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Regelwerk

ETAG 001 - Teil 2 Kraftkontrolliert spreizende Dübel
Leitlinie für die Europäische Technische Zulassung für Metalldübel zur Verankerung im Beton

Ausgabe 1997
Änderung November 2006

Vom 25. Februar 2008
(BAnz Nr.79a S. 30aufgehoben)



Fassung April 2013 nur in der englischen Fassung verfügbar

zur aktuellen englischen Fassung im PDF-Format


zu Teil 1

Siehe Fn. *

Einleitende Bemerkungen

In diesem Teil werden zusätzlich zum Teil 1 Anforderungen, Kriterien und Angaben zur Versuchsdurchführung aufgeführt, die nur für kraftkontrolliert spreizende Dübel gelten. Es wird die gleiche Nummerierung der Abschnitte verwendet wie in Teil 1. Ist in diesem Teil 2 ein Abschnitt nicht aufgeführt, gilt Teil 1 unverändert.

2 Geltungsbereich

2.1 Dübel

2.1.1 typen und Wirkungsprinzipien

Diese Leitlinie gilt für folgende Arten von kraftkontrolliert spreizenden Dübeln:

  1. Hülsentyp mit einem Konus (Bild 2.2.a) oder mehr als einem Konus.
  2. Bolzentyp mit einem Konus (Bild 2.2.b) oder mehr als einem Konus.
  3. Eine Kombination von a) und b).

Bild 2.2 Beispiele für kraftkontrolliert spreizende Dübel

5 Nachweisverfahren

5.1 Verfahren zu 4.1 (mechanische Festigkeit und Standsicherheit)

5.1.2 Eignungsversuche

Die Versuchsarten, zusätzlichen Versuche, Versuchsbedingungen und die Anzahl der erforderlichen Versuche sowie die bei den Ergebnissen anzuwendenden Kriterien sind in Tabelle 5.1 (Dübel zur Verwendung im gerissenen und ungerissenen Beton) und 5.2 (Dübel zur Verwendung nur im ungerissenen Beton) aufgeführt. Im Allgemeinen sind alle Versuche an Einzelbefestigungen ohne Einfluss von Rand- und Achsabstand unter Zugbeanspruchung durchzuführen. Nur bei den Versuchen nach Zeile 7 beider Tabellen ist das Drehmoment mindestens bis zu einem Wert von T = 1,3 Tinst zu steigern (siehe Anhang A).

Tabelle 5.1 Eignungsversuche für kraftkontrolliert spreizende Dübel zur Verwendung im gerissenen und ungerissenen Beton

  Zweck der Prüfung Beton Rissbreite
Δw
(mm)
Bohrer Aufgebrachtes Drehmoment
T/Tinst
Mindestanzahl der Versuche pro Dübelgröße (1) Kriterien Bemerkungen Versuchs- verfahren beschrieben im Anhang A
            s i m i l Last / Verschiebungs- verhalten Höchstlast
req. α (3)
   
1 Montage- sicherheit
(a) Verankerung- sintensität
(b) Bewehrungs- kontakt
C50/60 0,3 dcut,m 0,5 5 5 5 5 5   > 0,8 (4) (5), (6) 5.2.1
2 C20/25 0,3 dcut,m 1,0/0,5 (7) 5 5 - - -   > 0,7 (4) (2), (6) 5.8
3 Funktions- fähigkeit in niederfestem Beton C20/25 0,5 dt.max 1,0/0,5 (7) 5 5 5 5 5 Teil 1,
6.1.1.1
> 0,8 (5), (6) 5.2.1
4 Funktions- fähigkeit in hoch festem Beton C50/60 0,5 dcut,min 1,0/0,5 (7) 5 5 5 5 5   > 0,8 (5), (6) 5.2.1
5 Funktions- fähigkeit bei Rissbewegungen C20/25 0,1 - 0,3 dcut,max 1,0/0,5 (7) 5 5 5 5 5 Teil 1,
6.1.1.1 und
6.1.1.2 (a)
> 0,9 (5), (6) 5.5
6 Funktions- fähigkeit bei wiederholten Belastungen C20/25 0 dcut,m 1,0/0,5 (7) - - 3 - - Teil 1, 6.1.1.1 und
6.1.1.2 (b)
> 1,0 (8) 5.6
7 Maximales
Drehmoment
C50/60 0 dcut,m > 1,3 5 5 5 5 5   (9) (10) 5.10

