umwelt-online: BGI 523 - Mensch und Arbeitsplatz (3)
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Bild 4-6: Mindesttemperatur- und Behaglichkeitsbereiche in Abhängigkeit von der Schwere der körperlichen Arbeit

Arbeitsschwere Mindest-
temperatur °C
ArbStätt- Richtlinie ASR 6/3
Behaglichkeitsbereiche
Trocken-
temperatur
°C
Feucht-
temperatur
°C
Relative
Luftfeuchte %
Luftge-
schwindigkeit m/s
Normal-
effektivtemp. °C
Mini-
mum
Maxi-
mum
Mini-
mum
Maxi-
mum
Mini-
mum
Maxi-
mum
Maxi-
mum
Mittel-
wert
Geistige Tätigkeit im Sitzen, z.B. Büroarbeit, Überwachungstätigkeit 20 20 24 12,5 20 40 70 0,1 19
Tätigkeit im Sitzen, leichte körperliche Arbeit, z.B. Steuertätigkeit, Sortieren kleiner Teile 19 19 24 11,5 20 40 70 0,1 18
Tätigkeit im Stehen, leichte körperliche Arbeit, z.B. Drehen, Fräsen, Maschinenarbeit 19 17 22 10 18,5 40 70 0,2 15,5
Tätigkeit im Stehen, mittlere körperliche Arbeit, z.B. Montage 17 15 21 7,5 17,5 30 70 0,4 14,5
Schwere körperliche Arbeit, z.B. Gussputzen, Kiesschaufeln, Transport schwerer Lasten von Hand 12 12 20 5 16,5 30 70 0,5 13,5


Allgemein ist nachgewiesen, dass psychosoziale Faktoren den Stellenwert des Klimas im Behaglichkeitsbereich überlagern (nach [ 10]).

4.1.2 Klimasummenmaße

Die Vielzahl der Einflussgrößen führt zu Schwierigkeiten bei einer Bewertung des Klimas. Damit das Klima mit nur wenigen Angaben beschreibbar wird, sind Klimasummenmaße erarbeitet worden.

Die Entwicklung der Klimasummenmaße geht auf die Erfahrung des täglichen Lebens zurück, dass sich die Wirkungen der einzelnen Klimagrößen auf den Menschen gegenseitig kompensieren können. Steigt z.B. die Lufttemperatur eines Raumes an, in dem man sich behaglich fühlt, so bleibt eine zunehmende Wärmeempfindung aus, wenn die Luft gleichzeitig durch einen Ventilator stärker bewegt wird. Entsprechend fühlt man sich auch bei einer Lufttemperatur unterhalb der behaglichen Werte nicht unbehaglich, wenn man gleichzeitig Strahlungswärme, z.B. von der Sonne her, erhält.

Ein gebräuchliches Klimasummenmaß ist z.B. die Normal-Effektiv-Temperatur. Sie wird mit NET abgekürzt und in Grad Celsius angegeben.

Sie fasst die Faktoren Temperatur, Feuchtigkeit und Geschwindigkeit der Luft in einem Wert zusammen. Bei gleicher Normal-Effektiv-Temperatur ist mit gleichem Klimaempfinden bei unterschiedlichen Klimafaktoren zu rechnen, wenn, wie sehr häufig anzutreffen, die Strahlungstemperatur der umgebenden Flächen nur unwesentlich von der Lufttemperatur abweicht.

Einer der neueren Vorschläge, das Klima im neutralen Bereich durch ein Summenmaß anzugeben, ist die psychophysikalische Skala nach Prof. Fanger [ 12] und DIN 7730. Aus sechs Messgrößen wird ein so genannter PMV-Index gebildet, der sich direkt in die Zufriedenheit der Nutzer der Räume umrechnen lässt (Bild 4-7). Auf der Basis eines umfangreichen Datenmaterials werden die durch einen Sensor ermittelten objektiven Klimagrößen mit den Bekleidungs- und Aktivitätsgrößen verknüpft. Speziell entwickelte Messgeräte gestatten es unmittelbar anzugeben, wie viel Prozent der zu erwartenden Beschäftigten im Mittel mit einer gegebenen Klimasituation zufrieden sind. Das Verfahren ermittelt eine objektive Bewertung ohne psychosoziale Einflüsse.

Bild 4-7: Methodik und Gerätebeispiel für die Messung des Wärmekomforts (nach [ 12])

4.2 Licht und Sehen

Licht gehört wie das Klima und die Qualität der Luft zur natürlichen Umwelt des Menschen. Es hat nicht nur direkten Einfluss auf das Sehvermögen, sondern beeinflusst auch das vegetative Nervensystem und damit viele Lebensfunktionen des Körpers.

Die Lichtwirkungen können damit nicht nur auf die Beleuchtungsstärke und die Erkennbarkeit von Gegenständen und Informationen reduziert werden.

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