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BGI 505-15 / DGUV Information 213-515 - Von den Berufsgenossenschaften anerkannte Analysenverfahren zur Feststellung der Konzentrationen krebserzeugender Arbeitsstoffe in der Luft in Arbeitsbereichen - Verfahren zur Bestimmung von Cobalt und seinen Verbindungen
Berufsgenossenschaftliche Informationen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGI)
(bisherige ZH 1/120.15)
(Ausgabe 03/2004aufgehoben)
Erprobte und von den Berufsgenossenschaften anerkannte, diskontinuierliche Verfahren zur Bestimmung von Cobalt und seinen Verbindungen in Arbeitsbereichen.
Es ist personenbezogene oder ortsfeste Probenahmen für Messungen zur Beurteilung von Arbeitsbereichen möglich:
01 | Probenahme mit Pumpe und Abscheidung auf einem Partikelfilter, Atomabsorptionsspektrometrie nach Nassaufschluss, "COBALT - 01 - AAS" erstellt: August 1984, zurückgezogen: März 2004) |
02 | Probenahme mit Pumpe und Abscheidung auf einem Partikelfilter, flammenlose Atomabsorptionsspektrometrie nach Nassaufschluss, "COBALT - 02 - AA" (erstellt: August 1984) |
03 | Probenahme mit Pumpe und Abscheidung auf einem Filter, elektrothermische Atomrptionsspektrometrie (GFAAS) nach Säureaufschluss "COBALT - 03 - GFAAS" (erstellt: März 2004) |
Name: | Cobalt |
Cas-Nr.: | 7440-48-4 |
Molmasse: | 58,93 g/mol |
Summenformel: | Co |
02 Probenahme mit Pumpe und Abscheidung auf einem Partikelfilter und Bestimmung durch flammenlose Atomabsorptionsspektroskopie
Messprinzip: | Mit Hilfe einer Pumpe wird ein definiertes Luftvolumen durch ein Partikelfilter gesaugt. Das im abgeschiedenen Staub enthaltene Cobalt wird nach Nassaufschluss durch flammenlose Atomabsorptionsspektroskopie (Graphitrohrtechnik) bestimmt. |
Technische Daten
Nachweisgrenze: |
Absolute Nachweisgrenze: 1 ng
Relative Nachweisgrenze: 0,02 mg/m³ an Cobalt für 250 l Probeluft. |
Spezifität: | Bei der flammenlosen Atomabsorptionsspektroskopie treten im Gegensatz zur Flammentechnik mehr und stärkere Störungen auf, die unter Umständen nicht leicht zu erkennen sind und damit zu falschen Analysenergebnissen führen können [ 1].
Quantitative Angaben über die Störung der Cobaltbestimmung sind gegenwärtig nicht möglich. |
Nachteile: | Hoher Zeitaufwand,
erheblicher apparativer Aufwand. |
Apparativer Aufwand: | Probenahmeeinrichtung, bestehend aus Partikelfilter ggf. mit Ansaugsonde, Pumpe; Gasmengenzähler oder Volumenstromanzeiger; Grundausrüstung für flammenlose Atomabsorptionsspektroskopie. |
1 Zusammenfassung
Mit diesem Verfahren wird die über die Probenahmedauer gemittelte Konzentration von Cobalt und säurelöslichen, partikelförmigen Cobaltverbindungen im Gesamtstaub des Arbeitsbereiches personenbezogen oder ortsfest bestimmt.
Mit Hilfe einer Pumpe wird ein definiertes Luftvolumen durch ein Partikelfilter gesaugt. Das im abgeschiedenen Staub enthaltene Cobalt wird nach Nassaufschluss durch flammenlose Atomabsorptionsspektroskopie bestimmt.
Die absolute Nachweisgrenze beträgt 1 ng Cobalt.
Die relative Nachweisgrenze beträgt 0,02 mg/m³ an Cobalt für 250 l Probeluft.
