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Regelwerk, Biotechnologie

SchutzimpfVV M-V - Durchführung von Schutzimpfungen in Mecklenburg-Vorpommern
- Mecklenburg-Vorpommern -

Vom 17. Dezember 2013
(AmtsBl. Nr. 52 vom 30.12.2013 S. 951; 03.12.2018 S. 644 18; 12.11.2020 S. 568 20)
Gl.-Nr.: 2126 - 4



1 Öffentlich empfohlene Schutzimpfungen

Aufgrund des § 20 Absatz 3 des Infektionsschutzgesetzes vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045), das zuletzt durch Artikel 4 Absatz 21 des Gesetzes vom 7. August 2013 (BGBl. I S. 3154) geändert worden ist, werden folgende Schutzimpfungen öffentlich empfohlen:

1.1 Schutzimpfungen gegen:

  1. Cholera
  2. Diphtherie
  3. Frühsommer-Meningoenzephalitis
  4. Gelbfieber
  5. Haemophilus influenzae Typ b
  6. Hepatitis A
  7. Hepatitis B
  8. Humane Papillomviren
  9. Influenza
  10. Japanische Enzephalitis
  11. Masern
  12. Meningokokken
  13. Mumps
  14. Pertussis
  15. Pneumokokken
  16. Poliomyelitis
  17. Röteln
  18. Rotaviren
  19. Tetanus
  20. Tollwut
  21. Typhus
  22. Varicella-Zoster-Viren

1.2 Empfohlen werden auch andere Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe, soweit sie von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (nachfolgend STIKO genannt) empfohlen werden.

1.3 Die Schutzimpfungen und andere Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe sind entsprechend dem Stand der medizinischen Wissenschaft sowie der Fachinformation des jeweiligen Impfstoffes durchzuführen. Dabei sind die Empfehlungen der STIKO einschließlich der speziellen Hinweise zur Durchführung zu berücksichtigen.

1.4 18 Für Schutzimpfungen sind grundsätzlich nur vom Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel (Paul-Ehrlich-Institut) zugelassene Impfstoffe zu verwenden. Ausnahmsweise dürfen andere Impfstoffe verwendet werden, wenn sie in einem anderen Staat zugelassen oder in vergleichbarer Weise geprüft sind und kein geeigneter vom Paul-Ehrlich-Institut zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht.

1.5 Die Schutzimpfungen gelten bei Verwendung von Mehrfachimpfstoffen als öffentlich empfohlen, wenn alle Einzelkomponenten des Impfstoffes öffentlich empfohlen sind.

1.6 Zum Erreichen eines individuellen Schutzes wird das Nachholen nicht erfolgter Impfungen jenseits des 2. Lebensjahres entsprechend den Empfehlungen der STIKO zum Schließen von Impflücken ausdrücklich empfohlen.

2 Unentgeltliche Schutzimpfungen

Aufgrund des § 20 Absatz 5 des Infektionsschutzgesetzes wird bestimmt, dass die Gesundheitsämter folgende Schutzimpfungen als Standard-, Auffrisch-, Nachhol-, Indikations oder postexpositionelle Prophylaxe/Riegelungsimpfungen unentgeltlich durchführen:

2.1 Impfungen bei Kindern und Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres gegen *:

  1. Diphtherie
  2. Haemophilus influenzae Typ b (als Standardimpfung bis zum vollendeten 5. Lebensjahr; Indikationsimpfung ab Beginn des 6. Lebensjahres)
  3. Hepatitis B
  4. Humane Papillomviren
  5. Influenza
  6. Masern
  7. Meningokokken
  8. Mumps
  9. Pertussis
  10. Pneumokokken (als Standardimpfung bis zum vollendeten 2. Lebensjahr; als Indikationsimpfung ab Beginn des 3. Lebensjahres)
  11. Poliomyelitis
  12. Röteln
  13. Rotaviren
  14. Tetanus
  15. Varizellen

2.2 Impfungen bei Erwachsenen gegen:

  1. Diphtherie
  2. Influenza
  3. Masern (nach 1970 Geborene mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit; postexpositionell: ungeimpfte, in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen oder Personen mit unklarem Impfstatus mit Kontakt zu Masernkranken)
  4. Meningokokken (als Indikationsimpfung; postexpositionell: bisher ungeimpfte Personen mit engem Kontakt zu Erkrankten mit einer impfpräventablen invasiven Meningokokken-Infektion)
  5. Mumps (postexpositionell: ungeimpfte oder in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen oder Personen mit unklarem Impfstatus mit Kontakt zu Mumpskranken)
  6. Pertussis
  7. Pneumokokken (als Indikationsimpfung bis zum vollendeten 60. Lebensjahr; als Standardimpfung ab Beginn des 61. Lebensjahres)
  8. Poliomyelitis
  9. Röteln (ungeimpfte oder nur einmal geimpfte Frauen sowie Frauen mit unklarem Impfstatus im gebärfähigen Alter)
  10. Tetanus

2.3 20 Die für die öffentlich empfohlenen Impfungen erforderlichen Impfstoffe werden den Gesundheitsämtern vom Land gemäß § 3 Absatz 2 Nummer 3 des Infektionsschutzausführungsgesetzes kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Abwicklung der Bestellungen soll über das Landesamt für Gesundheit und Soziales erfolgen.

3 Ergänzende Hinweise

3.1 Die öffentliche Empfehlung von Schutzimpfungen nach § 20 Absatz 3 des Infektionsschutzgesetzes dient nicht in erster Linie dem individuellen Gesundheitsschutz einzelner Personen, sondern hat den Zweck, durch einen möglichst hohen Anteil von geimpften Personen in der Bevölkerung die Allgemeinheit vor einem epidemischen Auftreten der betreffenden übertragbaren Krankheiten zu schützen. Sie enthebt den impfenden Arzt deshalb nicht von der Pflicht, in jedem Einzelfall zu prüfen, welche Schutzimpfungen zum persönlichen Schutz insgesamt zweckmäßig sind und ob vorübergehende oder dauernde Impfhindernisse bestehen. Dasselbe gilt, wenn mehrere Impfstoffe zugelassen sind, für die Wahl des zu verwendenden Impfstoffes.

3.2

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