836. Sitzung des Bundesrates am 21. September 2007
Der Rechtsausschuss empfiehlt dem Bundesrat, in den folgenden beim Bundesverfassungsgericht anhängigen Verfahren von einer Äußerung und einem Beitritt abzusehen, da bei diesen keine Umstände ersichtlich sind, die eine Stellungnahme des Bundesrates geboten erscheinen lassen:
- a) Verfahren über die Anträge festzustellen, dass die Antragsgegnerin die dem Deutschen Bundestag nach Artikel 44 GG zustehenden verfassungsmäßigen Rechte verletzt hat, indem sie
- 1. Aussagegenehmigungen mit pauschalen und unspezifizierten Beschränkungen betreffend den Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung und der Wahrung des Staatswohls versah,
- 2. die im Antrag zu 1. bezeichneten Aussagegenehmigungen unter dem Gesichtspunkt einer Tangierung des Kernbereichs exekutiver Eigenverantwortung nach eigenem Verständnis dahin gehend beschränkt hat, dass jedwede Aussagen zur so genannten "Präsidentenrunde" sowie zur ND-Lage (Nachrichtendienstliche Lage) nicht gestattet sind,
- 3. dem 1. Untersuchungsausschuss der 16. Wahlperiode des Deutschen Bundestages die Vorlage von Akten zunächst unter pauschalem Verweis auf den Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung sowie Belange des Staatswohls und die Nichtbetroffenheit des Untersuchungsgegenstandes verweigerte und hierzu lediglich eine nicht näher spezifizierte Begründung mitteilte
Antragsteller:
- 1. Fraktion der FDP im Deutschen Bundestag,
- 2. Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag,
- 3. Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag,
- 4. qualifizierte Minderheit im 1. Untersuchungsausschuss der 16. Wahlperiode des Deutschen Bundestages, bestehend aus 3 Abgeordneten
Antragsgegner:
- Bundesregierung, vertreten durch die Bundeskanzlerin - 2 BvE 3/07 -
- b) Aussetzungs- und Vorlagebeschluss
- des Niedersächsischen Finanzgerichts vom 27. Februar 2007 - 8 K 549/06 -
- zur verfassungsrechtlichen Prüfung,
- ob § 9 Abs. 2 EStG i.d.F. des Steueränderungsgesetzes 2007 vom 19. Juli 2006 (BGBl. I 2006 S. 1652) mit dem Grundgesetz vereinbar ist - 2 BvL 1/07 -
- c) Aussetzungs- und Vorlagebeschluss
- des Finanzgerichts des Saarlandes vom 22. März 2007 - 2 K 2442/06 -
- zur verfassungsrechtlichen Prüfung,
- ob § 9 Abs. 2 Satz 1 EStG i.d.F. des Steueränderungsgesetzes 2007 vom 19. Juli 2006 (BGBl. I 2006 S. 1652) mit Artikel 3 Abs. 1 und Artikel 1 Abs. 1 i.V.m. Artikel 20 Abs. 1 GG vereinbar ist, soweit er zu einer Beschränkung der Steuerfreiheit des Existenzminimums führen kann, und mit Artikel 3 Abs. 1 i.V.m. Artikel 6 Abs. 1 GG vereinbar ist, soweit er für beiderseits berufstätige Ehegatten Geltung beansprucht - 2 BvL 2/07 -
- d) Verfassungsbeschwerden
- 1. des Herrn K. V.,
- 2. des Herrn R. J.
- - unmittelbar gegen die Urteile des Bundesfinanzhofs vom 20. Juli 2004 - VII R 38/01 und VII R 39/01 -,
- - mittelbar gegen § 21 des Tabaksteuergesetzes
wegen Unvereinbarkeit mit Artikel 3 Abs. 1 und Artikel 2 Abs. 1 i.V.m. Artikel 12 Abs. 1 GG - 1 BvR 2782/04 - - 1 BvR 2733/04 -
- e) Verfassungsbeschwerde
- des Herrn A. M.
- gegen
- - den Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 7. Februar 2007 - 2 StR 518/06 -,
- - das Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main vom 9. Mai 2006 - 005/21 (PDF) Ks 3550 Js 220983/05 (04/2005) -,
- - das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 22. April 2005 - 2 StR 310/04 - und
- - das Urteil des Landgerichts Kassel vom 30. Januar 2004 - 2650 Js 36980/02 - 6 Ks -
- wegen Unvereinbarkeit mit Artikel 1 Abs. 1 Satz 1, Artikel 2 Abs. 1 und Artikel 3 Abs. 1 GG - 2 BvR 578/07 -
- f) Verfassungsbeschwerde
- des Herrn K. G. P.
- gegen § 184 Abs. 5 des Schleswig-Holsteinischen Landesverwaltungsgesetzes (LVwG) i.d.F. des Gesetzes zur Anpassung gefahrenabwehrrechtlicher und verwaltungsrechtlicher Bestimmungen vom 13. April 2007 (GVBl. Nr. 9/2007, S. 234 ff.)
- wegen Unvereinbarkeit mit Artikel 2 Abs. 1 i.V.m. Artikel 1 Abs. 1 GG - 1 BvR 1254/07 -
- g) Verfassungsbeschwerde
- 1. des Herrn R. S.,
- 2. des Herrn D. P.
gegen § 14 Abs. 5 des Hessischen Gesetzes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung (HSOG) i.d.F. der Bekanntmachung vom 14. Januar 2005 (GVBl. I S. 14)
wegen Unvereinbarkeit mit Artikel 2 Abs. 1 i.V.m. Artikel 1 Abs. 1 GG - 1 BvR 2074/05 -
- h) Verfassungsbeschwerde
- des Herrn R. S.
- gegen das Gesetz zur Errichtung einer standardisierten zentralen Antiterrordatei von Polizeibehörden und Nachrichtendiensten von Bund und Ländern (Antiterrordateigesetz - ATDG) vom 22. Dezember 2006 (BGBl. I S. 3409)
- wegen Unvereinbarkeit mit Artikel 2, 10, 13 und 19 Abs. 4 GG - 1 BvR 1215/07 -
- i) Verfassungsbeschwerden der V. R. e.G.
- 1. gegen
- - den Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 12. September 2006 - XI ZR 429/04 -,
- - das Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart vom 23. November 2004 - 6 U 101/03 -,
- - das Urteil des Landgerichts Stuttgart vom 9. Mai 2003 - 8 O 543/02 - - 2 BvR 2216/06 -
- 2. gegen
- - den Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 13. Februar 2007 - XI ZR 237/06 -,
- - das Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart vom 26. Juni 2006 - 6 U 203/05 -,
- - das Urteil des Landgerichts Tübingen vom 19. August 2005 - 7 O 588/04 - - 2 BvR 469/07 -
wegen Unvereinbarkeit mit Artikel 12 Abs. 1 und Artikel 14 Abs. 1 sowie subsidiär mit Artikel 2 Abs. 1, jeweils i.V.m. Artikel 20 Abs. 3 und mit dem Rechtsstaatsprinzip, sowie Artikel 3 Abs. 1 GG
- 1. gegen