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Tabelle 27: Klasseneinteilung der Chemikalsauerstoff-Schutzgeräte (KO2) für Arbeit und Rettung

Geräteklasse Nominelle Haltezeit (min)
K 30 S 30
K 60 S 60
K 120 S 120
K 240 S 240


Die tatsächliche Gebrauchsdauer kann in Abhängigkeit vom Atemminutenvolumen von der nominellen Haltezeit abweichen.

Die gebrauchsfertigen Geräte mit Atemanschluss wiegen zwischen 10 kg (Gerät K 30 S) und 16 kg (Gerät K 240 S).

Geräte für Arbeit und Rettung werden vorzugsweise auf dem Rücken getragen. Regenerationspatrone, Atembeutel usw. sind gegen Beschädigung durch äußere Einflüsse, beim Mitführen, oder Transport auf Maschinen und Fahrzeugen mit einer Abdeckung versehen.

Die Geräte sind mit einer Warneinrichtung ausgerüstet, welche den Sauerstoffvorrat optisch anzeigt und den Gerätträger spätestens bei einer Restkapazität von 20 % optisch und akustisch warnt.

a 1.4.2.2.2.2 Kurzzeit-Chemikal-Sauerstoff(KO2)schutzgeräte für leichte Arbeit

Diese Geräte nach DIN 58652-1 werden nach der nominellen Haltezeit in folgende Geräteklassen eingeteilt:

Tabelle 28: Klasseneinteilung der Kurzzeit-Chemikalsauerstoff-Schutzgeräte (KO2) für leichte Arbeit

Geräteklasse Nominelle Haltezeit (min)
K 15 L 15
K 23 L 23
K 30 L 30


Die tatsächliche Gebrauchsdauer kann, in Abhängigkeit vom Atemminutenvolumen, von der nominellen Haltezeit abweichen.

Die gebrauchsfertigen Geräte mit Atemanschluss wiegen zwischen 3 kg und 5 kg.

Die Geräte sind für leichte Arbeiten, z.B. Kontrollen, Inspektionen, Schalt- und Bedienarbeiten, ausgelegt. Sie sind nicht geeignet für Brandbekämpfung und dort, wo Gefahren durch Hitze, Flammen oder Funkenflug bestehen.

Das Funktionsprinzip dieser kleinen und kompakten Geräte ähnelt dem der Geräte für Arbeit und Rettung.

Diese Geräte werden im allgemeinen vor der Brust getragen. Die Verbindung zwischen Gerät und Atemanschluss erfolgt meistens durch nur einen Atemschlauch, in dem Pendelatmung herrscht.

Die Geräte sind mit einer Warneinrichtung ausgerüstet, die den Gerätträger spätestens mit Ablauf von 2/3 der nominellen Haltezeit optisch und akustisch warnt.

a 1.4.2.2.3 Regenerationsgeräte mit Chemikalsauerstoff (Chemikalsauerstoff-Schutzgeräte (NaClO3))

Bei diesen Geräten wird Sauerstoff durch thermische Zersetzung von Natriumchlorat (NaClO3) entwickelt. Nach Zündung der Chemikalpatrone durch einen Starter wird eine konstante Sauerstoffmenge frei, die den Bedarf auch bei hoher Belastung abdeckt.

Die Sauerstoffentwicklung kann nach Beginn nicht mehr unterbrochen werden. Die Einsatzzeit ist wegen der konstanten Sauerstoffabgabe nicht variabel; nominelle und effektive Haltezeit sind deshalb identisch.

Überschüssiges Atemgas entweicht über eine Überschusseinrichtung in die Umgebungsatmosphäre.

Das Ausatemgas wird in einer Regenerationspatrone, welche mit CO2-Absorptionsmittel z.B. Atemkalk gefüllt ist, vom ausgeatmeten Kohlenstoffdioxid befreit. Das regenerierte Atemgas strömt in einen Atembeutel, wo es zur Einatmung wieder zur Verfügung steht. Das Atemgas kann zwischen Atemanschluss und Gerät in Pendelatmung (nur ein Atemschlauch) und Kreislaufatmung (Ausatem- und Einatemschlauch) strömen. Als Atemanschluss werden Vollmaske oder Mundstückgarnitur mit Schutzbrille verwendet.

