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Regelwerk, Wasser EU, He

Verwaltungsvorschrift zur Erfassung, Bewertung und Sanierung von Grundwasserverunreinigungen
- Hessen -

Vom 28. September 2016
(StAnz. Nr. 42 vom 17.10.2016 S. 1072)



Archiv 2011

Zur aktuellen Fassung

 

Die nachstehend abgedruckten "Anforderungen an die Erfassung, Bewertung und Sanierung von Grundwasserverunreinigungen" führe ich hiermit ein. Diese Verwaltungsvorschrift ersetzt die gleichnamige Verwaltungsvorschrift vom 16. Februar 2011 (StAnz. S. 475).

Anforderungen an die Erfassung, Bewertung und Sanierung von Grundwasserverunreinigungen

1. Anwendungsbereich

(1) Diese Anforderungen gelten für Grundwasserverunreinigungen nach § 90 des Wasserhaushaltsgesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Gesetz vom 21. Juli 2016 (BGBl. I S. 1764), sowie Grundwasserverunreinigungen nach § 57 des Hessischen Wassergesetzes vom 14. Dezember 2010 (GVBl. I S. 548), zuletzt geändert durch Gesetz vom 28. September 2015 (GVBl. S. 338), die auf eine oder mehrere örtliche Ursachen zurückzuführen und ausschließlich nach Wasserrecht zu beurteilen sind. Sie sind gleichzeitig die vom Wasserrecht zu bestimmenden Anforderungen an die Sanierung von Grundwasserverunreinigungen nach § 4 Abs. 4 Satz 3 des Bundes-Bodenschutzgesetzes vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), zuletzt geändert durch Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474).

(2) Diese Anforderungen gelten nicht für Grundwasserverunreinigungen, die auf einem flächenhaften Stoffeintrag aus diffusen Quellen, zum Beispiel durch Niederschläge oder die Ausbringung von Dünger oder Pflanzenschutzmitteln, beruhen. Sie gelten auch nicht für Belastungen des Grundwassers, die ausschließlich durch natürliche erdgeschichtliche Bedingungen oder von der Gesteinszusammensetzung verursacht worden sind (geogene Belastungen).

2. Geringfügigkeitsschwellenwerte

(1) Bei Überschreitung der in Anlage 1.1 bis 1.3 angegebenen Geringfügigkeitsschwellenwerte ist eine Prüfung im Einzelfall durchzuführen und festzustellen, ob eine schädliche Grundwasserverunreinigung vorliegt. Für die Überprüfung der in Anlage 1.1 bis 1.3 genannten Geringfügigkeitsschwellenwerte werden die in Anlage 2.1 und 2.2 genannten Analysenverfahren angewandt. Bei den genannten Analysenverfahren handelt es sich um Normverfahren, die in der jeweils aktuellen Fassung anzuwenden sind. Die Verwendung gleichwertiger Verfahren ist zulässig, wenn diese für den Zweck der Überwachung der Einhaltung der Geringfügigkeitsschwellenwerte geeignet sind. Für in Anlage 1.1 bis 1.3 nicht aufgeführte Schadstoffe können als Geringfügigkeitsschwellenwerte die Umweltqualitätsnormen gem. Anlage 6 und Anlage 8 der Oberflächengewässerverordnung vom 20. Juni 2016 (BGBl. I S. 1373) oder vergleichbare Werte verwendet werden. Die Prüfwerte für den Wirkungspfad Boden-Grundwasser nach Anhang 2 Nr. 3 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung vom 12. Juli 1999 (BGBl. I S. 1554), zuletzt geändert durch Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474), bleiben unberührt.

(2) Die Geringfügigkeitsschwellenwerte können im Einzelfall um die örtliche geogene Belastung des Grundwassers erhöht werden.

