Richtlinie 2003/90/EG der Kommission vom 6. Oktober 2003 mit Durchführungsbestimmungen zu Artikel 7 der Richtlinie 2002/53/EG des Rates hinsichtlich der Merkmale, auf welche sich die Prüfungen mindestens zu erstrecken haben, und der Mindestanforderungen für die Prüfung bestimmter Sorten landwirtschaftlicher Pflanzenarten

(Text von Bedeutung für den EWR)

(ABl. Nr. L 254 vom 08.10.2003 S. 7;
RL 2005/91/EG - ABl. Nr. L 331 vom 17.12.2005 S. 24;
RL 2007/48/EG - ABl. Nr. L 195 vom 27.07.2007 S. 29;
RL 2009/97/EG - ABl. Nr. L 202 vom 04.08.2009 S. 29;
RL 2010/46/EG - ABl. Nr. L 169 vom 03.07.2010 S. 7;
RL 2011/68/EU - ABl. Nr. L 175 vom 02.07.2011 S. 17;
RL 2012/8/EU - ABl. Nr. L 64 vom 03.03.2012 S. 9;
RL 2012/44/EU - ABl. Nr. L 327 vom 27.11.2012 S. 37Inkrafttreten Anwenden;
RL 2013/57/EU - ABl. Nr. L 312 vom 21.11.2013 S. 38Inkrafttreten Anwenden;
RL 2014/105/EU - ABl. Nr. L 349 vom 05.12.2014 S. 44Inkrafttreten Anwenden;
RL (EU) 2015/1168 - ABl. Nr. L 188 vom 16.07.2015 S. 39Inkrafttreten Anwenden;
RL (EU) 2016/1914 - ABl. Nr. L 296 vom 01.11.2016 S. 7Inkrafttreten Anwenden;
RL (EU) 2018/100 - ABl. Nr. L 17 vom 23.01.2018 S. 34Inkrafttreten Anwenden;
RL (EU) 2019/114 - ABl. L 23 vom 25.01.2019 S. 35Inkraftreten AnwendenA;
RL (EU) 2019/1985 - ABl. L 308 vom 29.11.2019 S. 86Inkrafttreten AnwendenA;
RL (EU) 2021/746 - ABl. L 160 vom 07.05.2021 S. 94Inkrafttreten Anwenden ÜbergangsmaßnahmenA;
RL (EU) 2022/905 - ABl. L 157 vom 10.06.2022 S. 1Inkrafttreten Anwenden ÜbergangsmaßnahmenA;
RL (EU) 2022/1647 - ABl. L 248 vom 26.09.2022 S. 46Inkrafttreten Anwenden, ber. 2023 L 65 S. 58)


=> Zur nachfolgenden Fassung

Hebt RL 72/180/EWG auf.

Die Kommission der Europäischen Gemeinschaften -

gestützt auf den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft,

gestützt auf die Richtlinie /EG des Rates vom 13. Juni 2002 über einen gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten 1, insbesondere auf Absatz 2 Buchstaben a) und b),

in Erwägung nachstehender Gründe:

(1) Mit der Richtlinie 72/180/EWG der Kommission vom 14. April 1972 zur Festlegung von Merkmalen und Mindestanforderungen für die Prüfung von Sorten landwirtschaftlicher Pflanzenarten 2, geändert durch die Richtlinie 2002/8/EG 3, wurden im Hinblick auf die amtliche Zulassung der Sorten in den nationalen Katalogen der Mitgliedstaaten die Merkmale, auf die sich die Prüfungen der verschiedenen Arten mindestens erstrecken müssen, sowie die Mindestanforderungen für die Durchführung der Prüfungen festgelegt.

(2) Der Verwaltungsrat des mit der Verordnung (EG) Nr. 2100/94 des Rates vom 27. Juli 1994 über den gemeinschaftlichen Sortenschutz 4, zuletzt geändert durch die Verordnung (EG) Nr. 1650/2003 5, errichteten Gemeinschaftlichen Sortenamts (GS) hat Testleitlinien für die Prüfung bestimmter Arten festgelegt.

(3) Auf internationaler Ebene gibt es Testleitlinien mit den Bedingungen für die Prüfung der Sorten. Der Internationale Verband zum Schutz von Pflanzenzüchtungen (UPOV) hat Prüfungsrichtlinien erarbeitet.