Tabelle 5.2 Eignungsversuche für kraftkontrolliert spreizende Dübel zur Verwendung nur im ungerissenen Beton

  Zweck der Prüfung Beton Bohrer Aufgebrachtes Drehmoment Mindestanzahl der Versuche pro Dübelgröße (1) Kriterien Anmerkung Versuchs- verfahren beschrieben im Anhang A
        T/Tinst s i m i 1 Last/Verschiebungsverhalten Höchstlast req. α (3)    
1 Montage- sicherheit
(a) Verankerungs- intensität
C20/25 dcut,m 0,5 5 - 5 - 5   > 0,8 (4) (6), (8) 5.2.1
3 Funktions- fähigkeit in niederfestem Beton C20/25 dcut,max 1,0/0,5 (7) 5 - 5 - 5 Teil 1, 6.1.1.1 > 0,8 (6), (8) 5.2.1
4 Funktions- fähigkeit in hochfestem Beton C50/60 dcut,min 1,0/0,5 (7) 5 - 5 - 5   > 1,0 (6), (8) 5.2.1
5 Funktions- fähigkeit bei wiederholten Belastungen C20/25
C50/60
dcut,m 1,0/0,5 (7) - - 3
3
- - Teil 1,
6.1.1.1 und 6.1.1.2 (b)
> 1,0 (8) 5.6
7 Maximales Drehmoment C50/60 dcut,m 1,3 5 5 5 5 5 - (9) (10) 5.10

Anmerkungen zu Tabellen 5.1 und 5.2

(1) Dübelgröße

s = klein (smallest)

i = Zwischengröße (intermediate)

m = mittel (medium)

l = groß (largest)

(2) Nur erforderlich für Dübel mit hef < 80 mm zur Verwendung in Betonbauteilen mit Bewehrung, deren Achsabstand < 150 mm beträgt.
(3) α siehe Teil 1, Gleichung (6.2)
(4) Gültig für γ2 = 1,2, für andere Werte von γ2 siehe Teil 1, 6.1.2.2.2.
(5) Werden weniger als drei Dübelgrößen zusammen geprüft und/ oder sind die einzelnen Dübelgrößen in Bezug auf Geometrie, Reibung zwischen Konus und Spreizhülse (innere Reibung) und Reibung zwischen Spreizhülse und Beton (äußere Reibung) einander nicht ähnlich, ist die Anzahl der Versuche für alle Dübelgrößen auf 10 zu erhöhen.
(6) Wenn der Variationskoeffizient der Bruchlasten v 10 % oder der Variationskoeffizient der Dübelverschiebungen bei einer Last F = 0,5 Fru,m (FRu,m = mittlere Bruchlast in einer Versuchsreihe) v ? 30 % beträgt, ist die Anzahl der Versuche in dieser Versuchsreihe auf n = 10 zu erhöhen.
(7) 10 Minuten nach Aufbringen des Drehmoments T1ns, ist es auf T = 0,5 Tinst abzumindern.
(8) Wenn sich die Dübel in Bezug auf Geometrie, Reibung zwischen Konus und Spreizhülse und Reibung zwischen Spreizhülse und Beton nicht ähneln, sind auch die anderen Dübelgrößen zu prüfen.
(9) Siehe Teil 1, 6.1.1.2(d) sowie für Dübel vom Bolzentyp (Teil 2, Bild 2.2b), siehe auch Teil 2, 6.1.1.2(d).
(10) Bei Dübeln vom Hülsentyp (siehe Teil 2, Bild 2.2a) darf die Anzahl der zu prüfenden Dübelgrößen reduziert werden oder diese Versuche können entfallen, wenn aufgrund von Erfahrungen nachgewiesen werden kann, dass die Anforderung nach Teil 1, 6.1.1.2(d) erfüllt wird.

