Unterrichtung durch die Bundesregierung
Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an das Europäische Parlament- und den Rat:
Aktionsplan der Europäischen Union zur Drogenbekämpfung
(2005-2008)KOM (2005) 45 endg.; Ratsdok. 6464/05

übermittelt vom Bundesministerium der Finanzen am 24. Februar 2005 gemäß § 2 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (BGBl. I 1993 S. 313 ff.).

Die Vorlage ist von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften am 15. Februar 2005 dem Generalsekretär/Hohen Vertreter des Rates der Europäischen Union übermittelt worden.

Hinweis:
vgl. Drucksache 396/99 = AE-Nr. 991879, AE-Nr. 023705, AE-Nr. 042496 und AE-Nr. 043479

Einleitung

Das Drogenproblem stellt eine schwerwiegende Bedrohung für die Sicherheit und Gesundheit der europäischen Gesellschaft dar; seine Bekämpfung zählt zu den wichtigsten Anliegen der Bürger Europas. In der EU gibt es knapp zwei Millionen "problematischer" Drogenkonsumenten. Vor allem bei Jugendlichen hat der Drogenkonsum einen historischen Höchststand erreicht. Die Zahl der HIV/AIDS-Kranken unter den Drogenkonsumenten ist in zunehmendem Maße Besorgnis erregend. Da das Drogenproblem globaler Natur ist, basieren die einschlägigen Maßnahmen der EU auf politischen Instrumenten wie dem mit verschiedenen Regionen der Welt geführten Dialog im Drogenbereich. Eine realistische und wirksame Lösung dieses Problems muss weiterhin zu den vorrangigen politischen Zielen der Europäischen Union gehören.

Im Dezember 2004 billigte der Europäische Rat die EU-Drogenstrategie (2005-2012), die den Rahmen, die Ziele und die Prioritäten für zwei von der Kommission vorzulegende aufeinander folgende Vierjahres-Aktionspläne vorgibt. Diese Strategie ist integraler Bestandteil des auf mehrere Jahre angelegten "Haager Programms" zur Stärkung von Freiheit, Sicherheit und Recht in der Europäischen Union, dem zufolge "für einen optimalen Schutz des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts ein multidisziplinäres und abgestimmtes Vorgehen sowohl auf der Ebene der EU als auch auf der Ebene der Mitgliedstaaten erforderlich" ist.

Mit der Strategie werden vor allem die nachstehenden Ziele verfolgt:

Im Mittelpunkt der Strategie stehen die beiden wichtigsten Aspekte der Drogenpolitik: die Nachfragereduzierung und die Angebotsreduzierung. Außerdem werden einige bereichsübergreifende Themen behandelt: internationale Zusammenarbeit, Forschung, Information und Evaluierung.

Der von der Kommission vorgeschlagene Aktionsplan trägt ihrer Abschlussbewertung der EU-Drogenstrategie und des EU-Drogenaktionsplans (2000-2004)1 Rechnung. Er zielt vor allem auf die Bereiche ab, die in der Bewertung als Bereiche, in denen es weiterer Fortschritte bedarf, hervorgehoben wurden. Eine Reihe wichtiger Ziele, die im Rahmen des vorangegangenen Aktionsplans nicht verwirklicht wurden, werden erneut angegeben. Die Kommission führte außerdem mittels einer speziellen Website eine erste Konsultation der Zivilgesellschaft über die künftige Politik durch. Sie wird diese Konsultation während der Umsetzung des Aktionsplans erheblich ausweiten und unionsweit eine Vielzahl von Vertretern der Zivilgesellschaft in einen Dialog über bestmögliche Vorgehensweisen bei Drogenproblemen einbeziehen.

Im Hinblick auf das eigentliche Ziel sei festgestellt, dass die Strategie und der Aktionsplan keinen Selbstzweck darstellen. Auch wenn alle Ziele, die sie enthalten, verwirklicht würden, müsste geschlussfolgert werden, dass sie fehlgeschlagen sind, wenn sie nicht zu einer messbaren Reduzierung des Drogenproblems in unseren Gesellschaften geführt haben. Denn dies erwarten die Bürger Europas. Das Hauptziel des Aktionsplans besteht darin, den Drogenkonsum erheblich zu verringern sowie die sozialen und gesundheitlichen Schäden aufgrund des Gebrauchs illegaler Drogen und des Handels damit zu reduzieren. Es soll ein Rahmen für einen ausgewogenen Ansatz zur Angebots- und Nachfragereduzierung durch bestimmte Maßnahmen vorgegeben werden.

