914. Sitzung des Bundesrates am 20. September 2013
Der Rechtsausschuss empfiehlt dem Bundesrat, zu den folgenden, beim Bundesverfassungsgericht anhängigen Verfahren von einer Äußerung und einem Beitritt abzusehen, da bei diesen keine Umstände ersichtlich sind, die eine Stellungnahme des Bundesrates geboten erscheinen lassen:
- a) Verfahren zur verfassungsrechtlichen Prüfung, ob die §§ 6 bis 11, 12 Absatz 1 bis 4 und § 6 Satz 1 des Gesetzes über verfassungskonkretisierende allgemeine Maßstäbe für die Verteilung des Umsatzsteueraufkommens für den Finanzausgleich unter den Ländern sowie für die Gewährung von Bundesergänzungszuweisungen (Maßstäbegesetz - MaßstG) vom 9. September 2001 (BGBl. 12001, S. 2302), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 29. Mai 2009 (BGBl. 12009, S. 1170, 1176), sowie § 6 Absatz 2 Satz 2 Halbsatz 2, § 7 Absatz 1, § 8 Absatz 3, § 9 Absatz 2 und 3, §§ 10 und 11 Absatz 2 und 4 des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Finanzausgleichsgesetz - FAG) vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I 2001 S. 3955, 3956), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 29. Juni 2012 (BGBl. 12012, S. 1424, 1426), mit Artikel 107 Absatz 2 GG in Verbindung mit dem Bundesstaatsprinzip gemäß Artikel 20 Absatz 1 GG vereinbar sind.
Antragsteller:
- 1. Bayerische Staatsregierung
- 2. Hessische Landesregierung
- - 2 BvF 1/13 -
- b) Aussetzungs- und Vorlagebeschluss des Sozialgerichts Berlin vom 25. April 2012 - S 55 AS 9238/12 - zur verfassungsrechtlichen Prüfung,
- - ob § 19 Absatz 1 Satz 1 und 3, Absatz 3 Satz 1, § 20 Absatz 1, 4 und 5 SGB II i.d.F. des Artikels 2 des Gesetzes zur Ermittlung von Regelbedarfen und zur Änderung des Zweiten und Zwölften Buches Sozialgesetzbuch vom 24. März 2011 (BGBl. I S. 453) i.V.m. § 28a SGB XII i.d.F. des Artikels 3 des Gesetzes vom 24. März 2011 (BGBl. I S. 453) und § 8 Absatz 1 Nummer 2 RBEG (Gesetz zur Ermittlung der Regelbedarfe nach § 28 des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch), verkündet als Artikel 1 des Gesetzes zur Ermittlung von Regelbedarfen und zur Änderung des Zweiten und Zwölften Buches Sozialgesetzbuch vom 24. März 2011 (BGBl. I S. 453) insoweit mit Artikel 1 Absatz 1 i.V.m. Artikel 20 Absatz 1 GG -- Sozialstaatlichkeit - und dem sich daraus ergebenden Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums vereinbar sind, als die für die Höhe der Grundsicherungsleistungen maßgeblichen Regelbedarfe für als Ehegatten zusammenlebende Erwachsene hilfebedürftige Leistungsberechtigte für das Kalenderjahr 2011 auf einen Betrag von 328 Euro und für das Kalenderjahr 2012 durch die Verordnung zur Fortschreibung der Regelbedarfsstufen nach § 138 Nummer 2 des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch für das Jahr 2012 (RBSFV 2012) vom 17. Oktober 2011 auf einen Betrag von 337 Euro festgelegt wurden, sowie
- - ob § 19 Absatz 1 Satz 1 und 3, Absatz 3 Satz 1, § 20 Absatz 1 und 2 Satz 2 Nummer 1, Absatz 5, § 77 Absatz 4 Nummer 1 SGB II i.V.m. § 28a SGB XII und § 8 Absatz 1 Nummer 4, Absatz 2 Nummer 1 RBEG sowie die RBSFV 2012 vom 17. Oktober 2011 (jeweils in der oben genannten Fassung) insoweit mit Artikel 1 Absatz 1 i.V.m. Artikel 20 Absatz 1 GG - Sozialstaatlichkeit - und dem sich daraus ergebenden Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums vereinbar sind, als die für die Höhe der Grundsicherungsleistungen maßgeblichen Regelbedarfe für hilfebedürftige Leistungsberechtigte ab Vollendung des 15. Lebensjahres bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres für die Kalenderjahre 2011 und 2012 durch die RBSFV 2012 vom 17. Oktober 2011 auf einen Betrag von 287 Euro festgelegt wurden.
