Fußnoten/Erläuterungen
Fußnote 8 Eine bestimmungsgemäße und fachgerechte Anwendung dieses Stoffes-zur Trinkwasseraufbereitung, Oberflächenwassersanierung oder Abwasserbehandlung wird durch diese Einstufung nicht eingeschränkt.
Fußnote 9 Altöle i.S. dieser VwV sind Öle, die als Abfall anfallen und die ganz oder teilweise aus Mineralöl, synthetischem oder biogenem Öl bestehen (§ 1a Abs.1 AltölV), einschließlich ölhaltiger Rückstände aus Behältern, Emulsionen und Wasser-Öl-Gemische. Im Einzelfall können Altöle, deren Zusammensetzung aufgrund von Herkunft und Gebrauch oder durch Analyse bekannt ist (z.B. gebrauchte Isolier- oder Hydrauliköle, nicht jedoch gebrauchte Motoröle), gemäß Anhang 4 (Einstufung von Gemischen in Wassergefährdungsklassen) einer WGK <3 zuzuordnen sein.
Fußnote 10 Die Bewertung bezieht sich auf reinen, unvergällten Alkohol; vergällter Alkohol nach § 88 Branntweinverwertungsverordnung (VwO) ist gemäß Anhang 4 (Einstufung von Gemischen in Wassergefährdungsklassen) einzustufen.
Fußnote 11 Die Bewertung bezieht sich auf den unadditivierten Stoff. Bei Zusatz von Additiven sind entsprechend den in Anhang 4 (Einstufung von Gemischen in Wassergefährdungsklassen) genannten Regeln höhere WGK möglich.
Fußnote 12 Rahmenrezeptur für Polymerdispersionen der WGK 1 (Kenn-Nr. 662)
Begriffsbestimmung
Polymerdispersionen (auch als Latex bezeichnet) im Sinne dieser Regelung sind Polymere, die als fein verteilte Partikel in wäßriger Phase vorliegen und durch Tenside oder Schutzkolloide in stabiler Verteilung gehalten werden. Sie werden als Primärdispersionen nach DIN 55 947 polymerisiert oder als Dispersion auf natürlicher Basis (Naturkautschuk-Latex) gewonnen.
Polymerdispersionen sind bereits aufgrund ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften grundsätzlich wassergefährdend im Sinne von § 19g des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG).
Polymerdispersionen, die Stoffe in höheren Konzentrationen als in den nachfolgenden Positivlisten aufgeführt enthalten oder Polymerdispersionen mit Komponenten, die in den Positivlisten nicht erfasst sind, müssen im Einzelfall geprüft und nach Anhang 4 der VwVwS bewertet werden. Dies gilt nicht für solche Stoffe, die grundsätzlich nicht wassergefährdend im Sinne des § 19g WHG oder bereits in WGK 1 eingestuft sind. In diesem Fall kann die stoffbezogene Mengenbegrenzung überschritten werden oder ein bisher nicht in den Positivlisten genannter Stoff enthalten sein. Allerdings müssen die entsprechenden Gesamtgehalte, z.B. für Emulgatoren, Schutzkolloide etc., auch weiterhin eingehalten werden.
Grundsätzlich bleiben nicht kanzerogene Stoffe unterhalb 0,2 % Massenanteil (bezogen auf die Summe der nicht in den Positivlisten genannten Stoffe) unberücksichtigt.
1. Ausgangsmonomere für Polymerdispersionen
Krebserzeugende (kanzerogene) Monomere dürfen in Polymerdispersionen nur bis zu einem Restgehalt von 0,1% Massenanteil enthalten sein, sofern gemäß Gefahrstoffverordnung ( GefStoffV) nicht geringere Massenanteile als krebserzeugend einzustufen sind. Als krebserzeugend im Sinne dieser Regelung gelten alle Stoffe, die gemäß Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) in R 45 ("kann Krebs erzeugen") eingestuft sind. Kanzerogen sind auch Stoffe, die gemäß § 52, Abs. 3 GefStoffV als krebserzeugend der Kategorie 1 oder 2 nach Anhang I GefStoffV bekannt gemacht werden. Stoffe, die nur auf inhalativem Wege krebserzeugend wirken, sind nicht krebserzeugend im Sinne dieser Regeln. Darüber hinaus sind die Festlegungen der Positivliste nach Abschnitt 1.1 für Monomere, die nur < 50 ppm enthalten dürfen, zu berücksichtigen.