Dabei müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

Was die Methodik anbelangt, so hat die Kommission diesen Aktionsplan nicht als statische Auflistung politischer Ziele, sondern als dynamisches politisches Instrument konzipiert. Er orientiert sich an der Struktur und den Zielen der Strategie; im Vordergrund stehen konkrete Ergebnisse in bestimmten vorrangigen Bereichen. Für alle Maßnahmen werden Bewertungsinstrumente und Indikatoren angegeben. Diese Instrumente und Indikatoren wurden mit Hilfe der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) und von Europol entwickelt, die die Kommission bei der Überwachung der Umsetzung des Aktionsplans unterstützen werden. Auf dieser Grundlage wird die Kommission einen Jahresbericht veröffentlichen und erforderlichenfalls Anpassungen vorschlagen.

Im Plan wird genau angegeben, wer für die Durchführung der Maßnahmen verantwortlich ist und welche Fristen einzuhalten sind. Im Interesse einer kontinuierlichen Umsetzung des Plans werden für die Ziele, deren Fristen verstrichen sind oder die wahrscheinlich nicht mehr verwirklicht werden, Durchführungsempfehlungen ausgesprochen bzw. wird das Nichterreichen der Ziele festgestellt. Die Kommission wird 2008 im Hinblick auf die Unterbreitung eines Vorschlags für einen zweiten Aktionsplan für den Zeitraum 2009-2012 eine Folgenabschätzung vornehmen. 2012 wird sie die Strategie und die Aktionspläne einer Abschlussbewertung unterziehen. Diese Evaluierungen werden über den eng gesteckten Rahmen des Aktionsplans hinausgehen und eine allgemeine Übersicht über die Entwicklung der Drogensituation in Europa auf der Grundlage der Arbeit der EBDD und von Europol umfassen.

Der Aktionsplan ist ehrgeizig, was die Ziele anbelangt, trägt jedoch dem Ausmaß der Probleme, mit denen die EU-Bürger konfrontiert sind, angemessen Rechnung. Er steht im Einklang mit den Grundsätzen der Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit und lässt ausreichend Spielraum für lokale, regionale, nationale und transnationale Maßnahmen. Gleichzeitig werden alle Akteure ermutigt zu prüfen, wie diese Maßnahmen einander verstärken und zur Verwirklichung der Ziele der EU-Drogenstrategie beitragen können.

Koordinierung
Strategieziel 172
Für die Festlegung und Durchführung einer erfolgreichen Drogenbekämpfungsstrategie ist Koordinierung von maßgeblicher Bedeutung.
ZielVorgeschlagene MaßnahmeZeitrahmenZuständige Stelle3Bewertungsinstrument/
Indikator
1. Effiziente Koordinierung auf der Ebene der EU und der Mitgliedstaaten 1. Die Mitgliedstaaten und die Kommission sollten über einen voll operativen Drogenkoordinierungsmechanismus verfügen und eine Person, Abteilung oder Stelle benennen, die als Drogenkoordinator fungiert. 2007 MS