(4) Die Richtlinie 72/180/EWG wurde durch die Richtlinie 2002/8/EG geändert, um die Kohärenz zwischen den Testleitlinien des Gemeinschaftlichen Sortenamts und den Bedingungen für die Prüfung der Sorten im Hinblick auf ihre Zulassung in den nationalen Sortenkatalogen der Mitgliedstaaten sicherzustellen, soweit Testleitlinien des Gemeinschaftlichen Sortenamts festgelegt worden waren. Das Gemeinschaftliche Sortenamt hat seitdem Leitlinien für eine Reihe weiterer Arten festgelegt.

(5) Es empfiehlt sich, die Kohärenz zwischen den Testleitlinien des Gemeinschaftlichen Sortenamts und den Bedingungen für die Prüfung der Sorten im Hinblick auf ihre Zulassung in den Sortenkatalogen der Mitgliedstaaten sicherzustellen.

(6) In Fällen, in denen das Gemeinschaftliche Sortenamt noch keine spezifischen Leitlinien erarbeitet hat, empfiehlt es sich, die UPOV-Prüfungsrichtlinien als Grundlage für die Gemeinschaftsregelung zu verwenden. Für die nicht unter diese Richtlinie fallenden Arten gelten die einzelstaatlichen Rechtsvorschriften.

(7) Die Richtlinie 72/180/EWG sollte daher aufgehoben werden.

(8) Die in dieser Richtlinie vorgesehenen Maßnahmen entsprechen der Stellungnahme des Ständigen Ausschusses für das landwirtschaftliche, gartenbauliche und forstliche Saat- und Pflanzgutwesen

- hat folgende Richtlinie erlassen:

Artikel 122

(1) Die Mitgliedstaaten nehmen Sorten landwirtschaftlicher Pflanzenarten, die die Anforderungen gemäß den Absätzen 2 und 3 erfüllen, in einen nationalen Katalog im Sinne von Artikel 3 Absatz 1 der Richtlinie 2002/53/EG auf.

(2) Hinsichtlich der Anforderungen an die Unterscheidbarkeit, Homogenität und Beständigkeit gilt unbeschadet des Unterabsatzes 2 Folgendes:

  1. Die in Anhang I genannten Arten erfüllen die Bedingungen der in dem genannten Anhang aufgeführten Protokolle für Prüfungen auf Unterscheidbarkeit, Homogenität und Beständigkeit des Verwaltungsrates des Gemeinschaftlichen Sortenamts (CPVO);
  2. die in Anhang II genannten Arten entsprechen den in dem genannten Anhang aufgeführten Richtlinien für die Durchführung von Prüfungen auf Unterscheidbarkeit, Homogenität und Beständigkeit des Internationalen Verbands zum Schutz von Pflanzenzüchtungen (UPOV).

Abweichend von Unterabsatz 1 können die für die ökologische/biologische Produktion geeigneten ökologischen/biologischen Sorten, die zu den in Anhang V Teil A aufgeführten Arten gehören, hinsichtlich des landeskulturellen Wertes stattdessen die in Teil B des genannten Anhangs festgelegten Bedingungen erfüllen.

Bis zum 31. Dezember 2030 erstatten die Mitgliedstaaten der Kommission und den übrigen Mitgliedstaaten jährlich zum 31. Dezember Bericht über die Zahl der Anträge auf Sorteneintragung und die Ergebnisse der Prüfungen auf Unterscheidbarkeit, Homogenität und Beständigkeit in Bezug auf diese ökologischen/biologischen Sorten.

(3) Hinsichtlich des landeskulturellen Wertes müssen die Sorten unbeschadet von Artikel 4 Absatz 2 der Richtlinie die Bedingungen gemäß Anhang III erfüllen.

Abweichend von Unterabsatz 1 können die für die ökologische/biologische Produktion geeigneten ökologischen/biologischen Sorten, die zu den in Anhang IV Teil A aufgeführten Arten gehören, hinsichtlich des landeskulturellen Wertes stattdessen die in Teil B des genannten Anhangs festgelegten Bedingungen erfüllen.

Bis zum 31. Dezember 2030 erstatten die Mitgliedstaaten der Kommission und den übrigen Mitgliedstaaten jährlich zum 31. Dezember Bericht über die Zahl der Anträge und die Ergebnisse der Prüfungen des landeskulturellen Wertes in Bezug auf diese ökologischen/biologischen Sorten.