Regenerationsgeräte mit Chemikalsauerstoff (NaClO3) bestehen aus den in Bild 28 dargestellten Bauteilen.

Bild 28: Regenerationsgerät mit Chemikalsauerstoff (NaClO3)

a 1.4.2.2.3.1 Chemikalsauerstoff-Schutzgeräte (NaClO3) für Arbeit und Rettung

Diese Geräte nach DIN 58652-4 werden nach den Druckverhältnissen im Atemanschluss in Normaldruckausführung oder in Überdruckausführung betrieben. In Verbindung mit der nominellen Haltezeit werden sie in folgende Geräteklassen eingeteilt:

Tabelle 29: Klasseneinteilung der Chemikalsauerstoff-Schutzgeräte (NaClO3) für Arbeit und Rettung

Geräteklasse Nominelle Haltezeit
(min)
Normaldruck Überdruck
C 30 SN C 30 SP 30
C 60 SN C 60 SP 60
C 120 SN C 120 SP 120
C 240 SN C 240 SP 240


Die gebrauchsfertigen Geräte mit Atemanschluss wiegen zwischen 10 kg (Gerät C 30) und 16 kg (Gerät C 240).

Die Geräte für Arbeit und Rettung werden im allgemeinen auf dem Rücken getragen.

Die Geräte sind mit einer Warneinrichtung ausgerüstet, welche den Sauerstoffvorrat optisch anzeigt und den Gerätträger spätestens bei einer Restkapazität von 20 % optisch und akustisch warnt.

a 1.4.2.2.3.2 Kurzzeit-Chemikalsauerstoff-Schutzgeräte (NaClO3) für leichte Arbeit

Diese Geräte nach DIN 58652-3 werden nach der nominellen Haltezeit in folgende Geräteklassen eingeteilt:

Tabelle 30: Klasseneinteilung der Kurzzeit-Chemikal-Sauerstoff(NaClO3)schutzgeräte für leichte Arbeit

Geräteklasse Nominelle Haltezeit (min)
C 15 L 15
C 23 L 23
C 30 L 30


Die gebrauchsfertigen Geräte mit Atemanschluss wiegen zwischen 3 kg (Gerät C 15 L) und 5 kg (Gerät C 30 L).

Die Geräte sind für leichte Arbeit, z.B. Kontrollen, Inspektionen, Schalt- und Bedienarbeiten, ausgelegt. Sie sind nicht geeignet für Brandbekämpfung und dort, wo Gefahren durch Hitze, Flammen oder Funkenflug bestehen.

Die Geräte werden im allgemeinen vor der Brust getragen. Die Verbindung zwischen Gerät und Atemanschluss erfolgt durch nur einen Atemschlauch, in dem Pendelatmung herrscht.

Die Geräte sind mit einer Warneinrichtung ausgerüstet, die den Gerätträger spätestens mit Ablauf von 2/3 der nominellen Haltezeit optisch und akustisch warnt.

a 1.4.3 Atemschutzgeräte für Flucht und Selbstrettung

Diese sind wie folgt eingeteilt:

Bild 29: Einteilung der Atemschutzgeräte für Flucht und Selbstrettung

a 1.4.3.1 Fluchtgeräte mit Filter

Filtergeräte für Selbstrettung wirken abhängig von der Umgebungsluft. Ein vollständiges Gerät besteht aus einem Atemanschluss und einem oder mehreren damit so verbundenen Gas-, Partikel- oder Kombinationsfilter(n), dass ein unbeabsichtigtes Lösen der Filter nicht möglich ist. Die Geräte werden gebrauchsfertig in einem ausreichend dichten Behälter aufbewahrt.

a 1.4.3.1.1 Fluchtfiltergeräte mit Vollmaske, Halbmaske oder Mundstückgarnitur als Atemanschluss

Solche Geräte mit Vollmaske, Halbmaske oder Mundstückgarnitur entsprechen in ihrem Aussehen und ihrer Wirkungsweise den Filtergeräten. Lediglich in ihren Verpackungen sind die besonderen Anforderungen an ein Fluchtgerät berücksichtigt.

