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1.4 Berechnung des mittleren Ölausflusses bei einer seitlichen Beschädigung
1.4.1 Bei einem Seitenschaden wird von der Annahme ausgegangen, dass der Gesamtinhalt des Tanks ins Meer fließt, wenn es zu einer Durchdringung des Tanks kommt. Folglich wird der mittlere Ölausfluss durch Summierung der Produkte aus Ladetankvolumen bei einer Befüllung von 98 v. H. und der damit verbundenen Wahrscheinlichkeiten gemäß der Formel in Regel 23 Absatz 6 berechnet.
(1.4.1) |
1.4.2 C3= 0,77 für Schiffe mit zwei Längsschotten innerhalb der Ladetanks, die sich über die Gesamtlänge des Ladeblocks erstrecken, und 1,0 für alle anderen Schiffe. In diesem Fall gibt es keine Längsschotte innerhalb der Ladetanks, und C3= 1,0.
Der mittlere Ölausfluss bei einer seitlichen Beschädigung beträgt daher:
OMS= (1,0)(0,0542)(9,430) + (1,0)(0,1294)(28,291) = 4,172 m3
1.5 Berechnung der Wahrscheinlichkeiten einer Beschädigung des Bodens
1.5.1 Der erste Schritt besteht darin, die Werte für die Abmessungen und Abstände Xa, Xf, Yp, Ys und z zu bestimmen. Xaund Xf entsprechen den zuvor festgelegten Werten für eine seitliche Beschädigung. Yp, Ysund z sind in Regel 23 Absatz 9.2 festgelegt.
Tank | Yp m |
Ys m |
z m |
CO1 | 38,000 | 2,000 | 2,000 |
CO2 | 38,000 | 2,000 | 2,000 |
1.5.2 Mit den Verhältnissen Xa/L,Xf/L, Yp/BB,Ys/BB, und z werden die mit dieser Einteilung verbundenen Wahrscheinlichkeiten aus der Tabelle der Wahrscheinlichkeiten für Bodenschäden in Regel 23 Absatz 9.3 interpoliert.
Tank | Xa/L | PBa | Xf/L | PBf | Yp/BB |
CO1 | 0,2000 | 0,0290 | 0,3500 | 0,8100 | 0,9500 |
CO2 | 0,3500 | 0,0760 | 0,8000 | 0,2520 | 0,9500 |
Tank | PBp | Ys/BB | PBs | Z/Ds | PBz |
CO1 | 0,0090 | 0,0500 | 0,0090 | 0,1000 | 0,7800 |
CO2 | 0,0090 | 0,0500 | 0,0090 | 0,1000 | 0,7800 |
1.5.3 Gemäß Regel 23 Absatz 8 werden die Wahrscheinlichkeitsfaktoren dann zusammengefasst, um die Wahrscheinlichkeit PB des Aufreißens einer Abteilung im Fall einer Beschädigung des Bodens zu ermitteln.
Für den Tank CO1:
PBL= (1 - PBf - PBa) = (1 - 0,810 - 0,029) = 0,161
PBT = (1 - PBp- PBs) = (1 - 0,009 - 0,009) = 0,982
PBV= (1 - PBz = (1 - 0,780) = 0,220
PB= PBGPBTPBV = (0,161)(0,982)(0,220) = 0,0348
Für den Tank CO2:
PBL = (1 - PBf - PBa) = (1 - 0,252 - 0,076) = 0,672
PBT= (1 - PBp - PBs) = (1 - 0,009 - 0,009) = 0,982
PBV= (1 - PBz) = (1 - 0,780) = 0,220
PB= PBL PBT PBV = (0,161)(0,982)(0,220) = 0,1452
1.5.4 Bei einer Strandung, bei der es zu einer Durchdringung der äußeren Hülle kommt, ist PBdie Wahrscheinlichkeit, dass der Schaden sich bis in einen Ladetank ausdehnt.Wie oben gezeigt, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass der CO2-Tankaufgrund einer Beschädigung des Bodens aufgerissen wird 0,1452 oder ungefähr 14,5%.
1.6 Berechnung des mittleren Ölausflusses bei einer Beschädigung des Bodens
1.6.1 Bei einer Beschädigung des Bodens wird der Ölausfluss auf der Grundlage des hydrostatischen Druckausgleichs in Übereinstimmung mit den in Regel 23 Absatz 7 beschriebenen Annahmen berechnet. Für Tiden von 0,0 m und minus 2,5 m werden unabhängige Berechnungen durchgeführt, deren Ergebnisse dann zusammengefasst werden,um einen mittleren Gesamtausfluss bei einer Beschädigung des Bodens zu ermitteln.
1.6.2 Nach Regel 23 Absatz 7.3.2 wird die in Meter über Zl gemessene Ladehöhe nach einer Beschädigung wie folgt berechnet:
hc = {(ds + tc - Z1) (ρ s) - (1000 p) / g} / ρn
Hierbei bedeuten:
ds | = | Tiefgang des beladenen Schiffes = 9,0 m |
tc | = | Tidenwechsel = 0 m und -2,5 m |
Zl | = | Höhe des tiefsten Punktes im Ladetank über der Basis = 2,0 m |
ρs | = | Dichte des Seewassers, die mit 1,025 kg/m3 angenommen wird |
p | = | Inertgasüberdruck = 5 kPa |
g | = | Erdbeschleunigung = 9,81 m/s3 |
ρn | = | nominelle Dichte des Ladeöls = 900 kg/m3 |
Bei einer Tide von 0,0 m:
hc = ((9,0 + 0,0 - 2,0)(1,025)-(1000)(5)}/900 = 7,406 m
Bei einer Tide von 2,5 m:
hc = ((9,0 + -2,5 - 2,0)(1,025)-(1000)(5)}/900 = 4,559 m
1.6.3 Der Ölausfluss OB
(Stand: 29.08.2018)
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