umwelt-online: Verordnung (EG) Nr. 3093/94 über die Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen (3)
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Artikel 15 Austreten geregelter Stoffe
(1) Ab dem ersten Tag des vierten Monats nach Inkrafttreten dieser Verordnung sind alle praktikablen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um bei der Herstellung, dem Einbau, dem Betrieb und der Wartung von gewerblichen und industriellen Kälte- und Klimaanlagen, von Brandschutzvorrichtungen sowie von Lösungsmittel enthaltenden Anlagen und Geräten ein Austreten von Fluorchlorkohlenwasserstoffen, anderen vollhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen, Halonen, Tetrachlorkohlenstoff, 1,1,1-Trichlorethan, teilhalogenierten Fluorbromkohlenwasserstoffen und teilhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen zu verhindern. Zu diesem Zweck können die Mitgliedstaaten Mindestanforderungen für die Befähigung des Wartungspersonals festlegen.
(2) Ab dem ersten Tag des vierten Monats nach Inkrafttreten dieser Verordnung sind alle praktikablen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um ein Austreten von Methylbromid aus Begasungsanlagen oder bei anderen Tätigkeiten, bei denen Methylbromid verwendet wird, zu verhindern. Zu diesem Zweck können die Mitgliedstaaten Mindestanforderungen für die Befähigung des Wartungspersonals festlegen.
(3) Ab dem ersten Tag des vierten Monats nach Inkrafttreten dieser Verordnung sind alle praktikablen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um ein Austreten geregelter Stoffe, die bei der Herstellung anderer chemischer Stoffe als Ausgangsmaterial verwendet werden, zu verhindern.
(4) Ab dem ersten Tag des vierten Monats nach Inkrafttreten dieser Verordnung sind alle praktikablen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um ein Austreten geregelter Stoffe, die bei der Herstellung anderer chemischer Stoffe unbeabsichtigt erzeugt werden, zu verhindern.
Kapitel V
Verwaltung, Datenberichterstattung und Schlußbestimmungen
Artikel 16 Verwaltung
Die Kommission wird von einem Ausschuß unterstützt, der sich aus Vertretern der Mitgliedstaaten zusammensetzt und in dem der Vertreter der Kommission den Vorsitz führt.
Der Vertreter der Kommission unterbreitet dem Ausschuß einen Entwurf der zu treffenden Maßnahmen. Der Ausschuß gibt seine Stellungnahme zu diesem Entwurf innerhalb einer Frist ab, die der Vorsitzende unter Berücksichtigung der Dringlichkeit der betreffenden Frage festsetzen kann. Die Stellungnahme wird mit der Mehrheit abgegeben, die in Artikel 148 Absatz 2 des Vertrags für die Annahme der vom Rat auf Vorschlag der Kommission zu fassenden Beschlüsse vorgesehen ist. Bei der Abstimmung im Ausschuß werden die Stimmen der Vertreter der Mitgliedstaaten gemäß dem vorgenannten Artikel gewogen. Der Vorsitzende nimmt an der Abstimmung nicht teil.
Die Kommission erläßt Maßnahmen, die unmittelbar gelten. Stimmen sie jedoch mit der Stellungnahme des Ausschusses nicht überein, so werden diese Maßnahmen sofort von der Kommission dem Rat mitgeteilt. In diesem Fall kann die Kommission die Durchführung der von ihr beschlossenen Maßnahmen um einen Zeitraum von höchstens einem Monat von dieser Mitteilung an verschieben.
Der Rat kann innerhalb des in Absatz 3 genannten Zeitraums mit qualifizierter Mehrheit einen anderslautenden Beschluß fassen.
Artikel 17 Datenberichterstattung
(1)
(2) Jeder Verwender im Sinne des Artikels 3 Absätze 1 bis 5 und Absatz 7 übermittelt der Kommission mit Durchschrift an die zuständige Behörde des Mitgliedstaats, in dem er den betreffenden Stoff verwendet, ab 1996 für Fluorchlorkohlenwasserstoffe, andere vollhalogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe, Halone und Tetrachlorkohlenstoff bzw. ab 1997 für 1,1,1-Trichlorethan und teilhalogenierte Fluorbromkohlenwasserstoffe jährlich spätestens bis zum 31. März Angaben über die Verwendung und Menge der betreffenden Stoffe, für die eine Erlaubnis gemäß den entsprechenden Absätzen des Artikels 3 erteilt wurde.