1.1 Zulässige Restgehalte nicht umgesetzter Monomere bei einer Ausgangskonzentration > 2 %
Von den nachfolgend aufgeführten Monomeren (Positivliste) können zur Herstellung der Polymerdispersionen mehr als 2 % (Mengenanteil im Polymeren) eingesetzt sein. Für den Restgehalt an nicht umgesetzten Monomeren in der Polymerdispersion gelten folgende Beschränkungen, sofern nicht die Mengenbegrenzung nach Abschnitt 1 für kanzerogene Monomere zutrifft:
Stoffbezeichnung | < 50 ppm | < 5 000 ppm |
Acrylamid | x | |
Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure (AMPS) | x | |
Acrylsäure | x | |
Acrylsäure-alkylester (C1-C18) | x | |
Acrylsäure-glycidylester | x | |
Acrylnitril | x | |
Alkyl-diol-diacrylate | x | |
Alkyl-diol-dimethacrylate | x | |
Alkyl-diol-monoacrylate | x | |
Alkyl-diol-monomethacrylate | x | |
Allylalkoholester | x | |
Butadien | x | |
Chloropren | x | |
Crotonsäure | x | |
Crotonsäure-alkylester (C1-C4) | x | |
2,3-Dichlorbutadien | x | |
Dimethylamino-alkyl-(C2-C5)-acrylat | x | |
Dimethylamino-alkyl-(C2-C5) methacrylat | x | |
Divinylbenzol | x | |
Ethylen | x | |
Fumarsäure | x | |
Fumarsäure-alkylester (C1-C8) | x | |
Isopren | x | |
Itakonsäure (Methylenbernsteinsäure) | x | |
Maleinsäure | x | |
Maleinsäure-dialkylester (C1-C8) | x | |
Maleinsäure-monoalkylester (Cl-C8) | x | |
Methacrylamid | x | |
Methacrylsäure | x | |
Methacrylsäure-alkylester (C1-C18) | x | |
Methacrylsäure-glycidylester | x | |
Methallylsulfonsäure | x | |
Methylol-acrylamid | x | |
Methylolacrylamidether (C1-C4) | x | |
Methylol-methacrylamid | x | |
Methylolmethacrylamidether (C1-C4) | x | |
2-Methylstyrol | x | |
Styrol | x | |
Styrolsulfonsäure | x | |
Vinylester (C1-C18) | x | |
Vinyl-alkyl-(C1-C4)-ether | x | |
Vinylchlorid | x | |
Vinylidenchlorid | x | |
Vinylimidazol | x | |
2-Vinylpyridin | x | |
Vinylpyrrolidon | x | |
Vinylsulfonsäure | x |
1.2 Zulässige Restgehalte nicht umgesetzter Monomere bei einer Ausgangskonzentration < 2 %
Sofern zur Herstellung der Polymerdispersion weniger als 2 % (Mengenanteil in Polymeren) an Monomeren eingesetzt sind, wird keine Positivliste vorgegeben.
