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BWPatMobG - Baden-Württembergisches Patientenmobilitätsgesetz
Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2011/24/EU über die Ausübung der Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung in Baden-Württemberg
- Baden-Württemberg -
Vom 25. November 2014
(GBl. Nr. 21 vom 28.11.2014 S. 548)
Der Landtag hat am 12. November 2014 das folgende Gesetz beschlossen:
§ 1 Gegenstand und Anwendungsbereich
(1) Durch dieses Gesetz wird die Richtlinie 2011/24/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. März 2011 über die Ausübung der Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung (ABl. Nr. L 88 vom 4. April 2011, S. 45), geändert durch Richtlinie 2013/64/EU (ABl. Nr. L 353 vom 28. Dezember 2013, S. 8), umgesetzt. Es dient der Erleichterung des Zugangs zu einer sicheren und hochwertigen grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung.
(2) Dieses Gesetz gilt für jegliche Gesundheitsversorgung von Patientinnen und Patienten, unabhängig davon, wie diese organisiert, erbracht oder finanziert wird. Es findet keine Anwendung, soweit bundesrechtliche Regelungen insbesondere zu den Informationspflichten abschließend sind.
(3) Dieses Gesetz gilt nicht für
§ 2 Begriffsbestimmungen
(1) Unter Gesundheitsversorgung im Sinne dieses Gesetzes sind Gesundheitsdienstleistungen zu verstehen, die medizinisch indiziert sind und von Angehörigen der Gesundheitsberufe gegenüber Patientinnen und Patienten erbracht werden, um deren Gesundheitszustand zu beurteilen, zu erhalten oder wiederherzustellen, einschließlich der Verschreibung, Abgabe und Bereitstellung von Arzneimitteln und Medizinprodukten.
(2) Grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung ist die Gesundheitsversorgung, die im Geltungsbereich dieses Gesetzes gegenüber einer Patientin oder einem Patienten im Sinne von Absatz 5 aus einem anderen Versicherungsmitgliedstaat im Sinne von Artikel 3 Buchstabe c der Richtlinie 2011/24/EU erbracht oder verschrieben wird.
(3) Angehörige der Gesundheitsberufe im Sinne dieses Gesetzes sind Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger für allgemeine Pflege, Zahnärztinnen und -ärzte, Hebammen und Entbindungspfleger oder Apothekerinnen und Apotheker im Sinne der Richtlinie 2005/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 7. September 2005 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen (ABl. Nr. L 255 von 30. September 2005, S. 22, zuletzt ber. ABl. Nr. L 33 vom 3. Februar 2009, S. 49), zuletzt geändert durch Richtlinie 2013/55/EU (ABl. Nr. L 354 vom 28. Dezember 2013, S. 132), in ihrer jeweils geltenden Fassung oder andere Fachkräfte, die im Gesundheitsbereich Tätigkeiten ausüben, die einem reglementierten Beruf im Sinne von Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe a der Richtlinie 2005/36/EG vorbehalten sind, oder Personen, die nach den Rechtsvorschriften der Bundesrepublik Deutschland als Angehörige der Gesundheitsberufe gelten.
(4) Gesundheitsdienstleistende im Sinne dieses Gesetzes sind alle natürlichen oder juristischen Personen oder sonstige Einrichtungen, die Gesundheitsdienstleistungen auf der Basis einer öffentlich-rechtlichen Erlaubnis entweder persönlich oder durch bei ihnen beschäftigte Personen gegenüber Patientinnen und Patienten erbringen. Die bei Gesundheitsdienstleistenden beschäftigten Personen gelten selbst nicht als Gesundheitsdienstleistende.
(5) Patientin oder Patient im Sinne dieses Gesetzes ist jede natürliche Person, die Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen möchte oder in Anspruch nimmt.
(6) Arzneimittel im Sinne dieses Gesetzes sind solche gemäß der Definition in der Richtlinie 2001/83/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 6. November 2001 zur Schaffung eines Gemeinschaftskodexes für Humanarzneimittel (ABl. Nr. L 311 vom 28. November 200 1, S. 67), zuletzt geändert durch Richtlinie 2012/26/EU (ABl. Nr. L 299 vom 27. Oktober 2012, S. 1), in ihrer jeweils geltenden Fassung.
(7) Medizinprodukte im Sinne dieses Gesetzes sind solche gemäß der Definition in der Richtlinie 90/385/ EWG des Rates vom 20. Juni 1990 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über aktive implantierbare medizinische Geräte (ABl. Nr. L 189 vom 20. Juli 1990, S. 17), zuletzt geändert durch Richtlinie 2007/47/EG (ABl. Nr. L 247 vom 21. September 2007, S. 21), Richtlinie 93/42/EWG des Rates vom 14. Juni 1993 über Medizinprodukte (ABl. Nr. L 169 vom 12. Juli 1993, S. 1, zuletzt ber. ABl. Nr. L 72 vom 14. März 2001, S. 8), zuletzt geändert durch Richtlinie 2007/47/EG (ABl. Nr. L 247 vom 21. September 2007, S. 21), oder Richtlinie 98/79/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 1998 über in-vitro-Diagnostika (ABl. Nr. L 331 vom 7. Dezember 1998, S. 1, zuletzt ber. ABl. Nr. L 124 vom 25. Mai 2000, S. 66), zuletzt geändert durch Richtlinie 2011/100/EU (ABl. Nr. L 341 vom 22. Dezember 2011, S. 50), in ihren jeweils geltenden Fassungen.
(Stand: 06.07.2018)
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