Artikel 2

Alle Sortenmerkmale im Sinne von Artikel 1 Absatz 2 Buchstabe a) und alle mit einem Sternchen (*) versehenen Merkmale in den in Artikel 1 Absatz 2 Buchstabe b) genannten Richtlinien werden verwendet, sofern die Beobachtung eines Merkmals nicht durch den Ausdruck eines anderen Merkmals unmöglich gemacht wird und sofern der Ausdruck eines Merkmals nicht durch die Umweltbedingungen, unter denen die Prüfung durchgeführt wird, verhindert wird.

Artikel 3

Die Mitgliedstaaten tragen dafür Sorge, dass bei der Durchführung der Prüfungen bei den in den Anhängen I und II genannten Arten die Mindestanforderungen für die Durchführung der Prüfungen hinsichtlich Planung und Anbaubedingungen gemäß den Testleitlinien erfüllt werden, die in den genannten Anhängen angegeben sind.

Artikel 4

Die Richtlinie 72/180/EWG der Kommission wird aufgehoben.

Artikel 5

(1) Die Mitgliedstaaten setzen die Rechts- und Verwaltungsvorschriften in Kraft, die erforderlich sind, um dieser Richtlinie bis spätestens 31. März 2004 nachzukommen. Sie setzen die Kommission unverzüglich davon in Kenntnis.

Wenn die Mitgliedstaaten derartige Vorschriften erlassen, nehmen sie in den Vorschriften selbst oder durch einen Hinweis bei der amtlichen Veröffentlichung auf diese Richtlinie Bezug. Die Mitgliedstaaten regeln die Einzelheiten der Bezugnahme.

(2) Die Mitgliedstaaten teilen der Kommission den Wortlaut der wichtigsten innerstaatlichen Rechtsvorschriften mit, die sie auf dem unter diese Richtlinie fallenden Gebiet erlassen.

Artikel 6

(1) Sofern Sorten zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Richtlinie noch nicht zur Aufnahme in den Gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten zugelassen worden sind und amtliche Prüfungen gemäß den Vorschriften

  1. der Richtlinie 72/180/EWG oder
  2. der Testleitlinien des Gemeinschaftlichen Sortenamts in Anhang I bzw., je nach Art, der UPOV-Prüfungsrichtlinien in Anhang II

vor diesem Zeitpunkt begonnen haben, so gelten die Vorschriften der vorliegenden Richtlinie als erfüllt.

(2) Absatz 1 findet nur Anwendung, wenn die Prüfungen ergeben, dass die Sorten die Vorschriften

  1. der Richtlinie 72/180/EWG oder
  2. der Testleitlinien des Gemeinschaftlichen Sortenamts in Anhang I bzw., je nach Art, der UPOV-Prüfungsrichtlinien in Anhang II

erfüllen.

Artikel 7

Diese Richtlinie tritt am siebten Tag nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft.

Artikel 8

Diese Richtlinie ist an alle Mitgliedstaaten gerichtet.

___________

1) ABl. L 193 vom 20.07.2002 S. 1.

2 ABl. L 108 vom 08.05.1972 S. 8.

3) ABl. L 37 vom 07.02.2002 S. 7.

4) ABl. L 227 vom 01.09.1994 S. 1.

5) ABl. L 245 vom 29.09.2003 S. 28.

.

Verzeichnis der Arten gemäß Artikel 1 Absatz 2 Buchstabe a, die den technischen Protokollen 1 des CPVO entsprechen müssen Anhang I13 14 15 16 18 19 19a 21 22

