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Regelwerk

SisoraK - SEWD-Richtlinie sonstige radioaktive Stoffe in Kerntechnischen Anlagen
Richtlinie zur Sicherung sonstiger radioaktiver Stoffe in kerntechnischen Anlagen und Einrichtungen gegen Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkungen Dritter

Rev. 1.0, Stand 1.7.2022
(GMBl. Nr. 41 vom 02.12.2022 S. 937)



- S I 5 - 1341/003-2020.0001 -

1 Begriffsbestimmungen

Die folgenden Begriffsbestimmungen gelten für diese Richtlinie und Ihre Anhänge.

Alarmplan

Der Alarmplan enthält Maßnahmen, die bei SEWD von derständig besetzten Stelle zu treffen sind; der Alarmplan bestimmt das Handeln des Personals in derständig besetzten Stelle.

Einrichtungen

Siehe Kerntechnische Anlagen und Einrichtungen.

Erforderlicher Schutz gegen SEWD

Umfasst die Sicherungsmaßnahmen des Genehmigungsinhabers der kerntechnischen Anlage oder Tätigkeit im Sinne von §§ 41-44 des Atomgesetzes.

Fälschungserschwerendes Schließsystem

Einfälschungserschwerendes Schließsystem erschwert das Betätigen eines Schließzylinders mit anderen als dem zugehörigen Schlüssel und mit Nachschließhilfen. Zudem werden dadurch das unbefugte Beschaffen und Herstellen von Nachschlüsseln einschließlich der Ermittlung der dafür erforderlichen Informationen aus dem Schließzylinder oder vom Schlüssel verkompliziert. Wesentliche Kriterien sind hierbei die Verschlusssicherheit gemäß DIN EN 1303:2015, die Aufsperrsicherheit und die Abtastsicherheit gemäß DIN 18252:2018 sowie eine Schlüsselsicherheit durch eine Kombination von technischen, administrativen und organisatorischen Maßnahmen (z.B. technischer Kopierschutz durch konstruktive Merkmale, Legitimationsausweis, sorgsamer Umgang).

Folgeprodukte

Folgeprodukte sind alle radioaktiven Stoffe, die in Folge einer Spaltung von Kernbrennstoffen entstanden sind. Dies umfasst Spaltprodukte, Aktivierungsprodukte sowie die aus den Spaltprodukten oder Aktivierungsprodukten entstandenen radioaktiven Zerfallsprodukte.

HRQ-Wert

Der HRQ-Wert ist der nuklidspezifische Aktivitätswert einer hochradioaktiven Strahlenquelle nach Anlage 4 Tabelle 1 Spalte 4 StrlSchV, ab dem schwerwiegende deterministische Schäden unter der Annahme bestimmter Freisetzungs- und Expositionsszenarien zu erwarten sind. Der Wert entspricht dem von der Internationalen Atomenergie-Organisation 1 festgelegten D-Value.

Informationstechnik

Die Informationstechnik (IT) umfasst alle technischen Mittel, die der digitalen Verarbeitung oder Übertragung von Informationen dienen. Zur Verarbeitung von Informationen gehören die Erhebung, Erfassung, Nutzung, Speicherung, Übermittlung, programmgesteuerte Verarbeitung, interne Darstellung und Ausgabe von Informationen.

Kerntechnische Anlagen und Einrichtungen
(zu sichernde Anlagen)

Zu sichernde Kerntechnische Anlagen und Einrichtungen im Sinne dieser Richtlinie umfassen:

  1. kerntechnische Anlagen im Sinne von § 2 Absatz 3a Nummer 1 a) und b) AtG mit genehmigungspflichtigen Umgängen nach den §§ 6 und 7 AtG,
  2. Einrichtungen, in denen im Rahmen einer Genehmigung nach § 9 AtG außerhalb genehmigungspflichtiger Anlagen mit Kernbrennstoffen umgegangen wird

Im Folgenden wird grundsätzlich der Begriffzu sichernde Anlagen verwendet.

Lastannahmen

Für den Umgang mitzu sichernden radioaktiven Stoffen sind die unterstellten SEWD in den "Lastannahmen zur Auslegung kerntechnischer Anlagen und Einrichtungen gegen Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkungen Dritter (Lastannahmen Anlagen)" in der jeweils gültigen Fassung festgelegt. Auslegungsbestimmend für die zum Erreichen der Schutzziele erforderlichen Sicherungsmaßnahmen sind die unterstellten SEWD in einer dem Gefahrenpotential derzu sichernden radioaktiven Stoffe angemessenen Abstufung

Minimalschutz

Der Minimalschutz umfasst den erforderlichen Schutz gegen SEWD fürzu sichernde radioaktive Stoffe mit einem Gefahrenpotential unterhalb der Sicherungsstufe B, der durch die Umsetzung allgemeiner Sicherheitsmaßnahmen entsprechend einschlägiger technischer Normen gewährleistet werden kann.

Radioaktive Stoffe

Radioaktive Stoffe sind Kernbrennstoffe und sonstige radioaktive Stoffe.

Reaktionsmaßnahmen

Die Reaktionsmaßnahmen auf SEWD sind Sofortmaßnahmen des Genehmigungsinhabers mit dem Ziel, SEWD effektiv entgegenzuwirken.

Schlüsselverwaltung

Die Schlüsselverwaltung ist die systematische Zusammenstellung aller organisatorischen und administrativen Festlegungen zum Umgang mit den Schlüsseln und Teil des Sicherungskonzepts. Die Schlüsselverwaltung für sicherungsrelevante Schließungen umfasst die Aufbewahrung, Handhabung, Ausgabe und Rücknahme der Schlüssel mit Verantwortlichkeiten sowie deren Nachweis.

SEWD

SEWD sind Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkungen Dritter.

Sicherungsaufgaben

Sicherungsaufgaben umfassen insbesondere Entscheidungen zu Sicherungsfragen, die Erstellung und die Umsetzung des Sicherungskonzepts, den Betrieb der technischen Sicherungsmaßnahmen, den Erhalt des Sicherungsniveaus, wiederkehrende Prüfungen (WKP) der Sicherungseinrichtungen, die Umsetzung der personellen Maßnahmen und die Sicherstellung der Einhaltung administrativer und organisatorischer Festlegungen.

Sicherungsbereich

Der Sicherungsbereich

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