3. Orientierende Untersuchungen und Detailuntersuchungen

(1) Liegen der zuständigen Behörde Anhaltspunkte für eine Grundwasserverunreinigung vor, soll sie entsprechend der Bedeutung der Anhaltspunkte im Rahmen der Wasseraufsicht nach pflichtgemäßem Ermessen orientierende Untersuchungen zur Ermittlung des Sachverhalts durchführen, soweit nicht orientierende Untersuchungen nach § 3 Abs. 3 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung erforderlich sind. Anhaltspunkte sind insbesondere erhöhte Schadstoffkonzentrationen in Brunnen und Grundwassermessstellen.

(2) Im Rahmen der orientierenden Untersuchungen ist vor allem zu ermitteln, ob die Geringfügigkeitsschwellenwerte überschritten werden, welche Ursachen dafür maßgeblich sind und inwieweit die Grundwasserverunreinigung einem oder mehreren Verantwortlichen zugeordnet werden kann.

(3) Bei Überschreitung der Geringfügigkeitsschwellenwerte haben die nach § 90 Abs. 2 des Wasserhaushaltsgesetzes sowie die nach § 57 Abs. 1 des Hessischen Wassergesetzes Verantwortlichen Detailuntersuchungen durchzuführen, um zu ermitteln, ob eine Grundwasserverunreinigung vorliegt, die Maßnahmen nach § 90 Abs. 2 des Wasserhaushaltsgesetzes sowie § 57 des Hessischen Wassergesetzes erforderlich macht (schädliche Grundwasserverunreinigung), falls nicht ohnehin Detailuntersuchungen nach § 3 Abs. 4 und 5 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung erforderlich sind.

4. Schädliche Grundwasserverunreinigung

Für die Beurteilung, ob eine schädliche Grundwasserverunreinigung vorliegt, ist das Gefährdungspotenzial insbesondere

  1. nach Art, Gefährlichkeit, räumlicher Verteilung und Menge der Schadstoffe sowie
  2. nach den örtlichen Verhältnissen

abzuschätzen. Bei der Gefährlichkeit der Schadstoffe sind neben den Geringfügigkeitsschwellenwerten nach Nr. 2 weitere Stoffeigenschaften, wie die Abbaubarkeit sowie die Beweglichkeit der Stoffe im Grundwasser, zu berücksichtigen. Bei der räumlichen Verteilung und Menge der Schadstoffe sind insbesondere die im Grundwasser und Boden vorhandene Schadstoffmenge und die im Abstrom der Schadstoffquelle gegenüber dem Grundwasserzustrom zusätzliche Schadstofffracht zu bewerten. Die örtlichen Verhältnisse sind vor allem durch die hydrogeologischen Gegebenheiten, die Schutzbedürftigkeit, eingetretene oder zu erwartende Beeinträchtigungen sowie andere dort möglicherweise bereits vorhandene Belastungen bestimmt.

5. Sanierung

(1) Eine schädliche Grundwasserverunreinigung ist von den dafür Verantwortlichen zu sanieren. Die Sanierung umfasst in der Regel alle unter Berücksichtigung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes erforderlichen Maßnahmen zur Beseitigung der schädlichen Grundwasserverunreinigung, insbesondere durch Herausnehmen oder Umwandeln der Schadstoffe, und schließt die Beseitigung ihrer Ursachen ein. Sanierungsmaßnahmen müssen dem Stand der Technik unter Berücksichtigung von Anlage 1 des Wasserhaushaltsgesetzes entsprechen. Die zuständige Behörde kann auf Antrag des Verantwortlichen im Einzelfall neuartige Verfahren, die nicht dem Stand der Technik entsprechen, anerkennen, wenn aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse ein gleichwertiges Sanierungsergebnis zu erwarten ist wie bei Anwendung des Standes der Technik. Schädliche Verlagerungen von Schadstoffen innerhalb des Grundwassers sowie aus dem Grundwasser in oberirdische Gewässer und in andere Umweltbereiche sind zu vermeiden. Es muss hinreichend sichergestellt sein, dass die Durchführung der erforderlichen Maßnahmen durch den Sanierungsverantwortlichen in organisatorischer und finanzieller Hinsicht gewährleistet ist.

