928. Sitzung des Bundesrates am 28. November 2014
Der Rechtsausschuss empfiehlt dem Bundesrat, zu den folgenden, beim Bundesverfassungsgericht anhängigen Verfahren von einer Äußerung und einem Beitritt abzusehen, da bei diesen keine Umstände ersichtlich sind, die eine Stellungnahme des Bundesrates geboten erscheinen lassen:
- a) Aussetzungs- und Vorlagebeschluss des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz vom 11. November 2011 - 10 A 10747/11. OVG zur verfassungsrechtlichen Prüfung, ob § 55b Absatz 3 Satz 1 des Soldatenversorgungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 5. März 1987 (BGBl. I S. 843) sowie in der Fassung des Gesetzes zur Änderung des Beamtenversorgungsgesetzes und sonstiger dienst- und versorgungsrechtlicher Vorschriften (BeamtVGÄndG) vom 18. Dezember 1989 (BGBl. I S. 2218) gegen Artikel 14 Absatz 1 und Artikel 3 Absatz 1 GG verstößt
- 2 BvL 10/11 - - b) Verfassungsbeschwerde der Frau S. unmittelbar gegen den Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 12. März 2014 - XII ZB 504/12 -, mittelbar gegen das geltende Adoptionsrecht wegen Unvereinbarkeit mit Artikel 3 Absatz 1 und Artikel 2 Absatz 1 GG
- 1 BvR 1227/14 - - c) Organstreitverfahren über den Antrag festzustellen:
- - dass der Antragsgegner unter Verstoß gegen das Demokratieprinzip (Artikel 20 Absatz 1 und 2 GG) und gegen Grundsätze des parlamentarischen Regierungssystems (Artikel 45b, 63, 67 bis 69 GG), namentlich gegen die Gebote effektiver Ausübung der Opposition und wirksamer parlamentarischer Kontrolle von Regierung und Parlamentsmehrheit, Rechte und Pflichten des Deutschen Bundestages, die von der Antragstellerin in Prozessstandschaft geltend gemacht werden, dadurch verletzt hat, dass er den Gesetzentwurf der Antragstellerin zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 23, 39, 44, 45a, 93) vom 18. März 2014 (BT-Drucksache 18/838) in der 26. Plenarsitzung der 18. Wahlperiode am 3. April 2014 abgelehnt (Plenarprotokoll 018/26 , S. 2087 D) und es mithin unterlassen hat, die darin vorgesehenen Befugnisse aus Artikel 1 Nummer 1 bis 5
- -- der Gesamtheit der Fraktionen, die nicht die Bundesregierung tragen (parlamentarische Opposition), und
- -- hilfsweise der Antragstellerin zur Wahrnehmung durch die Gesamtheit der Fraktionen, die nicht die Bundesregierung tragen (parlamentarische Opposition), durch einen verfassungsändernden Gesetzesbeschluss zuzuweisen,
- - dass der Antragsgegner unter Verstoß gegen das Demokratieprinzip (Artikel 20 Absatz 1 und 2 GG) und gegen Grundsätze des parlamentarischen Regierungssystems (Artikel 45b, 63, 67 bis 69 GG), namentlich gegen die Gebote effektiver Ausübung der Opposition und wirksamer parlamentarischer Kontrolle von Regierung und Parlamentsmehrheit, Rechte und Pflichten des Deutschen Bundestages, die von der Antragstellerin in Prozessstandschaft geltend gemacht werden, dadurch verletzt hat, dass er den Entwurf eines Gesetzes zur Sicherung der Oppositionsrechte in der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages vom 29. Januar 2014 (BT-Drucksache 18/380) in der 26. Plenarsitzung der 18. Wahlperiode am 3. April 2014 abgelehnt (Plenarprotokoll 018/26 , S. 2083 A) und es mithin unterlassen hat, die darin vorgesehenen Befugnisse aus
- -- Artikel 1 (Änderung des Untersuchungsausschussgesetzes vom 19. Juni 2001, vgl. BGBl. I S. 1142, geändert durch Artikel 4 Absatz 1 des Gesetzes vom 5. Mai 2004, vgl. BGBl. I S. 718),
