TRB 601 - Aufstellung der Druckbehälter Kathodischer Korrosionsschutz für erdgedeckte Druckbehälter

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6 Ausführung

6.1 Allgemeines

KKS-Anlagen sind von Betrieben zu errichten, die über sachkundige Personenverfügen und eine geeignete Ausrüstung besitzen. z.B. vom DVGW oder vom Fachverband KKS anerkannte Betriebe.

6.2 Schutzkriterium

Das Potential des zu schützenden Druckbehälters ist auf der gesamten Oberfläche auf ein Ausschaltpotential von

UCu/CuSO4 = -0,85 V

oder negativer gegen den umgebenden Elektrolyten abzusenken. Dies gilt für unlegierten Stahl; für Edelstahl und andere Metalle, z.B. für Kupfer, gelten andere Potentialwerte (siehe Tabelle 1 in der Anlage). Als Ausschaltpotential gilt z.B. das Potential, das innerhalb von 1 Sekunde nach Ausschaltung des Schutzstromes gemessen wird. Die Ermittlung des Ausschaltpotentials kann auch nach der Umschalt- bzw. Modulationsmethode erfolgen.

6.3 Voraussetzungen

Zur Begrenzung des Schutzstromes und zur Sicherstellung einer ausreichenden Polarisation wird vorausgesetzt, daß die zu schützenden Druckbehälter keine metallenleitende Verbindung mit geerdeten Anlagen und eine isolierende Umhüllung haben.

Damit der Schutzstrom ungehindert zu den Fehlerstellen der Umhüllung gelangen kann. ist es erforderlich, daß in der unmittelbaren Nähe der zu schützenden Druckbehälter keine für den elektrischen Strom undurchlässigen oder den Strom ableitenden Materialien vorhanden sind und ein Mindestabstand der zu schützenden Druckbehälter von1 m zu benachbarten metallischen oder nichtmetallischen Bauteilen im Erdreich bzw. der Druckbehälter untereinander von 0.40 m gegeben ist.

6.4 Anwendungsbereiche und -grenzen

KKS-Anlagen können mit galvanischen Anoden oder als Fremdstromanlagen errichtet werden.

Galvanische Anlagen sollten nur angewendet werden, wenn der Schutzstrombedarf für eine Absenkung des Ausschaltpotentials auf

UCu/CuSO4 = -0,85 V

im allgemeinen unter 0,5 ma je m2 Druckbehälterfläche liegt.

Bei Fremdstromanlagen soll der Schutzstrombedarf für eine Absenkung des Ausschaltpotentials auf

UCu/CuSO4 = -0,85 V

im allgemeinen weniger als 5 ma je m2 Druckbehälterfläche betragen.

Bei einem Strombedarf von mehr als 5 mA/m2 ist die Ursache zu ermitteln, ggf. sind vorhandene Kontakte mit fremden Anlagen zu beseitigen.In Abhängigkeit von Lage und Größe eventueller Umhüllungsschäden ist sachkundig zu entscheiden, ob diese Umhüllungsfehler beseitigt werden müssen, oder ob durch Einbau Zusätzlicher Anoden und erhöhtem Strombedarf ein sicherer KKS erreicht werden kann.

Fremdstromanlagen können Streuströme erzeugen und daher Metallkonstruktionen im Erdreich gefährden. DIN/VDE 0150 ist zu beachten.

Zur Vermeidung schädigender Beeinflussungen fremder unterirdischer Anlagen soll die Anodenspannung in Volt in der Regel nicht größer sein als der Abstand der Anode von dem zu schützenden Druckbehälter in Metern. Ist eine schädigende Beeinflussung fremder Anlagen vorhanden,so sind diese über einen entsprechend bemessenen Widerstand an dem kathodisch geschützten Druckbehälter anzuschließen.

6.5 Bau der KKS-Anlage

6.5.1 Trennung der metallenen Verbindung zu geerdeten Anlagen

Druckbehälter müssen durch Isolierstücke von fremden geerdeten Anlagen elektrisch getrennt werden.