KOM
Von der Kommission in Zusammenarbeit mit der EBDD erstellter Jahresbericht über die nationalen Strukturen
2. Die Mitgliedstaaten sollten unter gebührender Berücksichtigung der innerstaatlichen Rechtsvorschriften und Verwaltungsstrukturen eine nationale Gesamtstrategie und/oder einen Drogenaktionsplan verabschieden. 2007 MS Idem
2. Ausgewogenes, multidisziplinäres Konzept Umsetzung der gemeinsamen EU-Prioritäten in nationale Strategien/Aktionspläne durch die Mitgliedstaaten 2007 MS Idem
3. Einbeziehung der Zivilgesellschaft 1. Die Kommission sollte ein Grünbuch über Möglichkeiten einer effizienten Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft ereteilen 2006 KOM Grünbuch der Kommission
2. Nutzung des Fachwissens aller beteiligten Gruppen und Stellen durch die Mitgliedstaaten 2007 MS Bis 2008: Bericht der Mitgliedstaaten über die Ergebnisse der Konsultation an die HDG (Horizontal Drugs Group - Horizontale Gruppe "Drogen")
3. Die Kommission sollte eine Eurobarometer- Umfrage über die Einstellung Jugendlicher zu Drogen veranlassen. 2008 KOM Bericht
Strategieziele 18-19
Die Koordinierung der Drogenpolitik auf EU-Ebene sollte durch die Horizontale Gruppe "Drogen " (HDG) erfolgen.
4. Effiziente Koordinierung im Rat 1. Die HDG sollte ihre Tätigkeit auf die Umsetzung des EU-Aktionsplans konzentrieren. Bereits begonnen Rat Jährlicher Fortschrittsbericht der Kommission
2. Die HDG sollte das führende Gremium im Rat für die EU-Drogenkoordinierung sein. Effiziente Koordinierung zwischen der HDG und anderen Arbeitsgruppen des Rates, die mit der Drogenproblematik, einschließlich der Außenbeziehungsaspekte, befasst sind Bereits begonnen Rat Bis 2005: Überprüfung des Mandats der HDG Berichterstattung der HDG über ihre drogenpolitischen Beratungen unter dem Aspekt der Außenbeziehungen an die relevanten geographischen Arbeitsgruppen und umgekehrt
Strategieziel 20
Einer der Bereiche, in denen die Koordinierung äußerst wichtig ist, ist die internationale Zusammenarbeit
5. Systematische Einbeziehung der Drogenpolitik in die Beziehungen und Abkommen mit Drittländern 1. Der Rat sollte sicherstellen, dass nur dann EU- Aktionspläne für die verschiedenen Regionen verabschiedet werden, wenn angemessene Mittel für die Durchführung dieser Pläne zugewiesen werden. Bereits begonnen Rat Bis 2008: Kommissionsbericht
2. Aufnahme einer speziellen Klausel über die Zusammenarbeit im Drogenbereich in neue Abkommen mit Drittländern/Regionen Jährlich Rat KOM Zahl der neuen Abkommen mit einer speziellen Drogenklausel
Strategieziel 21
Die für die Koordinierung in Drogenfragen und der Drogenpolitik zuständigen nationalen Behörden sollen bei der praktischen Umsetzung der EU- Aktionspläne im Zusammenhang mit der Umsetzung der nationalen Programme mitwirken.
6. Regelmäßiges Forum für die Koordinierung in der EU Der Vorsitz und die Kommission sollten den Drogenkoordinatoren Gelegenheit zu Zusammenkünften bieten, um Informationen über einzelstaatliche Entwicklungen auszutauschen, Möglichkeiten für eine intensivere Zusammenarbeit zu prüfen und insbesondere die Umsetzung des EU- Aktionsplans voranzutreiben. Zweimal

