Für einen individuellen Ausdruck passen Sie bitte die
Einstellungen in der Druckvorschau Ihres Browsers an.
Regelwerk

KTA 3101.2 - Auslegung der Reaktorkerne von Druck- und Siedewasserreaktoren
Teil 2: Neutronenphysikalische Anforderungen an Auslegung und Betrieb des Reaktorkerns und der angrenzenden Systeme

Sicherheitstechnische Regel des KTA

Fassung November 2012
(Publikationen KTA)



Frühere Fassung der Regel:
1987-12 (BAnz. Nr. 44a vom 4. März 1988)

Grundlagen

(1) Die Regeln des Kerntechnischen Ausschusses (KTA) haben die Aufgabe, sicherheitstechnische Anforderungen anzugeben, bei deren Einhaltung die nach dem Stand von Wissenschaft und Technik erforderliche Vorsorge gegen Schäden durch die Errichtung und den Betrieb der Anlage getroffen ist (§ 7 Absatz 2 Nr. 3 Atomgesetz - AtG), um die im AtG und in der Strahlenschutzverordnung ( StrlSchV) festgelegten sowie in den "Sicherheitskriterien" und den "Störfall-Leitlinien" weiter konkretisierten Schutzziele zu erreichen.

(2) Zur Erfüllung dieser Schutzziele wird eine Reaktoranlage so ausgelegt und betrieben, dass für den Reaktorkern vorgegebene, übergeordnete sicherheitstechnische Anforderungen erfüllt werden können. Solche sind die Abschaltfähigkeit, die Nachkühlfähigkeit und die Aktivitätsrückhaltung.

(3) Der Nachweis, dass diese übergeordneten Anforderungen erfüllt werden, wird u. a. durch sicherheitstechnische Analysen erbracht. Diese Analysen beziehen sich auf stationäre Zustände des Normalbetriebs, auf angenommene Ereignisabläufe des bestimmungsgemäßen Betriebs (Normalbetrieb und anomaler Betrieb) und auf Störfälle; sie werden üblicherweise verschiedenen Analysebereichen zugeordnet, wie zum Beispiel der nuklearen Kernauslegung, der thermo-hydraulischen Kernauslegung und der thermomechanischen Kernauslegung.

(4) Zur Regelreihe KTA 3101 gehören drei Teile:

Teil 1: Grundsätze der thermohydraulischen Auslegung

Teil 2: Neutronenphysikalische Anforderungen an Auslegung und Betrieb des Reaktorkerns und der angrenzenden Systeme

Teil 3: Mechanische und thermische Auslegung (in Vorbereitung)

In diesem Teil 2 der Regelreihe KTA 3101 wird die erforderliche Vorsorge gemäß (1) für Kernkraftwerke bezogen auf die neutronenphysikalische Kernauslegung konkretisiert.

(5) Die Analysebereiche sind zum Teil miteinander verknüpft in dem Sinn, dass Ergebnisse einer vorgeschalteten Analyse als Eingangsdaten in eine nachgeschaltete Analyse eingehen; siehe Bild G-1, hier sind typische Verknüpfungen und beispielhaft sicherheitstechnische Kenngrößen angegeben. Jeder einzelnen Analyse sind spezifische Anforderungen zugeordnet; damit sie erfüllt werden, müssen die Analyseergebnisse spezifizierten Bedingungen (Kriterien) genügen.

(6) Die Ergebnisse der nuklearen Kernberechnung sind zum Teil Eingangsgrößen für nachgeschaltete Ereignisablaufanalysen. Die transferierten Daten beschreiben physikalische Sachverhalte, hängen im Einzelnen aber von den in den Analysen verwendeten mathematischen Modellen und Rechenprogrammen ab. Unabhängig jedoch von den verwendeten Modellen lassen sich die zu Grunde liegenden physikalischen Sachverhalte durch eine begrenzte Zahl von sicherheitstechnischen Kenngrößen des Reaktorkerns beschreiben. Sie repräsentieren die sicherheitstechnisch relevanten Eigenschaften des Reaktorkerns.

Bild G-1: Beispielhafte Ergebnisse der drei Analysebereiche der Kernauslegung und ihre typischen gegenseitigen Verknüpfungen sowie Verknüpfungen zu anderen Analysebereichen

3101.1
Thermohydraulische
Kernauslegung
3101.2
Nukleare
Kernauslegung
3101.3
Thermomechanische
Kernauslegung
Daten werden bewertet bzw. an andere Analyse-Bereiche gegeben:
Abstand zu kritischen Siedezuständen
Decay-Ratio (Stabilität - SWR)
Leistungsdichte Brennstab- und Brennstofftemperaturen
Kastenverformungen
Thermohydreulische Kernauslegung
Druckverluste
Durchsatzvertellung
Dichte- und Kühlmittel- temperaturverteilung im RDB
Reaktivität / Reaktivitätsbilanzen
Leistungsdichte
zulässige BE / BE / Peak-Pellet Abbrände
Brennstab- und Brennstofftemperaturen
zulässige Leistungsdichtegradienten (PCI)
Nukleare Kernauslegung
Strömungskräfte Neutronenfluenz
Abbrand BE / BS / Peak-Pellet
Leistungsdichte
Leistungsgeschichten
Spaltgasinnendruck
Oxidschichtdicken
Dehnungen / Vergleichsspannungen
Kastenverformungen
Thermomechanische Kernauslegung
Abstand zu kritischen Siedezuständen
Druckverluste
Dichte- und Kühlmitteltemperaturverteiling im RDB
Reaktivitätskoeffizienten
Wirksamkeit / Geschwindigkeit der Abschaltsysteme
max. absolute / differenzielle Reaktivitätszufuhr
kinetische Parameter
Leistungsdichte
Leistungsgeschichten
Abbrand BE / BS / Peak-Pellet
Zerfallsleistung

umwelt-online - Demo-Version


(Stand: 27.11.2019)

Alle vollständigen Texte in der aktuellen Fassung im Jahresabonnement
Nutzungsgebühr: 90.- € netto (Grundlizenz)

(derzeit ca. 7200 Titel s.Übersicht - keine Unterteilung in Fachbereiche)

Preise & Bestellung

Die Zugangskennung wird kurzfristig übermittelt

? Fragen ?
Abonnentenzugang/Volltextversion