a 1.4.3.1.2 Fluchtgeräte mit Filter und Haube als Atemanschluss

Diese Gerätegruppe hat als Atemanschluss eine Vollmaske oder Halbmaske, die fest mit der Haube verbunden ist. Die Haube bedeckt den Kopf und unter Umständen Hals und Schulter. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist, dass hierbei auch die Haare, der Kopf und die Augen vor Reizstoffen bzw. Wärme geschützt werden. Nach der Art der verwendeten Filter unterscheidet man:

a 1.4.3.1.3 Filterselbstretter

Diese Gerätegruppe hat als Atemanschluss ein Mundstück mit Nasenklemme. Sie werden entweder direkt am Kopf getragen, durch das Mundstück geführt und mittels Kopftrageband am Kopf gehalten oder sie werden durch ein Nackentrageband gehalten und vor der Brust getragen. Letztere sind mit einen Atemschlauch ausgestattet, der den Filterteil mit dem Mundstück verbindet.

Über einen Lufteinlass, der mit einem Staubschutz versehen ist, gelangt die CO-haltige Umgebungsluft in den mehrstufigen Filterteil inklusiv Katalysator, der Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid umwandelt. Dieser Prozess setzt Wärme frei. Filterselbstretter sind daher mit einem regenerativ wirkenden Wärmetauscher ausgestattet. Die ausgeatmete Luft wird über ein Ausatemventil in die Umgebungsluft abgegeben. Ein Trockenmittel schützt den Katalysator vor eindringender Feuchtigkeit.

Filterselbstretter werden gemäß der DIN EN 404 in 4 Klassen eingeteilt, je nach Einsatzdauer und Einsatzschwere. Der Typ a ist für Atemminutenvolumen von 30 l/min ausgelegt. Der Typ B deckt erschwerte Fluchtbedingungen ab und ist für ein Atemminutenvolumen von 40 l/min vorgesehen. Werden Filterselbstretter unter besonders rauen Umgebungsbedingungen benutzt, wie sie im Untertageeinsatz des Bergbaus vorherrschen, dann müssen sie besondere mechanische Festigkeiten aufweisen. Derartige Geräte werden mit einem "R" (rough handling) gekennzeichnet.

Für Ausbildungszwecke stehen Übungsgeräte zur Verfügung.

Tabelle 31: Minimale Testdauer der Filterselbstretter

Minimale Testdauer der Filterselbstretter
Klasse Minutenvolumen (l/min) Minimale Testdauer (min)
Typ A Typ B
FSR 1 30 40 60
FSR 2 30 40 75
FSR 3 30 40 90
FSR 4 30 40 120


Bild 30: Filterselbstretter - (schematische Darstellung)

a 1.4.3.2 Fluchtgeräte als Isoliergerät

Fluchtgeräte, die über einen begrenzten Vorrat an Atemluft verfügen oder durch die die Atemluft des Gerätträgers regeneriert wird, werden umgangssprachlich als "Selbstretter" bezeichnet. Sie sind von der Umgebungsatmosphäre unabhängig wirkende Atemschutzgeräte.

Nach dem Vorrat an Atemluft oder Sauerstoff unterscheidet man:

Als Atemanschluss werden im allgemeinen Mundstückgarnituren mit Schutzbrillen oder Vollmasken, aber auch Atemschutzhauben verwendet.

a 1.4.3.2.1 Druckluft-Selbstretter

a 1.4.3.2.1.1 Druckluft-Selbstretter mit Vollmaske oder Mundstückgarnitur

Diese Geräte werden nach ihrer nominellen Haltezeit in Stufen von 5 min eingeteilt.

Der Atemluftvorrat von mindestens 200 l wird in einer Druckluftflasche mitgeführt. Der maximale Fülldruck der Druckluftflasche kann 200 oder 300 bar betragen. Die Reduzierung des Flaschendruckes kann entweder zweistufig mittels Druckminderer und Lungenautomat oder einstufig erfolgen.

Das Gerät ist mit einer Druckanzeigevorrichtung (Druckmessgerät, Indikator) ausgerüstet, an welcher der Füllzustand der Druckluftflasche abgelesen werden kann.