jährlich
VORS

KOM

MS
Ergebnisse der Zusammenkünfte
Nachfragereduzierung
Strategieziel 22
Messbare Verringerung des Drogenkonsums, der Drogenabhängigkeit sowie der drogenbedingten Gesundheitsschäden und Risiken für die Gesellschaft
7. Bessere Information über den Zugang zu Nachfragereduzierungsmaßnahmen und ihre Wirksamkeit Es ist sicherzustellen, dass die Nachfragereduzierungsprogramme bewertet und die bewerteten bewährten Praktiken umfassend verbreitet werden. Bessere Nutzung und regelmäßige Aktualisierung der EBDD-Datenbank EDDRA (Exchange an Drug Demand Reduction Action - Austausch über Nachfragereduzierungsmaßnahmen) und anderer Datenbanken 2007 MS EBDD Zahl der in der Datenbank EDDRA erfassten bewerteten Nachfragereduzierungsprogramme; Zahl der EDDRA- Nutzer Drogenkonsum von Schülern und deren Risikobewusstsein in Bezug auf Drogen (EBDD)
Strategieziel 25.1
Verbesserung des Zugangs zu Drogenpräventionsprogrammen und ihrer Wirksamkeit, einschließlich gezielter Drogenprävention und Drogenprävention auf Familien-/Gemeinschaftsebene
8. Verbesserung des Zugangs zu schulischen Drogenpräventions-Programmen und ihrer Wirksamkeit Es ist sicherzustellen, dass umfassende Präventionsprogramme, die sich auf legale und illegale Drogen sowie den kombinierten Konsum verschiedener Drogen erstrecken, in schulische Lehrpläne aufgenommen oder möglichst breit umgesetzt werden. 2007 MS Zahl der Mitgliedstaaten, die eine umfassende, auf Programmen basierende Drogenprävention in schulische Lehrpläne aufgenommen haben; Anteil der erreichten Schüler
9. Gezielte Drogenprävention; Entwicklung neuer Möglichkeiten zur Erreichung von Zielgruppen, z.B. über das Internet Entwicklung und Verbesserung der Drogenpräventionsprogramme für bestimmte Zielgruppen (wie gefährdete Familien und Schulabbrecher) und bestimmte Situationen (z.B. Drogen im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz und in der Freizeit) 2007 MS KOM Quote der Verfügbarkeit von Drogenpräventionsprogrammen für bestimmte Zielgruppen (EBDD) Bis 2008: Kommissionsstudie über die Auswirkungen von Alkohol, Drogen und Medikamenten auf das Fahrverhalten Bis 2008: Bericht der Mitgliedstaaten an die HDG über den Anwendungsbereich von Programmen zur Drogenprävention am Arbeitsplatz Zahl, Anwendungsbereich und bewertete Wirksamkeit von Drogenpräventionsprojekten in Freizeitsituationen (EBDD)
Strategieziel 25.2 Verbesserung des Zugangs zu Frühinterventionsprogrammen, speziell für junge Menschen, die mit psychoaktiven Substanzen experimentieren
10. Verbesserung der Verfahren zur Früherkennung der Risikofaktoren und frühzeitige Intervention Schulung zur Erkennung des Drogenkonsums im Rahmen der Ausbildung von Fachkräften, die mit potenziellen Drogenkonsumenten in Kontakt kommen Bereits begonnen MS Bis 2008: Bericht der Mitgliedstaaten über den geschätzten Anteil der Fachkräfte, die entsprechend geschult werden Alter des ersten Drogenkonsums/des ersten Therapiebedarfs (EBDD)
Strategieziel 25.3
Verbesserung des Zugangs zu gezielten bzw. breit gefächerten Therapieprogrammen, einschließlich integrierter psychosozialer und pharmakologischer Betreuung
11. Es ist sicherzustellen, dass gezielte und breit gefächerte Therapie- und Rehabilitationsprogramme zur Verfügung stehen und allgemein zugänglich sind. 1. Es muss dafür Sorge getragen werden, dass Therapiemöglichkeiten mit verschiedenen psychosozialen und pharmakologischen Ansätzen, die dem Therapiebedarf gerecht werden, zur Verfügung stehen. Bereits
begonnen
MS Therapiebedarf und Verfügbarkeitsindikatoren(EBDD)
2. Ausarbeitung von Strategien und Leitlinien im Hinblick auf eine bessere Verfügbarkeit von Therapieleistungen für Drogenkonsumenten, die mit dem bisherigen Therapieangebot nicht erreicht wurden. Bereits begonnen MSIdem
3. Verbesserung des Zugangs zu Programmen zur Rehabilitation und gesellschaftlichen Wiedereingliederung sowie Ausweitung ihres Anwendungsbereichs Bereits begonnenMSIdem
12. Verbesserung der Qualität der Therapieleistungen Vereinbarung unionsweiter Mindestnormen für die Behandlung von Drogenabhängigen 2008Rat

KOM
Bis 2007: Kommissionsvorschlag
13. Weiterentwicklung von Alternativen zum Freiheitsentzug für Drogenabhängige und Drogenhilfsangebote für Gefängnisinsassen 1. Wirksame Nutzung und Weiterentwicklung von Alternativen zum Freiheitsentzug für Drogenabhängige, die Drogenstraftaten begangen haben. Bereits begonnenMSBis 2008: Bericht der Mitgliedstaaten an die HDG
2. Entwicklung von Maßnahmen zur Drogenprävention, Therapie und Schadensreduzierung in Haftanstalten, Maßnahmen zur Wiedereingliederung nach der Haftentlassung und Verfahren zur Überwachung /Analyse des Drogenkonsums von Gefängnisinsassen Bereits begonnen MS

