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Regelwerk; BGI/GUV-I / DGUV-I

BGI/GUV-I 8657 / DGUV Information 205-018 - Einsatz an Photovoltaikanlagen - Informationen für Einsatzkräfte von Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen
Berufsgenossenschaftliche Information für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGI/GUV-I)

(Ausgabe 08/2012)




Einleitung

Auf immer mehr Dächern installieren Hausbesitzer heute Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen). Familien, Schulen, Firmen und Landwirtschaftliche Betriebe - sie alle nutzen die Kraft der Sonne, um Strom und Wärme zu erzeugen. Mit wachsender Zahl der PV-Anlagen steigt aber auch die Möglichkeit, dass bei einem Gebäudebrand eine PV-Anlage beteiligt ist.

Unfälle aufgrund elektrischer Gefahren sind bei Feuerwehr-Einsätzen selten, können aber schwerwiegende Folgen haben. Das Gute: Das Thema ist mit entsprechender Schulung der beteiligten Einsatzkräfte gut beherrschbar. Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung bei Bränden mit PV-Anlagen sind immer möglich, unter Beachtung der Regeln für Einsätze an elektrischen Anlagen. Im Falle von Schäden an PV-Anlagen sind für das Vorgehen die Regeln nach DIN VDE 0132 und der GUV-I 8677 "Elektrische Gefahren an der Einsatzstelle" anzuwenden.

Mit dieser Informationsschrift geben wir Ihnen das spezielle Fachwissen für den Einsatz an die Hand; verfasst von langjährig erfahrenen Fachleuten für Praktiker.

Sie entstand im Rahmen des Projektes "PV Brandvorbeugung und -bekämpfung". Basis sind die allgemein anerkannten Regeln der Technik und die Empfehlungen von Experten aus der Photovoltaikbranche, von Feuerwehren, Brandschutzexperten, Gutachtern, Versicherern, Unfallversicherungsträgern und dem Sachgebiet "Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen" der DGUV.

Die Information enthält den neuesten Stand zu Gefahren und erfolgreich erprobten Vorgehensweisen. Sie finden darin wichtige Informationen zum Aufbau von PV-Anlagen, Hinweise für die Einsatzvorbereitung, solche zum Schutz im Einsatzfall sowie Details zum Einsatzende. Ziel ist es, Einsatzkräfte für den Ernstfall umfassend vorzubereiten.

1 Sonnenenergie - so wird sie genutzt

Solarenergie vom eigenen Hausdach schreibt Erfolgsgeschichte: Ende 2009 waren in Deutschland bereits mehr als zwei Millionen Solaranlagen installiert. Die meisten von ihnen auf Dächern von Gebäuden, weitere als Freiflächenanlagen. Ein Viertel wird zur Stromerzeugung genutzt. 1,5 Millionen Anlagen zur Wärmegewinnung. Insgesamt verläuft die Entwicklung des Zubaus von Solaranlagen rasant.

Photovoltaik - die Sonne als Kraftwerk


PV-Anlagen wandeln Sonnenstrahlen in elektrische Energie um. Dabei wird aus dem auftreffenden Licht von PV-Modulen Gleichstrom erzeugt.

Solarthermie - Wärme von der Sonne

Solarwärme-Anlagen wandeln in den Kollektoren Sonnenlicht in Wärme. Diese wird mit Hilfe eines Wasser-Glykolgemischs in einen Speichertank geleitet. Die gespeicherte Wärme kann für die Warmwasserbereitung und zum Heizen verwendet werden.

Gebäude mit Solarthermie-Anlagen unterscheiden sich im Brandfall nicht wesentlich von anderen Gebäuden. Einsatzkräfte müssen auch hier auf möglicherweise herabfallende Teile, (übliche) Atemgifte und eine teilweise Abdeckung des Daches achten. Elektrische Gefahren gehen von Solarthermie-Anlagen nicht aus. Diese Broschüre konzentriert sich auf Photovoltaik- Anlagen. Bei ihnen ist mit Gefahr durch elektrische Spannung zu rechnen.

Abb. 1 Jährliche Neuinstallation von PV-Anlagen in MWp.

Abb. 2 PV-Anlage

Abb. 3 Installierte Solarthermie-Anlagen in Millionen Quadratmeter

Gebäude mit Solarthermie-Anlagen unterscheiden sich im Brandfall nicht wesentlich von anderen Gebäuden. Einsatzkräfte müssen auch hier auf möglicherweise herabfallende Teile, (übliche) Atemgifte und eine teilweise Abdeckung des Daches achten. Elektrische Gefahren gehen von Solarthermie-Anlagen nicht aus.

Diese Broschüre konzentriert sich auf Photovoltaik-Anlagen. Bei ihnen ist mit Gefahr durch elektrische Spannung zu rechnen.

Abb. 4 Solarthermie-Anlage

Abb. 5 Beide Nutzungsformen von Sonnenenergie auf einem Gebäude

2 Anwendungsbereiche von Photovoltaik- Anlagen

Netzeinspeisende Anlagen

So gut wie alle PV-Anlagen in Deutschland sind an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Überwiegend werden sie auf Dächern von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie gewerblich oder landwirtschaftlich genutzten Gebäuden errichtet. Man spricht auch von "Aufdachanlagen". Bauliche Besonderheiten sind PV-Anlagen, die in Hausfassaden ( "Fassadenanlagen") oder in die Dachhaut integriert sind. Als "Freiflächenanlagen" werden Solarparks bezeichnet, die meist größere Dimensionen aufweisen.

Abb. 6 PV-Anlage auf einem freistehenden Gebäude

Abb. 7 PV-Anlagen auf gewerblichen Immobilien können große Flächen aufweisen

Abb. 8 PV-Anlage auf landwirtschaftlich genutztem Gebäude

Abb. 9 Module auf Freiflächen können starr am Boden befestigt in eine Richtung ausgerichtet, oder an ein bewegliches Gestellsystem montiert sein und dann dem Sonnenstand nachgeführt werden. Freiflächenanlagen sind in der Regel durch Zaunanlagen vor unbefugtem Zugriff geschützt

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