(3) Jeder Hersteller, Importeur und Exporteur, der im Jahr 1991 Methylbromid hergestellt, eingeführt oder ausgeführt hat, teilt der Kommission, mit Durchschrift an die zuständige Behörde des betreffenden Mitgliedstaats, spätestens am letzten Tag des vierten Monats nach dem Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung die in Absatz 1 genannten Angaben, bezogen auf dieses Jahr, mit. Jeder Hersteller, Importeur und Exporteur muß außerdem angeben, welche Mengen den Quarantänebereich oder die Behandlung vor dem Transport betreffen.
(4) Die Kommission trifft geeignete Maßnahmen, um die Vertraulichkeit der übermittelten Daten zu gewährleisten.
Artikel 18 Überwachung
(1) Zur Durchführung ihrer Aufgaben aufgrund dieser Verordnung ist die Kommission befugt, alle erforderlichen Informationen von den Regierungen und den zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten sowie von Unternehmen einzuholen.
(2) Richtet die Kommission ein Informationsersuchen an ein Unternehmen, so übermittelt sie zugleich eine Durchschrift dieses Ersuchens an die zuständige Behörde desjenigen Mitgliedstaats, in dessen Gebiet das Unternehmen seinen Sitz hat, und legt die Gründe dar, aus denen sie diese Informationen benötigt.
(3) Die zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten führen die Untersuchungen durch, die die Kommission aufgrund dieser Verordnung für erforderlich hält.
(4) Wenn die Kommission und die zuständige Behörde desjenigen Mitgliedstaats, in dessen Gebiet die Untersuchung durchgeführt werden soll, eine entsprechende Vereinbarung treffen, unterstützen die Beamten der Kommission die Beamten dieser Behörde bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.
(5) Die Kommission trifft geeignete Maßnahmen, um die Vertraulichkeit der gemäß diesem Artikel erhaltenen Informationen zu gewährleisten.
Artikel 19 Zwangsmaßnahmen
Jeder Mitgliedstaat legt die Sanktionen fest, die bei einem Verstoß gegen diese Verordnung und gegebenenfalls gegen nationale Durchführungsmaßnahmen zu verhängen sind.
Artikel 20 Aufhebung
(1) Die Verordnung (EWG) Nr. 594/91 wird aufgehoben.
(2) Verweisungen auf die gemäß Absatz 1 aufgehobene Verordnung gelten als Verweisungen auf die vorliegende Verordnung.
Artikel 21 Inkrafttreten
Diese Verordnung tritt am Tag nach ihrer Veröffentlichung imAmtsblatt der Europäischen Gemeinschaften in Kraft.
Diese Verordnung ist in allen ihren Teilen verbindlich und gilt unmittelbar in jedem Mitgliedstaat.
Geschehen zu Brüssel am 15. Dezember 1994.
Stoffe im Sinne der Verordnung | Anhang I |
Gruppe | Stoffe | Ozonabbaupotential 1 | |
Gruppe I | CFCl3 | (CFC-11) | 1,0 |
CF2Cl2 | (CFC-12) | 1,0 | |
C2F3Cl3 | (CFC-113) | 0,8 | |
C2F4Cl2 | (CFC-114) | 1,0 | |
C2F5Cl | (CFC-115) | 0,6 | |
Gruppe II | CF5Cl | (CFC-13) | 1,0 |
C2FCl5 | (CFC-111) | 1,0 | |
C2F2Cl4 | (CFC-112) | 1,0 | |
C3FCl7 | (CFC-211) | 1,0 | |
C3F2Cl6 | (CFC-212) | 1,0 | |
C3F5Cl5 | (CFC-213) | 1,0 | |
C3F5Cl3 | (CFC-214) | 1,0 | |