Wissenschaftliche Bezeichnung Gebräuchliche Bezeichnung CPVO-Protokoll
Dactylis glomerata L. Knaulgras TP 31/1 vom 25.03.2021
Festuca arundinacea Schreb. Rohrschwingel TP 39/1 vom 01.10.2015
Festuca filiformis Pourr. Haar-Schafschwingel TP 67/1 vom 23.06.2011
Festuca ovina L. Schafschwingel TP 67/1 vom 23.06.2011
Festuca pratensis Huds. Wiesenschwingel TP 39/1 vom 01.10.2015
Festuca rubra L. Rotschwingel TP 67/1 vom 23.06.2011
Festuca trachyphylla (Hack.) Hack. Raublättriger Schafschwingel TP 67/1 vom 23.06.2011
Lolium multiflorum Lam. Welsches Weidelgras TP 4/2 vom 19.03.2019
Lolium perenne L. Deutsches Weidelgras TP 4/2 vom 19.03.2019
Lolium xhybridum Hausskn. Bastardweidelgras TP 4/2 vom 19.03.2019
Medicago sativa L. Luzerne TP 6/1 vom 22.12.2021
Medicago xvaria T. Martyn Bastardluzerne, Sandluzerne TP 6/1 vom 22.12.2021
Phleum nodosum L. Zwiebellieschgras, Knollentimothe TP 34/1 vom 22.12.2021
Phleum pratense L. Lieschgras TP 34/1 vom 22.12.2021
Pisum sativum L. (partim) Futtererbse TP 7/2 Rev. 3 Corr vom 16.03.2020
Poa pratensis L. Wiesenrispe TP 33/1 vom 15.03.2017
Trifolium pratense L. Wiesenklee, Rotklee TP 5/1 vom 22.12.2021
Vicia faba L. Ackerbohne TP 8/1 vom 19.03.2019
Vicia sativa L. Saatwicke TP 32/1 vom 19.04.2016
Brassica napus L. var. napobrassica (L.) Rchb. Kohlrübe TP 89/1 vom 11.03.2015
Raphanus sativus L. var.oleiformis Pers. Ölrettich TP 178/1 vom 15.03.2017
Brassica napus L. (partim) Raps TP 36/3 vom 21.04.2020
Cannabis sativa L. Hanf TP 276/2 vom 01.02.2022
Glycine max (L.) Merr. Sojabohne TP 80/1 vom 15.03.2017
Gossypium spp. Baumwolle TP 88/2 vom 11.12.2020
Helianthus annuus L. Sonnenblume TP 81/1 vom 31.10.2002
Linum usitatissimum L. Lein TP 57/2 vom 19.03.2014
Sinapis alba L. Weißer Senf TP 179/1 vom 15.03.2017
Avena nuda L. Nackthafer TP 20/3 vom 06.03.2020
Avena sativa L. (einschl. A. byzantina K. Koch) Saathafer, Hafer (einschl. Mittelmeerhafer) TP 20/3 vom 06.03.2020
Hordeum vulgare L. Gerste TP 19/5 vom 19.03.2019
Oryza sativa L. Reis TP 16/3 vom 01.10.2015
Secale cereale L. Roggen TP 58/1 Rev vom 27.04.2022
Sorghum bicolor (L.) Moench subsp.bicolor Sorghum TP 122/1 vom 19.03.2019
Sorghum bicolor (L.) Moench subsp.drummondii (Steud.) de Wet ex Davidse Sudangras TP 122/1 vom 19.03.2019
Sorghum bicolor (L.) Moench subsp.bicolor x Sorghum bicolor (L.) Moench subsp.drummondii (Steud.) de Wet ex Davidse Hybriden aus der Kreuzung von Sorghum bicolor subsp.bicolor und Sorghum bicolor subsp.drummondii TP 122/1 vom 19.03.2019
xTriticosecale Wittm. ex A. Camus Hybriden aus der Kreuzung einer Art der Gattung Triticum mit einer Art der Gattung Secale TP 121/3 vom 27.04.2022
Triticum aestivum L. subsp.aestivum Weizen TP 3/5 vom 19.03.2019
Triticum turgidum L. subsp.durum (Desf.) van Slageren Hartweizen TP 120/3 vom 19.03.2014
Zea mays L. (partim) Mais TP 2/3 vom 11.03.2010
Solanum tuberosum L. Kartoffel/Erdapfel TP 23/3 vom 15.03.2017

1) Der Wortlaut dieser Protokolle ist auf der CPVO-Website (www.cpvo.europa.eu) zu finden.

.