Isolierstücke müssen den mechanischen, thermischen und chemischen Anforderungen am Einbauort genügen und einer Prüfspannung standhalten.die die doppelte Spannungsfestigkeit der Ansprechspannung der Trennfunkenstrecke beträgt. mindestens 2.5 kV nach DIN/VDE 0303 Teil 10.

Ist der zu schützende Druckbehälter mit einem elektrischen Betriebsmittel verbunden, so muß als Schutzmaßnahme bei indirektem Berühren entweder eine erdungsfreie Schutzmaßnahme (Schutztrennung)oder die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mit einem Schutzschalter nach DIN/VDE 0664 Teil 1 vorgesehen werden.

Isolierstücke sind möglichst so anzuordnen. daß alle unterirdischen Teile in das Schutzsystem einbezogen werden, auch wenn sie aus unterschiedlichen Metallen bestehen.

6.5.2 Anoden

Anoden sollten so beschaffen und bemessen sein, daß sie den erforderlichen Schutzstrom für die geplante Betriebszeit, mindestens jedoch für 30 Jahre, abgeben können.

Anoden sind möglichst in Tiefe der Druckbehälterachse oder tiefer einzubauen.

Zum kathodischen Schutz von Stahl im Erdreich mittels galvanischer Anoden kommt in der Regel Magnesium in Betracht. Es sollen die handelsüblichen einbaufertigen typen mit Bettungsmasse und Anschlußkabel verwendet werden.

Bei der Dimensionierung von Anoden aus Magnesium ist mit einem Ausnutzungsgrad von 50 % der Einbaumasse zu rechnen.

Galvanische Anoden sollen mindestens einen Abstand von 0,5 m von der Wandung des zu schützenden Druckbehälters haben.

Als Anoden für Fremdstromeinspeisung kommen Silizium-Gußeisen,Graphit oder Eisen in Betracht. Wegen des geringen Materialabtrages und der kleinen Abmessungen werden in der Regel Anoden aus 14 %igem Silizium-Gußeisen (FeSi) verwendet. Hierfür ist ein Ausnutzungsgrad von 80 % der Einbaumasse einzusetzen.

Es sind so viele Fremdstromanoden je Druckbehälter anzuordnen. daß eine möglichst gleichmäßige Stromverteilung erzielt und eine schädliche Beeinflussung fremder unterirdischer Anlagen vermieden wird.Hierbei soll bei Anordnung der Anoden im Nahbereich der zu schützenden Druckbehälter in der Regel je Anode eine Belastung von 150 ma nicht überschritten werden. Bei Verwendung von z.B. Tiefenanoden,  Anoden in größerem Abstand (> 5 m) vom zu schützenden Druckbehälter, können - wenn keine schädliche Beeinflussung zu erwarten ist - unter Berücksichtigung der Aussage von Satz 1 dieses Absatzes je Anode höhere Belastungen als 150 ma möglich sein.

Fremdstromanoden sollen von der Wandung des zu schützenden Druckbehälters einen Mindestabstand von 1 m und von fremden Anlagen möglichst einen Mindestabstand von 2 m haben. Zur Verringerung des anodischen Spannungstrichters sind Fremdstromanoden niederohmig einzubetten; hierfür ist z.B. Hüttenkoks Nummer 4 geeignet.

6.5.3 Schutzstromgeräte

Schutzstromgeräte für KKS-Anlagen mit Fremdstrombetrieb müssen mit einem Sicherheitstransformator nach DIN/VDE 0551 Teil 1 ausgerüstet sein.

Die Versorgungsspannung für das Schutzstromgerät darf nicht hinterbetriebsmäßig betätigbaren Schaltern abgenommen werden. Das Schutzstromgerät ist fest anzuschließen und muß abschaltbar sein. Zur Kontrolle des Betriebszustandes müssen Schutzstromgeräte mit einer Einrichtung, z.B. einer Stromanzeigelampe oder einem Strommesser, versehen sein, um den Schutzstrom ständig anzuzeigen.

Für Meßzwecke sollen Schutzstromgeräte mit Strom- und Spannungsmeßbuchsen ausgerüstet sein. Auf Schutzstromgeräten muß ein Hinweis entsprechend Abschnitt 6.5.8 deutlich sichtbar angebracht sein.

