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24. Tris(oxiranylmethyl)-1,3,5-triazin-2,4,6(1H,3H,5H)-trion (Triglycidylisocyanurat)
(CAS-Nr.: 2451-62-9)

(BArbBl. 11/97 S. 52)


Genotoxizität:

Zur Frage der Genotoxizität von Triglycidylisocyanurat (TGIC) liegen Ergebnisse aus in vitro- und aus in vivo-Studien vor.

Im Ames-Test und im F. coli Mutagenitätstest ist TGIC mit und ohne Zusatz von S9 Mix mutagen [1,2,3] Ebenfalls positiv verliefen ein Maus-Lymphom Test (+/- S9-Mix nur bei (gleichzeitiger starker Zytotoxizität) und ein UDS-Test in vitro an Rattenhepatozyten (Expositionszeit 18 h) Dem gegenüber ergaben sich in einem Zelltransformitionstest an Balb 3T3 Zellen (Mäusefibroblasten mit und ohne Zusatz von S9 Mix) in einem UDS Test in vitro an Humanlymphozyten (Expositionszeit 5 h ohne 59 Mix) sowie im zytogenetischen Test in Humanlymphozyten (Expositionszeit 3 h mit und ohne Zusatz von S9-Mix) keine Hinweise auf eine genotoxische Wirkung [1,2].

Im zytogenetischen Test an CHO-Zellen in vitro führte TGIC mit und ohne S9-Mix vermehrt zu Chromosomenaberrationen 13,41 und zu SCE's [4]. Ein Chromosomenaberrationstest an CHL-Zellen in vitro war nur ohne S9-Mix positiv [5].

Beim Chinesischen Hamster führte die zweimalige orale Gabe von 280 bzw. 560 mg/kg KGW in 24-stündigem Abstand im Knochenmark zu Zellkernanomalien (Mikronuclei, Polyploidie); die einmalige Gabe von 280 oder 560 mg/kg KGW mit der Schlundsonde hatte eine erhöhte SCE-Rate im Knochenmark zur Folge. Bei niedrigerer Dosierung traten keine Effekte auf. Ein Fellfleckentest an der Maus mit einmaliger i.p.-Applikation von maximal 54 mg/kg KGW am 10. Tag der Trächtigkeit blieb ohne Befund [1,2].

Die Ganzkörper-Exposition von CD-1 Mäusen gegenüber 10 bzw. 50 mg TGIC/m3(6 h/d. 5 d) führte zu einer dosisabbängig verringerten Zahl der auswertbaren Spermatogonien in der Metaphase, zu einer statistisch signifikanten Abnahme des Mitose-Index in den Spermatogonien sowie zu einer erhöhten Chromosomenaberrationsrate in den Spermatogonien. Abgesehen von einer Abnahme des Körpergewichts (signifikant bei 50 mg/m3)traten keine klinischen Symptome auf. Die Konzentration von 2,5 mg TGIC/m3 blieb ohne Effekt [1,2,6].

Die Nose-only Exposition von Mäusen gegenüber 7,8 mg TGIC techn. Grade/m3(entsprechend ca. 7 mg TGlC/m3) blieb unter sonst gleichen Testbedingungen ohne Effekt [1,2].

Im Chromosomenaberrationstest in vivo an der Maus kam es ab einer oralen Gabe von 28 mg/kg KGW (l x/d, 5 d) bzw. ab einer Konzentration von 10 mg/m3 (Staub-Aerosol, 6 h/d, 5 d) zu Chromosomenaberrationen in den Spermatogonien, verbunden mit einer deutlich ausgeprägten Zytotoxizität. In primären oder sekundären Spermatozyten traten jedoch bei oralen Dosierungen bis zu 96 mg/kg KGW (1 x/d, 5 d) keine Effekte auf [1,2].