(2) Ist aufgrund der örtlichen Verhältnisse eine Beseitigung der schädlichen Grundwasserverunreinigung nach Abs. 1 Satz 2 mit verhältnismäßigen Maßnahmen nicht zu erwarten, kann mit Zustimmung der zuständigen Behörde ein abweichendes Sanierungsziel bestimmt werden, wenn

  1. das Sanierungsziel im Zuge der Sanierungsmaßnahmen regelmäßig überprüft und angepasst wird, falls dies nach dem Stand der Technik möglich ist, und
  2. dann noch verbleibende Gefahren durch sonstige Maßnahmen beseitigt werden.

Soweit das Sanierungsziel in einem überschaubaren Zeitraum mit einem verhältnismäßigen Aufwand nicht erreichbar ist, kann die zuständige Behörde Sicherungsmaßnahmen zulassen, wenn damit dauerhaft

  1. eine Ausbreitung von Schadstoffen im Grundwasser verhindert wird,
  2. Schadstoffe aus dem Grundwasser in oberirdischen Gewässern keine Gefahren verursachen und
  3. durch die im Grundwasser verbleibenden Schadstoffe keine Gefahren, erheblichen Nachteile oder erheblichen Belästigungen für den Einzelnen oder die Allgemeinheit entstehen.

6. Belastetes Grundwasser

(1) Grundwasser soll nach der Aufbereitung wieder dem Grundwasserleiter, im Regelfall im Oberstrom der Grundwasserverunreinigung, zugeführt werden, so dass großräumig Grundwasserstand und Grundwasserfließrichtung nicht beeinträchtigt werden; dabei können im Einzelfall die Einleitungsgrenzwerte schrittweise dem Sanierungsfortschritt angepasst werden, sofern eine Sanierung nicht in einem Aufbereitungsschritt erreichbar ist.

(2) Vor dem Einleiten in Abwasseranlagen oder oberirdische Gewässer ist belastetes Grundwasser nach dem Stand der Technik zu reinigen, falls nach Art der aufnehmenden Abwasseranlage oder des aufnehmenden Gewässers keine weitergehenden Anforderungen zu stellen sind. Die dem Stand der Technik entsprechenden Grenzwerte sind im Einzelfall festzulegen.

(3) Beim Einleiten in Abwasseranlagen mit anschließender Abwasserbehandlung kann die Leistungsfähigkeit der Abwasserbehandlungsanlage berücksichtigt werden, wenn eine gleichwertige Reinigungsleistung gewährleistet ist und eine Beeinträchtigung der Abwasseranlage und der dortigen Bediensteten sowie eine schädliche Verlagerung in andere Umweltbereiche ausgeschlossen sind. In diesem Fall sind anhand der Herkunft und der Zusammensetzung der Schadstoffe die Notwendigkeit einer Vorbehandlungsanlage zu prüfen und die Einleitungsgrenzwerte festzulegen. Die Zustimmung des Unternehmers der Abwasseranlagen ist einzuholen.

(4) Wenn im Einzelfall bei Sofortmaßnahmen, Pumpversuchen und Probenahmen angefallenes, belastetes Grundwasser in Abwasseranlagen eingeleitet werden soll, kann die Behörde geringere Anforderungen als nach Abs. 2 erforderlich zulassen, wenn

  1. die eingeleitete Wassermenge so gering wie möglich gehalten wird und
  2. Beeinträchtigungen von Abwasseranlagen und Gewässern, vor allem von oberirdischen Gewässern mit geringem Abfluss, vermieden werden.

Die satzungsrechtlichen Anforderungen bleiben unberührt.