6.5.4 Kabel

Kabel zum Anschluß von Anoden und zu schützenden Druckbehältern müssen für die Verlegung im Erdboden geeignet sein und einen isolierenden Außenmantel haben, z.B. Schutzart NYY-O.

Der wirksame Mindestquerschnitt des Kabels zwischen Klemmenkasten nach Abschnitt 6.5.5 und dem zu schützenden Druckbehälter muß 4 mm2 Cu. zwischen Klemmenkasten und Anode 2,5 mm2 Cu betragen.

Der wirksame Mindestquerschnitt für Kabel vom Klemmenkasten bis zum Schutzstromgerät richtet sich nach der Strombelastung; er muß mindestens 1,5 mm2 Cu betragen.

Kabel sind im Erdreich in der Regel mit einer Überdeckung von mindestens60 cm zu verlegen. Bei geringerer Erdüberdeckung ist ein mechanischer Schutz, z.B. Schutzrohr, vorzusehen.

Werden Kabel in Schutzrohren in explosionsgefährdete Bereiche geführt,müssen die Rohre gegen das Eindringen explosionsfähiger Atmosphäre geschützt sein.

Kabel sind am zu schützenden Druckbehälter an Bauteile anzuschließen. die betriebsmäßig nicht gelöst werden.Der Anschluß muß geschweißt. hartgelötet oder verschraubt sein. Für Verschraubungen sind Kabelschuhe und gegen Selbstlockern gesicherte Schrauben mindestens M 8 zu verwenden. Der Anschluß des Kabels am Druckbehälter sollte an einer Kabelanschlußlasche erfolgen.

Ist ein Anschluß nur an lösbare Bauteile möglich. so istin diesen Fällen an der Anschlußstelle durch ein Hinweisschildnach Abschnitt 6.5.8 darauf hinzuweisen. daß die Kabel nach Durchführung von Arbeiten an diesen Bauteilen wieder ordnungsgemäß anzuschließen sind.

Anschluß- und Verbindungsstellen (z.B. Kabelmuffen. Anodenkopf) von Kabeln zu den Anoden müssen wegen der anodischen Belastung sorgfältig isoliert werden.

6.5.5 Klemmenkasten

Die Kabel von den einzelnen Anoden und den zu schützenden Druckbehältern sind in einen Klemmenkasten mit Trennklemmen mit Meßbuchsen einzuführen. Werden mehrere Druckbehälter von einer KKS-Anlage geschützt. so sind zu jedem zu schützenden Druckbehälter getrennte Kabel vom Klemmenkasten aus zu verlegen. Besteht unter mehreren Druckbehältern eine metallenleitende Verbindung. so sind mindestens zwei Anschlüsse erforderlich,

Der Klemmenkasten ist oberirdisch an einer geschützten Stelle möglichst außerhalb eines explosionsgefährdeten Bereichs zu installieren, anderenfalls müssen die einschlägigen Vorschriften des Explosionsschutzes eingehalten werden.

Im Klemmenkasten können Abgleichwiderstände eingebaut werden, mit deren Hilfe die Verteilung des Schutzstromes auf die einzelnen Anoden und der1 Strombedarf der einzelnen zu schützenden Druckbehälter angepaßt werden kann.

Bei Fremdstromanlagen kann sieh ein getrennt angeordneter Klemmenkasten erübrigen, wenn im Gehäuse des Schutzstromgerätes Trennklemmen für die Kabelabgänge und Abgleich-Widerstände installiert sind.

Die Klemmen müssen dauerhaft bezeichnet sein.

6.5.6 Meßpunkte/Meßstellen

An jedem Druckbehälter, der unter einer festen Abdeckung (armierte Betondecke, Asphaltabdeckung oder ähnliches) liegt, ist mindestens ein fester Meßpunkt zur Messung des Schutzpotentials einzurichten.

Der feste Meßpunkt ist an dem dem Domschacht abgewendeten Druckbehälterende anzuordnen. Er darf von einem weiteren Meßpunkt nicht weiter als ca. 8 m entfernt sein.

Zur Einrichtung des Meßpunktes ist die feste Abdeckung zu durchbohren.z.B. ein kurzes Kunststoffrohr einzusetzen und mit einer Straßenkappe abzudecken.

