
2. Anmerkungen zu den Tabellen 1 und 2
Anmerkung 1 | , Messunsicherheit" ist ein nicht negativer Parameter, der die Streuung derjenigen Werte beschreibt, die der Messgröße auf der Basis der verwendeten Informationen zugeordnet werden. Der Verfahrenskennwert für die Messunsicherheit (k = 2) ist der Prozentsatz des Parameterwertes in der Tabelle oder besser. Die Messunsicherheit wird auf der Ebene des Parameterwertes geschätzt, soweit nicht anders angegeben. |
Anmerkung 2 | , Richtigkeit" ist die systematische Messabweichung, d. h. die Differenz zwischen dem Mittelwert aus einer großen Anzahl von wiederholten Messungen und dem wahren Wert. Weitere Spezifikationen sind der Norm ISO 5725 zu entnehmen. |
Anmerkung 3 | , Präzision" ist die zufällige Messabweichung, die in der Regel als die Standardabweichung (innerhalb einer Messwertreihe und zwischen Messwertreihen) der Streuung von Ergebnissen um den Mittelwert ausgedrückt wird. Eine annehmbare Präzision bezieht sich auf die zweifache relative Standardabweichung. Dieser Begriff ist in ISO 5725 näher definiert. |
Anmerkung 4 | , Nachweisgrenze" ist entweder
|
Anmerkung 5 | Kann der Wert der Messunsicherheit nicht erreicht werden, so sollte die beste verfügbare Technik gewählt werden (bis zu 60 %). |
Anmerkung 6 | Mit dem Verfahren sollte der Gesamtcyanidgehalt in allen Formen bestimmt werden können. |
Anmerkung 7 | Werte für Richtigkeit, Präzision und Messunsicherheit werden in pH-Einheiten ausgedrückt. |
Anmerkung 8 | Referenzverfahren: EN ISO 8467 |
Anmerkung 9 | Die Verfahrenskennwerte für einzelne Pestizide dienen als Hinweis. Messunsicherheitswerte von lediglich 30 % können bei mehreren Pestiziden erzielt werden, höhere Werte bis zu 80 % können für einige Pestizide zugelassen werden. |
Anmerkung 10 | Die Verfahrenskennwerte gelten für einzelne spezifizierte Stoffe bei 25 % des Parameterwerts in Anhang I Teil B. |
Anmerkung 11 | Die Verfahrenskennwerte gelten für einzelne spezifizierte Stoffe bei 50 % des Parameterwerts in Anhang I Teil B. |
Anmerkung 12 | Die Messunsicherheit sollte auf 3 mg/l des gesamten organischen Kohlenstoffs (TOC) geschätzt werden. Zu verwenden ist die Norm CEN 1484 - Anleitungen zur Bestimmung des gesamten organischen Kohlenstoffs (TOC) und des gelösten organischen Kohlenstoffs (DOC). |
Anmerkung 13 | Die Messunsicherheit sollte im Einklang mit der Norm EN ISO 7027 auf 1,0 NTU (nephelometrische Trübungseinheit) geschätzt werden. |
Termine für die Umsetzung in nationales Recht und für die Anwendung der Richtlinie | Anhang IV |
Richtlinie 80/778/EWG
Umsetzung 17.7.1982 |
Richtlinie 81/858/EWG
(Anpassung wegen des Beitritts Griechenlands) |
Akte über den Beitritt Spaniens und Portugals Spanien: Umsetzung 1.1.1986 Anwendung 1.1.1986 Portugal: |
Richtlinie 90/656/EWG für die neuen deutschen Länder | Akte über den Beitritt Österreichs, Finnlands und Schwedens
