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39. n-Butylacetat
(CAS-NR.: 123-86-4)

(BArbBl. 5/98 S. 89)
(Stand: November 1997)


Reproduktionstoxizität/Entwicklungsschädigung:

Es liegen zur Frage der entwicklungsschädigenden Wirkung von n-Butylacetat Inhalationsstudien an Ratte und Kaninchen sowie eine Studie mit i.p.-Gabe an der Maus vor.

Bei der Ratte führte die Exposition gegenüber 1500 ppm (= 7230 mg/ m3) zu Anzeichen maternaler Toxizität (Futteraufnahme und Körpergewicht reduziert); Verlauf und Erfolg der Trächtigkeit blieben unbeeinflußt. Die Scheitel-Steiß-Länge der Feten war verringert, was auf die maternale Toxizität zurückgeführt werden kann. Weiterhin war die Inzidenz von einigen Anomalien (auffällig geformte Rippen und erweiterte Harnleiter) erhöht [1].

Aufgrund der gleichzeitig aufgetretenen maternalen Toxizität sind die beobachteten Effekte nicht einstufungswürdig.

Bei Kaninchen hatte die Exposition gegenüber 1500 ppm (= 7230 mg/ m3keinen Einfluß auf die Körpergewichtsentwicklung sowie den Verlauf und Erfolg der Trächtigkeit; die Futteraufnahme war bei den exponierten Tieren und bei den Kontrolltieren erniedrigt. Bemerkenswert ist, daß die Kontrolltiere auch eine verzögerte Körpergewichtsentwicklung aufwiesen. Bei den exponierten Tieren war die Inzidenz für morphologische Variationen (Retinafalte, unsymmetrisch verwachsenes Brustbein) erhöht; es wurden keine relevanten Mißbildungen oder embryotoxischen Effekte beobachtet [1].

Wegen der Effekte bei der Kontrollgruppe erscheint diese Studie insgesamt als nicht valide.

Bei Mäusen führte die i.p.-Gabe von 140 bzw. 1000 mg/kg KGW/Tag vom 1. - 14. Tag der Trächtigkeit zu einer embryotoxischen Wirkung (erhöhte Zahl der nicht graviden Weibchen und der Resorptionen); Mißbildungen traten nicht auf. Die Dosierungen wurden von den Muttertieren ohne klinische Symptome vertragen [2].

Diese Studie bleibt aufgrund des nicht relevanten Applikationsweges bei der Einstufung unberücksichtigt.

Fazit:

Insgesamt ergeben sich nur marginale Hinweise auf eine mögliche embryotoxische Wirkung von n-Butylacetat; zu den anderen Isomeren liegen keine Daten vor.

Gemäß den EU-Einstufungskriterien erfolgt daher keine Einstufung (RE:-).

Literatur:

[1] Battelle Pacific Northwest Labs.: Bericht im Auftrag von NIOSH (1982)

[2] Scheufler, H.: Die experimentelle Prüfung chemischer Substanzen auf Embryotoxizität, Teratogenität und Mutagenität - die Reaktion der Keimesentwicklung der Labormaus auf diese Belastungen und ihre Bewertung. - Eine methodenkritische Analyse -. Dissertation, Universität Halle-Wittenberg (1975).

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(Stand: 20.08.2018)

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