Für einen individuellen Ausdruck passen Sie bitte die
Einstellungen in der Druckvorschau Ihres Browsers an.
Regelwerk

LASI - LV 42 - Handlungsanleitung "Schutzmaßnahmen zur Minimierung der Gefahrstoffexposition beim Schutzgasschweißen"
Empfehlungen für die Gefährdungsbeurteilung nach der Gefahrstoffverordnung
- Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) -

(Ausgabe 09/2005)


Vorwort

An vielen Arbeitsplätzen der Metallverarbeitung in Industrie, Handwerk und Gewerbe werden moderne Schweißverfahren eingesetzt. Mit der breiten Anwendung dieser Techniken sind aber auch spezifische Belastungen für die Beschäftigten verbunden. So entstehen bei Schutzgasschweißarbeiten gas- und partikelförmige Gefahrstoffe, die die Gesundheit der Arbeitnehmer gefährden und zu Erkrankungen der Atmungsorgane führen können. Es ist deshalb notwendig, dass im Rahmen der nach dem Arbeitsschutzgesetz durchzuführenden Gefährdungsbeurteilung auch die Bewertung der Belastungssituation am Arbeitsplatz durch Gefahrstoffe erfasst wird.

Um die Arbeitgeber bei der Durchführung der Gefährdungsbeurteilung zu unterstützen, können Rahmenbedingungen für die in einer Branche üblichen Verfahren und Tätigkeiten erarbeitet werden, die eine sichere Einhaltung von Grenzwerten in der Luft und am Arbeitsplatz beschreiben.

Mit der vorliegenden Handlungsanleitung soll den Verantwortlichen in Klein- und Mittelbetrieben ein Instrument zur Selbstüberwachung an die Hand gegeben werden. Sie soll helfen, bestehende betriebliche Situationen bei Anwendung der Schutzgasschweißverfahren - Metallaktivgas-, Metallinertgas- und Wolframinertgasschweißen - sowie der mechanischen Metallnachbearbeitung (Schleifen, Putzen, Trennen etc.) zu beschreiben. Dabei sind die Beschäftigten konsequent mit einzubeziehen.

Weiterhin werden Maßnahmen nach dem Stand der Technik dargestellt, die geeignet sind, die Exposition am Arbeitsplatz zu minimieren. Ziel ist es, Betriebe mit Schweißarbeitsplätzen über die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten an ihren Arbeitsplätzen zu informieren und Hinweise für eine gesundheitlich zuträglich technische, organisatorische und hygienische Arbeitsplatzgestaltung zu geben.

_________________

Warum ist eine Handlungsanleitung wichtig für das Handwerk ?

Saubere und menschengerechte Arbeitsplätze sind ein Teil der heutigen Lebensqualität. Sie erhöhen die Arbeitszufriedenheit, verringern die Ausfallzeiten und tragen so zu erhöhter Produktivität mit besseren Arbeitsergebnissen bei. Dies gilt insbesondere für die Metallbe- und verarbeitung mit ihren vielfältigen Belastungen durch Gefahrstoffe am Arbeitsplatz.

Nach dem Arbeitsschutzgesetz ist von den Betrieben im Rahmen ihrer durchzuführenden Gefährdungsanalyse auch eine Bewertung der Belastungssituation am Arbeitsplatz durch Gefahrstoffe und der Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen durchzuführen.

Zur Minderung des individuellen einzelbetrieblichen Ermittlungsaufwandes und der damit verbundenen Kostenreduzierung können Rahmenbedingungen für die in einer Branche üblichen Verfahren und Tätigkeiten erarbeitet werden, die die sichere Einhaltung von Grenzwerten in der Luft am Arbeitsplatz beschreiben.

Mit der vorliegenden Handlungsanleitung soll den Verantwortlichen in Klein- und Mittelbetrieben ein Instrument zur Selbstüberwachung an die Hand gegeben werden, das helfen soll, bestehende betriebliche Situationen bei Anwendung der Schutzgasschweißverfahren MAG, MIG und WIG *) sowie der mechanischen Metallnachbearbeitung (Schleifen, Putzen, Trennen etc.) unter Einbeziehung der Beschäftigten zu beschreiben und durch die Festlegung von Maßnahmen nach dem Stand der Technik die Exposition am Arbeitsplatz zu minimieren.

Dieses Maßnahmenkonzept beschreibt somit den Handlungsrahmen für betriebliche Entscheidungen, Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz zu treffen.

Ziel ist es somit, Betriebe der Branche zu informieren, zu beraten, für die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten an ihren Arbeitsplätzen zu sensibilisieren und Einfluss auf die technische, organisatorische und hygienische Arbeitsplatzgestaltung zu nehmen.

Die weiteren in der Handlungsanleitung nicht angesprochenen Arbeitgeberpflichten der Gefahrstoffverordnung sind zu beachten.

Die Handlungsanleitung bündelt die Erkenntnisse aus der Aktion der hessischen Arbeitsschutzverwaltung und vorliegende Arbeitsergebnisse anderer Arbeitsschutzinstitutionen.

Welche Gefahren bestehen beim Schutzgasschweißen und bei der mechanischen Metallnachbearbeitung durch Gefahrstoffe ?

Gefahrstoffentstehung beim Schutzgasschweißen (MAG, MIG, WIG)

Die beim Schutzgasschweißen entstehenden gas- und partikelförmigen Gefahrstoffe bilden sich u. a. aus Grundwerkstoffen, Zusatzwerkstoffen, Schutzgasen und Beschichtungen bei hoher Temperatur durch physikalische und/oder chemische Prozesse. Untersuchungen haben gezeigt, dass der deutlich überwiegende Anteil der Schweißrauchmenge aus den Schweißzusätzen und nur in geringem Maße aus dem Grundwerkstoff stammt.

Abb.: Einflussfaktoren auf die Entstehung von Gefahrstoffen beim Schweißen (Quelle: BGI 593, Bild 1-8)

Gefährdungspotenzial durch entstehende bzw. freigesetzte Gefahrstoffe

umwelt-online - Demo-Version


(Stand: 23.02.2022)

Alle vollständigen Texte in der aktuellen Fassung im Jahresabonnement
Nutzungsgebühr: 90.- € netto (Grundlizenz)

(derzeit ca. 7200 Titel s.Übersicht - keine Unterteilung in Fachbereiche)

Preise & Bestellung

Die Zugangskennung wird kurzfristig übermittelt

? Fragen ?
Abonnentenzugang/Volltextversion