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Regelwerk; BGI/GUV-I / DGUV-I

DGUV Information 206-021 - Empfehlungen zur Qualifizierung: Betrieblicher Gesundheitsmanager Betriebliche Gesundheitsmanagerin
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Information

(Ausgabe 10/2016)




Vorwort

Zielsetzung und Zielgruppe des Papiers

Die folgenden Empfehlungen dienen den Unfallversicherungsträgern (UVT) als Grundlage, im Rahmen ihrer Präventionsleistung "Qualifizierung", ihre Angebote zur Qualifizierung von Betrieblichen Gesundheitsmanager/innen auszugestalten und branchenspezifische Weiterbildungskonzepte zu entwickeln. Sie geben Orientierung, welche Kompetenzen Beschäftigte im Aufgabenfeld Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) benötigen und können somit auch für die Beratung von Betrieben genutzt werden, ohne dass der jeweilige UVT die Qualifizierung vollständig in Eigenverantwortung übernimmt. Die Empfehlungen können auch zur Auswahl der geeigneten Person(en) herangezogen werden.

Die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) bringen hierbei gemeinsam zum Ausdruck, was aus ihrer Sicht erforderlich ist, um innerbetriebliche Akteure so zu Betrieblichen Gesundheitsmanagern und -managerinnen 1 zu qualifizieren, dass sie ihre Aufgaben im Bereich "Gesundheit im Betrieb" erfolgreich und nachhaltig in den Betrieben bewältigen können. Der verwendete Begriff "Betrieb" schließt dabei auch Bildungseinrichtungen und öffentliche Verwaltungen mit ein. Die Qualifizierungsmaßnahme richtet sich in der Regel an größere Betriebe.

Die Empfehlungen konkretisieren die Qualitätskriterien im Präventionsfeld "Gesundheit im Betrieb" der gesetzlichen Unfallversicherungsträger und der DGUV 2. Die Qualitätskriterien sehen auch eine für das Aufgabenfeld zuständige Person im Betrieb vor, die entsprechend qualifiziert sein soll.

Verfasser der DGUV Information

Die nachfolgenden Empfehlungen wurden vom Sachgebiet "Betriebliche Gesundheitsförderung" des Fachbereichs Gesundheit im Betrieb (FB GiB) der DGUV erarbeitet. In dem Fachbereich arbeiten neben Präventionsexpertinnen und Präventionsexperten der UVT u. a. Vertreterinnen und Vertreter der DGUV, der Bundesministerien für Arbeit und Soziales bzw. Gesundheit, der Länder, der Sozialpartner sowie der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung mit.

1 Einführung in die Qualifizierungsempfehlungen

Die Zahl der Betriebe und Verwaltungen, die sich auf den Weg zu einer gesunden Organisation begeben, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Viele führen hierzu ein BGM ein. Somit steigt auch der Bedarf nach professionellen Fachkräften, welche die Einführung und Umsetzung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements begleiten.

Allerdings schaffen nur wenige Betriebe eine neue Stelle für die Entwicklung und Steuerung des BGMs, die mit ausgebildetem Fachpersonal besetzt wird. In der Praxis werden häufig im Betrieb beschäftigte Personen in die Verantwortung genommen, die für ihre Aufgaben zusätzliche Fach- und Methodenkenntnisse zur nachhaltigen Implementierung eines BGMs benötigen.

Die Qualifizierung dieser innerbetrieblichen "Quereinsteiger" kann ein guter und erfolgversprechender Weg sowie eine Chance betrieblicher Personalentwicklung sein. Der Aus-, Fort- und Weiterbildungsmarkt im Bereich BGM ist sehr breit gefächert und für Verantwortliche der betrieblichen Personalentwicklung aufgrund unterschiedlicher Zugangsvoraussetzungen, inhaltlichen und zeitlichen Umfängen, Anbietern und Leistungen nur schwer zu überschauen. Auch die UVT bieten Qualifizierungen in unterschiedlichem Umfang an, um innerbetriebliche Akteure weiterzubilden.

Empfehlungen, welche Kompetenzen eine für das BGM zuständige Person im Betrieb aus Sicht der UVT benötigt und welche Inhalte somit eine Qualifizierung zum/r Betrieblichen Gesundheitsmanager/in beinhalten sollte, gibt es in der gesetzlichen Unfallversicherung bisher nicht. Diese Lücke soll mit dieser DGUV Information geschlossen werden.

Die DGUV Information enthält Empfehlungen zu Inhalten, Methodik, Aufbau und Umfang einer Qualifizierung zum/zur Betrieblichen Gesundheitsmanager/in. Zudem werden grundlegende Anforderungen an die Lernbegleitenden aufgezeigt. Gleichzeitig werden die notwendigen betrieblichen Voraussetzungen beschrieben sowie die erforderlichen Qualifikationen, Vorerfahrungen und Verantwortungsbereiche der Teilnehmenden der Qualifizierungsmaßnahme in ihrem Betrieb beleuchtet.

Im Detail werden die nachfolgenden Inhalte konkretisiert:

2 Rollenbeschreibung des/der Betrieblichen Gesundheitsmanagers/in

Die Gesamtverantwortung für das BGM obliegt der Geschäftsführung eines Betriebes. Der/die Betriebliche Gesundheitsmanager/in wird von dieser als zuständige Person für die Entwicklung und Koordination des BGMs beauftragt. Somit ist diese Person zunächst beratend und dienstleistend für die oberste Leitung tätig.

Als Experte/in für BGM entwickelt er oder sie - ähnlich wie die Fachkraft für Arbeitssicherheit - gemeinsam mit der Geschäftsführung und den Interessenvertretungen bzw. weiteren innerbetrieblichen Anspruchsgruppen (z.B. Personalabteilung, Beschaffung), Ziele und Strategien, erstellt Konzepte, initiiert und steuert Projekte und Prozesse sowie gesundheitsförderliche Aktivitäten und stellt deren Nachhaltigkeit und Qualität sicher.

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