Es gelten jedoch folgende Beschränkungen:
2. Initiatoren
Es gelten folgende Positivliste und Beschränkungen:
Benzoylperoxid |
tert. Butylhydroperoxid |
tert. Butylperpivalat |
tert. Butylperoctoat 1,4-Diisopropylbenzolmonohydroperoxid |
Summe < 50 mg/l |
Peroxodisulfat, Na-, K-; NH4 salze < 50 mg/l
Wasserstoffperoxid < 1000 mg/l
4,4'-Azobis-4-cyanovaleriansäure max. 0,2 %
3. Schutzkolloide
Es gelten folgende Positivliste und Beschränkungen [Zulässiger Gehalt an Ausgangsstoff in der Polymerdispersion]:
Cellulosederivate | ≤ 3 % |
Stärke | ≤ 3 % |
Dextrin | ≤ 3% |
Polyacrylsäure (und Copolymere)-Salze | ≤ 3 % |
Poly-N-vinylmethylacetamid | ≤ 3 % |
Polyvinylalkohol | ≤ 8 % |
Vinylpyrrolidon-Copolymerisate | ≤ 3 % |
Summe Schutzkolloide | ≤ 8 % |
4. Emualgatoren
Es gelten folgende Positivliste und Beschränkungen [Zulässiger Gehalt an Ausgangsstoff in der Polymerdispersion]:
Ethylenoxid/Propylenoxidcopolymerisat auch sulfiert | ≤ 3,0 % |
Alkyl(C10-C20)-arylsulfonat | ≤ 3,0 % |
Alkylaryloxethylat | ≤ 3,0 % |
Alkylaryloxethylat, auch sulfiert | ≤ 2,5 % |
Alkylsulfate | ≤ 3,0 % |
Alkyloxethylate | ≤ 3,0 % |
Hydroxyfettsäuren, C12-C2O, auch sulfiert | ≤ 2,0 % |
Alkylsulfonat | ≤ 2,5 % |
Dodecyliertes Diphenyletherdisulfonat | ≤ 1,5 % |
Alkalisalze von Mono- und Diestern der Sulfobernsteinsäure | ≤ 2,0 % |
Alkalisalze und Sorbitanester von geradkettigen aliphatischen Carbonsäureri (C12-C2O) | ≤ 4,0 % |
o-Phenylphenolat, Na-Salz | ≤ 0,5 % |
Harzsäuren; hydriert, dehydriert oder disproportioniert und Alkalisalze | ≤ 1,5 % |
Naphthalinsulfonsäure-Kondensationsprodukte bzw. Naphthalinsulfonsäure/ Formaldehydkondensationsprodukte | ≤ 1,0 % |
C4-Alkyl-naphthalinsulfonate | ≤ 1,0 % |
Phosphorsäure-polyglykolester | ≤ 1,0 % |
Amphotensid (Alkylimidazolinderivat) | ≤ 1,0 % |
Summe Emulgatoren | ≤ 4,0 |
5. Filmbildehilfsmittel
Es gelten folgende Positivlisten und Beschränkungen [Zulässiger Gehalt an Ausgangsstoff in der Polymerdispersion]:
5.1 Lösungsmittel
Aceton | ≤ 3 % |
Butyldiglykolacetat | ≤ 3 % |
Cyclohexan | ≤ 3 % |
Cetylalkohol | ≤ 3 % |
Essigsäureethylester | ≤ 3 % |
Ethanol | ≤ 3 % |
Glykolsäurebutylester | ≤ 3 % |
Hexylenglykol | ≤ 3 % |
Isobutylestergemisch der Bernsteinsäure Glutarsäure Adipinsäure |
≤ 3 % |
Isooctandiolisobuttersäureester | ≤ 3 % |
Kohlenwasserstoffgemische | ≤ 3 % |
(Alkane, Alkene, Cycloalkane, Cycloalkene) | ≤ 3 % |
Methanol | ≤ 3 % |
Summe Lösungsmittel | ≤ 5 % |
5.2 Weichmacher
Es gelten die Beschränkungen gemäß Nummer 6.