Verzeichnis der Arten gemäß Artikel 1 Absatz 2 Buchstabe b, die den UPOV-Prüfungsrichtlinien 1 entsprechen müssen Anhang II13 14 15 16 18 19 19a 21 22

Wissenschaftliche Bezeichnung Gebräuchliche Bezeichnung UPOV-Richtlinie
Beta vulgaris L. Runkelrübe TG/150/3 vom 04.11.1994
Agrostis canina L. Hundsstraußgras TG/30/6 vom 12.10.1990
Agrostis gigantea Roth Weißes Straußgras TG/30/6 vom 12.10.1990
Agrostis stolonifera L. Flechtstraußgras TG/30/6 vom 12.10.1990
Agrostis capillaris L. Rotes Straußgras TG/30/6 vom 12.10.1990
Bromus catharticus Vahl Horntrespe TG/180/3 vom 04.04.2001
Bromus sitchensis Trin. Alaska-Trespe TG/180/3 vom 04.04.2001
xFestulolium Asch. et Graebn. Hybriden aus der Kreuzung einer Art der Gattung Festuca mit einer Art der Gattung Lolium TG/243/1 vom 09.04.2008
Lotus corniculatus L. Hornschotenklee TG 193/1 vom 09.04.2008
Lupinus albus L. Weiße Lupine TG/66/4 vom 31.03.2004
Lupinus angustifolius L. Blaue Lupine, Schmalblättrige Lupine TG/66/4 vom 31.03.2004
Lupinus luteus L. Gelbe Lupine TG/66/4 vom 31.03.2004
Medicago doliata Carmign. [Straightspined medic] TG/228/1 vom 05.04.2006
Medicago italica (Mill.) Fiori [Disc medic] TG/228/1 vom 05.04.2006
Medicago littoralis Rohde ex Loisel. [Shore medic/Strand medic] TG/228/1 vom 05.04.2006
Medicago lupulina L. Gelbklee TG/228/1 vom 05.04.2006
Medicago murex Willd. Stachel-Schneckenklee, Kurzstacheliger Schneckenklee TG/228/1 vom 05.04.2006
Medicago polymorpha L. Rauer Schneckenklee TG/228/1 vom 05.04.2006
Medicago rugosa Desr. Rippen-Schneckenklee TG/228/1 vom 05.04.2006
Medicago scutellata (L.) Mill. Schild-Schneckenklee TG/228/1 vom 05.04.2006
Medicago truncatula Gaertn. Gestutzter Schneckenklee TG/228/1 vom 05.04.2006
Trifolium repens L. Weißklee TG/38/7 vom 09.04.2003
Trifolium subterraneum L. Bodenfrüchtiger Klee TG/170/3 vom 04.04.2001
Phacelia tanacetifolia Benth. Phazelie TG/319/1 vom 05.04.2017
Arachis hypogaea L. Erdnuss TG/93/4 vom 09.04.2014
Brassica juncea (L.) Czern Sareptasenf TG/335/1 vom 17.12.2020
Brassica rapa L. var.silvestris (Lam.) Briggs Rübse TG/185/3 vom 17.04.2002
Carthamus tinctorius L. Saflor TG/134/3 vom 12.10.1990
Papaver somniferum L. Schlafmohn, Mohn TG/166/4 vom 09.04.2014

1) Der Wortlaut dieser Richtlinien ist auf der UPOV-Website (www.upov.int) zu finden.

.

Merkmale zur Prüfung des landeskulturellen Wertes Anhang III
1. Erträge

2. Resistenz gegen Schadorganismen

3. Verhalten gegenüber Umweltfaktoren

4. Qualität

Bei den Ergebnissen sind die angewandten Methoden anzugeben.


.

Anhang IV22

Teil A
Verzeichnis der Arten gemäß Artikel 1 Absatz 2 Unterabsatz 2

Gerste

Mais

Roggen

Weizen

Teil B
Sondervorschriften für die Prüfung auf Unterscheidbarkeit, Homogenität und Beständigkeit von für die ökologische/biologische Produktion geeigneten ökologischen/biologischen Sorten landwirtschaftlicher Pflanzenarten

1. Allgemeine Regel

Für ökologische/biologische Sorten landwirtschaftlicher Pflanzenarten, die für die ökologische/biologische Produktion geeignet sind, gilt Folgendes:

1.1. Hinsichtlich der Unterscheidbarkeit und Beständigkeit sind alle Merkmale der in den Anhängen I und II genannten Protokolle und Richtlinien zu betrachten und zu beschreiben.

1.2. Im Hinblick auf die Homogenität sind alle Merkmale der in den Anhängen I und II genannten Protokolle und Richtlinien zu betrachten und zu beschreiben; für die unter Nummer 2 aufgeführten Merkmale gilt Folgendes:

  1. diese Merkmale können weniger streng bewertet werden;
  2. ist in der genannten Nummer 2 für diese Merkmale eine Ausnahme vom jeweiligentechnischen Protokoll vorgesehen, hat die Sorte einen ähnlichen Homogenitätsgrad aufzuweisen wie in der Union allgemein bekannte, vergleichbare Sorten.

