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Regelwerk
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ETAG 020 - Anhang C: Bemessungsverfahren für Verankerungen
Leitlinie für die europäische technische Zulassung für Kunststoffdübel als Mehrfachbefestigung von nichttragenden Systemen zur Verankerung im Beton und Mauerwerk

Ausgabe März 2006
(BAnz. Nr. 140a vom 16.09.2008 S. 1)



Einleitung

Das Bemessungsverfahren für Verankerungen dient der Bemessung von Verankerungen nach dem Sicherheits- und Bemessungskonzept im Rahmen der europäischen technischen Zulassungen (ETA) für Kunststoffdübel.

Das Bemessungsverfahren im Anhang C beruht auf der Annahme, dass die erforderlichen Versuche zur Beurteilung der zulässigen Anwendungsbedingungen entsprechend den einschlägigen Teilen dieser Leitlinie durchgeführt wurden. Daher ist Anhang C eine Grundvoraussetzung zum Beurteilen und Bewerten von Kunststoffdübeln. Bei Verwendung anderer Bemessungsverfahren sind die durchzuführenden Versuche erneut zu überprüfen.

Die Kunststoffdübel sollen als Mehrfachbefestigung verwendet werden. Bei dem Einsatz von Dübeln als Mehrfachbefestigung wird angenommen, dass bei übermäßigem Schlupf oder Versagen eines Dübels die Last auf benachbarte Dübel übertragen werden kann, ohne dass die Erfüllung der Anforderungen an das Anbauteil in Bezug auf Gebrauchstauglichkeit und Grenzzustand der Tragfähigkeit erheblich beeinträchtigt wird.

Bei der Bemessung des Anbauteils wird daher die Anzahl n1 der Befestigungspunkte für die Befestigung des Anbauteils und die Anzahl n2 der Dübel pro Befestigungspunkt angegeben. Darüber hinaus kann der Bemessungswert Nsd für Einwirkungen auf einen Befestigungspunkt auf einen Wert< n3 (kN) festgelegt werden, bis zu dem die Anforderungen an Festigkeit und Steifigkeit des Anbauteils erfüllt sind, und die Lastverlagerung im Falle von übermäßigem Schlupf oder bei Versagen eines Dübels braucht bei der Bemessung des Anbauteils nicht berücksichtigt zu werden.

Für n1, n2 und n3 können folgende Anhaltswerte verwendet werden:

n1> 4; n2> 1 und n3< 4,5 kN bzw.

n1> 3; n2>1 und n3< 3,0 kN.

1 Geltungsbereich

1.1 Dübelarten, Dübelgruppen und Dübelanzahl

Das Bemessungsverfahren gilt für die Bemessung von Kunststoffdübeln, zur Verwendung in Normalbeton, in verschiedenen Mauerwerksarten sowie in Porenbeton, die die Anforderungen dieser Leitlinie erfüllen. Die charakteristischen Werte werden in der jeweils relevanten ETa angegeben.

Das Bemessungsverfahren gilt für Einzeldübel und für Dübelgruppen mit zwei oder vier Dübeln. In einer Dübelgruppe dürfen nur Dübel der gleichen Art, Größe und Länge verwendet werden.

1.2 Bauteil

1.2.1 Bauteil aus Beton

Das Bauteil aus Beton muss aus Normalbeton mindestens der Festigkeitsklasse C12/15 gemäß EN 206 [ 5] bestehen und darf nur durch vorwiegend ruhende Lasten beansprucht werden. Das Bemessungsverfahren gilt für gerissenen und ungerissenen Beton.

Wenn der Randabstand eines Dübels kleiner ist als der Randabstand ccr,N muss am Bauteilrand im Bereich der Verankerungstiefe eine Längsbewehrung mit einem Mindestdurchmesser von Ø6 vorhanden sein.

1.2.2 Mauerwerk aus Vollsteinen und aus Hohl- oder Lochsteinen

Das Mauerwerk muss aus Vollsteinen oder aus Hohl- oder Lochsteinen bestehen, die aus Ton [Ziegel], Kalksandstein oder Normalbeton hergestellt sind.

In der ETa werden ausführliche Angaben zum entsprechenden Verankerungsgrund gemacht (z.B. Verankerungsgrund, Steinformate, standardisierte Druckfestigkeit; Gesamtvolumen der Löcher (prozentualer Anteil am Gesamtvolumen); Volumen des einzelnen Loches (% des Gesamtvolumens); geringste Dicke in und um die Löcher (Stege und Wandungen); kombinierte Dicke von Stegen und Wandungen (prozentualer Anteil an der Gesamtbreite)).

1.2.3 Porenbeton

Das Bauteil aus Porenbeton muss EN 771-4 [ 9] "Festlegungen für Mauersteine - Teil 4: Porenbetonsteine" oder prEN 12602 [ 10] "Vorgefertigte bewehrte Bauteile aus dampfgehärtetem Porenbeton" entsprechen.

1.3 Lastarten und -richtungen

Das Bemessungsverfahren gilt für Kunststoffdübel, die statischen oder quasi-statischen Zug-, Quer- oder kombinierten Quer-Zug-Lasten oder Biegung ausgesetzt sind, nicht aber für Dübel, die einer Drucklast oder Ermüdung, Stoßeinwirkungen oder Erdbeben ausgesetzt sind.

2 Begriffe und Formelzeichen

2.1 Kunststoffdübel

Die häufig verwendeten Bezeichnungen und Formelzeichen sind nachstehend aufgeführt.

c = Randabstand
c1 = Randabstand in Richtung 1; bei randnahen Verankerungen mit Querbeanspruchung ist c1 der Randabstand in Richtung der Querlast
c2 = Randabstand in Richtung 2; Richtung 2 ist senkrecht zu Richtung 1
ccr,N = erforderlicher Randabstand zur Gewährleistung der Übertragung des charakteristischen Widerstands eines Einzeldübels
cmin = minimaler zulässiger Randabstand
d = Durchmesser des Dübelbolzens/Gewindedurchmesser
dnom = Außendurchmesser des Dübels
h = Dicke des Bauteils (Wand)
hef = effektive Verankerungstiefe
hnom

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