6. Weichmacher
Es gelten folgende Positivliste und Beschränkungen [Zulässiger Gehalt an Ausgangsstoff in der Polymerdispersion]:
Dioctylphthalat | ≤ 8 % |
Dibutylphthalat | ≤ 5 % |
Dimethylphthalat | ≤ 3 % |
Dibutoxyglykolphthalat | ≤ 3 % |
Trichlorethylphosphat | ≤ 5 % |
Summe | ≤ 12 % |
7. Mikrobizide
Es gelten folgende Positivliste und Beschränkungen:
7.1 Mikrobizid-Wirkstoff
[Zulässiger Gehalt an Wirkstoff in der Polymerdispersion]:
1,2-Benzisothiazolin-3-on (CAS-Nr. 2634-33-5) | ≤ 0,1% |
2-Brom-2-nitropropandiol-1,3 | ≤ 0,1% |
5-Chlor-2-methyl-4-isothiazolin-3-on (CAS-Nr. 26172-55-4) | ≤ 0,1% |
2-Methyl-4-isothiazolin-3-on (CAS-Nr. 2682-20-4) | ≤ 0,1% |
1,6-Dihydroxy-2,5-dioxohexan | ≤ 0,1% |
N,N-Dihydroxy-methylen-harnstoff | ≤ 0,1% |
Tetramethylolglykoluril | ≤ 0,1% |
Chloracetamid | ≤ 0,1% |
N-Methylolchloracetamid | ≤ 0,1% |
Gemisch aus Hexahydrotriazin und Oxazolidin | ≤ 0,1% |
Summe Mikrobizid-Wirkstoff | ≤ 0,1% |
Formaldehyd | ≤ 0,2% |
7.2 Stellmittel [Zulässiger Gehalt an Hilfsstoff in der Polymerdispersion]:
Propylenglykol | ≤ 0,5 % |
Dipropylenglykol | ≤ 0,5 % |
1,2-Propandiol | ≤ 0,5 % |
Summe Stellmittel | ≤ 0,5 % |
8. Entschäumer
Es gelten folgende Positivliste und Beschränkungen [Zulässiger Gehalt an Ausgangsstoff in der Polymerdispersion]:
Weißöle | ≤ 2% |
Tributylphosphat | ≤ 2% |
Silikone A | ≤ 2% |
Silikone B | ≤ 2% |
N-Dibutyl-ölsäureamid Copolymere aus Propenoxid mit 10 % Ethenoxid |
≤ 2% |
verestert mit natürlichen Fettsäuren | ≤ 2% |
Summe Entschäumer | ≤ 2% |
9. Stabilisatoren, Neutralisationsmittel, Komplexbildner
Es gelten folgende Positivliste und Beschränkungen [Zulässiger Gehalt an Hilfsstoff in der Polymerdispersion]:
Alkali-, Ammonium- und Calcium-hydroxide | ≤ 2,0% |
Anorganische Säuren und deren Alkali-,
Ammonium- und Calcium-Salze: |
≤ 2,0% |
- Schwefelsäure
- Schweflige Säure - Kohlensäure - Phosphorsäure (und andere Phosphate) - Salpetersäure - Chlorwasserstoffsäure - Thioschwefelsäure Organische Säuren und deren Alkali-, Ammonium- und Calcium-Salze: |
≤ 2,0% |
- Ameisensäure
- Ascorbinsäure - Citronensäure - Essigsäure - Hydroxymethansulfinsäure Eisen-II-sulfat |
≤ 2,0% |
Ethylendiamintetraessigsäure und Na-Salze | ≤ 1,0% |
Nitrilotriessigsäure und Na-Salze | ≤ 2,0% |
Alkali-alkyl-dithiocarbamate | < 0,2% |
N,N-Diethylhydroxylamin | ≤ 1,0% |
Summe der Hilfsstoffe | < 2,0% |
Harnstoff | ≤ 1,0% |
Ethylenharnstoff | ≤ 1,0% |
10. Antioxidantien
Es gelten folgende Positivliste und Beschränkungen [Zulässiger Gehalt an Ausgangsstoff in der Polymerdispersion]:
Butyliertes Reaktionsprodukt von | CAS-Nr. | |