Entsprechend den sich bei der Beatmung im Atemanschluss einstellenden Druckverhältnissen, gibt es Geräte in Normaldruckausführung oder in Überdruckausführung.

Man unterscheidet zwischen Geräten für stationäres Bereithalten und Mitführgeräten.

Geräte für stationäres Bereithalten sind in einem Behälter so aufbewahrt, dass sie gegen Einwirkung von Schadstoffen und Witterung geschützt sind. Bei der Entnahme des Gerätes aus dem Behälter öffnet sich der Flaschenverschluss selbsttätig. In Offenstellung muss dieser gegen unbeabsichtigtes Schließen gesichert sein.

Mitführgeräte sind so geschützt, dass ein einfaches Öffnen und Anlegen möglich ist. Das Gerätegewicht des gebrauchsfertigen Druckluftselbstretters liegt unter 5 kg.

Ein Behältergerät mit Druckluft für Selbstrettung (Druckluft-Selbstretter) nach DIN EN 402 besteht aus den in Bild 31 dargestellten Bauteilen.

Bild 31: Druckluftselbstretter

a 1.4.3.2.1.2 Druckluft-Selbstretter mit Haube

Druckluftselbstretter mit Haube nach DIN EN 1146 werden nach ihrer nominellen Haltezeit in Stufen von 5 min eingeteilt.

Sie ermöglichen dem Benutzer die Atmung aus einer mit einem kontinuierlichen Luftvolumenstrom versorgten Atemschutzhaube. Die Atemluft wird einer oder mehreren Druckluftflasche(n) entnommen. Ausatem- und Überschussluft entweichen aus der Haube durch ein Ausatemventil (falls vorhanden) oder an den Begrenzungen der Haube direkt in die Umgebungsatmosphäre. Die Druckluftflasche wird entweder durch ein Schnellöffnungsventil oder eine gleichartige Einrichtung geöffnet. Die Haube darf erst angelegt werden, wenn vorher die Druckluftflasche(n) geöffnet ist (sind). Unter Hauben ohne Luftzufuhr besteht Erstickungsgefahr.

Das Gerät ist mit einem Druckanzeiger ausgerüstet, an welchem der Füllzustand der Druckluftflasche(n) abgelesen werden kann.

Geräte, die längere Zeit mitgeführt werden müssen, dürfen einschließlich Tragebehälter nicht mehr als 5 kg wiegen. Werden die Geräte stationär bereitgehalten, ist ein Gewicht bis 7 kg zulässig.

a 1.4.3.2.2 Drucksauerstoff-Selbstretter

Ein solches Gerät nach DIN EN 13 794 besteht aus den in Bild 32 dargestellten Bauteilen. Der zur Atmung notwendige Sauerstoff wird in einer Sauerstoff-Flasche einem maximalen Fülldruck bis zu 300 bar mitgeführt.

Bei Drucksauerstoff-Selbstrettern gelangt das Ausatemgas vom Atemanschluss über einen Atemschlauch und eine Regenerationspatrone in den Atembeutel, der zur Speicherung des Atemgases dient. Die Regenerationspatrone enthält ein CO2-Absorptionsmittel, z.B. Atemkalk, welches das in der Ausatemluft enthaltene Kohlenstoffdioxid bindet. Das regenerierte Atemgas gelangt aus dem Atembeutel über den Atemschlauch wieder zum Atemanschluss. Im Atemschlauch herrscht Pendelatmung. Als Atemanschluss wird eine Vollmaske oder eine Mundstückgarnitur mit Schutzbrille verwendet.

Zum Ersatz des vom Gerätträger verbrauchten Sauerstoffs wird durch Konstantdosierung oder durch atemgesteuerte Dosierung oder eine geeignete Kombination beider Sauerstoff aus dem Vorrat dem Atemkreislauf zugeführt. Überschüssiges Atemgas kann über ein selbsttätig wirkendes Überdruckventil in die Umgebungsatmosphäre entweichen.

Bild 32: Drucksauerstoff-Selbstretter

Drucksauerstoff-Selbstretter besitzen einen Druckanzeiger, an dem der Flaschendruck abgelesen werden kann.

Drucksauerstoff-Selbstretter werden nach der nominellen Haltezeit in Stufen von 5 min bis zu 30 min und darüber in Stufen von 10 min eingeteilt.

