Unterrichtung durch das Europäische Parlament
Entschließung des Europäischen Parlaments vom 5. Februar 2009 zur Stärkung der Rolle der europäischen KMU im internationalen Handel (2008/2205(INI))

Zugeleitet mit Schreiben des Generalsekretärs des Europäischen Parlaments - 102998 - vom 5. März 2009.

Das Europäische Parlament hat die Entschließung in der Sitzung am 5. Februar 2009 angenommen.

Das Europäische Parlament,

A. in der Erwägung, dass die KMU in der Europäischen Union, also Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und einem Umsatz von höchstens 50 Millionen EUR, in der Europäischen Union 23 Millionen Unternehmen (99 % aller Unternehmen) umfassen und 75 Millionen Arbeitsplätze (70 %) bereitstellen,

B. in der Erwägung, dass mehr als 96 % der KMU in der Europäischen Union weniger als 50 Angestellte und einen Jahresumsatz von weniger als 10 Mio. EUR haben, was aufgrund der hohen Fixkosten im internationalen Handel ihre Fähigkeit einschränkt, Waren und Dienstleistungen über die nationalen Grenzen hinweg zu exportieren,

C. in der Erwägung, dass ihre internationale Leistungsfähigkeit daher strukturell gering ist, obwohl 8 % der KMU in der Europäischen Union ins Ausland exportieren und fast 3 % der KMU den Export von Waren in Länder außerhalb der Europäischen Union als Priorität sehen; in der Erwägung, dass im Gegensatz dazu auf die zehn größten EU-Unternehmen 96 % der Exporte und der Auslandsdirektinvestitionen der Union entfallen,

D. in der Erwägung, dass das prognostizierte Wachstum in Drittstaaten voraussichtlich höher sein wird als am Binnenmarkt, was neue Chancen für im Export tätige KMU schafft,

E. in der Erwägung, dass KMU schärferem Wettbewerb in der Europäischen Union durch Wettbewerber aus Drittstaaten ausgesetzt sein werden,

F. in der Erwägung, dass offene Märkte und fairer Wettbewerb die besten Garanten für die Chancen der KMU in einer globalisierten Wirtschaft sind,

G. in der Erwägung, dass internationalisierte Unternehmen nachweislich über eine größeres Innovationsvermögen verfügen; in der Erwägung, dass Internationalisierung und Innovation die wichtigsten Triebkräfte für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum sind und damit für die Umsetzung der Ziele der Lissabon-Strategie im Hinblick auf Wachstum und Beschäftigung eine entscheidende Rolle spielen;

H. in der Erwägung, dass die Internationalisierung Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum schafft und dazu beiträgt, dass Unternehmen expandieren und so mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, sowie in der Erwägung, dass 80 % der neuen Arbeitsplätze in der Europäischen Union von KMU geschaffen werden,

I. in der Erwägung, dass KMU bei ihrer Internationalisierung mit besonderen Problemen konfrontiert sind, wie etwa fehlender internationaler Erfahrung, Schwierigkeiten beim Zugang zu Finanzmitteln, Mangel an erfahrenen Mitarbeitern oder ein sehr komplexer internationaler Regelungsrahmen, und diese Belastungen sie davon abhalten, die erforderlichen strukturellen Änderungen durchzuführen, mit denen sie von der Internationalisierung profitieren könnten,

J. in der Erwägung, dass die KMU, die im internationalen Handel tätig sind, die wirtschaftliche Landschaft in Europa erneuern und die nächsten Großunternehmen werden können, die die Europäische Union braucht, um das Ziel von 3 % des BIP für Investitionen in Forschung und Entwicklung zu erreichen,

K. in der Erwägung, dass die KMU aus der Europäischen Union ein erhebliches Interesse an den geografisch und kulturell nahe liegenden Märkten haben, d. h. den Grenzregionen der Europäischen Union wie den Staaten des Mittelmeerraums und des östlichen Balkans,

L. in der Erwägung, dass die Wettbewerbsfähigkeit auch von der Fähigkeit abhängt, den KMU einen angemessenen Schutz vor unlauterem Handelspraktiken zu gewährleisten, sowie in der Erwägung, dass die gewerbliche Produktion in der Europäischen Union ein wesentlicher Sektor für das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung ist,

Der multilaterale Rahmen und die WTO

Die Mitteilung "Das globale Europa"

Reform der handelspolitischen Schutzinstrumente

Rechte an geistigem Eigentum und Angabe des Ursprungslandes

Strategie für den Zugang zu Märkten von Drittstaaten

Europäischer "Small Business Act", Wettbewerbsfähigkeit und internationaler Handel

Freihandelsabkommen

Öffentliches Auftragswesen

Landwirtschaftliche Erzeugnisse und geografische Angaben

Unterstützung für die Internationalisierung von KMU

Schlussbemerkungen