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Geringfügigkeitsschwellenwerte für örtlich begrenzte Grundwasserverunreinigungen Anlage 1

Teil 1
Anorganische Parameter

1 2 3
Anorganische
Parameter
Geringfügigkeitsschwellenwert in µg/l Basiswerte der natürlichen Grundwasserbeschaffenheit 1 in µg/l
Antimon (Sb) 5 0,4
Arsen (As) 10 2,6
Barium (Ba) 340 186
Blei (Pb) 7 3,9
Bor (B) 740 88
Cadmium (Cd) 0,5 0,3
Chrom 2 7 2,4
Kobalt (Co) 8 5,7
Kupfer (Cu) 14 10,1
Molybdän (Mo) 35
Nickel (Ni) 14 12,6
Quecksilber (Hg) 0,2 0,15
Selen (Se) 7 1,6
Thallium (Tl) 0,8
Vanadium (V) 4
Zink (Zn) 58 49,8
Cyanid (CN-) 3 5
Fluorid (F-) 750 270
1) Die Basiswerte der natürlichen Grundwasserbeschaffenheit beziehen sich auf Deutschland und beruhen auf dem flächengewichteten Mittel der 90-Perzentilwerte von 15 hydrogeologischen Bezugsräumen. Sind Basiswerte angegeben, sind vor Berücksichtigung der örtlichen geogenen Belastungen nach Nr. 2 Abs. 2 die Geringfügigkeitsschwellenwerte um den jeweiligen Basiswert zu verringern. Anschließend kann das Ergebnis um die örtliche geogene Belastung erhöht werden.

2) Ist Chrom VI auszuschließen, kann der Wert der Trinkwasserverordnung von 50 µg/l verwendet werden.

3) Liegt kein freies Cyanid vor, gilt als Geringfügigkeitsschwellenwert der Wert der Trinkwasserverordnung von 50 µg/l.

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Geringfügigkeitsschwellenwerte für örtlich begrenzte Grundwasserverunreinigungen Anlage 1.2


Teil 2
Organische Parameter

Organische Parameter Geringfügigkeitsschwellenwert (µg/l)
Summe PAK 1 0,2
Anthracen, Benzo[a]pyren, Dibenz[a,h] anthracen jeweils 0,01
Benzo[b]fluoranthen, Benzo[k]fluoranthen, Benzo[ghi])perylen, Fluoranthen, Indeno[123-cd]pyren jeweils 0,025
Summe Naphthalin u. Methylnaphthaline 1
Summe LHKW 2 20
Summe Tri- und Tetrachlorethen 10
1,2-Dichlorethan 2
Chlorethen (Vinylchlorid) 0,5
Summe PCB und Einzelstoffe 3 0,01
Kohlenwasserstoffe 4 100
Summe alkylierte Benzole 5 20
Benzol 1
MTBE 15
Phenol 8
Nonylphenol 0,3
Summe Chlorphenole 1
Hexachlorbenzol 0,01
Summe Chlorbenzole 1
Epichlorhydrin 0,1
1) Summe PAK: Summe der polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe ohne Naphthalin und Methylnaphthaline; in der Regel Bestimmung über die Summe von 15 Einzelsubstanzen gemäß Liste der US Environmental Protection Agency (EPA) ohne Naphthalin; gegebenenfalls unter Berücksichtigung weiterer maßgebender PAK (zum Beispiel aromatische Heterocyclen wie Chinoline).

2) Summe LHKW: Leichtflüchtige Halogenkohlenwasserstoffe, das heißt Summe der halogenierten C1 und C2 Kohlenwasserstoffe; einschließlich Trihalogenmethane. Die Geringfügigkeitsschwellenwerte zu Tri- und Tetrachlorethen, Dichlorethan und Chlorethen sind zusätzlich zu berücksichtigen.

3) Summe PCB: Summe der polychlorierten Biphenyle; Summe der 6 Kongeneren PCB-28, -52, -101, -138, -153, -180 multipliziert mit 5.

4) Bestimmung nach DIN EN ISO 9377-2. Bei höheren Konzentrationen kann gegebenenfalls die Gravimetrie (nach ISO 9377-1-Entwurf) eingesetzt werden. Bei GC-Analyse bezieht sich der oben angeführte Wert auf die Kohlenwasserstoffsumme zwischen C10 und C40.