2 Geräte, Chemikalien und Lösungen
2.1 Geräte
Für die Probenahme:
Staubsammelgerät: | Mit Hilfe einer Pumpe wird ein definiertes Luftvolumen durch ein Partikelfilter gesaugt, das sich in einem speziellen Sammelkopf befindet. Geeignet sind Probenahmegeräte, die Stäube mit einer Ansauggeschwindigkeit von 1,25 m/s ± 10 % erfassen und die hinsichtlich ihrer Erfassungscharakteristik vorgegebenen Empfehlungen [ 2], [ 3], [ 4] entsprechen. Es sind Pumpen einzusetzen, deren Förderleistung hinreichend unabhängig vom Druckabfall am Filter ist. Für die personenbezogene oder ortsfeste Probenahme sind jeweils Gesamtstaubsammelköpfe mit gleicher Erfassungscharakteristik zu verwenden. |
Glasfaserfilter, Membranfilter: | Binderfreie Filter dürfen gegenüber dem Testaerosol Paraffinölnebel einen Durchlassgrad von höchstens 0,5 % haben [ 5]; Volumenstrom siehe Abschnitt 3.
Glasfaserfilter können insbesondere bei großen Probeluftvolumina (> 1 m ³) eingesetzt werden. Bei kleinen Probeluftvolumina (< 1m³) werden Membranfilter mit 0,8 µm Porenweite verwendet. |
Magnetrührer: | Mit Heizung und regelbarer Temperatureinstellung sowie PTFE-überzogene Rührstäbchen. |
Kunststoffpinzette Atomabsorptionsspektralphotometer: | Handelsübliches Gerät mit Untergrundkompensation und Graphitrohrküvette, Hohlkathodenlampe für Cobalt. |
Registrier- und/oder Auswerteeinheit: | Kompensationsschreiber oder Rechnerintegrator, 90 % des Vollausschlages innerhalb 0,5 s. |
Argon, reinst. Glasgeräte: | Die Bechergläser müssen aus Borsilikatglas gefertigt sein. Bechergläser, 500 t ml. Messkolben der Volumina 50 ml, 100 ml, 1000 ml Vollpipetten der Volumina 2 ml, 4 ml, 5 ml, 6 ml. Präzisionspipetten der Volumina 10 µl, 20 µl, 100 µl, 200 µl, 500 µl. Vor Gebrauch sind die Glasgeräte zunächst mit einer tensidhaltigen Lösung vorzureinigen und mit destilliertem Wasser zu spülen. Danach werden sie mit heißer konzentrierter Salpetersäure gereinigt und anschließend nochmals mit destilliertem Wasser gespült. |
2.2 Chemikalien und Lösungen
Cobalt-Standard, enthaltend 1 g Cobalt*)
Salpetersäure, 65 %, mit einem Cobaltgehalt max. 2 * 10-7 %**)
*) | z.B. Tritrisol-Ampulle der Firma E. Merck. |
**) | z.B. Salpetersäure, mind. 65 %, Suprapur der Firma E. Merck. |
Cobalt- Stammlösung I: | 1 g Cobalt pro Liter.
Das im Standard enthaltene Cobalt wird in einen 100 ml-Messkolben überführt und mit destilliertem Wasser zur Marke aufgefüllt. |
Cobalt- Stammlösung II: | 1000 µg Cobalt pro Liter.
1 ml Cobalt-Stammlösung I wird in einem Messkolben mit destilliertem Wasser auf 1000 ml verdünnt. Die Lösung ist vor Gebrauch frisch anzusetzen. |
Cobalt-Kalibrierlösungen: | Lösungen mit 5 µg, 6 µg bis 9 µg/ 100 ml an Cobalt.
Jeweils 5 ml, 6 ml bis 9 ml der Cobalt- Stammlösung II werden mit destilliertem Wasser im Messkolben auf 100 ml aufgefüllt. Die Lösungen sind vor Gebrauch frisch anzusetzen. |
3 Probenahme
In Abbildung 1 ist ein Beispiel für den Aufbau einer Probenahmeeinrichtung dargestellt. Die Probenahme richtet sich nach den unter Abschnitt 2.1 genannten Bedingungen. Das pro Quadratzentimeter Filterfläche in einer Minute durchgesaugte Probeluftvolumen soll 2,4 l nicht übersteigen.
Abb. 1: Probenahmeeinrichtung
4 Probenaufbereitung und analytische Bestimmung
Das beaufschlagte Partikelfilter wird mit einer Kunststoffpinzette in ein 500 ml-Becherglas überführt und je nach Filtergröße mit 10-15 ml destilliertem Wasser und 10-15 ml Salpetersäure (65 %) versetzt. Das Becherglas wird mit einem Uhrglas bedeckt. Die Lösung wird unter Rühren und Erhitzen bis auf etwa 3 ml eingeengt. Dieser Vorgang wird nach erneuter Zugabe von 10 ml Salpetersäure (65 %) wiederholt. Nach Zugabe von 10 ml destilliertem Wasser wird weiter 10 Minuten lang erhitzt. Nach dem Abkühlen werden die Innenseite des Uhrglases sowie die Becherglasinnenseite vorsichtig mit wenig destilliertem Wasser abgespült und die Lösung in einem 100 ml-Messkolben (bei Trübung durch ein Papierfilter der Klasse 2) gegeben und mit destilliertem Wasser zur Marke aufgefüllt (Messlösung).