Die Gewichte der kompletten Drucksauerstoff-Selbstretter einschließlich Tragebehälter liegen zwischen 3 und 6 kg.

a 1.4.3.2.3 Selbstretter als Regenerationsgeräte mit Chemikalsauerstoff

Je nach Art des Sauerstoffvorrates unterscheidet man

a 1.4.3.2.3.1 Chemikalsauerstoff-Selbstretter (KO2)

Bei Chemikalsauerstoff-Selbstrettern (KO2) gelangt das Ausatemgas vom Atemanschluss über Atemschlauch, Wärmeaustauscher und Ausatemventil in die Regenerationspatrone und von hier in den Atembeutel. In der Regenerationspatrone, die mit KO2 gefüllt ist, wird die Feuchtigkeit und das Kohlenstoffdioxid der Ausatemluft chemisch gebunden und Sauerstoff im Überschuss freigesetzt.

Das regenerierte Atemgas gelangt aus dem Atembeutel über Luftfilter, Einatemventil, Wärmeaustauscher und Atemschlauch wieder zum Atemanschluss. Zur besseren Ausnutzung des Chemikalvorrates wird bei Kleingeräten die Regenerationspatrone sowohl bei der Ausatmung als auch bei der Einatmung durchströmt.

Überschüssiges Atemgas kann durch ein selbsttätig wirkendes Überdruckventil in die Umgebungsatmosphäre entweichen.

Die Sauerstoffentwicklung ist abhängig vom Atemminutenvolumen. So werden in Ruhe wesentlich längere Haltezeiten als bei starker physischer Beanspruchung schwerer Arbeit erreicht. Die Sauerstoffentwicklung passt sich also selbsttätig dem Sauerstoffbedarf des Benutzers an.

Das Luftfilter reinigt die Einatemluft. Der Wärmeaustauscher kühlt die Einatemluft. Er nimmt die in der Regenerationspatrone entstandene Wärme während des Einatmens auf und gibt sie bei der Ausatmung an die 37 °C warme Ausatemluft wieder ab. Als Atemanschluss wird bei den bisher bekannten Geräten eine Mundstückgarnitur verwendet. Das einsatzbereite Gerät ist in einem Tragebehälter aus Edelstahl oder Kunststoff luftdicht verpackt.

Chemikalsauerstoff-Selbstretter (KO2) werden nach der nominellen Haltezeit in Geräteklassen in Stufen von 5 min bis zu 30 min und darüber in Stufen von 10 min eingeteilt.

Die angegebenen nominellen Haltezeiten beziehen sich auf ein Atemzeitvolumen von 35 l/min.

Die Gerätegewichte der kompletten Chemikalsauerstoff-Selbstretter (KO2) einschließlich Tragebehälter liegen zwischen 2 kg und 6 kg.

Ein Chemikalsauerstoff-Selbstretter (KO2) nach DIN EN 13 794 besteht aus den in Bild 33 dargestellten Bauteilen.

Bild 33: Chemikalsauerstoff-Selbstretter (KO2)

a 1.4.3.2.3.2 Chemikalsauerstoff-Selbstretter (NaCIO3)

Chloratselbstretter werden nach der nominellen Haltezeit in Geräteklassen in Stufen von 5 min bis zu 30 min und darüber in Stufen von 10 min eingeteilt.

Bei diesen Geräten wird Sauerstoff durch thermische Zersetzung von NaClO3 entwickelt. Nach Zündung der Chemikalpatrone durch einen Starter wird eine konstante Sauerstoffmenge von ca. 4 l/min entwickelt, die den Bedarf auch bei hoher Belastung abdeckt. Die Sauerstoffentwicklung kann nicht mehr unterbrochen werden. Die Einsatzzeit ist wegen der konstanten Sauerstoffabgabe nicht variabel.

Überschüssiges Atemgas wird über ein Überschussventil in die Umgebungsatmosphäre abgegeben.

Das Ausatemgas wird in einer Regenerationspatrone regeneriert, welche mit Atemkalk gefüllt ist.

Als Atemanschluss wird eine Mundstückgarnitur mit Schutzbrille oder eine Vollmaske verwendet.