5.1.3 Versuche zur Ermittlung zulässiger Anwendungsbedingungen

Die Versuchsbedingungen sind in Teil 1, 5.1.3 und Anhang B angegeben. Sie sind in Tabelle 5.4 von Teil 1 zusammengefasst. Die Tabelle 5.4 gilt für Dübel zur Verwendung im gerissenen und ungerissenen Beton nach Option 1.

6 Beurteilung der Brauchbarkeit der Dübel für einen vorgesehenen Verwendungszweck

6.1 Beurteilung zu 4.1 (Mechanische Festigkeit und Standsicherheit)

6.1.1 Eignung

6.1.1.1 Kriterien für alle Versuche (a) Last/Verschiebungsverhalten

Unkontrollierter Schlupf des Dübels tritt auf, wenn sich die Spreizhülse im Bohrloch bewegt. Dies kann durch einen Abfall der Last und/oder einen horizontalen oder nahezu horizontalen Verlauf in der Last/Verschiebungskurve festgestellt werden (siehe Teil 1, Bild 6.1). Bestehen Zweifel über das Verhalten der Dübel, ist die Verschiebung der Spreizhülse im Vergleich zu ihrer ursprünglichen Lage im Bohrloch durch geeignete Maßnahmen während des Zugversuchs oder nach dem Zugversuch nachzuweisen. Wird ein unkontrollierter Schlupf nachgewiesen, gilt Teil 1, 6.1.1.1(a).

6.1.1.2 Kriterien für besondere Versuche

(d) Drehmomentversuche, Tabellen 5.1 und 5.2, Zeile 7

Zusätzlich zu der in Teil 1, 6.1.1.2(d) angegebenen Anforderung darf es bei Dübeln vom Bolzentyp (siehe Teil 2, Bild 2.2b) bis zu einem Drehmoment von T = 1,3 Test nicht zu einem Mitdrehen des Dübels kommen.

6.7 Identifizierung von Dübeln

Zusätzlich zu den in Teil 1 aufgeführten Versuchen ist die Oberflächenrauhigkeit des Konus und der Innenseite der Dübelhülse zu messen. Wenn Konus oder Dübelhülse beschichtet sind, ist außerdem diese Beschichtung zu identifizieren und ihre Dicke zu messen. Die Ergebnisse sind mit den Spezifikationen zu vergleichen (siehe Teil 1, 6.7).

8 Konformitätsbescheinigung

8.3 Prüfplan

Bei kraftkontrolliert spreizenden Dübeln hängt die Funktion zu einem bedeutenden Teil von der inneren Reibung zwischen Konus und Dübelhülse ab, die von der Geometrie sowie der Härte und Oberflächenrauhigkeit von Konus und Dübelhülse beeinflusst wird. Bei den Eignungsversuchen wird der Einfluss der Toleranzen dieser Parameter auf das Dübelverhalten unter Berücksichtigung ihrer möglichen Kombinationen nicht geprüft. Daher sind in regelmäßigen Abständen Versuche zur Messung der inneren Reibung zwischen Konus und Dübelhülse durchzuführen. Dies kann durch Messung des Verhältnisses von Spaltkraft zu Zugkraft erfolgen. Die Versuchsergebnisse müssen in den Streubereich für das Verhältnis zwischen Spaltkraft und Zugkraft fallen, der bei den Zulassungsversuchen an Dübeln gemessen wurde. Da das Verhältnis zwischen Spaltkraft und Zugkraft durch den Versuchsaufbau und das Versuchsverfahren beeinflusst werden kann, müssen die Versuche zur Produktionskontrolle in gleicher Weise ausgeführt werden wie die Zulassungsversuche.

Werden diese Versuche nicht durchgeführt, sind in regelmäßigen Abständen Versuche im hochfesten Beton nach Teil 1, Tabelle 5.1, Zeile 4 erforderlich. Die Versuchsergebnisse müssen die Anforderungen von Teil 1, 6.1.1.1 erfüllen.

Zum Teil 3

ENDE

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