KOM
Bis 2007: Kommissionsvorschlag für eine Empfehlung
Strategieziel 25.4
Verbesserung des Zugangs zu Leistungen zur Prävention und Behandlung von HIV/AIDS, Hepatitis, sonstigen Infektionen, Krankheiten und drogenbedingten Gesundheitsschäden und drogenbedingten sozialen Problemen
14. Prävention drogenbedingter Gesundheitsschäden Umsetzung der Empfehlung des Rates zur Prävention und Reduzierung von Gesundheitsschäden im Zusammenhang mit der Drogenabhängigkeit Bereits begonnen MS Bis 2006: Kommissionsbericht
15. Verfügbarkeit von Leistungen zur Schadensreduzierung und Zugang zu diesen Leistungen Es ist sicherzustellen, dass Drogenabhängige Zugang zu bestimmten Leistungen haben, einschließlich Substitutions- und Stabilisierungstherapie, Austausch von Nadeln und ähnlicher Leistungen zur Verringerung der Risiken Bereits begonnen MS Geschätzte Zahl der verteilten Spritzen und der erreichten Drogenkonsumenten (EBDD) Therapiebedarf und Verfügbarkeitsindikatoren (EBDD)
16. Verhinderung der Ausbreitung von HIV/AIDS, Hepatitis C sowie sonstiger durch Blut übertragener Infektionen und Krankheiten Es ist dafür Sorge zu tragen, dass umfassende Programme zur Eindämmung von HIV/AIDS, Hepatitis C und sonstigen durch Blut übertragenen Krankheiten, einschließlich der Koordinierung und Zusammenarbeit aller Stellen, die Dienstleistungen für gefährdete Gruppen anbieten, umgesetzt werden. Bereits begonnen MS KOM Prävalenzindikatoren für HIV, Hepatitis C und sonstige Infektionen (EBDD)
17. Verringerung der Zahl der Drogentoten Die Verringerung der Zahl der Drogentoten ist auf allen Ebenen im Rahmen der hierfür konzipierten Maßnahmen als Einzelziel zu berücksichtigen. Bereits begonnen MS Indikator "Drogentote" (EBDD)
Angebotsreduzierung
Strategieziel 27.1
Intensivierung der Zusammenarbeit im Strafverfolgungsbereich in der EU sowohl auf strategischer als auch auf Kriminalpräventionsebene, um die operative Arbeit in den Bereichen Drogen und Abzweigung von Grundstoffen zu verbessern
18. Reduzierung der Herstellung synthetischer Drogen und des Angebots an diesen Drogen Entwicklung einer langfristigen Lösung für den Einsatz der kriminaltechnischen Profilanalyse synthetischer Drogen zu Strafverfolgungszwecken auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen 2008 MS
KOM
Europol
Kommissionsbericht
19. Vorgehen gegen die Geldwäsche im Zusammenhang mit Drogenkriminalität Umsetzung gemeinsamer operativer Vorhaben Bereits begonnen MS Europol Eurojust Zahl der eingeleiteten oder abgeschlossenen Vorhaben Zufluss von Geldern aus Drogenkriminalität ermittelt und unterbunden
20. Verwendung eingezogener Vermögenswerte zur Finanzierung von Drogenprojekten Prüfung der Möglichkeit der Errichtung eines Fonds für gemeinsame operative Vorhaben, die mit aus der Drogenherstellung und dem Drogenhandel stammenden eingezogenen Vermögenswerten finanziert werden 2007 KOM Studie über bewährte Praktiken für die Errichtung eines solchen Fonds
21. Ermittlung etwaiger Zusammenhänge zwischen Drogenhandel und Terrorismusfinanzierung Erforschung etwaiger Zusammenhänge zwischen Drogenhandel und Terrorismus- Finanzierung 2007 KOM