- - 1 BvL 10/12 -
- c) Aussetzungs- und Vorlagebeschluss des Sozialgerichts Berlin vom 25. April 2012 - S 55 AS 29349/11 - zur verfassungsrechtlichen Prüfung,
- - ob § 19 Absatz 1 Satz 1 und 3, Absatz 3 Satz 1, § 20 Absatz 1 und 2 Satz 1, Absatz 5 SGB II i.d.F. des Artikels 2 des Gesetzes zur Ermittlung von Regelbedarfen und zur Änderung des Zweiten und Zwölften Buches Sozialgesetzbuch vom 24. März 2011 (BGBl. I S. 453) i.V.m. § 28a SGB XII i.d.F. des Artikels 3 des Gesetzes vom 24. März 2011 (BGBl. I S. 453) und § 8 Absatz 1 Nummer 1 RBEG (Gesetz zur Ermittlung der Regelbedarfe nach § 28 des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch), verkündet als Artikel 1 des Gesetzes zur Ermittlung von Regelbedarfen und zur Änderung des Zweiten und Zwölften Buches Sozialgesetzbuch vom 24. März 2011 (BGBl. I S. 453) insoweit mit Artikel 1 Absatz 1 i.V.m. Artikel 20 Absatz 1 des Grundgesetzes und mit dem sich daraus ergebenden Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums vereinbar sind, als die für die Höhe der Grundsicherungsleistungen maßgeblichen Regelbedarfe für Personen, die alleinstehend oder alleinerziehend sind oder deren Partnerin oder Partner minderjährig ist, für das Kalenderjahr 2011 auf einen Betrag von 364 Euro und für das Kalenderjahr 2012 durch die Verordnung zur Fortschreibung der Regelbedarfsstufen nach § 138 Nummer 2 des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch für das Jahr 2012 (RBSFV 2012) vom 17. Oktober 2011 auf einen Betrag von 374 Euro festgelegt wurden.
- - 1 BvL 12/12 -
- d) Aussetzungs- und Vorlagebeschluss des Finanzgerichts Baden-Württemberg vom 26. April 2013 - 10 K 2983/11 - zur verfassungsrechtlichen Prüfung, ob § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 2 des Einkommensteuergesetzes in der Fassung des Artikels 9 Nummer 5 des Haushaltsbegleitgesetzes 2004 vom 29. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3076) mit Artikel 20 Absatz 2, Artikel 38 Absatz 1 Satz 2, Artikel 42 Absatz 1 Satz 1 und Artikel 76 Absatz 1 GG vereinbar ist.
- - 2 BvL 4/13 -
- e) Verfassungsbeschwerden
- 1. der Fakultät 1 für Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik der BTU C.,
- 2. der Fakultät 3 für Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen der BTU C. gegen Artikel 1 und 2 des Gesetzes zur Neustrukturierung der Hochschulregion Lausitz vom 11. Februar 2013 (GVBl. I Nr. 4) - 1 BvR 1501/13 - und
- 3. der Herren Prof. Dr. D. B., Prof. Dr. R. R. und Prof. Dr. M. R. gegen Artikel 1 des Gesetzes zur Neustrukturierung der Hochschulregion Lausitz vom 11. Februar 2013 (GVBl. I Nr. 4) - 1 BvR 1682/13 - jeweils wegen Unvereinbarkeit mit Artikel 5 Absatz 3 GG
- f) Verfassungsbeschwerde
- 1. des Herrn F. A.,
- 2. der Frau Ö. A. und
- 3. des A. T. A.
gegen
- - das Urteil des Bundessozialgerichts vom 28. März 2013 - B 4 AS 12/12 R -,
- - das Urteil des Sozialgerichts Oldenburg vom 10. Januar 2012 - S 48 AS 1136/11 -,
- - den Widerspruchsbescheid des Jobcenters Delmenhorst vom 24. Juni 2011 - 617.b-26104BG0017453-W 597/11 - und
- - den Bescheid des Jobcenters Delmenhorst vom 12. Mai 2011 - 26104BG0017453 - wegen Unvereinbarkeit mit Artikel 1 Absatz 1 in Verbindung mit Artikel 20 Absatz 1 GG
- - 1 BvR 1691/13 -