Der Deutsche Bundestag hat in seiner 148. Sitzung am 6. März 2008 zu dem von ihm verabschiedeten Gesetz zur Förderung von Jugendfreiwilligendiensten - Drucksachen 016/6519, 016/6967 - die beigefügte Entschließung unter Nummer 4 der Beschlussempfehlung auf Drucksache 016/8256 angenommen.
I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:
Jugendliche mit Migrationshintergrund und benachteiligte Jugendliche nutzen die Chance, ein freiwilliges soziales oder ein freiwilliges ökologisches Jahr durchzuführen noch vergleichsweise selten. Dies hat der Evaluationsbericht über die Erfahrungen mit den neuen Gesetzen zur Förderung von einem freiwilligen sozialen Jahr bzw. einem freiwilligen ökologischen Jahr (Drucksache 016/2191) ergeben.
II. Der Deutsche Bundestag begrüßt
den Nationalen Aktionsplan "Neue Wege, neue Chancen", in dem die Bundesregierung bürgerschaftliches Engagement als einen wichtigen Katalysator zur Integration ansieht. Es ist insbesondere die Absicht der Bundesregierung zu begrüßen, sich stärker auf die Förderung gleichberechtigter Teilhabe von Migrantinnen und Migranten sowie von deren Organisationen auszurichten. Ebenso ist zu begrüßen, dass sie eine angemessene Mitwirkung von Migrantinnen und Migranten bzw. entsprechenden Organisationen beispielsweise im Rahmen von Bundesprogrammen zu gewährleisten beabsichtigt.
III. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf,
- - gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund und mehr benachteiligte Jugendliche für Jugendfreiwilligendienste zu gewinnen. Durch den Zuwachs an sozialen Kompetenzen und Erfahrungen durch ihr Engagement in den Freiwilligendiensten können diese Jugendlichen erheblich profitieren. Darüber hinaus stellt diese Form der Integration einen Gewinn für die gesamte Gesellschaft dar;
- - mit einer gezielten Ansprache und entsprechenden Maßnahmen mehr Migrantenselbsthilfeorganisationen zu ermuntern, als Träger und Einsatzstellen an der Durchführung der Jugendfreiwilligendienste mitzuwirken. Insbesondere wäre es zu begrüßen, wenn mehr Migrantenselbsthilfeorganisationen mit den traditionellen Trägern der Jugendfreiwilligendienste eine Partnerschaft eingingen, um voneinander zu profitieren und mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund als Freiwillige zu gewinnen.