2. Ausnahme von den technischen Protokollen

2.1. Gerste

Bei den Sorten der Art Gerste (Hordeum vulgare L.) können in der getesteten Sorte die folgenden Merkmale in Bezug auf Unterscheidbarkeit, Beständigkeit und Homogenität des CPVO-Protokolls CPVO/TP-019/5 von den folgenden Anforderungen an die Homogenität abweichen:

CPVO Nr. 5 - Fahnenblatt: Anthocyanfärbung der Aurikula
CPVO Nr. 8 - Fahnenblatt: Bereifung der Blattscheide
CPVO Nr. 9 - Granne: Anthocyanfärbung der Spitzen
CPVO Nr. 10 - Ähre: Bereifung
CPVO Nr. 12 - Korn: Anthocyanfärbung der Nerven der Deckspelze
CPVO Nr. 16 - Steriles Ährchen: Stellung
CPVO Nr. 17 - Ähre: Form
CPVO Nr. 20 - Granne: Länge
CPVO Nr. 21 - Spindel: Länge des untersten Gliedes
CPVO Nr. 22 - Spindel: Krümmung des untersten Gliedes
CPVO Nr. 23 - Mittleres Ährchen: Länge der Hüllspelze und ihrer Granne im Verhältnis zum Korn
CPVO Nr. 25 - Korn: Bezahnung der inneren seitlichen Rückennerven der Deckspelze

2.2. Mais

Bei den Sorten der Art Mais (Zea mays L.) können in der getesteten Sorte die folgenden Merkmale in Bezug auf Unterscheidbarkeit, Beständigkeit und Homogenität des CPVO-Protokolls CPVO/TP-002/3 von den folgenden Anforderungen an die Homogenität abweichen:

CPVO Nr. 1 - Primärblatt: Anthocyanfärbung der Blattscheide
CPVO Nr. 2 - Primärblatt: Form der Spitze
CPVO Nr. 8 - Rispe: Anthocyanfärbung der Hüllspelze ohne Basis
CPVO Nr. 9 - Rispe: Anthocyanfärbung der Antheren
CPVO Nr. 10 - Rispe: Winkel zwischen der Mittelachse und den Seitenästen
CPVO Nr. 11 - Rispe: Biegung der Seitenäste
CPVO Nr. 15 - Stängel: Anthocyanfärbung der Stelzwurzeln
CPVO Nr. 16 - Rispe: Dichte der Ährchen
CPVO Nr. 17 - Blatt: Anthocyanfärbung der Blattscheide
CPVO Nr. 18 - Stängel: Anthocyanfärbung der Internodien
CPVO Nr. 19 - Rispe: Länge der Mittelachse oberhalb des untersten Seitenastes
CPVO Nr. 20 - Rispe: Länge der Mittelachse oberhalb des obersten Seitenastes
CPVO Nr. 21 - Rispe: Länge der Seitenäste

2.3. Roggen

Bei den Sorten der Art Roggen (Secale cereale L.) können in der getesteten Sorte die folgenden Merkmale in Bezug auf Unterscheidbarkeit, Beständigkeit und Homogenität des CPVO-Protokolls CPVO/TP-058/1 von den folgenden Anforderungen an die Homogenität abweichen:

CPVO Nr. 3 - Keimscheide: Anthocyanfärbung
CPVO Nr. 4 - Keimscheide: Länge
CPVO Nr. 5 - Erstes Blatt: Länge der Blattscheide
CPVO Nr. 6 - Erstes Blatt: Länge der Blattspreite
CPVO Nr. 8 - Fahnenblatt: Bereifung der Blattscheide
CPVO Nr. 10 - Zweitoberstes Blatt: Länge der Blattspreite
CPVO Nr. 11 - Zweitoberstes Blatt: Breite der Blattspreite
CPVO Nr. 12 - Ähre: Bereifung
CPVO Nr. 13 - Halm: Dichte der Behaarung unterhalb der Ähre

2.4. Weizen

Bei den Sorten der Art Weizen (Triticum aestivum L.) können in der getesteten Sorte die folgenden Merkmale in Bezug auf Unterscheidbarkeit, Beständigkeit und Homogenität des CPVO-Protokolls CPVO/TP-003/5 von den folgenden Anforderungen an die Homogenität abweichen:

CPVO Nr. 3 - Keimscheide: Anthocyanfärbung
CPVO Nr. 6 - Fahnenblatt: Anthocyanfärbung der Aurikula
CPVO Nr. 8 - Fahnenblatt: Bereifung der Blattscheide
CPVO Nr. 9 - Fahnenblatt: Bereifung der Blattspreite
CPVO Nr. 10 - Ähre: Bereifung
CPVO Nr. 11 - Halm: Bereifung des obersten Internodiums
CPVO Nr. 20 - Ähre: Form in Seitenansicht
CPVO Nr. 21 - Oberstes Spindelglied: Fläche der Behaarung auf konvexer Seite
CPVO Nr. 22 - Hüllspelze: Schulterbreite
CPVO Nr. 23 - Hüllspelze: Schulterform
CPVO Nr. 24 - Hüllspelze: Zahnlänge
CPVO Nr. 25 - Hüllspelze: Zahnform
CPVO Nr. 26 - Hüllspelze: Fläche der inneren Behaarung)


.

Anhang V22

Teil A
Verzeichnis der Arten gemäß Artikel 1 Absatz 3 Unterabsatz 2

Gerste

Mais

Roggen

Weizen

Teil B
Zu erfüllende Bedingungen - Landeskultureller Wert ökologischer/biologischer Sorten, die für die ökologische/biologische Produktion geeignet sind

  1. Die Prüfung des landeskulturellen Werts hat unter ökologischen/biologischen Bedingungen nach den Bestimmungen der Verordnung (EU) 2018/848, insbesondere nach den allgemeinen Grundsätzen gemäß Artikel 5 Buchstaben d, e, f und g und den Vorschriften für die Pflanzenproduktion gemäß Artikel 12, zu erfolgen.
  2. Die besonderen Erfordernisse und Ziele der ökologischen/biologischen Landwirtschaft sind bei der Sortenprüfung und der Bewertung der Prüfungsergebnisse zu berücksichtigen. Sowohl die Resistenz oder Toleranz gegenüber Krankheiten als auch die Anpassung an unterschiedliche lokale Boden- und Klimabedingungen sind zu prüfen.
  3. Sind die zuständigen Behörden nicht in der Lage, für eine Prüfung unter ökologischen/biologischen Bedingungen oder eine Prüfung bestimmter Merkmale, einschließlich der Krankheitsanfälligkeit, zu sorgen, so kann die Untersuchung entsprechend einem der folgenden Punkte durchgeführt werden:
    1. unter Aufsicht der zuständigen Behörde in ökologischen/biologischen Zuchtbetrieben oder ökologischen/biologischen Landwirtschaftsbetrieben;
    2. unter Bedingungen mit geringem Betriebsmitteleinsatz und mit möglichst wenigen Behandlungen;
    3. in einem anderen Mitgliedstaat, falls bilaterale Abkommen zwischen Mitgliedstaaten geschlossen wurden, um Prüfungen unter ökologischen/biologischen Bedingungen zu ermöglichen.
  4. Eine Sorte besitzt einen befriedigenden landeskulturellen Wert, wenn sie nach der Gesamtheit ihrer Eigenschaften gegenüber anderen, für die ökologische/biologische Produktion geeigneten ökologischen/biologischen Sorten, die zum Katalog des betreffenden Mitgliedstaats zugelassen sind, zumindest für die Erzeugung in einem bestimmten Gebiet, eine deutliche Verbesserung für den Anbau oder für die Verwertung des Ernteguts oder der daraus gewonnenen Erzeugnisse erwarten lässt. Für die landwirtschaftliche Erzeugung günstige Merkmale im Hinblick auf landwirtschaftliche Verfahren und die Lebens- oder Futtermittelproduktion, die für die ökologische/biologische Landwirtschaft vorteilhaft sind, sind für die Prüfung des landeskulturellen Werts als besonders wertvoll zu betrachten.
  5. Die zuständige Behörde sieht unterschiedliche, an die besonderen Erfordernisse der ökologischen/biologischen Landwirtschaft angepasste Prüfbedingungen vor und prüft auf Antrag des Antragstellers im Rahmen ihrer Kapazitäten spezifische Eigenschaften und Merkmale, falls reproduzierbare Methoden verfügbar sind.


ENDE

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