C3F6Cl3 | (CFC-215) | 1,0 | |
C3F6Cl2 | (CFC-216) | 1,0 | |
C3F7Cl | (CFC-217) | 1,0 | |
Gruppe III | CF2BrCl | (Halon 1211) | 3,0 |
CF3Br | (Halon 1301) | 10,0 | |
C2F4Br2 | (Halon 2402) | 6,0 | |
Gruppe IV | CCl4 | (Tetrachlormethan) | 1,1 |
Gruppe V | C2H3Cl3 2 | (1,1,1-Trichlorethan) | 0,1 |
Gruppe VI | CH3Br | (Methylbromid) | 0,6 |
Gruppe | Stoffe | Ozonabbaupotential 1 | |
Gruppe VII | CHFBr2 | 1,00 | |
CHF2Br | 0,74 | ||
CH2FBr | 0,73 | ||
C2HFBr4 | 0,8 | ||
C2HF3Br2 | 1,8 | ||
C2HF3Br2 | 1,6 | ||
C2HF4Br | 1,2 | ||
C2H2FBr5 | 1,1 | ||
C2H2F2Br2 | 1,5 | ||
C2H2F3Br | 1,6 | ||
C2H3FBr2 | 1,7 | ||
C2H3F2Br | 1,1 | ||
C2H4FBr | 0,1 | ||
C3HFBr6 | 1,5 | ||
C3HF2Br5 | 1,9 | ||
C3HF,Br4 | 1,8 | ||
C3HF4Br3 | 2,2 | ||
C3HF5Br2 | 2,0 | ||
C3HF6Br | 3,3 | ||
C3H2FBr5 | 1,9 | ||
C3H2F2Br4 | 2,1 | ||
C3H2F3Br3 | 5,6 | ||
C5H2F4Br2 | 7,5 | ||
C3H2F5Br | 1,4 | ||
C3H,FBr4 | 1,9 | ||
C3H3F2Br3 | 3,1 | ||
C3H3F3Br2 | 2,5 | ||
C3H3F4Br | 4,4 | ||
C3H4FBr3 | 0,3 | ||
C3H4F2Br2 | 1,0 | ||
C3H4F3Br | 0,8 | ||
C3H5FBr2 | 0,4 | ||
C3H5F2Br | 0,8 | ||
C3H6FBr | 0,7 |
Gruppe | Stoffe | Ozonabbaupotential 1 | |
Gruppe VIII | CHFCl2 | (HCFC-21) 3 | 0,040 |
CHF2Cl | (HCFC-22) 3 | 0,055 | |
CH2FCl | (HCFC-31) | 0,020 | |
C2HFCl4 | (HCFC-121) | 0,040 | |
C2HF2Cl5 | (HCFC-122) | 0,080 | |
C2HF3Cl2 | (HCFC-123) 3 | 0,020 | |
C2HF4Cl | (HCFC-124) 3 | 0,022 | |
C2H2FCl5 | (HCFC-131) | 0,050 | |
C2H2F2Cl2 | (HCFC-132) | 0,050 | |
C2H2F3Cl | (HCFC-133) | 0,060 | |
C2H5FCl2 | (HCFC-141) | 0,070 | |
CH3FCl2 | (HCFC-141b) 3 | 0,110 | |
C2H3F2Cl | (HCFC-142) | 0,070 | |
CH3CF2Cl | (HCFC-142b) 3 | 0,065 | |
C2H4FCl | (HCFC-151) | 0,005 | |
C3HFCl6 | (HCFC-221) | 0,070 | |
C3HF2Cl5 | (HCFC-222) | 0,090 | |
C3HF3Cl4 | (HCFC-223) | 0,080 | |
C3HF4Cl5 | (HCFC-224) | 0,090 | |
C3HF5Cl2 | (HCFC-225) | 0,070 | |
CF5CF2CHCl3 | (HCFC-225ca) 3 | 0,025 | |
CF2ClF2CHClF | (HCFC-225cb) 3 | 0,033 | |
C3HF6Cl | (HCFC-226) | 0,100 | |
C5H2FCl5 | (HCFC-231) | 0,090 | |
C3H2F2Cl4 | (HCFC-232) | 0,100 | |
C3H2F3Cl3 | (HCFC-233) | 0,230 | |
C3H2F4Cl2 | (HCFC-234) | 0,280 | |
C3H2F5Cl | (HCFC-235) | 0,520 | |
C5H3FCl4 | (HCFC-241) | 0,090 | |
C3H3F2Cl3 | (HCFC-242) | 0,130 | |
C3H3F3Cl2 | (HCFC-243) | 0,120 | |
C3H3F4Cl | (HCFC-244) | 0,140 | |
C5HC4FCl5 | (HCFC-251) | 0,010 | |
C3H4F2Cl2 | (HCFC-252) | 0,040 | |
C3H4F3Cl | (HCFC-253) | 0,030 | |
C3H5FCl2 | (HCFC-261) | 0,020 | |
C3H5F2Cl | (HCFC-262) | 0,020 | |
C3H6FCl | (HCFC-271) | 0,030 |
1) Diese Ozonabbaupotentiale sind Schätzungen aufgrund derzeitiger Erkenntnisse; sie werden anhand der von den Vertragsparteien des Montrealer Protokolls über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen, gefaßten Beschlüsse regelmäßig überprüft und revidiert.
2) Diese Formel bezieht sich nicht auf 1,1,2-Trichlorethan.
3) Kennzeichnet den kommerziell gängigsten Stoff entsprechend dem Protokoll.
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(Stand: 11.03.2019)
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