5) Einkernige Aromaten (BTEX), gesamt: Summe der Aromaten mit kurzer Seitenkette bis C3; der Geringfügigkeitsschwellenwert für Benzol ist wegen dessen Karzinogenität zusätzlich zu berücksichtigen.

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Geringfügigkeitsschwellenwerte für örtlich begrenzte Grundwasserverunreinigungen Anlage 1.3


Teil 3
Pflanzenschutzmittel, Biozide Wirkstoffe sowie sprengstofftypische Verbindungen

Pflanzenschutzmittel und Biozidprodukte (PSMBP) Geringfügigkeitsschwellenwert (µg/l)
Summe PSMBP 0,5
PSMBP Einzelstoff jeweils 0,1
Aldrin, Azinphosmethyl, Dichlorvos, Dieldrin, Endosulfan, Etrimfos, Fenitrothion, Fenthion, Parathion-ethyl jeweils 0,01
Chlordan 0,003
Disulfoton 0,004
Diuron 0,05
Hexazinon 0,07
Malathion, Parathion-methyl jeweils 0,02
Mevinphos 0,0002
Pentachlorphenol 0,1
Phoxim 0,008
Triazophos, Trifluralin jeweils 0,03
Tributylzinn 1 0,0001
Trichlorphon 0,002
Triphenylzinnverbindungen, Dibutylzinn-Verbindungen 0,01
Heptachlor, Heptachlorepoxid jeweils 0,03


Sprengstofftypische Verbindungen Geringfügigkeitsschwellenwert (µg/l)
Nitropenta (PETN) 10
2-Nitrotoluol 1
3-Nitrotoluol 10
4-Nitrotoluol 3
2-Amino-4,6-Dinitrotoluol 0,2
4-Amino-2,6-Dinitrotoluol 0,2
2,4-Dinitrotoluol 0,05
2,6-Dinitrotoluol 0,05
2,4,6-Trinitrotoluol 0,2
Hexogen 1
2,4,6-Trinitrophenol (Pikrinsäure) 0,2
Nitrobenzol 0,7
1,3,5-Trinitrobenzol 100
1,3-Dinitrobenzol 0,3
Hexanitrodiphenylamin (Hexyl) 2
Tetryl 5
Octogen 175
1) Derzeit steht kein genormtes Verfahren zur Verfügung, dessen untere Anwendungsgrenze niedriger oder gleich dem Geringfügigkeitsschwellenwert ist. Es muss daher auf nicht genormte Verfahren zurückgegriffen werden, die nach den einschlägigen Regeln für Analysenverfahren zu validieren sind.

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Analysenverfahren Anlage 2.1


Teil 1
Metallionen, Halbmetallionen und sonstige Kationen, Anionen

Die hier genannten DIN-, DIN EN-, DIN EN ISO-Normen und technischen Regeln der Wasserchemischen Gesellschaft werden vom Beuth Verlag GmbH, Berlin, und von der Wasserchemischen Gesellschaft in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Wiley-VCH Verlag, Weinheim (Bergstraße), herausgegeben. Die genannten Verfahrensvorschriften sind beim Deutschen Patentamt in München archivmäßig gesichert niedergelegt.