p-Kresol mit Dicyclopentadien | 68610-51-5 | ≤ 1,0 % |
isobutyliertes Octylphenol | 68610-06-0 | ≤ 1,0 % |
Bisphenole: | ||
2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6- tert.-butylphenol) | 119-47-1 | ≤ 1,0 % |
2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6- cyclohexylphenol) | 4066-02-8 | ≤ 1,0 % |
2,2'-Isobutyliden-bis-(4,6-di- methylphenol) | 33145-10-7 | ≤ 1,0 |
4,4'-Isopropyliden-bis-(2-tert.- butylphenol) | 79-96-9 | ≤ . 1,0 % |
Bisphenole/Trisphenole: 2,2,-Methylen-bis-(4-methyl-6- nonylphenol) neben | 7786-17-6 | ≤ 0,2 % |
Formaldehyd-Polymer mit 4-Methyl-2-nonylphenol und 4-Methylphenol | 63494-85-9 | ≤ 0,2 % |
Styrolisiertes Diphenylamin | 68442-68-2 | ≤ 0,2 % |
Diethylenglykol-bis-(3-tert.butyl-4- hydroxy-5-methyl-phenylpropion säureester | 36443-68-2 | ≤ 1,0 % |
Butyliertes Hydroxytoluol (BHT) | 128-37-0 | ≤ 1,0 % |
Butyliertes Hydroxyanisol (BHA) | 121-00-6 | ≤ 1,0 % |
2,4-bis-(n-octylthio)-6-(4-hydroxy-3,5- di. tert. butylanilino)-1,3,5triazin | 991-84-4 | ≤ 1,0 % |
3-(3,5-Di-tert.butyl-4-hydroxy-phenyl-) propionsäure octadecylester | 2082-79-3 | ≤ 1,0 % |
Thiodipropionsäure-bis-(dodecylester) | 123-28-4 | ≤ 1,0 % |
Dimethylphenol, Reaktionsprodukt mit Tetrapropylen und Styrol | 91672-34-3 | ≤ 1,0 % |
Summe Antioxidantien | ≤ 1,0 |
Fußnote 13 Definition der Siliziumverbindungen (Kenn-Nr. 542, 543, 557, 566, 567, 568)
Fußnote 15 Die Bewertung bezieht sich auf eine wäßrige Zubereitung.
Fußnote 16 Die Bewertung bezieht sich auf eine Zubereitung mit Wasser und Ethylenglycol.
Fußnote 17 Die Bewertung bezieht sich auf eine Zubereitung mit Phthalsäuredimethylester.
Fußnote 18 Es können auch andere alkylverzweigte Carbonsäuren als Reste enthalten sein und es sind kürzere mittlere Kettenlängen zulässig, sofern in einem standardisierten Test die leichte biologische Abbaubarkeit des Produkts nachgewiesen ist und die Löslichkeit in Wasser 10 mg/l nicht übersteigt. Entsprechende Produkte sind unter Vorlage von Angaben zur Stoffidentität und zur biologischen Abbaubarkeit bei der Dokumentations- und Auskunftsstelle zu registrieren und werden von dieser veröffentlicht.
Fußnote 19 Falls die Wassergefährdungsklassen der Zusatzstoffe zum unlegierten Schmieröl bekannt sind und sich nach Anhang 4 (Einstufung von Gemischen in Wassergefährdungsklassen) eine abweichende WGK ergibt, ist diese vorrangig.
Fußnote 20 Davon abweichend wird stückiges Kieselsäure, Natriumsalz (Natronstückenglas) mit einem SiO2 : Na2O-Molverhältnis ≥ 3,2 als "nicht wassergefährdend" (nwg) eingestuft.
Fußnote 21 Zubereitung in Isododecan.
Fußnote 23 Zubereitung in Triethylphösphat.