MS
Forschungsarbeiten abgeschlossen
22. Intensivierung der Arbeiten zur Verhinderung von Drogenstraftaten Bewertung des Ausmaßes der Drogenkriminalität in der EU 2006 MS EBDD Bis 2008: Zusammenstellung der bestehenden einschlägigen Studien durch die EBDD und Übermittlung an die Kommission Verfügbarkeit oder wahrgenommene Verfügbarkeit von Drogen auf der Straße; Preis, Reinheit und Härte von Drogen (EBDD)
23. Untersuchung der Praktiken zur Verhinderung von Drogenstraftaten in Drittländern Erstellung einer Studie über die Praktiken zur Verhinderung von Drogenstraftaten in Drittländern 2008 KOM Studie abgeschlossen
24. Bessere Ausbildung der Mitarbeiter von Strafverfolgungsbehörden Die EPA sollte in ihre Jahresarbeitsprogramme mehr Schulungen für Mitarbeiter von Strafverfolgungsbehörden aufnehmen, die sich speziell auf die Bekämpfung der Drogenherstellung und des Drogenhandels beziehen. 2006 EPA Ab 2007: Zusätzliche relevante Schulungen im Jahresarbeitsprogramm der EPA
Strategieziele 27.2 - 27.3
Intensivierung einer wirksamen Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten im Strafverfolgungsbereich unter Nutzung bestehender Instrumente und Regelungsrahmen Unterbindung und Bestrafung der illegalen Ein- und Ausfuhr von Suchtstoffen und psychotropen Stoffen
25. Intensivierung und Ausbau der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und ggf. mit Drittländern, Europol und/oder Eurojust bei der Strafverfolgung zur Bekämpfung der organisierten Drogenherstellung und des organisierten Drogenhandels im internationalen Rahmen 1. Umsetzung gemeinsamer operativer Vorhaben wie Bildung gemeinsamer Ermittlungsgruppen, Durchführung gemeinsamer Zollaktionen und Aufbau eines europäischen verkehrspolizeilichen Kooperationsnetzes Bereits begonnen MS
Europol
Eurojust
Zahl der eingeleiteten oder abgeschlossenen gemeinsamen operativen Vorhaben Menge der sichergestellten Grundstoffe und Drogen Zahl der zerschlagenen kriminellen Vereinigungen Zahl der ausgehobenen illegalen Drogenlabors
2. Europol sollte die von der Drogenherstellung und vom Drogenangebot ausgehende Bedrohung für die EU einer Bewertung unterziehen und die Ergebnisse dieser Bewertung verbreiten. Halbjährlich MS Europol Bewertungsbericht
26. Bekämpfung schwerwiegender krimineller Aktivitäten im Bereich der Abzweigung chemischer Grundstoffe durch Einrichtung einer gemeinsamen europäischen Stelle für Grundstoffe (European Joint Unit an Precursors) Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und ggf. mit Drittländern, Europol und/oder Eurojust bei der Strafverfolgung Umsetzung gemeinsamer operativer Vorhaben wie Einrichtung einer gemeinsamen europäischen Stelle für Grundstoffe (European Joint Unit on Precursors) Bereits begonnen MS Europol Eurojust Zahl der eingeleiteten oder abgeschlossenen gemeinsamen operativen Vorhaben

