umwelt-online: Richtlinie 80/778/EWG über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (3)

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Modelle und Häufigkeit der Standardanalysen  Anhang II

a .Tabelle der Standardanalyse-Modelle (Bei den Kontrollen zu berücksichtigende Parameter)

  Standardanalysen Mindestkontrolle
(C 1)
laufende Kontrolle
(C 2)
regelmäßige Kontrolle
(C 3)
gelegentliche Kontrolle aufgrund einer besonderen oder Notfallsituation
(C 4)
  zu berücksichtigende Parameter
A Organoleptische Parameter - Geruch1
- Geschmack1
- Geruch
- Geschmack
- Trübung (Aussehen)
C2-Analyse
+
andere Parameter nach Fußnote Nr. 4
Die zuständige staatliche Behörde der Mitgliedstaaten bestimmt die Parameter5 nach den Umständen unter Berücksichtigung aller Umstände, die nachteiligen Einfluß auf die Beschaffenheit des dem Verbraucher gelieferten Trinkwassers haben könnten
B Physikalisch-
chemische
Parameter
- Leitfähigkeit oder ein anderer physikalischer Parameter
- Restchlor3
- Temperatur2
- Leitfähigkeit oder ein anderer physikalischer Parameter
- pH Wasserstoff ionenkonzentration
- Restchlor3
C Unerwünschte Parameter   - Nitrate
- Nitrate
-Ammonium
D Toxische Parameter    
E Mikrobiologische Parameter - Coliforme oder Koloniezahl bei 22° und 37°
- E. coli
-Coliforme
- E. coli
-Koloniezahl bei 22° und 37°
Empfehlung: Es empfiehlt sich, eine Analyse (sogenannte Erstanalyse) hinzuzufügen, die vor allem vor der Inbetriebnahme einer Wasserentnahmestelle durchgeführt wird. Die zu berücksichtigenden Parameter wären die der laufenden Kontrollanalyse, zu denen unter anderem verschiedene tausche und unerwünschte Stoffe aufgrund von Vermutungen hinzukommen könnten. Die Lifte würde von den zuständigen staatlichen Behörden aufgestellt.
1 Qualitative Weisung

2 Außer für Wasser in verschlossenen Behältnissen.

3 Oder andere Substanzen nur Im Falle der Behandlung.

4 Diese Parameter werden von der zuständigen staatlichen Behörde unter Berücksichtigung aller Umstände bestimmt, die nachteiligen Einfluß auf die Beschaffenheit ermöglichen könnten.

5 Die zuständige staatliche Behörde kann auch andere als die Anhang 1 erwähnten Parameter anwenden.



B. Tabelle der Mindesthäufigkeit der Standardanalyse 1 top

Gewonnene oder verteilte Wassermenge in m3/Tag Betroffene Bevölkerung (Berechnungsgrundlage 200 l/Tag je Einwohner) Analyse C 1 Analyse C 2 Analyse C 3 Analyse C 4
Zahl der Probenahmen/Jahr Zahl der Probenahmen/Jahr Zahl der Probenahmen/Jahr  
100
1000
2000
10000
20000
30000
60000
100000
200000
1000000
500
5000
10000
50000
100000
150000
300000
500000
1000000
5000000
2
2
12
60
120
180
360 3
360 3
360 3
360 3
2
2
3
6
12
18
36
60
120 3
120 3
2
2
2
1
2
3
6
10
20 3
20 3
Die Häufigkeit ist von den staatlichen Behörden nach Maßgabe der jeweiligen Lage festzusetzen
1 (a) Bei Wasser, das desinfiziert wird, muß die Häufigkeit der mikrobiologischen Analysen verdoppelt werden.

(b) Bei hoher Häufigkeit empfiehlt es sich, möglichst gleichmäßige Zeitabstände zwischen zwei Probenahmen einzuhalten.

(c) Sind die Werte der in den vorhergehenden Jahren erfolgten Probenahmen konstant und sind sie erheblich besser als die in Anhang I vorgesehenen Grenzwerte, so kann, falls kein Faktor festgestellt wird, der sich negativ auf die Wasserqualität auswirken könnte, die oben angegebene Mindesthäufigkeit der Analysen reduziert werden, und zwar

  • bei Oberflächenwasser um den Faktor 2 mit Ausnahme der Häufigkeit der mikrobiologischen Analysen,
  • bei Grundwasser, unbeschadet des Buchstabens a), um den Faktor 4.