Fußnote 24 Die Bewertung bezieht sich nur auf geschmolzenes oder grobstückiges Steinkohlenteerpech. Pech in Zubereitungen gemäß Anhang 4 (Einstufung von Gemischen in Wassergefährdungsklassen) ist wie gemahlenes Steinkohlenteerpech (Kenn-Nr. 1497) der WGK 3 zuzuordnen. Ebenso ist Steinkohlenteerpech bei Anwendung der Mischungsregel als kanzerogener WGK 3-Stoff einzusetzen, wenn seine Bioverfügbarkeit in der Zubereitung erhöht ist.
Fußnote 25Definition Farbmittelzubereitungen (Kenn-Nr. 1492):
1. Farbmittel ist der Oberbegriff für alle farbgebenden Substanzen. Unter organischen Farbmittelzubereitungen sind Stoffmischungen aus einem oder mehreren organischen Farbmitteln und im Herstellungsprozess entstandenen Stoffen oder bei der nachfolgenden Aufarbeitung zugesetzten Verarbeitungshilfsmitteln zu verstehen, die unmittelbar in dieser Form in den Verkehr gebracht werden. Wird in einem weiteren Verarbeitungsschritt aus dieser Farbmittelzubereitung durch Zugabe von anderen Stoffen ein Produkt hergestellt (beispielsweise Lacke, Druckfarben, Anstrichfarben), so ist diese Gruppeneinstufung nicht mehr gültig. In diesen Fällen gilt Anhang 4 dieser Verwaltungsvorschrift; und die Farbmittelzubereitung ist entsprechend als ein Mischungsbestandteil in der Berechnung zu berücksichtigen.
2. Organische Farbmittelzubereitungen werden (abweichend von der Gruppeneinstufung in WGK 2) in die WGK 1 eingestuft, wenn sie
Der Einstufer hat die unter Buchstaben a, b und c genannten Anforderungen durch Untersuchungen nachzuweisen. Bei wasserunlöslichen Pigmenten (Löslichkeit kleiner 1 mg/l) kann der Nachweis zu Buchstabe b unterbleiben.
3. Organische Farbmittelzubereitungen werden (abweichend von der Gruppeneinstufung in WGK 2) in die WGK 3 eingestuft, wenn sie
Der Einstufer hat die Einstufung in die WGK 3 vorzunehmen, sobald ihm entsprechende Erkenntnisse zu den vorgenannten Buchstaben a bis c bekannt geworden sind.
Auf eine Berücksichtigung der algenhemmenden Wirkung wird verzichtet, wenn durch eine entsprechende Versuchsdurchführung sichergestellt wird, dass der ermittelte Effekt nicht auf eine toxische Wirkung, sondern nur auf Lichtabsorption durch das Farbmittel zurückzuführen ist.
4. Führt die vorgenannte Vorgehensweise zu nicht angemessenen Einstufungen von Farbmittelzubereitungen, werden diese in Anhang 1 oder 2 näher bestimmt.
Fußnote 26 Die Bewertung bezieht sich auf eine Zubereitung mit Diacetonalkohol.
Fußnote 27 Definition Polyesterharze (Kenn-Nr. 1950)
Unter Polyesterharzen werden die Polykondensationsprodukte aus den Ausgangsstoffen Carbonsäuren und mehrwertigen Alkoholen zusammengefasst. Ausgangsstoffe sind Stoffe, die nach der Kondensationsreaktion chemisch in das Polymer eingebunden sind.
Unter die Gruppeneinstufung fallen folgende Untergruppen:
Polyesterharze (fest (soweit sie nicht unter die Einstufung Nr. 766 ("Kunststoffe, soweit sie fest, nicht dispergiert, wasserunlöslich und indifferent sind") fallen) und flüssig) werden der Wassergefährdungsklasse 1 zugeordnet, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Polyesterharze, die nicht diesen Bedingungen entsprechen, sind von der Einstufung nicht erfasst.
Bei Zusatz von weiteren Stoffen zu dem Polyesterharz (insbesondere von Additiven, Neutralisationsmitteln und Lösemitteln) ergibt sich die Wassergefährdungsklasse nach Anhang 4 dieser Verwaltungsvorschrift.