Zur Messung des Schutzpotentials zwischen Druckbehältern kann bei höherem Schutzstrombedarf ein Tiefenmeßpunkt zweckmäßig sein. Hierbei reicht das Kunststoffrohr bis zur Achse des Druckbehälters.

Ein Meßpunkt kann der untere Teil einer inneren Domschachtwand sein, sofern sie nicht aus Stahlbeton oder Stahl besteht.

Zur Einrichtung der Meßstelle sind Kabelanschlüsse (NYY-O 2 x2,5 mm2 Cu) von beiden Seiten der Isolierflansche bzw. von der Verbindungsleitung und dem Metallmantelrohr in einen oberirdischen Klemmenkasten zu führen.

6.5.7 Explosionsschutz

Isolierstücke in explosionsgefährdeten Bereichen sind durch explosionsgeschützte Funkenstrecken mit einer Ansprechstoßspannungvon 50 % der Prüfwechselspannung der Isolierstücke zu überbrücken.

In explosionsgefährdeten Bereichen müssen Vorkehrungen gegen zufälliges Überbrücken der Isolierstücke getroffen sein.

Kabelanschlüsse müssen gegen Selbstlockern gesichert sein.

6.5.8 Hinweisschilder

An jedem kathodisch geschützten Druckbehälter sowie in der Nähe von Isolierstücken sind gut sichtbar Schilder anzubringen. die in dauerhafter Beschriftung folgende Hinweise enthalten sollen:

Achtung!

Druckbehälter ist kathodisch geschützt!

Vor Arbeiten am Druckbehälter kathodische Korrosionsschutzanlage abschalten!

Nach Beendigung der Arbeiten ggf. unterbrochene Kabelverbindungen wieder herstellen und die kathodische Korrosionsschutzanlage wieder in Betrieb nehmen!

Am Schutzstromgerät ist folgendes Hinweisschild anzubringen:

Korrosionsschutzanlage muß dauernd in Betrieb sein.

Bei Ausfall . . . benachrichtigen!

7 Einstellungsmessung nach Fertigstellung

Zur Erfüllung von Abschnitt 4.4.3 Abs. 2 der TRB 600 mißt eine Fachfirma die KKS-Anlage nach deren Fertigstellung folgendermaßen:

7.1 Messung des Schutzstromes

Am Schutzstromgerät bzw. am Klemmenkasten ist im eingeschalteten Zustand die Spannung zwischen den Anoden und den zu schützenden Druckbehältern sowie 1der Schutzstrom und die Verteilung des Schutzstromes auf die einzelnen Anoden zu prüfen.

Die Maßnahme zum Schutz gegen direktes und bei indirektem Berühren wird geprüft.

7.2 Messung des Ein- und Ausschaltpotentials

Das Potential der zu schützenden Druckbehälter ist gegen einegesättigte Kupfer/Kupfersulfat-Elektrode zu prüfen. Über den Druckbehälter sind an mindestens zwei Meßpunkten Prüfungendurchzuführen; ein Meßpunkt muß am bzw. im Domschacht im unteren Teil der Domschachtwand liegen. Prüfungen in Stahldomschächten und in Stahlbetondomschächten sind nicht möglich.

An allen Meßpunkten muß das Schutzkriterium nach Abschnitt 6.2 eingehalten werden.

Für die Potentialmessung sind Spannungsmesser mit einem Innenwiderstand von mindestens 106 Ohm und einer Einstellzeit von weniger als eine Sekunde zu verwenden.

7.3 Messung der elektrischen Trennung

Es ist zu prüfen, ob eine elektrische Trennung zwischen den zu schützenden Druckbehältern und anderen erdverlegten Anlagen besteht.

7.4 Beeinflussungsmessungen

Der kathodische Schutzstrom darf andere Anlagen nicht schädlich beeinflussen.

Das Potential benachbarter Anlagen aus Metall im Erdreich (z.B. Behälter.Rohrleitungen. Kabel und Erder) ist beim Einschalten der KKS-Anlage zu prüfen. Ändert sich dieses Potential um mehr als 100 mV in positiver Richtung. so liegt nach DIN/VDE 0150 eine schädliche Beeinflussung vor.