- -- Artikel 2 (Änderung des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. August 1993, vgl. BGBl. I S. 1473, zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 29. August 2013, vgl. BGBl. I S. 3463),
- -- Artikel 3 (Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der EU vom 4. Juli 2013, vgl. BGBl. I S. 2170),
- -- Artikel 4 (Änderung des ESM-Finanzierungsgesetzes vom 13. September 2012, vgl. BGBl. I S. 1918),
- -- Artikel 5 (Änderung des Stabilisierungsmechanismusgesetzes vom 22. Mai 2010, vgl. BGBl. I S. 627, zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 23. Mai 2012, vgl. BGBl. I S. 1166) und -- Artikel 6 (Änderung des Integrationsverantwortungsgesetzes vom 22. September 2009, vgl. BGBl. I S. 3022, geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 1. Dezember 2009, vgl. BGBl. I S. 3822)
- --- mindestens zwei Fraktionen, die nicht die Bundesregierung tragen,
- --- hilfsweise der Antragstellerin zur gemeinsamen Wahrnehmung durch mindestens zwei Fraktionen, die nicht die Bundesregierung tragen, durch entsprechende Gesetzesänderungen zuzuweisen,
- - dass der Antragsgegner unter Verstoß gegen das Demokratieprinzip (Artikel 20 Absatz 1 und 2 GG) und gegen Grundsätze des parlamentarischen Regierungssystems (Artikel 45b, 63, 67 bis 69 GG), namentlich gegen die Gebote effektiver Ausübung der Opposition und wirksamer parlamentarischer Kontrolle von Regierung und Parlamentsmehrheit, Rechte der Antragstellerin aus Artikel 38 Absatz 1 GG dadurch verletzt hat, dass er in der 26. Plenarsitzung der 18. Wahlperiode am 3. April 2014 beschlossen hat, die Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. Juli 1980 (BGBl. I S. 1237), zuletzt geändert laut Bekanntmachung vom 2. Juli 2013 (BGBl. I S. 2167), durch Einfügung eines § 126a zu ändern (Plenarprotokoll 018/26 , S. 2067 C) und es unterlassen hat, die in § 126a Absatz 1 Nummer 1 bis 6 und 11 vorgesehenen Befugnisse von jeweils 120 Mitgliedern des Deutschen Bundestages sowie die in Nummer 7 bis 10 vorgesehenen Befugnisse von allen Ausschussmitgliedern der Fraktionen, die nicht die Bundesregierung tragen, der Antragstellerin
- -- als eigene Fraktionsrechte bzw. als Rechte der "Fraktion im Ausschuss",
- -- hilfsweise als Rechte aller Mitglieder der Fraktionen oder der "Fraktion im Ausschuss" zuzuweisen
- - dass der Antragsgegner unter Verstoß gegen das Demokratieprinzip (Artikel 20 Absatz 1 und 2 GG) und gegen Grundsätze des parlamentarischen Regierungssystems (Artikel 45b, 63, 67 bis 69 GG), namentlich gegen die Gebote effektiver Ausübung der Opposition und wirksamer parlamentarischer Kontrolle von Regierung und Parlamentsmehrheit, Rechte und Pflichten des Deutschen Bundestages, die von der Antragstellerin in Prozessstandschaft geltend gemacht werden, dadurch verletzt hat, dass er den Gesetzentwurf der Antragstellerin zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 23, 39, 44, 45a, 93) vom 18. März 2014 (BT-Drucksache 18/838) in der 26. Plenarsitzung der 18. Wahlperiode am 3. April 2014 abgelehnt (Plenarprotokoll 018/26 , S. 2087 D) und es mithin unterlassen hat, die darin vorgesehenen Befugnisse aus Artikel 1 Nummer 1 bis 5
Antragstellerin: Fraktion die LINKE im Deutschen Bundestag
Antragsgegner: Deutscher Bundestag
- 2 BvE 4/14 -