TRGS 609 - Ersatzstoffe, Ersatzverfahren und Verwendungsbeschränkungen für Methyl- und Ethylglykol sowie deren Acetate (3) .
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Toxikologische Bewertung der vom AGS - Ua VII genannten Ersatzstoffe

Anhang II

Propylenglykol-1-ethylether (2PG1EE)
Synonyme: 1-Ethoxy-2-propanol,
2-Propanol, 1 -ethoxy-,
CAS-Nr.: 1569-02-4
EINECS-Nr.: 2163745
Einstufung und Kennzeichnung
nach Anhang VI GefStoffV:
keine
MAK-Wert: nicht festgelegt

Toxikologische Daten

Die akute orale Toxizität (LD50 > 5 g/kg) ist gering (4,5).

In einer 30-Tage-Trinkwasserstudie mit Ratten führten 2,14 g/kg zu vermindertem Wachstum und Nierenschäden, 0,68 g/kg führten zu keinen Schädigungen (5).

Die Applikation an fünf aufeinanderfolgenden Tagen am Kaninchenauge rief reversible mäßige Bindehautreizung und leichte Hornhauttrübung hervor (5).

Die akute dermale LD50 am Kaninchen wurde auf 9 ml/kg geschätzt. Hohe Dosen verursachten eine ZNS-Depression. Hautreizungen wurden nicht festgestellt (5).

Akute und subakute Inhalationsversuche führten zu Augen- und Atemwegsreizungen (6). Diese älteren Untersuchungen, die z.T. nur an Einzeltieren durchgeführt wurden, lassen jedoch keine abschließende Bewertung der subakuten/subchronischen Toxizität zu. Auch hinsichtlich der Reproduktionstoxizität liegen keine entsprechenden Untersuchungen vor.

Wegen fehlender Untersuchungen zu diesen Wirkungsendpunkten ist eine Beurteilung der Eignung von Propylenglykolmonoethylether somit als Ersatzstoff derzeit nicht möglich.

Propylenglykol-1-monomethylether

Synonyme: 1-Methoxy-2-propanol
1-Methoxypropylenglykol-2,
2-Propanol, 1-methoxy-,
CAS-Nr.: 107-98-2
EG-Nr.: 603-064-00-3
EINECS-Nr.: 2035391
Einstufung und Kennzeichnung
nach Anhang VI GefStoffV:
R 10, S 24*)
MAK-Wert: 100 ml/m3 (ppm) = 375 mg/m3

Toxikologische Daten

Eine toxikologisch arbeitsmedizinische Begründung des MAK-Wertes aus dem Jahre 1984 liegt vor, auf die im folgenden Bezug genommen wird (7).

Propylenglykol-1-monomethylether ist aufgrund tierexperimenteller Daten und Erfahrungen am Menschen als Stoff von sehr geringer systematischer Toxizität zu bezeichnen. So liegt die akute orale Toxizität, ermittelt an der Ratte, über 5000 mg/kg. Auch die Inhalationstoxizität ist gering; Ratten und Meerschweinchen überlebten die 7stündige Inhalation von 5000 ml/m3 ohne bleibende Schäden.

Humanversuche mit ansteigenden Konzentrationen bis zu sieben Stunden führten zur Geruchsbelästigung oberhalb von 100 ml/m3.300 ml/m3 führten zu schwer erträglichen Reizerscheinungen nach über einer Stunde.

750 ml/m3 waren sehr stark reizend, bei 1000 ml/m3traten Anzeichen einer ZNS-depressorischen Wirkung auf. Allgemeinmedizinische, neurologische und klinisch-chemische Untersuchungen ergaben keine weiteren Abweichungen von der Norm.

Inhalationsversuche mit 800 ml/m3 über mehrere Monate (132malinnerhalb von 186 Tagen) bei mehrstündiger Exposition führten beiAffen und Kaninchen zu keinen toxischen Effekten, ebensowenig wie 1500 mg/m3 bei Ratten und Meerschweinchen über den gleichen Zeitraum,

Teratogenitätsuntersuchungen an Mäusen, Ratten und Kaninchen ließen nach oraler und subkutaner Applikation und an Ratten nach inhalativer Exposition kein teratogenes Potential erkennen. 3 000mg/m3 verursachten jedoch bei Ratten, nicht aber bei Kaninchen eine leichte ZNS-Depression und eine verzögerte Ossifikation des Brustbeins; 1000 ml/m3 waren ohne Effekt.

Für Propylenglykol-1-monomethylether wurde ein MAK-Wert von vorläufig 100 ml/m3 angesetzt.

Dieser Wert bietet ausreichenden Schutz vor der Reizwirkung auf Augen und Atemwege. Erst sehr viel höhere Konzentrationen (ab 1000ml/m3) führen zu resorptiven Effekten, jedoch nicht zu V1eränderungen an Knochenmark, Hoden oder Lymphgewebe. Fetotoxische oder teratogene Effekte sind ebenfalls nicht nachweisbar.

Nach den vorliegenden Werten besitzt Propylenglykol-1-monomethylether bei praxisgerechter Anwendung ein geringes Gefährdungspotential und ist daher als Ersatzstoff geeignet.

Propylenglykol-1-methylether-2-acetat

Synonyme: 1-Methoxy-2-propylacetat,
1-Methoxypropylacetat, 2-Propanol,
1-methoxy-, acetate
CAS-Nr.: 108-65-6
EINECS-Nr.: 2036038
Einstufung und Kennzeichnung
nach Anhang VI GefStoffV:
keine
MAK-Wert: nicht festgelegt

Toxikologische Daten

Propylenglykol-1-methyletheracetat wird aufgrund von Metabolismusstudien und seiner subkutanen inhalativen Toxizität wie 1-Methoxypropanol-2 eingeschätzt (s. dort).

Nach den vorliegenden Daten besitzt Propylglykol-1-methyletheracetat bei praxisgerechter Anwendung ein geringes Gefährdungspotential und ist daher als Ersatzstoff geeignet.

Butylglykol

Synonyme: 2-butoxy-Ethylglykolmono-n-butylether,
2-Butoxyethanol,
1-Hydroxy-2 n-butoxyethan
CAS-Nr.: 111-76-2
EINECS-Nr.: 2039050
EG-Nr.:
Einstufung und Kennzeichnung
nach Anhang VI GefStoffV:
Xn*)

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