Unterrichtung durch das Europäische Parlament
Entschließung des Europäischen Parlaments vom 2. April 2009 zur halbjährlichen Bewertung des Dialogs zwischen der EU und Belarus

Zugeleitet mit Schreiben des Generalsekretärs des Europäischen Parlaments - 105485 - vom 28. April 2009.

Das Europäische Parlament hat die Entschließung in der Sitzung am 2. April 2009 angenommen.

Das Europäische Parlament,

A. in der Erwägung, dass der Rat in seinen oben genannten Schlussfolgerungen vom 16. März 2009 seine Bereitschaft bekräftigt hat, seine Beziehungen zu Belarus zu vertiefen, sofern Belarus Fortschritte im Hinblick auf die Demokratisierung, die Menschenrechte und die Rechtsstaatlichkeit macht, und Belarus dabei zu unterstützen, diese Ziele zu erreichen,

B. in der Erwägung, dass der Rat die Entwicklungen in Belarus nach dem Beschluss vom Oktober 2008 über die zeitweilige Aussetzung der Reisebeschränkungen für bestimmte belarussische Staatsvertreter gemäß den im Gemeinsamen Standpunkt 2008/844/CFSP des Rates2 festgelegten Bedingungen bewertet und in der Folge beschlossen hat, die Anwendung dieser Reisebeschränkungen weiterhin für einen Zeitraum von neun Monaten auszusetzen,

C. in der Erwägung, dass der Rat beschlossen hat, die im Gemeinsamen Standpunkt 2008/276/CFSP vorgesehenen restriktiven Maßnahmen gegen bestimmte belarussische Staatsvertreter um ein Jahr zu verlängern,

D. in der Erwägung, dass die Europäische Union nach wie vor über die Lage der Menschenrechte in Belarus und die Verletzungen dieser Rechte in der jüngsten Vergangenheit besorgt ist,

E. in der Erwägung, dass die Kommission in Reaktion auf die von Belarus unternommenen positiven Schritte bereits in einen "intensivierten Dialog" mit dem Land in Bereichen wie Energie, Umweltschutz, Zölle, Verkehr und Lebensmittelsicherheit eingetreten ist und ihre Bereitschaft, diese für beide Seiten wertvollen Fachgespräche weiter auszubauen, bekräftigt hat, dass Pläne zur Errichtung eines neuen Kernkraftwerkes an der Grenze zur Europäischen Union, das kein westliches Modell ist, nicht in diese Gespräche aufgenommen werden sollten;

F. in der Erwägung, dass der Rat Belarus in seine Initiative "Östliche Partnerschaft" aufgenommen hat, die die Kommission in ihrer Mitteilung vom 3. Dezember 2008 auf den Weg gebracht hat, um die Zusammenarbeit mit einer Reihe von osteuropäischen Ländern zu verstärken,

G. in der Erwägung, dass der belarussische Außenminister Sjarhej Martynau erklärt hat, dass "Belarus die Teilnahme an der Initiative Östliche Partnerschaft positiv sieht", und hinzugefügt hat, dass Belarus beabsichtigt, sich an dieser Initiative zu beteiligen,

H. in der Erwägung, dass das Komitee zum Schutz von Journalisten die belarussischen Staatsorgane aufgefordert hat, die Akkreditierung von Andrzej Poczobut, einem lokalen Korrespondenten für Polens größte Tageszeitung "Gazeta Wyborcza", zu erneuern und in Bezug auf die jüngsten Einschüchterungsversuche gegen ihn und seine Familie aufgrund seiner Kritik an der Politik der Regierung in der im Westen von Belarus gelegenen Stadt Hrodna zu ermitteln; in der Erwägung, dass Andrzej Poczobut am 17. März 2009 zu einer Geldstrafe von 148 EUR verurteilt wurde, weil er über das Treffen der Union der Polen in Belarus berichtet hat,