2 Die Häufigkeit ist von den zuständigen staatlichen Behörden festzulegen. Bei Wasser, das zur Lebensmittelherstellung bestimmt ist, muß die Kontrolle jedoch mindestens einmal jährlich erfolgen.

3 Die zuständigen staatlichen Behörden müssen sich bemühen, diese Häufigkeit soweit irgendmöglich zu erhöhen


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  Bezugsverfahren für die Analysen Anhang III

A. Organoleptische Parameter

1 Färbung Photometrische Prüfung nach Platin-Kobalt-Eichskala
2 Trübung Kieselsäure-Verfahren
Formasin- Verfahren
Secchi-Verfahren
3 Geruchsschwellenwert Durch schrittweise Verdünnung Messungen bei 12 °C oder 25 °C
4 Geschmacksschwellenwert Durch schrittweise Verdünnung Messungen bei 12 °C oder 25 °C

B. Physikalisch-chemische Parameter

5 Temperatur Wärmemessung
6 Wasserstoffionenkonzentration Elektrometrie
7 Leitfähigkeit Elektrometrie
8 Chloride Titrimetrie - Mohr-Methode
9 Sulfate Gewichtsanalyse, Komplexornetrie und Spektrophotometrie
10 Kieselsäure Absorptions-Spektrophotometrie
11 Calcium Atomabsorption - Komplexometrie
12 Magnesium Atomabsorption
13 Natrium Atomabsorption
14 Kalium Atomabsorption
15 Aluminium Atomabsorption - Absorption- Spektrophotometrie
16 Gesamthärte Komplexometrie
17 Abdampfrückstand Trocknung bei 180 °C und Wiegen
18 Sättigungsanteil Sauerstoff Winkler-Methode Methode mit spezifischen Elektroden
19 freies Kohlendioxid Acidimetrie

C. Parameter für unerwünschte Stoffe

20 Nitrate Absorptions-Spektrophotometrie Methode mit spezifischen Elektroden
21 Nitrite Absorptions-Spektrophotometrie
22 Ammonium Absorprions-Spektrophotometrie
23 Stickstoff nach Kjeldahl Oxidations-Titrimetrie - Absorptions - Spektrophotometrie
24 Oxidierbarkeit Siedendes KMnO4während 10 Minuten in saurem Medium
25 Organisch gebundener Kohlenstoff (TOC)  
26 Schwefelwasserstoff Absorptions-Spektrophotometrie
27 Mit Chloroform extrahierbare Stoffe Extraktion flüssig/flüssig durch gereinigtes Chloroform mit neutralem pH-Wert; Wiegen des Rückstandes
28 Gelöste oder emulgierte Kohlenwasserstoffe (nach Extraktion durch Petroläther Mineralöle) Infrarot-Absorptions-Spektrophotometrie
29 Phenol (Phenolindex) Absorptions-Spektrophotometrie, Paranitranilin-Methode und 4-AAP- Methode
30 Bor Atomabsorption - Absorptions- Spektrophotometrie
31 Oberflächenaktive Absorptionsspektrophotometrisch blau reagieren)
32 Andere nicht unter Parameter 55 fallende organische Chlorverbindungen Chromatographie im gasförmigen oder flüssigen Zustand nach Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln und Reinigung
Falls notwendig, Identifizierung der Mischungsbestandteile. Mengenmäßige Bestimmung
33 Eisen Atomabsorption - Absorptions-Spektrophotometrie
34 Mangan Atomabsorption - Absorptions- Spektrophotomerrie
35 Kupfer Atomabsorption - Absorptions - Spektrophotometrie
36 Zink Atomabsorption - Absorptions-Spektrophotometrie
37 Phosphor Absorptions - Spektrophotometrie
38 Fluor
Methode
Absorptions - Spektrophotometrie
mit spezifischen Elektroden
39 Kobalt -
40 Ungelöste Stoffe Filtration über poröse Membran 0,45 µm oder Zentrifugieren (Mindestzeit 15 Minuten und durchschnittliche Beschleunigung 2800 und 3200 g); Trocknen bei 105 °C und Wiegen
41 Restchlor Titrimetrie-Absorptions-Spektrophotometrie
42 Barium Atomabsorption

