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3 Ergonomische Körperhaltung

Die richtige Einstellung von Tisch, Stuhl, Fußstütze und Bildschirm ist wichtig für ein beschwerdefreies Arbeiten am Bildschirmarbeitsplatz. Rückenschmerzen, Verspannungen oder Kopfschmerzen sind oft die Folge einer falschen Einstellung. Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates (Muskel-Skelett-System) stellen bei der Bildschirmarbeit mit ca. 40 % die wichtigste Krankheitsursache dar.

Durch gezielte Unterweisungen kann gegen falsche Gewohnheiten der Mitarbeiter viel erreicht werden. Ebenso müssen Vorgesetzte wissen, dass unterschiedlich hohe Tische keine Störung des optischen Eindruckes sind, sondern zur Senkung des Krankenstandes und zum Heben des Wohlbefindens bei der Bildschirmarbeit beitragen.

3.1 Einstellen von Stuhl- Tisch- Fußstütze

Die Vorgehensweise bei der Einstellung hängt entscheidend davon ab, ob ein höhenfester oder höhenverstellbarer bzw. höheneinstellbarer Tisch vorhanden ist.

Bei einem höhenfesten Tisch muss die Einstellung in zwei Schritten "von oben nach unten" erfolgen (Bild 3-1).

Bild 3-1: Einstellung bei höhenfestem Tisch

Für den ersten Schritt muss der Stuhl in der Höhe so eingestellt werden, dass zwischen senkrecht herabhängenden Oberarmen und auf dem Tisch liegenden Unterarmen ein rechter Winkel (oder etwas mehr) entsteht. Die Tastatur soll ohne Anheben der Schultern bedient werden können.

Zu niedrig eingestellte Stühle führen durch Anheben der Schultern zu Verspannungen im Schulterbereich, was Kopfschmerzen und im schlimmsten Fall orthopädische Probleme nach sich zieht.

Im zweiten Schritt muss kontrolliert werden, ob die auf dem Sitz liegenden Oberschenkel mit den Unterschenkeln einen rechten Winkel von 90° (oder etwas mehr) bilden. Bei kleineren Personen wird, damit die Füße nicht in der Luft bleiben oder auf den Stuhlrollen abgestellt werden müssen, für die korrekte Einstellung eine Fußstütze benötigt. Ansonsten rutscht der Benutzer auf die Stuhlvorderkante. Dadurch wird die Wirbelsäule durch die Stuhllehne nicht mehr unterstützt und es kommt zu Problemen im Lendenwirbelsäulenbereich.

Zu große Personen wiederum strecken die Füße nach vorne aus. Hierdurch kann die Wirbelsäule im Lendenwirbelsäulenbereich nicht abgestützt werden, was ebenfalls zu schmerzhaften Zuständen führen kann. In diesem Fall bleibt als einzige Möglichkeit die Verwendung eines höheren Arbeitstisches.

Die Einstellung bei höheneinstellbaren und höhenverstellbaren Tischen wird von "unten nach oben" vorgenommen (Bild 3-2).

Bild 3-2: Einstellung bei höheneinstellbarem Tisch

Im ersten Schritt wird der Stuhl so eingestellt, dass der Oberschenkel sich in der Waagerechten befindet. Die Füße stehen dabei fest auf dem Boden. Ober- und Unterschenkel bilden nun einen Winkel von ca. 90° (oder etwas darüber).

Im zweiten Schritt wird die Tischplatte in der Höhe so ein- bzw. verstellt, dass bei herabhängenden Oberarmen und den auf der Tischplatte aufliegenden Unterarmen (Hände auf der Tastatur!) zwischen Ober- und Unterarm mindestens ein rechter Winkel entsteht.

Die richtige Einstellung sollte öfters kontrolliert und ggf. korrigiert werden, damit keine falschen Höheneinstellungen von Tisch und Stuhl die Folge sind (Bild 3-3).

Merke:
Die Handgelenke dürfen sich beim Schreiben nie oberhalb der Ellenbogengelenke befinden, sonst treten Schulter- und Nackenbeschwerden auf.

Bild 3-3: Falsche Höheneinstellung von Tisch und Stuhl

3.2 Einstellen des Monitors

Es ist immer wieder anzutreffen, dass Bildschirme auf dem Computer (Desktop) oder auf besonderen Ständern stehen. Für viele Personen ist dies zu hoch. Eine zu hohe Einstellung führt auf lange Sicht zu Verspannungen insbesondere im Nackenbereich und dadurch auch zu Kopfschmerzen.

Der Bildschirm sollte so eingestellt werden, dass die natürliche Kopfhaltung der Menschen berücksichtigt wird. In arbeitsmedizinischen Untersuchungen wurde festgestellt, dass der natürliche Neigungswinkel des Kopfes ca. 35° nach vorn beträgt (Bild 3-4).

Bild 3-4: Vertikales Blickfeld

Das optimale Blickfeld liegt zwischen 15° über und 15° unter diesem Winkel. Das maximale Blickfeld erstreckt sich von 35° über bis 25° unter dem o.g. Winkel. Innerhalb dieses Blickfeldes sollten sich Bildschirm, Konzepthalter bzw. Arbeitsvorlage und Tastatur befinden.

Dies bedeutet, dass die maximale Höhe der obersten Bildschirmzeile die Augenhöhe ist.

Die tatsächliche Höhe der obersten Bildschirmhöhe ist abhängig von der Arbeitsaufgabe und der Augenleistung des Nutzers. So wird eine junge Sekretärin mit viel Textverarbeitung wegen des Fließtextes (Bearbeitung in der untersten Zeile) eine höhere und ein älterer Sachbearbeiter mit Lesebrille eine tiefere Aufstellung bevorzugen. Die am häufigsten verwendeten Bildschirmzeilen sollten daher im optimalen Blickfeld liegen.

Insbesondere bei Tätigkeiten an CAD-Bildschirmen (20 Zoll und mehr) kann es daher vorkommen, dass ein auf Tischplattenhöhe stehender Monitor zu hoch steht. Auf diese Tatsachen nehmen die Möbelhersteller Rücksicht. Es werden Arbeitstische angeboten, bei denen der Bildschirm in der Arbeitsfläche versenkt werden kann. (siehe Bilder 2-17 und 2-18).

Die Bildschirmoberfläche ist so einzustellen, dass der Betrachter senkrecht auf den Bildschirm schaut; d.h. die Neigung des Bildschirmes sollte der Neigung der Gesichtsfläche entsprechen. Zur Vermeidung von Reflexionen kann es aber notwendig sein, den Bildschirm leicht nach vorn zu neigen.

Merke:
Die oberste Bildschirmzeile darf sich nie über der Augenhöhe befinden.

4 Arbeitsflächen und Arbeitsumgebung

4.1 Platzbedarf

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