Im Dominant-Letal-Test an der männlichen Maus blieb die Exposition gegenüber maximal 50 mg/m3 (6 h/d, 5 d) ohne mutagene Wirkung; allerdings war diese Dosierung bereits toxisch (10 % Mortalität, Körpergewichtsabnahme, Augenreizung). Ab 10 mg/m3 war bereits das Paarungsverhalten der Männchen beeinträchtigt. Die Fertilität der Männchen war bei 10 mg/m3leicht und bei 50 mg/m3deutlich verringert bedingt durch die zytotoxische Wirkung von TGIC auf die reifen Spermien. Spermatiden und Spermatogonien. Die Konzentration von 2,5 mg/m3blieb ohne Effekt [1,2,7].

Die einmalige orale Gabe von 480 mg/kg KGW führte zu einer Verdopplung der fetalen Mortalität. Niedrigere Dosierungen sowie auch die Dosis von 550 mg/kg KGW in einer anderen Studie blieben ohne Wirkung [1,2].

Bei der Maus konnten nach oraler Gabe von 5; 17 bzw. 200 mg14C-TGIC/kg KGW DNA-Addukte in Leber, Magen und Hoden nachgewiesen werden. Die Höhe des DNA-Bindungsindex war dosisabhängig mit CBI's von 10 im Magen, von 2 in der Leber und von 0,5 in den Hoden [1,2].

  Kanzerogenität:

Im Rahmen einer Initiations-Promotions-Studie erhielten je 24 männliche und 24 weibliche CF-l Mäuse eine einmalige dermale Applikation von 150 mg Dimethylbenzanthracen als Initiator. Nach 3 Wochen erhielten je 6 männliche und 6 weibliche Tiere zweimal wöchentlich für 26 Wochen dermale Applikationen von TGIC (2,5 %ig w/v in Aceton; keine genaue Dosisangabe) und wurden nach einer weiteren Woche Nachbeobachtungszeit getötet. Bei 1 Weibchen wurde eine schwere Acanthose und bei 2 Männchen wurden Hautulzerationen festgestellt; Tumoren traten weder in den Kontrollgruppen (unbehandelt bzw. Aceton-Kontrolle) noch nach TGIC-Gabe auf. In einer weiteren Gruppe (Positiv-Kontrolle), die über 26 Wochen mit β-Propiolacton dermal behandelt worden war, wurden Hauttumoren festgestellt. Damit ergaben sich in dieser Studie keine Hinweise auf eine tumorpromovierende Wirkung von TGIC [8].

  Reproduktionstoxizität:

Zur Frage der Reproduktionstoxizität liegt der Bericht einer 13-Wochen-Fütterungsstudie an Sprague-Dawley-Ratten vor. In der dazugehörenden Dosisfindungsstudie wurden bei 160 ppm im Futter für 1 Tage (ca. 11 mg/kg KGW/Tag) verkleinerte Samenvesikel Lind bei 40 ppm (ca. 3 mg/kg KGW/Tag) sowie bei 160 ppm bei je 1/6 Tieren eine verkleinerte Prostata beobachtet. In der Hauptstudie blieb auch die mit 100 ppm im Futter (ca. 7 mg/kg KGW/Tag) höchste Dosierung bei Elterntieren und Nachkommen sowohl in Bezug auf Fertilität als auch bezüglich entwicklungsschädigender Effekte ohne Befund. Auch die mikroskopisch-histopathologische Untersuchung von ausgewählten Organen (einschließlich Hoden, Nebenhoden und Prostata) der Männchen der 100 ppm-Gruppe erbrachte keinen Hinweis auf mögliche Fertilitätsstörungen, wahrscheinlich bedingt durch eine zu niedrige Dosierung im Vergleich zur Dosisfindungsstudie. Allerdings führte TGIC zu einer dosisabhängigen Verringerung der Spermatozoen (siehe nachfolgende Tabelle), die jedoch zu keiner sichtbaren Beeinträchtigung der männlichen Fertilität führte [9].

  Tabelle:

Zahl und Lebensfähigkeit der Spermatozoen von Ratten nach 13-wöchiger Fütterung mit TGIC [9]

  Kontrolle 10 ppm 30 ppm 100 ppm
Spermatozoen/mm3 362000+
54724
343600+
78778
313200+
89682
278400+
73520
Lebensfähigkeit (%)

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