D. Parameter für toxische Stoffe

43 Silber Atomabsorption
44 Arsen Absorptions-Spektrophotometrie - Atomabsorption
45 Beryllium  
46 Kadmium Atomabsorption
47 Cyanide Absorptions-Spektrophotometrie
48 Chrom Atomabsorption - Absorptions-Spektrophotometrie
49 Quecksilber Atomabsorption
50 Nickel Atomabsorption
51 Blei Atomabsorption
52 Antimon Absorptions-Spektrophotometrie
53 Selen Atomabsorption
54 Vanadium  
55 Pestizide und Siehe Methode unter 32 verwandte Produkte
56 Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe Messung der Fluoreszenzstärke in ultraviolettem Licht nach Extraktion mittels Hexan - Chromatographie im gasförmigen Zustand oder Messung der Fluoreszenz in ultraviolettem Licht nach Chromatographie mit dünnen Schichten- Messungen zwecks Vergleichs mit einer Mischung aus sechs Standardstoffen mit gleicher Konzentration
(zu berücksichtigende Standardstoffe: Fluorandien, Benzo-3,4-Fluoranthen, Benzo-11,12-Fluoranthen, Benzo-3,4-Pyren; Benzo-1,12-Perylen und Inden-(1,2,3-cd)-Pyren.)

E. Mikrobiologische Parameter

57 Coliforme Fermentation im Mehrfachansatz. Bei positivem Ausfall Überführungen in Nachweismilieu, Auszählen (wahrscheinlichste Zahl)
oder

Filtration über Membran und Kultur auf geeignetem Milieu wie Milch-Zucker-Tergitol-Agar, Endo-Agar, 0,4 % ige Teepol-Nährbouillon, Umpflanzen und Identifizierung verdächtiger Kolonien Gesamtcoliforme Bakterien:
Bebrütungstemperatur von 37 °C

Fäkalcoliforme Bakterien:
Bebrütungstemperatur von 44 °C

58 E. coli
59 Fäkalstreptokokken Natriumazide-Methode (Litsky).
Auszählen (wahrscheinlichste Zahl)
Filtration über Membran und Kultur auf geeignetem Nährboden
60 Sulfidreduzierendes Clostridium Nach Erhitzen der Probe auf 80 °C Auszählen der Sporen durch:
Einsäen in Medium mit Glukose, Sulfit und Eisen; Auszählen der Kolonien mit schwarzem Lichthof;
Membranfilterung, Filterrückstand auf mit Agar-Agar abgedecktes Medium mit Glukose, Sulfit und Eisen absetzen; Auszählen der schwarzen Kolonien;
Verteilen in Röhrchen mit "D.R.C.M." -Medium( (Differential reinforced clostridial medium), schwarze Röhrchen in Medium mit Lackmusmilch; Auszählen (wahrscheinlichste Zahl)
61/62 Koloniezahl Impfen auf Agar-Agar-Nährboden
1) Bemerkungen: Die Inkubationszeit beträgt in allgemeinen 24 oder 48 Stunden; eine Ausnahme machen die Gesamzählungen, bei denen sie 48 oder 72 Stunden beträgt.

Zusatzliche Untersuchungen


Salmonellen Konzentration durch Filtrieren über Membran. Impfen auf vorher angereichertem Nährboden. Anreicherung, überführen auf Isolierungs-Agar-Agar, Identifizierung
Pathogene Staphylokokken Membranfilterung und Kultur in spezifischem Medium (z.B. übersalzenes Chapman-Medium). Sichtbarmachung der Pathogenitäts-Merkmale
Fäkalbakteriophage Guelin-Verfahren
Entero-Viren Konzentration durch Filtem, Ausfiockung oder Zentrifugieren; Identifizierung
Protozoen Konzentration durch Membranfiltening, mikroskopische Prüfung, Pathogenitäts-Test
Animalkula (Würmer - Larven) Konzentration durch Membranfilterung, mikroskopische Prüfung, Pathogenitäts-Test

F. Erforderliche Mindestkonzentration für Wasser, das enthärtet worden ist und zum Verbrauch geliefert wird

Alkalinität Acidimetrie mit Methylorange 


ENDE

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