Menge der sichergestellten Grundstoffe und Drogen

Zahl der zerschlagenen kriminellen Vereinigungen
27. Unterbindung der Abzweigung von Grundstoffen, insbesondere von in die EU eingeführten Grundstoffen für synthetische Drogen 1. Umsetzung der EU-Rechtsvorschriften betreffend Grundstoffe, vor allem im Hinblick auf die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten bei Kontrollen der Einfuhr von Grundstoffen für synthetische Drogen, und Verstärkung der Zollkontrollen an den EU-Außengrenzen Bereits begonnen MS KOM Zahl der festgelegten Risikokontrollen
2. Unterstützung internationaler Maßnahmen des INCB (International Narcotics Control Board - Internationales Suchtstoffkontrollamt) der Vereinten Nationen, insbesondere des Projekts PRISM Bereits begonnen MS KOM Europol Zahl der eingeleiteten oder abgeschlossenen Maßnahmen
Strategieziel 27.5
Intensivierung der Bemühungen im Strafverfolgungsbereich gegenüber Drittländern, insbesondere Erzeugerländern und Regionen entlang der Schmuggelrouten
28. Auf- und Ausbau von Netzen von Verbindungsbeamten der Mitgliedstaaten in Erzeugerländern und Ländern entlang der Schmuggelrouten 1. Zusammenkünfte der einzelnen Netze, um die operative Zusammenarbeit und Koordinierung der Maßnahmen der Mitgliedstaaten in Drittländern zu verbessern Zweimal jährlich MS Zahl der abgehaltenen Sitzungen
2. Durchführung von Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden von Drittländern Bereits begonnen MS Zahl der eingeleiteten oder abgeschlossenen Maßnahmen
Internationale Zusammenarbeit
Strategieziel 30.1
Koordiniertes, wirksames und stärker wahrnehmbares Auftreten der Union in internationalen Organisationen und Gremien
29. Festlegung gemeinsamer Standpunkte zur Drogenproblematik, die die EU in internationalen Gremien vertritt Die HDG sollte die von der EU in internationalen Zusammenkünften zum Thema Drogen zu vertretenden Standpunkte ausarbeiten. Während der Sitzungen der CND (Commission an Narcotic Drugs - Suchtstoffkommission) und anderer Sitzungen sollten EU- Koordinierungstreffen stattfinden. Jährlich VORS MS KOM Zahl der EU-Standpunkte für relevante internationale Zusammenkünfte
30. Darlegung und Förderung des EU- Ansatzes zur Drogenproblematik Der Vorsitz und/oder die Kommission sollten eine führende Rolle bei der Darlegung und Förderung eines ausgewogenen EU-Ansatzes übernehmen. Jährlich VORS
MS
KOM
Zahl der EU- Verlautbarungen
31. Vorlage gemeinsamer EU-Entschließungen und gemeinsame Unterstützung anderer Entschließungen Im Rahmen der Vereinten Nationen, insbesondere der CND, sollte sich der Vorsitz um die Vorlage gemeinsamer EU-Entschließungen und/oder die gemeinsame Unterstützung anderer Entschließungen durch die EU bemühen. Jährlich VORS
MS
KOM
Zahl der gemeinsamen EU-Entschließungen und der gemeinsam unterstützten Entschließungen
Strategieziel 30.2
Besondere Bemühungen gegenüber den Bewerberländern und den potenziellen Bewerberländern wie den Ländern des Stabilisierungs- und Assoziierungsprozesses
32. Unterstützung der Bewerberländer sowie der Länder des Stabilisierungs- und Assoziierungsprozesses Bereitstellung der erforderlichen technischen und anderweitigen Unterstützung für diese Länder, um sie mit dem EU-Besitzstand vertraut zu machen und ihnen bei der Durchführung der notwendigen Maßnahmen zu helfen 2008 MS KOM EBDD Europol Zahl der abgeschlossenen Projekte; Ausgaben und Anteil an den Gesamtausgaben zur Unterstützung dieser Länder
33. Befähigung der Bewerberländer zur Beteiligung an den Arbeiten der EBDD und von Europol Abschluss von Abkommen mit Bewerberländern 2008 Rat KOM Zahl der geschlossenen Kooperationsabkommen
Strategieziel 30.3
Unterstützung von Drittländern einschließlich der EU-Nachbarländer und der wichtigsten Erzeuger- und Transitländer bei einer wirksameren Reduzierung der Drogennachfrage und des Drogenangebots
34. Unterstützung von EU-Nachbarländern 1. Umsetzung des Abschnitts "Drogenbekämpfung" der Aktionspläne im Rahmen der Europäischen Nachbarschaftspolitik 2008 MS
KOM
Zahl der umgesetzten Drogenbestimmungen
2. Umsetzung des Abschnitts "Drogenbekämpfung" des Aktionsplans EU-Russland zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität 2006 MS
KOM
Zahl der umgesetzten Drogenbestimmungen
35. Unterstützung von Drittländern/-regionen Unterstützung im Zusammenhang mit den Drogenaktionsplänen, die die EU mit verschiedenen Regionen vereinbart hat Besondere Unterstützung ist Afghanistan im Rahmen der Ausarbeitung seiner Drogenbekämpfungsstrategie und - zur Stärkung des regionalen Ansatzes - den Nachbarländern zu gewähren. 2008 MS
KOM
Zahl der abgeschlossenen Projekte; Ausgaben und Anteil an den Gesamtausgaben zur Unterstützung dieser Länder/Regionen
36. Fortsetzung und Ausbau des aktiven politischen Engagements der EU in Drittländern/-regionen 1. Nutzung der vorhandenen Mechanismen wie des Mechanismus zur Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der EU, Lateinamerika und der Karibik im Bereich der Drogenbekämpfung sowie der Troika-Treffen zum Thema Drogen Bereits begonnen Rat KOM Jahresbericht über die Nutzung dieser Mechanismen
2. Überprüfung der Aktivitäten und Maßnahmen sowie ggf. Festlegung neuer Prioritäten in den Drogenaktionsplänen, die die EU mit - Lateinamerika und dem Karibischen Raum, - Zentralasien und - den westlichen Balkanländern vereinbart hat. 2006 2007 2008 Rat

KOM
Überprüfungsberichte
37. Kohärentere Unterstützung von Drittländern/-regionen 1. Austausch von Informationen über operative Tätigkeiten in Drittländern und -regionen Jährlich Rat KOM Jahresbericht der Kommission
2. Bewertung der in Kooperationsprogramme aufgenommenen Drogenprojekte der Europäischen Kommission und der Mitgliedstaaten 2008 MS

KOM
Berichte der Mitgliedstaaten und der Kommission an den Rat
3. Ermittlung von Überschneidungen und Defiziten bei der technischen Unterstützung 2008 Rat