Fußnote 34 Abweichend von Anhang 4 (Einstufung von Gemischen in Wassergefährdungsklassen) gelten für PCB-haltige Gemische folgende Einstufungsregeln: >2000 ppm: WGK 3; >50 bis 2000 ppm: WGK 2, soweit sich nicht aufgrund anderer Komponenten die WGK 3 ergibt. Weniger als 50 ppm PCB werden nicht berücksichtigt.
Fußnote 35 Die Bewertung bezieht sich auf ein Gemisch mit hochraffiniertem Mineralöl.
Fußnote 37 und 38 Rahmenrezeptur für Proteinschaummittel und Mehrbereichsschaummittel (Kenn-Nrn. 1953 und 1954)
Begriffsbestimmung
Schaummittel im Sinne dieser Regelung ist ein flüssiger Zusatz zum Löschwasser zur Erzeugung von Löschschaum. Ihr Anwendungsbereich, ihre Zusammensetzung, ihre Anforderungen an die Schaum-mittel sowie ihre Kennzeichnung sind in DIN 14 272 geregelt. Schaummittel unterliegen in Deutschland der Zulassung1. Die zugelassenen Rezepturen werden bei der Amtlichen Prüfstelle für Feuerlöschmittel und -geräte Münster/NRW bzw. Freiberg/Sachsen hinterlegt. Die Zulassung unterscheidet fünf Gruppen:
Diese Rahmenrezepturen dienen der Einstufung von Protein-Schäumen sowie von Mehrbereichs-Schäumen in WGK. Dafür sind die nachfolgenden Positivlisten maßgeblich. Für Zubereitungen, die nicht diesen Rahmenrezepturen entsprechen, ergibt sich die WGK nach Anhang 4 dieser Verwaltungsvorschrift.
1.1 Proteinschaummittel (Kenn-Nr. 1953, WGK 1)
Proteinschaummittel sind Schaummittel, die aus wasserlöslichen Eiweiß-Abbauprodukten aufgebaut sind.
Rahmenrezeptur für Proteinschaummittel in Anlehnung an DIN 14272 Teil 1 (Nr. 2.2) Rezepturbestandteil | Änteil in % (m/m) |
Schaumbildner | ≤ 30 |
Stabilisator | ≤ 3 |
Frostschutzmittel | ≤ 30 |
Lösungsvermittler | ≤ 10 |
Konservierungsmittel | ≤ 1 |
Rezepturbestandteile für Proteinschaummittel
Kenn-Nr. | WGK | |
Schaumbildner: | ||
Proteinhydrolysat | 1431 | 1 |
Ligninsulfonsäure, Natrium-Salz | 1320 | 1 |
Ligninsulfonsäure, Ammonium- und Magnesiumsalz (analog zu 1320) | 1 | |
Stabilisatoren (Komplexbildner): | ||
Eisen(II)-sulfat | 514 | 1 |
Zinkchlorid | 207 | 2 |
Frostschutzmittel: | ||
Ethylenglykol | 105 | 1 |
1,2-Propylenglykol | 280 | 1 |
Glycerin | 116 | 1 |
n-Propanol | 176 | 1 |
Isopropanol | 135 | 1 |
Harnstoff | 118 | 1 |
Magnesiumchlorid | 259 | 1 |
Calciumchlorid | 220 | 1 |
Konservierungsmittel: | ||
4-Chlor-3-methylphenol | 231 | 2 |
Lösungsvermittler: | ||
Ethylenglykolmono-n-butylether | 47 | 1 |
Diethylenglykolmono-n-butylether | 46 | 1 |
2-Methyl-2,4-pentandiol | 5025 | 1 |
Polyethylenglykol (mit (4 ≥ EO) | 279 | 1 |
Butoxypolyethylen-/propylenglykol mittlere molare Masse >500 | 563 | 1 |
1.2 Mehrbereichsschaummittel (Kenn-Nr. 1954, WGK 2)
Mehrbereichschaummittel sind Schaummittel für die Erzeugung von Löschschaum in allen Verschäumungsbereichen. Sie sind aus grenzflächenaktiven Substanzen aufgebaut.
