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Regelwerk; BGI / DGUV-I

DGUV Information 209-022 - Hautschutz an Holz- und Metallarbeitsplätzen
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Information

(Ausgabe 01/2005; 01/2008; 01/2021)



Archiv 01/2008


Vorwort

Hauterkrankungen gehören zu den häufigsten beruflich bedingten Erkrankungen an gewerblichen Arbeitsplätzen. Für die Betroffenen kann die Erkrankung neben gesundheitlichen Problemen die Aufgabe des erlernten Berufs, den Verlust des Arbeitsplatzes und damit finanzielle und soziale Benachteiligungen bedeuten. Um Hauterkrankungen zu verhindern, müssen Hautgefährdungen ermittelt und beurteilt werden. Danach sind Schutzmaßnahmen festzulegen, umzusetzen und auf ihre Wirksamkeit zu prüfen.

Die DGUV Information 209-022 dient den in Arbeits- und Gesundheitsschutz eingebundenen Personen im Betrieb, besonders den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, den Fachkräften für Arbeitssicherheit, den Betriebsärztinnen und Betriebsärzten, den Sicherheitsbeauftragten und den Betriebsräten, als Hilfestellung bei der Gefährdungsermittlung und der Auswahl und Umsetzung geeigneter Schutzmaßnahmen. Auch den Beschäftigten in den Betrieben gibt die DGUV Information wichtige Informationen zum Schutz ihrer Haut.

Hautgefährdungen bestehen vor allem bei:

Besonders gefährdet sind Personen mit einer empfindlichen Haut und alle Beschäftigten mit Tätigkeiten in den Bereichen Schlosserei/Schweißerei, Zerspanung, Kfz-Werkstätten, Montage und Metallbearbeitung.

Nur durch rechtzeitige, umfassende Schutzmaßnahmen können die Beschäftigten wirksam vor der Entstehung von Hauterkrankungen geschützt werden.

1 Die menschliche Haut

Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie ist keine "passive" Hülle, sondern ein äußerst aktives Organ. Daraus ergeben sich zahlreiche Aufgaben, auf die nachfolgend eingegangen wird.

Die Haut schützt im Beruf und im täglichen Leben vor gewissen chemischen und physikalischen Einflüssen sowie vor diversen Krankheitserregern. Geht ihre Schutzfunktion verloren, drohen akute oder chronische Erkrankungen.

Weitere wichtige Aufgaben werden über in der Haut lokalisierte Funktionseinheiten vermittelt, zum Beispiel die Regulation der Körpertemperatur, die Beteiligung an der Vitamin-D-Produktion sowie die Vermittlung von Sinnesfunktionen wie Druck, Temperatur und Schmerz über Nervenzellen.

1.1 Aufbau und Funktion

Den Aufbau der Haut mit ihren einzelnen Schichten und Zellsystemen sowie die jeweiligen Funktionen zeigt Abbildung 1-1.

Oberhaut (Epidermis)
Die außen gelegene Epidermis ist ein mehrschichtiges Gewebe, das sich ständig erneuert. Sie ist besonders wichtig für den Schutz vor physikalischen, chemischen und biologischen Stoffen.

Abb. 1-1 Aufbau der Haut

- wird nicht dargestellt - *)


Die Zellen der Epidermis werden im unteren Segment an der Grenze zur Dermis gebildet. Sie teilen sich und werden durch die ständige Zell-Neubildung nach oben geschoben. Dabei verhornen sie und werden schließlich als kernlose Hornplättchen von der Hautoberfläche abgeschilfert. Der Prozess von der Zellteilung bis zur Abschilferung dauert etwa vier Wochen.

Während der Verhornung verlieren die Zellen ihren Kern und setzen dabei wasser- und fettlösliche Stoffe (epidermale Lipide) frei. In der obersten Zellschicht der Epidermis, der Hornschicht, sind die Zellen kernlos. Die epidermalen Lipide sind lamellenartig in Schichten angeordnet.

Eine intakte Hornschicht ist von großer Bedeutung für den Hautzustand. Durch die spezielle Anordnung der epidermalen Lipide wird die Wasserverdunstung aus der Haut, also der "Transepidermale Wasserverlust" (TEWL), gesteuert. Der TEWL dient als wichtigstes Maß zur objektiven Beurteilung des Zustands der Hautbarriere. Eine Störung dieser Struktur, zum Beispiel durch häufiges Hände waschen, führt zu einer Verringerung des Wasserbindungsvermögens und zu einer Erhöhung des TEWL. Die Haut wird trockener, empfindlicher und durchlässiger für Fremdstoffe. Gleichzeitig nimmt die Entzündungsbereitschaft zu.

Lederhaut (Dermis)
Unterhalb der Epidermis liegt die Lederhaut, die mit der Epidermis zapfenartig verbunden ist. Sie ist mit ihrem faserreichen Bindegewebe verantwortlich für die Festigkeit und die Belastbarkeit der Haut bei mechanischen Einwirkungen, wie Stoß oder Zug.

Die Lederhaut versorgt aufgrund ihrer zahlreichen Blut- und Lymphgefäße die Epidermis mit Nährstoffen und gewährleistet den Abtransport von Schadstoffen.

Darüber hinaus enthält die Lederhaut neben Muskel- und Nervenfasern auch die Hautanhangsgebilde (Haarwurzeln, Talgdrüsen, Schweißdrüsen).

Unterhaut (Subcutis)
Die Unterhaut besteht aus Bindegewebe, in dem Fettzellen eingelagert sind. Sie schützt die darunter liegenden Organe vor Druck und Stoß und dient aufgrund der Fetteinlagerungen als Wärmespeicher.

2 Erkrankungen der Haut

Bei beruflich bedingten Hauterkrankungen handelt es sich zu 90 % um Ekzeme. Betroffen sind meistens die Hände, da sie am häufigsten den schädigenden Einflüssen ausgesetzt sind.

2.1 Ekzemformen

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