Zur Leerwertfindung werden drei unbeaufschlagte Filter derselben Charge auf gleiche Weise einzeln aufgearbeitet.
Das Atomabsorptionsspektralphotometer wird bei der Wellenlänge 240,7 und der Spaltbreite 0,2 nm mit Untergrundkompensation betrieben.
Die Graphitrohrküvette muss im t Strahlengang auf maximalen Energiedurchgang justiert werden. Tabelle 1 enthält ihre Betriebsdaten:
Tabelle 1: Betriebsdaten für die Graphitrohrküvette.
Trocknung | Thermische Zersetzung | Atomisierung | Ausheizen | |
Temperatur (°C) |
120 | 1000 | 2600 | 2700 |
Aufheizzeit (s) | 10 | 20 | 0 1) | 1 |
Haltezeit (s) | 15 | 25 | 10 | 2 |
Gas (ml/min) | Normal 2) | Normal | 30 | normal |
Es werden 20 µl Messlösung in die Graphitrohrküvette injiziert. Die Extinktion sollte nicht über 0,1 liegen.
5 Aufstellen der Kalibrierkurve
Man analysiert mindestens dreimal hintereinander jeweils 20 µl jeder einzelnen Kalibrierlösung von 5 µg/100 ml, 6 µg/100 ml, 7 µg/ 100 ml, 8 µg/100 ml und 9 µg/100 ml an Cobalt. Durch Auftragen der um den Leerwert korrigierten Extinktionsmittelwerte jeder einzelnen Kalibrierlösung über der Cobaltmasse pro 100 ml Messlösung wird die Kalibrierkurve erstellt.
6 Berechnen des Analysenergebnisses
Aus der Extinktion der Messlösung wird mit Hilfe der Kalibrierkurve die um den Leerwert korrigierte Cobaltmasse bestimmt.
Die Cobalt-Konzentration in der Probeluft Ca in mg/m³ errechnet sich nach:
Es bedeuten:
Ca | = Massenkonzentration von Cobalt in der Probeluft in mg/m³, |
m | = Die aus der Kalibrierkurve ermittelte und um den Leerwert korrigierte Cobaltmasse in der Messlösung in µg. |
V | = Probeluftvolumen in l. |
7 Beurteilung des Verfahrens
7.1 Präzision
Wegen unterschiedlicher Zusammensetzung und sonstiger unterschiedlicher Eigenschaften der Aerosole in verschiedenen Arbeitsbereichen ist eine allgemein gültige Aussage über die Präzision des Gesamtverfahrens nicht möglich.
7.2 Nachweisgrenze
Die Nachweisgrenze hängt außer von der Qualität der verwendeten Chemikalien von der Geräteausstattung sowie dem Gerätezustand ab.
Unter Routinebedingungen kann 1 ng Cobalt sicher nachgewiesen werden. Dies entspricht bei einem Probeluftvolumen von 250 l einer relativen Nachweisgrenze von 0,02 mg/m³ an Cobalt bei 100 ml Messlösung sowie 20 µl Injektionsvolumen.
7.3 Spezifität
Bei der flammenlosen Atomabsorptionsspektroskopie treten im Gegensatz zur Flammentechnik mehr und stärkere Störungen auf, die unter Umständen nicht leicht zu erkennen sind und damit zu falschen Analysenergebnissen führen können. Quantitative Angaben über die Störungen der Cobaltbestimmung sind gegenwärtig nicht möglich.