Rahmenrezeptur für Mehrbereichschaummittel in Anlehnung an DIN 14272 Teil 2 | Anteil in % (m/m) |
Rezepturbestandteil | |
Schaumbildner | ≤ 30 |
Stabilisator | ≤ 5 |
Frostschutzmittel + Lösungsvermittler | ≤ 45 |
Konservierungsmittel | ≤ 0,2 |
Rezepturbestandteile für Mehrbereichschaummittel
Kenn-Nr. | WGK | |
Schaumbildner: | ||
n-Alkyl(C10-C14)benzolsulfonate | 449 | 2 |
sek. n-Alkan(C12-C18)sulfonate | 663 | 2 |
α -Olefin(C14-C18)sulfonate | 666 | 2 |
Di-iso-octyl-sulfobernsteinsäure, Natriumsalz | 667 | 2 |
α -Sulfofettsäure(C12-C18)methylester | 668 | 2 |
Alkohol(C8-C18)ethoxylate mit >2 EO | 670 | 2 |
Fettalkohol(C8-C18)-EO/PO-Ether (mit 2 - 15 mol EO und 1 - 6 mol PO) | 672 | 2 |
n-Alkyl(C8-C16)polyglycoside (mit 1-2 Glucoseeinheiten) | 1363 | 1 |
n-Alkyl(C8-C20)sulfate, Natriumsalz | 664 | 2 |
NH4 Laurylsulfate (analog zu 664) | 2 | |
TEA-Laurylsulfate (analog zu 664) | 2 | |
Imidazoliniumsalz | 675 | 2 |
Stabilisatoren: | ||
Fettalkohole, gesättigt, mit geradzahliger C-Kette, C-Zahl ≥ 14 und endständiger OH-Gruppe | 656 | nwg |
Frostschutzmittel: | ||
Ethylengylkol | 105 | 1 |
1,2-Propylenglykol | 280 | 1 |
Glycerin | 116 | 1 |
n-Propanol | 176 | 1 |
Isopropanol | 135 | 1 |
Harnstoff | 118 | 1 |
Konservierungsmittel: | ||
Formaldehyd | 112 | 2 |
Natriumpropionat | 484 | 1 |
Salicylsäure | 281 | 1 |
Lösungsvermittler: | ||
Ethylenglykolmono-n-butylether | 47 | 1 |
Diethylenglykolmono-n-butylether | 46 | 1 |
2-Methyl-2,4-pentandiol | 5025 | 1 |
Fußnote 44 Die Bewertung bezieht sich auf Stoffe mit einem Ethylhexanolgehalt von <0,2 %. Bei höheren Gehalten ist die WGK gemäß Anhang 4 (Einstufung von Gemischen in Wassergefährdungsklassen) der VwVwS zu ermitteln.
Fußnote 45 Die Startmonomere sind gemäß VwVwS als "nicht wassergefährdend", in WGK1 oder WGK2 eingestuft und die Summe der freien Restmonomere, eingestuft in WGK 3, liegt unter 3 %. Die Eigenschaften der Aminhärter für Epoxidharze erfordern nicht die R-Sätze R45 oder R46.
Fußnote 46 Die Startmonomere sind gemäß VwVwS als. "nicht wassergefährdend", in WGK 1 oder WGK 2 eingestuft und die Summe der freien Restronomere, eingestuft in WGK 3, liegt unter 3 %. Die Summe der freien Restmonomere, eingestuft in WGK 2, liegt unter 5 %. Die Eigenschaften der Aminhärter für Epoxidharze erfordern nicht die R-Sätze R45 oder R46.
Fußnote 47 Gilt nicht für Legierungen.
(Stand: 23.02.2022)
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