Die Prüfung erfolgt über zu erwartenden Stromaustrittsstellen.z.B. an Näherungen von Fremdleitungen mit den zu schützenden Druckbehältern.

7.5 Protokoll

Die Ergebnisse der Messungen nach Abschnitt 7.1-7.4 sind zu protokollieren.

Das Protokoll muß außerdem folgende Angaben enthalten:

  1. Funktionsprüfung einschließlich Zeitpunkt der Inbetriebnahme der KKS-Anlage.
  2. Anzahl. Material. Bettungsart und Einbautiefe der Anoden.
  3. typen und Querschnitte der verwendeten Kabel.
  4. Art und Einbauort von Isolierstücken und Funkenstrecken.
  5. Einbauort. Aufbau und Nenndaten des Schutzstromgerätes.
  6. Art der Maßnahme zum Schutz gegen direktes und bei indirektem Berühren an elektrischen Betriebsmitteln.
  7. Anordnung der Klemmenkästen und Meßpunkte.
  8. Vorhandensein von Hinweisschildern.

Das Protokoll und die Lageskizze nach Abschnitt 3.2 sind aufzubewahren.

8 Betrieb der KKS-Anlage

8.1 Die KKS-Anlage muß grundsätzlich ununterbrochen in Betrieb sein. Bei Arbeiten am Druckbehälter oder an den Rohrleitungen muß die Fremdstromanlage abgeschaltet werden, wenn eine Gefährdung gegeben ist.

8.2 Der Einschaltzustand der Fremdstromanlage muß am Strommesser oder an der Stromanzeigelampe am Schutzstromgerät vom Betreiber mindestens vierteljährlich kontrolliert werden.

Bei Ausfall ist die Anlage wieder einzuschalten und. wenn dies nicht möglich ist oder wenn die Anlage wiederholt ausfällt, ein Fachbetrieb mit der Instandsetzung unverzüglich zu beauftragen.

8.3 Der Betreiber hat dafür zu sorgen, daß die von dem Hersteller der KKS-Anlage mitgelieferte Gebrauchsanweisung befolgt wird, Erforderlichenfalls sind ergänzende Betriebsanweisungen aufzustellen.

9 Prüfungen

Die Prüfung zur Einhaltung eines ordnungsmäßigen Zustands einer KKS-Anlage im Sinne von § 13 Abs. 1 DruckbehV erfordert eine Feststellung der Funktionsfähigkeit der Anlage

Bei KKS-Anlagen mit Fremdstrom für Druckbehälter mit einem Rauminhalt von mehr als 5 m3 sind diese Prüfungen durch einen Sachverständigen durchzuführen. Die Prüffristen für die wiederkehrende Prüfung betragen 4 Jahre.

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Gebräuchliche Begriffe für den KKS