Parameter Analysenverfahren Verfahrenshinweise untere Anwendungsgrenze 1
Antimon (Sb) DIN 38405-32-2 AAS-Hydridtechnik 0,001 mg/l
DIN 38405-32-1 Graphitrohr-AAS 0,002 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,001 mg/l
Arsen (As) ISO 17378-2 AAS-Hydridtechnik 0,001 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,001 mg/l
Barium (Ba) DIN EN ISO 11885 ICP-OES 0,01 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,0005 mg/l
Blei (Pb) DIN 38406-6-2 Graphitrohr-AAS 0,002 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,0002 mg/l
Bor (B) DIN EN ISO 11885 ICP-OES 0,05 mg/l
DIN 38405-17 Spektralphotometrie 0,05 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,01 mg/l
Cadmium (Cd) DIN EN ISO 5961-HA3 Graphitrohr-AAS 0,0003 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,0005 mg/l
Chrom, gesamt (Cr, ges., Cr III) DIN EN 1233-HA4 Graphitrohr-AAS 0,002 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,001 mg/l
Chromat (Cr VI) 2 3 DIN 38405-24 Spektralphotometrie 0,05 mg/l
DIN EN ISO 10304-3 Ionenchromatographie 0,05 mg/l
Kobalt (Co) DIN 38406-24-2 Graphitrohr-AAS 0,002 mg/l
DIN EN ISO 15586 Graphitrohr-AAS 0,002 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,0002 mg/l
Kupfer (Cu) DIN 38406-7-2 Graphitrohr-AAS 0,002 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,001 mg/l
Molybdän (Mo) analog DIN EN ISO 5961 Graphitrohr-AAS 0,001 mg/l
DIN EN ISO 11885 ICP-OES 0,03 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,0003 mg/l
Nickel (Ni) DIN 38406-11-2 Graphitrohr-AAS 0,005 mg/l
DIN EN ISO 11885 ICP-OES 0,002 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,001 mg/l
Quecksilber (Hg) DIN EN ISO 12846 Kaltdampf-AAS (mit und ohne Anreicherung) 0,0001 mg/l
DIN EN ISO 17852 Atomfluoreszenzverfahren (AFS) 0,00001 mg/l
Selen (Se) DIN 38405-23-2 AAS-Hydridtechnik 0,001 mg/l
DIN 38405-23-1 Graphitrohr-AAS 0,005 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,01 mg/l
Thallium (Tl) DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,001 mg/l
Vanadium (V) DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,001 mg/l
Zink (Zn) DIN 38406-8 Flammen-AAS 0,01 mg/l
DIN EN ISO 11885 ICP-OES 0,01 mg/l
DIN EN ISO 17294-2 ICP-MS 0,001 mg/l
Cyanid, gesamt (CN-, ges.) DIN 38405-13-1 Spektralphotometrie 0,02 mg/l
DIN EN ISO 14403 Fließanalytik 0,02 mg/l
Cyanid, leicht freisetzbar (CN-) DIN 38405-13-2 Spektralphotometrie 0,02 mg/l
DIN EN ISO 14403 Fließanalytik 0,02 mg/l
Fluorid (F-) DIN EN ISO 10304-1/-2 Ionenchromatographie 0,1 mg/l
DIN 38405-4-1 Fluorid-Ionenselekt. Elektrode 0,1 mg/l
DIN 38405-4-2 Bestimmung nach Aufschluss u. Destillation 0,2 mg/l
1) Die unteren Anwendungsgrenzen sind sowohl stoff- als auch matrixabhängig.

2) Steht kein genormtes Verfahren zur Verfügung, mit dem die Geringfügigkeitsschwelle erreicht bzw. unterschritten werden kann, muss auf nicht genormte Verfahren zurückgegriffen werden, die nach den einschlägigen Regeln für Analysenverfahren zu validieren sind. Das Verfahren ist zu beschreiben.

3) Die Bestimmung von Chromat sollte nach chromatographischer Abtrennung von Chrom (III) mittels atomspektrometrischer Methode erfolgen.

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Analysenverfahren Anlage 2.2


Teil 2
Organische Stoffgruppen und organische Einzelstoffe

Die hier genannten DIN-, DIN EN-, DIN EN ISO-Normen und technischen Regeln der Wasserchemischen Gesellschaft werden vom Beuth Verlag GmbH, Berlin, und von der Wasserchemischen Gesellschaft in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Wiley-VCH Verlag, Weinheim (Bergstraße), herausgegeben. Die genannten Verfahrensvorschriften sind beim Deutschen Patentamt in München archivmäßig gesichert niedergelegt.