KOM
Aktualisierung der Datenbank zur Erfassung der technischen Hilfsprojekte in Bewerber- und Drittländern durch die Kommission auf der Grundlage der von den Mitgliedstaaten übermittelten Informationen; Kommissionsbericht an den Rat
Information, Forschung und Evaluierung
Strategieziel 31
Bessere Kenntnis des Drogenproblems und bestmögliche Reaktion auf dieses Problem
38. Bereitstellung gänzlich zuverlässiger und vergleichbarer Angaben zu den epidemiologischen Schlüsselindikatoren Vollständige Umsetzung der fünf epidemiologischen Schlüsselindikatoren und ggf. Feinabstimmung dieser Indikatoren 2008 MS EBDD Berichte der Mitgliedstaaten zur Ermittlung etwaiger Umsetzungsprobleme
39. Bereitstellung zuverlässiger Informationen zur Drogensituation Erstellung einer konsolidierten Liste von Indikatoren und Instrumenten für die Bewertung der EU-Drogenstrategie und der EU-Drogenaktionspläne Bereits begonnen KOM EBDD Europol Jährliche Überprüfung durch die Kommission mit Unterstützung der EBDD und von Europol
40. Eindeutige Angaben zu neuen Trends und Mustern beim Drogenkonsum und zu den Drogenmärkten Einigung über EU-Leitlinien und Mechanismen für die Ermittlung, Überwachung und Reaktion auf neue Trends 2008 Rat KOM Bis 2007: Kommissionsvorschlag in Zusammenarbeit mit der EBDD und Europol
41. Veranschlagung der öffentlichen Ausgaben zur Bewältigung des Drogenproblems Die Mitgliedstaaten und die Kommission sollten die direkten und die indirekten Ausgaben für die Drogenbekämpfung veranschlagen. 2006 MS KOM Mit Unterstützung der EBDD veranschlagte Ausgaben für drogenbezogene Strafverfolgungsmaßnahmen, drogenbedingte Gesundheitsschäden und drogenbedingte soziale Probleme sowie für die internationale Zusammenarbeit
Strategieziel 31.2
Jeder EU-Aktionsplan sollte auf EU-Ebene zu unterstützende vorrangige Forschungsthemen enthalten, wobei der raschen Entwicklung der Drogenproblematik Rechnung zu tragen ist
42. Bessere Kenntnisse über die der Drogensucht und der Drogenabhängigkeit zugrunde liegenden Faktoren und über Suchttherapien Förderung der Erforschung biomedizinischer, psychosozialer und sonstiger dem Drogenkonsum und der Drogensucht zugrunde liegender Faktoren im Rahmen des Gemeinschaftsprogramms für Forschung und Entwicklung sowie in den Mitgliedstaaten Bereits begonnen MS
KOM
Ermittlung wichtiger Themen und Aufnahme dieser Themen in das Rahmenprogramm und die Arbeitsprogramme sowie die nationalen Forschungsprogramme Zahl der erfolgreichen auf die Drogenproblematik bezogenen Anträge im Rahmen des Forschungsprogramms und Zahl der auf der Ebene der Mitgliedstaaten unterstützten Projekte
43. Aufbau von Exzellenznetzen im Bereich der Drogenforschung Ermutigung von Forschungsnetzen, Hochschulen und Fachleuten, Exzellenznetze für einen optimalen Ressourceneinsatz und eine effiziente Verbreitung von Ergebnissen zu entwickeln/aufzubauen 2007 KOM Kommissionsbericht über das Ausmaß der Vernetzung und die für die Netze akquirierten Finanzmittel
Strategieziel 32
Eindeutige Aussagen über die Vorzüge und Unzulänglichkeiten der auf EU-Ebene laufenden Maßnahmen und Tätigkeiten
44. Fortlaufende, umfassende Evaluierung 1. Die Kommission sollte dem Rat und dem Europäischen Parlament Fortschrittsberichte über die Umsetzung des Aktionsplans sowie Vorschläge zur Beseitigung festgestellter Defizite und zur Bewältigung etwaiger neuer Herausforderungen vorlegen. Jährlich KOM Fortschrittsberichte
2. Die Kommission sollte im Hinblick auf die Unterbreitung eines Vorschlags für einen neuen Aktionsplan für den Zeitraum 2009-2012 eine Folgenabschätzung vornehmen. 2008 KOM
Europol
Folgenabschätzung mit Unterstützung der EBDD und von
45. Follow-up der gegenseitigen Evaluierung der Strafverfolgungssysteme der Mitgliedstaaten im Drogenbereich Prüfung des Ausmaßes der Umsetzung der Empfehlungen für bewährte Praktiken 2006 Rat Bericht des Rates und Vorschlag für Empfehlungen