Anlage
zu TRB 601
 

- Anode
Anode ist ein in einer Elektrolytlösung (Erdboden) eingebetteter elektrischer Leiter. über den der Schutzstrom dem Erdboden zugeführt wird. Es werden galvanische Anoden und Fremdstromanoden unterschieden.
- Anodenspannung
Anodenspannung ist die zwischen Anoden und einer Bezugselektrode im Bereich der Bezugserde anstehende Spannung.
- Ansprechstoßspannung
Die Ansprechstoßspannung einer Trennfunkenstrecke ist die Stoßspannung 1.2150 nach VDE 0675, bei der die Trennfunkenstrecke zündet.
- Ausbreitungswiderstand
Der Ausbreitungswiderstand ist der Widerstand zwischen dem Schutzobjekt oder den Anoden und der Bezugserde. Inder Praxis kann er mittels Sonde und Hilfserder oder gegen niederohmige ferne Erder gemessen werden. Bei Rohrleitungen ist die1 Messung des Ausbreitungswiderstandes in fast allen Fällen nicht möglich. Näherungsweise kann dann der Ausbreitungswiderstand gleich dem Umhüllungswiderstand gesetzt werden.
- Außenkorrosion
Außenkorrosion ist die an der äußeren, dem korrosiven Medium zugekehrten Oberfläche von Druckbehältern auftretende Korrosion.
- Ausschaltpotential
Ausschaltpotential ist das Schutzobjektpotential, das unmittelbar nach dem Ausschalten des kathodischen Schutzstromes gemessen wird.
- Beeinflussung
Beeinflussung ist die Potentialänderung eines Druckbehälters durch Streustrom.
- Bettungsmasse
Bettungsmasse ist ein Material, welches z.B. zur Verringerung des Ausbreitungswiderstandes zur Einlagerung von Anoden im Erdboden verwendetwird. Die Bettungsmasse einer galvanischen Anode besteht vorwiegend aus Bentonit, Kalziumsulfat und Natriumsulfat, die Bettungsmasse einer Fremdstromanode im allgemeinen aus Koks.
- Bodenwiderstand (Erdwiderstand)
Siehe spezifischer Bodenwiderstand.
- Einschaltpotential
Einschaltpotential ist das Schutzobjektpotential, gemessen bei fließendem Schutzstrom.
- Elektrische Trennung
Eine elektrische Trennung liegt vor, wenn Druckbehälter nicht metallenleitend verbunden sind.
- Erder
Erder sind Leiter, die im Erdboden eingebettet sind und mit ihm in leitender Verbindung stehen.
- Fremdstromschutzanlage
Fremdstromschutzanlage ist die Gesamtheit der für den katholischen Korrosionsschutz durch Fremdstrom erforderlichen Einrichtungen (Schutzstromgerät, Fremdstromanoden. Kabel).
- Fremdstromanode
Eine Fremdstromanode ist die Anode einer Fremdstromschutzanlage.
- Funkenstrecke
Siehe Trennfunkenstrecke.
- Galvanische Anode
Eine galvanische Anode ist eine Anode aus einem unedleren Metall mit negativerem Potential als das des zu schützenden Druckbehälters.
- Galvanische Verbindung
Siehe metallenleitende Verbindung.
- Geerdete Anlage
Eine geerdete Anlage im Sinne dieser TRB ist eine Anlage mit Erderwirkung.Hierzu gibt es folgende Ursachen: Fehlstellen in der Umhüllung.metallenleitende Verbindung mit Fremdobjekten mit niedrigem Erdungswiderstand oder mit Erdern.
- Gleichstromanlage
Gleichstromanlagen sind alle mit Gleichstrom betriebenen Anlagen. Wenn sie betriebsmäßig an mehreren Stellen geerdet sind, erzeugen sie Streuströme, die an anderen unterirdischen Anlagen Korrosionsschäden verursachen können.
- Isolierstück
Ein Isolierstück ist ein Bauelement zur Unterbrechung der metallenen Leitfähigkeit einer Rohrleitung.
- Kathodischer Korrosionsschutz
Der kathodische Korrosionsschutz ist ein Schutzverfahren zur Verhinderung von Korrosionsschäden. bei dem das Schutzobjekt zur Kathode gemacht wird.
- Kathodische Korrosionsschutzanlage
Kathodische Korrosionsschutzanlage ist ein Sammelbegriff für Anlagen mit galvanischen Anoden, Fremdstromanlagen, Streustromableitungen und Streustromabsaugungen.
- Korrosionselement
Ein Korrosionselement ist ein galvanisches Element. das bei der Korrosioneines metallischen Werkstoffes in einer Elektrolytlösung wirksam ist und zu einer örtlichen Korrosion führt. Anodische und kathodische Bereiche eines Korrosionselementes werden durch unterschiedliche Art bzw.Zustände der Metalle bzw. unterschiedliche Zusammensetzungen der sie umgebenden Elektrolytlösung gebildet.
- Korrosionsschaden
Korrosionsschaden ist eine Beeinträchtigung der Funktion eines metallischen Bauteiles durch Korrosion.
- Kupfer/Kupfersulfat-Elektrode
Eine Kupfer/Kupfersulfat-Elektrode ist eine Bezugselektrode, die aus Kupferin gesättigter Kupfersulfatlösung besteht. Die Kupfersulfat-Elektrode ist die gebräuchlichste Bezugselektrode für die Potentialmessung im Erdboden.
- Meßstelle/Meßpunkt
Meßstelle ist ein metallenleitender Anschluß (Kabel) am Meßobjekt. Meßpunkt ist der Ort, an dem die Bezugselektrode auf den Boden aufgesetzt wird.
- Metallene Leitfähigkeit
Eine metallene Leitfähigkeit ist die auf freie Elektronen in Metallen zurückzuführende elektrische Leitfähigkeit.
- Metallenleitende Verbindung
Die metallenleitende Verbindung ist eine niederohmige, elektrisch leitende Verbindung durch Elektronenleitung.
- Polarisation
Unter Polarisation versteht man die Abweichung vom freien Korrosionspotential durch Einwirkung eines äußeren Stromes.
- Schutzpotential
Schutzpotential ist der Grenzwert des Potentials eines Druckbehälters,bei dem Korrosionsreaktionen nicht oder so langsam ablaufen, daß Korrosionsschäden nicht auftreten können.
- Schutzstrombedarf
Schutzstrombedarf ist der Mindestwert des Schutzstromes, der zum Erreichen des Schutzpotentials erforderlich ist.
- Schutzstromgerät
Ein Schutzstromgerät ist ein Gerät zur Erzeugung des für den kathodischen Korrosionsschutz erforderlichen Schutzstromes,
- Spannungstrichter
Ein Spannungstrichter ist der Bereich des Erdbodens in der Nähe einer stromdurchflossenen Elektrode (z.B. Druckbehälter, Erder), in dem durch das1 Fließen des Stromes ein meßbarer Spannungsabfall (mindestens einige mV/m) auftritt.
- Spezifischer Bodenwiderstand
Spezifischer Bodenwiderstand (Erdwiderstand) ist der spezifische elektrische Widerstand des Erdbodens unter der Annahme, daß der Erdboden sich wie eine homogene Elektrolytlösung verhält.
- Streustrom
Streustrom ist der unbeabsichtigt aus stromführenden Leitern elektrischer Anlagen in den Erdboden übertretende Strom.
- Trennfunkenstrecke
Eine Trennfunkenstrecke ist ein elektrisches Trennstück, das bei Erreichen seiner Ansprechstoßspannung elektrisch leitend wird.
- Umhüllung
Umhüllung ist eine elektrisch isolierende Beschichtung auf einer Metalloberfläche zum passiven Schutz gegen Außenkorrosion.
- Wenner-Verfahren
Das Wenner-Verfahren ist ein Meßverfahren zur Ermittlung des scheinbarenspezifischen elektrischen Bodenwiderstandes mit Hilfe von vier Elektroden, die auf einer Geraden in gleichen Abständen voneinander angeordnet sind.