Parameter Analysenverfahren Verfahrenshinweise untere Anwendungsgrenze 1
PAK DIN EN ISO 17993 Hexan-Extraktion, HPLC-FLD 0,005-0,01 µg/l
DIN EN ISO 38407-39 Hexan-Extraktion, HPLC-FLD 0,005-0,01 µg/l
DIN EN ISO 28540 Flüssigextraktion, GC-MS 0,005 µg/l
LHKW DIN EN ISO 10301 Pentan-Extraktion, GC-ECD 0,01-50 µg/l
headspace, GC-ECD 0,1-200 µg/l
DIN EN ISO 15680 Purge- and Trap, GC-ECD oder GC- MS 0,01-1 µg/l
DIN 38407-41 headspace-Festphasenmikroextraktion, GC-MS 0,01-0,1 µg/l
DIN 38407-43 headspace, GC-MS 0,01-0,1 µg/l
Chlorethen (Vinylchlorid) DIN 38407-43 headspace, GC-MS 0,1 µg/l
DIN EN ISO 15680 Purge- and Trap, GC-ECD oder GC- MS 0,02 µg/l
PCB DIN EN ISO 6468 Flüssigextraktion, GC-ECD 0,001-0,01 µg/l
DIN 38407-3-1 (Indikatorsubst.) Hexan-Extraktion, GC-ECD 0,001 µg/l
DIN 38407-3-2 (Peakmuster) Hexan-Extraktion, GC-ECD -
DIN 38407-3-3 Hexan-Extraktion, GC-MS 0,01-0,1 µg/l
DIN 38407-37 Flüssigextraktion, GC-MS 0,005 µg/l
Kohlenwasserstoffe DIN EN ISO 9377-2 Lösemittelextraktion, GC-FID 0,1 mg/l
Alkylierte Benzole (BTEX) ISO 11423-1 Dampfraum, GC-FID 5 µg/l
ISO 11423-2 Pentan-Extraktion, GC-FID 5 µg/l
DIN EN ISO 15680 Purge- and Trap, GC-ECD oder GC- MS 0,02-0,05 µg/l
DIN 38407-41 headspace-Festphasenmikroextraktion, GC-MS 0,01 µg/l
DIN 38407-43 headspace, GC-MS 0,1 µg/l
MTBE DIN 38407-41 headspace-Festphasenmikroextraktion, GC-MS 0,01 µg/l
DIN 38407-43 headspace, GC-MS 0,1 µg/l
Phenole 2 ISO 8165-1 Flüssigextraktion, GC-FID oder GC- ECD 0,1 µg/l
monovalente Phenole 3 ISO 8165-2 Derivatisierung, GC-ECD 0,1 µg/l
DIN 38407-27 Derivatisierung, Flüssigextraktion, GC-MS 0,1-1 µg/l
Phenolindex 4 DIN 38409-16-2 Spektralphotometrie 10 µg/l
DIN EN ISO 14402 Fließanalytik 10 µg/l
Nonylphenole DIN EN ISO 18857-1 Flüssigextraktion, GC/MS 0,02 µg/l
DIN EN ISO 18857-2 Festphasenextraktion, Derivatisierung, GC-MS 0,03 µg/l
Chlorphenole DIN EN 12673 extraktive Derivatisierung mit Acetanhydrid / GC-ECD 0,1 µg/l
Chlorbenzole
Cl1-Cl3-Chlorbenzole DIN EN ISO 10301 headspace, GC-ECD 0,2-0,5 µg/l
DIN 38407-43 headspace, GC-MS 0,1 µg/l
Cl3-Cl6-Chlorbenzole DIN EN ISO 6468 Flüssigextraktion / GC-ECD 0,001-0,01 µg/l
DIN 38407-37 Flüssigextraktion GC-MS 0,005 µg/l
Epichlorhydrin DIN EN 14207 Festphasenextraktion, GC/MS 0,1 µg/l
PSMBP
SHKW + Organochlorpestizide 5 DIN EN ISO 6468 Flüssigextraktion, GC-ECD (gegebenenfalls auch GC-MS) 0,001-0,01 µg/l
DIN 38407-37 Flüssigextraktion, GC-MS 0,005 µg/l
Organ. N- und P-Verbindungen 6 DIN EN ISO 10695 Flüssigextraktion, GC-PND 0,1-1 µg/l
DIN EN ISO 11369 Festphasenextraktion, GC-PND 0,05-0,1 µg/l
DIN EN 12918 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,025-0,1 µg/l
Phenoxyalkancarbonsäureherbizide DIN ISO 15913 Festphasenextraktion, GC-MS 0,02-0,1 µg/l
DIN 38407-35 HPLC-MS/MS nach Anreicherung oder Direktinjektion 0,05 µg/l