Ein Chloratselbstretter auf NaClO3-Basis nach DIN EN 13794 besteht aus den in Bild 34 dargestellten Bauteilen.

Bild 34: Chemikalsauerstoff-Selbstretter (NaClO3)

.

Tragezeitbegrenzung Anhang 2


Die Tragezeiten wurden aus langjährigen Erfahrungen abgeleitet.

Kürzere Tragedauer (TD) ergibt entsprechend kürzere Erholungsdauer (ED). Diese ist wie folgt zu ermitteln:
kürzere TD x minimale ED
kürzere ED =
maximale TD

Durch die Verkürzung der Tragedauer erhöht sich die Anzahl der möglichen Einsätze pro Schicht entsprechen soweit die Verkürzung nicht auf Anpassungsfaktoren der Tabelle 32 zurückzuführen ist.

Tabelle 32: Tragezeitbegrenzungen für Atemschutzgeräte

Nr. Schutzausrüstungen Tragedauer
(min)
Erholungsdauer (min) Einsätze pro Schicht Schichten pro Woche
1 Atemschutzgeräte kombiniert mit Schutzanzügen
1.1  Atemschutzgeräte mit Schutzanzug ohne Wärmeaustausch (Chemikalienschutzanzug, u.a.)
(z.B. Chemikalienschutzanzug nach DIN EN 943-1 Typ 1a + Typ 1b)
30 mind. 90 einschl. An- und Auskleiden 2 3
1.2 Atemschutzgeräte mit atmungsaktivem Schutzanzug
(z.B. Chemikalienschutzanzug nach EN 14605 Typ 3 + 4, EN 13982-1 Typ 5, EN 13034 Typ 6)
0,8 x Tragezeit des Atemschutzgegeräts wie Atem-
schutzgerät
wie Atem-
schutzgerät
wie Atem-
schutzgerät
2 Behältergeräte mit Druckluft (Pressluftatmer)
2.1 Geräte über 5 kg Gesamtmasse 60 30 4 4 (2-1-2)
2 Tage,
1 Tag Pause,
2 Tage
2.2 Geräte bis 5 kg Gesamtmasse funktions-
bedingt
10 trage-
dauer-
abhängig
5
3 Regenerationsgeräte
3.1 Geräte über 5 kg Gesamtmasse 120 120 2 3
3.2 Geräte bis 5 kg Gesamtmasse funktions-
bedingt
30 trage-
dauer-
abhängig
5
4 Schlauchgeräte
4.1 Geräte mit Maske (Frisch- und Druckluftschlauchgeräte) 150 30 3 5
4.2 Frisch- und Druckluftschlauchgeräte mit Haube, Helm keine Tragezeitbegrenzung 3)      
4.3 Druckluftschlauchgeräte mit Atemschutzanzug und Ventilation
(z.B. nach DIN EN 14594, DIN EN 1073-1 und DIN EN 943-1 Typ 1c und Typ 2)
60 30 3 5
4.4 Frischluftsaugschlauchgeräte 90 45 3 4 (2-1-2)
5 1) Filtergeräte
5.1 Filtergeräte ohne Gebläseunterstützung
5.1.1 Vollmaske 105 30 3 5
5.1.2 Halb-/Viertelmaske 120 30 3 5
5.1.3 Filtrierende Halbmaske ohne Ausatemventil 75 30 5 4 (2-1-2)
5.1.4 Filtrierende Halbmaske mit Ausatemventil 120 30 3 5
5.2 Filtergeräte mit Gebläseunterstützung
5.2.1 Vollmaske 150 30 3 5
5.2.22) Haube oder Helm keine Tragezeitbegrenzung3)      
5.2.32) Filtergebläsegerät mit Atemschutzanzug und eingeschränkter Ventilation (z.B. nach prEN 1073-3) 60 30 3 5
1) Die Standzeit von Gas- und Kombinationsfiltern kann geringer sein als die maximale Tragedauer.
2) Mindestens 120 l/min Nennvolumenstrom.
3) Nur bei zusätzlichen Beanspruchungen des Gerätträgers durch Arbeitsschwere und Umgebungsklima ist bei der Berechnung der Tragedauer von 220 Minuten als Basiswert auszugehen.


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