Österreich: Finnland: Schweden: |
Richtlinie 91/692/EWG |
Artikel 1 -14 | Anwendung 31.12.1995 | ||||
Artikel 15 | Geändert mit Wirkung vom 01.01.1981 | Geändert mit Wirkung vom 01.01.1986 | Geändert mit Wirkung vom 01.01.1995 | ||
Artikel 16 | |||||
Artikel 17 | Artikel 17(a) eingefügt | ||||
Artikel | 18 | ||||
Artikel | 19 | Geändert | Geändert | ||
Artikel | 20 | ||||
Artikel | 21 |
Übereinstimmungstabelle | Anhang V |
Diese Richtlinie | Richtlinie 80/778/EWG |
Artikel 1 Absatz 1 | Artikel 1 Absatz 1 |
Artikel 1 Absatz 2 | |
Artikel 2 Absatz 1 | Artikel 2 |
Buchstaben a) und b) | |
Artikel 2 Absatz 2 | |
Artikel 3 Absatz 1 | Artikel 4 Absatz 1 |
Buchstaben a) und b) | |
Artikel 3 Absatz 2 | |
Buchstaben a) und b) | |
Artikel 3 Absatz 3 | |
Artikel 4 Absatz 1 | Artikel 7 Absatz 6 |
Artikel 4 Absatz 2 | Artikel 11 |
Artikel 5 Absatz 1 | Artikel 7 Absatz 1 |
Artikel 5 Absatz 2 | Satz 1 Artikel 7 Absatz 3 |
Artikel 5 Absatz 2 | Satz 2 |
Artikel 5 Absatz 3 | |
Artikel 6 Absatz 1 | Artikel 12 Absatz 2 |
Artikel 6 Absätze 2 | und 3 |
Artikel 7 Absatz 1 | Artikel 12 Absatz 1 |
Artikel 7 Absatz 2 | |
Artikel 7 Absatz 3 | Artikel 12 Absatz 3 |
Artikel 7 Absatz 4 | |
Artikel 7 Absatz 5 | Artikel 12 Absatz 5 |
Artikel 7 Absatz 6 | |
Artikel 8 | |
Artikel 9 Absatz 1 | Artikel 9 Absatz 1 und Artikel 10 Absatz 1 |
Artikel 9 Absätze 2 bis 6 | |
Artikel 9 Absatz 7 | Artikel 9 Absatz 2 und Artikel 10 Absatz 3 |
Artikel 9 Absatz 8 | |
Artikel 10 | Artikel 8 |
Artikel 11 Absatz 1 | |
Artikel 11 Absatz 2 | Artikel 13 |
Artikel 12 Absatz 1 | Artikel 14 |
Artikel 12 Absätze 2 und 3 | Artikel 15 |
Artikel 13 Absatz 1 | |
Artikel 13 Absätze 2 bis 5 | Artikel 17 Buchstabe a) (eingefügt durch die Richtlinie 91/692/EWG) |
Artikel 14 | Artikel 19 |
Artikel 15 | Artikel 20 |
Artikel 16 | |
Artikel 17 | Artikel 18 |
Artikel 18 | |
Artikel 19 | Artikel 21 |
*) Abweichend von Artikel 9 Absatz 1 der Richtlinie 98/83/EG kann Ungarn bis zum 25. Dezember 2009 Abweichungen von dem Parameterwert für Arsen vorsehen, ohne einen entsprechenden Beschluss der Kommission mitzuteilen. Wünscht Ungarn eine sol-che Ausnahme über dieses Datum hinaus beizubehalten, so findet das Verfahren gemäß Artikel 9 Absatz 2 Anwendung. Diese Abweichung gilt nicht für Trinkwasser, das der Zubereitung von Nahrungsmitteln dienen soll.
Das Verfahren gemäß Artikel 9 Absatz 2 findet ebenfalls Anwendung, wenn Ungarn nach dem 25. Dezember 2006 gemäß Artikel 9 Absatz 1 Ausnahme für Bor, Fluorid und Nitrit vorsehen ist.
ENDE |
(Stand: 11.09.2024)
Alle vollständigen Texte in der aktuellen Fassung im Jahresabonnement
Nutzungsgebühr: 90.- € netto (Grundlizenz)
(derzeit ca. 7200 Titel s.Übersicht - keine Unterteilung in Fachbereiche)
Die Zugangskennung wird kurzfristig übermittelt
? Fragen ?
Abonnentenzugang/Volltextversion