0,025 µg/l

PSM (Auswahl) DIN 38407-36 HPLC-MS/MS nach Direktinjektion 0,025 µg/l
Organozinnverbindungen DIN EN ISO 17353 Hexan-Extraktion, GC/MS oder GC/ FPD oder GC/AED 0,01 µg/l
Nitropenta (PETN) DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
2-Nitrotoluol DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
DIN 38407-17 Toluol-Extraktion oder Festphasenextraktion, GC/MS 0,05 µg/l
3-Nitrotoluol DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
4-Nitrotoluol DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
DIN 38407-17 Toluol-Extraktion oder Festphasenextraktion, GC/MS 0,05 µg/l
2-Amino-4,6-Dinitrotoluol DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
DIN 38407-17 Toluol-Extraktion oder Festphasenextraktion, GC/MS 0,05 µg/l
4-Amino-2,6-Dinitrotoluol DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
DIN 38407-17 Toluol-Extraktion oder Festphasenextraktion, GC/MS 0,05 µg/l
2,4-Dinitrotoluol DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
DIN 38407-17 Toluol-Extraktion oder Festphasenextraktion, GC/MS 0,05 µg/l
2,6-Dinitrotoluol DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
DIN 38407-17 Toluol-Extraktion oder Festphasenextraktion, GC/MS 0,05 µg/l
2,4,6-Trinitrotoluol DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1 - 0,5 µg/l
DIN 38407-17 Toluol-Extraktion oder Festphasenextraktion, GC/MS 0,05 µg/l
Hexogen DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
2,4,6-Trinitrophenol (Pikrinsäure) DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
Nitrobenzol DIN 38407-17 Toluol-Extraktion oder Festphasenextraktion, GC/MS 0,05 µg/l
1,3,5-Trinitrobenzol DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
1,3-Dinitrobenzol DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
DIN 38407-17 Toluol-Extraktion oder Festphasenextraktion, GC/MS 0,05 µg/l
Hexanitrodiphenylamin (Hexyl) DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
Tetryl DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
Oktogen DIN EN ISO 22478 Festphasenextraktion, HPLC-UV-DAD 0,1-0,5 µg/l
1) Die unteren Anwendungsgrenzen sind sowohl stoff- als auch matrixabhängig

2) Steht kein genormtes Verfahren zur Verfügung, mit dem der Geringfügigkeitsschwellenwert erreicht bzw. unterschritten werden kann, muss auf nicht genormte Verfahren zurückgegriffen werden, die nach den einschlägigen Regeln für Analysenverfahren zu validieren sind. Das Verfahren ist zu beschreiben

3) Ausgewählte monovalente Phenole

4) Bei Überschreitung des Geringfügigkeitsschwellenwertes für den Phenolindex ist eine Bestimmung der Einzelstoffe durchzuführen.

5) Zum Beispiel Aldrin, DDT, HCH-Gemisch

6) Ausgewählte organische Stickstoff- und Phosphor-Verbindungen, unter anderem Triazinherbizide, Phenylharnstoffherbizide, Organophosphorsäurederivate

ENDE

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