Tabelle 1 Freie Korrosionspotentiale und Schutzpotentiale einiger Gebrauchsmetalle im Erdboden und im Süß- und Salzwasser(Alle Potentialangaben beziehen sich auf die Cu/CuSO4-Bezugselektrode UCu/CUSO = UN- 0,32 V

Werkstoff bzw. System Freies Korrosionspotential
(ohne Elementbildung, Anhaltswert)
inV
US
in V
US
in V
un- und niedriglegierte Fe-Werkstoffe -11,65 bis -0,40 -085 entfällt
dito in anaeroben Medien -0,80 bis -0,65 -0,95 entfällt
dito bei erhöhter Temperatur -0,80 bis -0,50 -095 entfällt *)
nichtrostende Stähle mit mind. 16 % Cr
(für Erdboden und Süßwasser)
-0,20 bis +0,50 -0,10 entfällt
nichtrostende Stähle mit mind. 16 % Cr
(Salzwasser)
-0,20 bis +0,50 -0,30 entfällt
dito bei erhöhter Temperatur -0,20 bis 0,50 -0,30 entfällt
Kupfer, Kupfer-Nickel-Legierungen -0,20 bis 0,00 -0,20 entfällt
Blei -0,50 bis -0,40 -065 -1,7
Aluminium -1,00 bis -0,50 -0,62 -1,3
Stahl in Beton -0,60 bis -0,10 - entfällt
Verzinkter Stahl -1,10 bis -0,90 -1,20 Entfällt
* Gefahr einer NaOH-induzierten Spannungsrißkorrosion beachten.


ENDE

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