umwelt-online: Technische Verwaltungsvorschrift für die Kampfmittelbeseitigung (NRW) (2)
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5.3.2. Messprinzip der magnetischen Detektion

In einem ferrometallischen Kampfmittel (Objekt) wird durch das Erdfeld sowie durch extraterrestrische und anthropogene Einflüsse ein magnetisches Feld induziert (induzierte Magnetisierung), welches mit zunehmender Entfernung vom Objekt schnell abnimmt. Entsprechend der magnetischen Vorprägung kann das Objekt zusätzlich über eine remanente Magnetisierung verfügen, deren Feld ebenfalls mit zunehmender Entfernung schnell abnimmt. Die Felder von induzierter und remanenter Magnetisierung addieren sich vektoriell.

Die das Feld induzierenden Ursachen sind nicht konstant, sondern je nach Art kurz- oder langzeitig veränderlich. Diese veränderlichen und ansonsten nicht bestimmbaren Ursachen und Wirkungen (Feldvarianz) sind durch geeignete Verfahren zu eliminieren. Das Messproblem ist auf die einzige Ursache des dann als konstant anzusehenden Erdfelds zu reduzieren. Zur Lösung dieser Eliminationsaufgabe stehen folgende Verfahren zur Verfügung:

Angesichts der Anforderung an Magnetometer beim Feldeinsatz einerseits und des apparativen als auch verfahrenstechnischen Aufwandes andererseits, kommen derzeit bei der Kampfmittelbeseitigung nur Gradiometer zum Einsatz.

Angesichts der Anforderung an Gradiometer beim Feldeinsatz einerseits und des Angebots geeigneter Geräte am Markt andererseits, werden in der Regel Fluxgate-Gradiometer verwendet.

5.3.3. Messdatenverortung

Alle Werte der am Messpunkt gemessenen magnetischen Flussdichte sind durch das Messgerät Magnetometer selbst oder den unmittelbar angeschlossenen Datenspeicher mit den Koordinaten des Messpunkts manipulationsfrei zu verknüpfen und unmittelbar und ohne Zeitverzug im Datenspeicher abzuspeichern. Diesem Datensatz sind auch die Bezugskoordinaten für die eindeutige Zuordnung von Lage und Ausrichtung des Detektionsfeldes oder des Bohrrasters im Raum zuzuschreiben, damit die Verknüpfung der im örtlichen Koordinatensystem des Messvorgangs ermittelten Messdaten mit den absoluten Koordinaten des Raums hergestellt werden kann.

Für die Verortung der Messdaten entlang der Bewegungsrichtung des Messmittels stehen unterschiedliche Verfahren und technische Hilfsmittel zur Verfügung:

5.3.4. Koordinatensystem

In der Kampfmittelbeseitigung wird grundsätzlich das folgende rechtwinklig-kartesische Koordinatensystem verwendet, welches der "Drei-Finger-Regel der rechten Hand" folgt:

Abbildung 2: Koordinatensystem

 

Das Erdfeld hat die Feldstärke T (Totalfeld), bestehend aus der vertikalen (TV) und der horizontalen (TH) Komponente. Die horizontale Komponente kann in die beiden Komponenten TNG und TOG zerlegt werden.

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