8 Hersteller
Partikelfilter: | z.B. Glasfaserfilter MN 85-90 BF, Macherey-Nagel GmbH & Co KG; Düren; |
Papierfilter: | z.B. Schleicher & Schüll GmbH, Dassel; |
Staubsammelgerät: | z.B. V C 25 G Ströhlein GmbH & Co, Düsseldorf; |
Staubsammelkopf: | z.B. BIA-Gesamtstaubsammelkopf, Ströhlein GmbH & Co, Düsseldorf; |
Pumpe: | z.B. Personal Air Sampler P 4000, Du Pont Instruments, Vertrieb in Deutschland : DEHA-Haan & Wittmer GmbH, Friolzheim; |
Präzisionspipetten: | z.B. Eppendorfpipetten 4700 mit Einwegspitzen, Eppendorfer Gerätebau Netheler & Hinz GmbH, Hamburg; |
Atomabsorptionsspektral-Photometer: | z.B. Bodenseewerk Perkin Elmer & Co. GmbH, Überlingen, Beckman Instruments GmbH, München Philips GmbH, Kassel. |
9 Literatur
[ 1] | Analytiker-Taschenbuch, Band 1. Herausgegeben von Kienitz, H., Bock, R., Fresenius, W., Huber, W., Tölg, G. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, S. 149-163; |
[ 2] | Vincent, J.H., und Armbruster, L.: Ann. Occup. Hyg. Vol. 24 , (1981), S. 245-248; |
[ 3] | Coenen, W.: Staub - Reinhalt. Luft 41 (1981), S. 472-479; |
[ 4] | Riediger, G., Tobys, H.-U., und Schwaß, D.: Arbeitshygienische Staubmesstechnik, Staub - Reinhalt. Luft 42 (1982), S. 89; |
[ 5] | VDI-Richtlinie 2265 "Feststellung der Staubsituation am Arbeitsplatz zur gewerbehygienischen Beurteilung". |
03 Probenahme mit Pumpe und Abscheidung auf Partikelfilter, Atomabsorptionsspektrometrie mit Graphitrohrofentechnik (GFAAS) nach Säureaufschluss
Kurzfassung
Mit diesem Verfahren wird die über die Probenahmedauer gemittelte Konzentration von Cobalt und seinen Verbindungen im Arbeitsbereich bestimmt.
Messprinzip: | Mit Hilfe einer Pumpe wird ein definiertes Luftvolumen durch einen Membranfilter gesaugt. Das im abgeschiedenen Aerosol enthaltene Cobalt wird nach Säureaufschluss mittels flammenloser Atomabsorptionsspektrometrie (GFAAS) bestimmt. |
Technische Daten | |
Bestimmungsgrenze: | absolut: 0,44 ng
relativ: 1,8 µg/m3 bei 1,2 m3 Probeluftvolumen, 20 ml Probelösung, Verdünnungsfaktor 4 und 16 µl Injektionsvolumen |
Selektivität: | Die Selektivität des Verfahrens hängt vor allem von der Wahl der Wellenlänge, der Abwesenheit spektraler Störungen und der Minimierung nichtspektraler Störungen ab. In der Praxis haben sich die angegebenen Bedingungen bewährt. |
Vorteile: | Personenbezogene Messungen mit hoher Empfindlichkeit möglich |
Nachteile: | Hoher apparativer und personeller Aufwand; eingeschränkt einsetzbar bei Kurzzeitmessungen |
Apparativer Aufwand: | Probenahmeeinrichtung bestehend aus Pumpe, Gasmengenzähler oder Volumenstromanzeiger, Filterhalter mit Membranfilter.
Aufschlussapparatur, Atomabsorptionsspektrometer mit elektrothermischer Atomisierung (GFAAS). |
1 Geräte, Chemikalien und Lösungen
1.1 Geräte
Für die Probenahme:
Für die Probenvorbereitung :
Abbildung 1: Schematische Darstellung eines Aufschlussgefäßes mit aufgesetztem Kühler
Für die analytische Bestimmung:
Probengefäße
Volumenbereiche:
min. Volumen [µl] | max. Volumen [µl] |
20 | 100 |
30 | 200 |
200 | 1000 |
1000 | 5000 |
1.2 Chemikalien und Lösungen
2 Probenahme
Der Filterhalter wird mit dem Membranfilter bestückt und mit der Pumpe verbunden. Die Probenahme kann stationär oder personengetragen erfolgen. Der Volumenstrom wird zu Beginn der Messung auf 10 l/min eingestellt. Bei zweistündiger Probenahme entspricht dies einem Probeluftvolumen von 1,20 m3. Nach der Probenahme ist der Volumenstrom auf Konstanz zu überprüfen. Ist die Abweichung vom eingestellten Volumenstrom > ± 5 %, wird empfohlen, die Messung zu verwerfen.
3 Analytische Bestimmung
3.1 Probenaufbereitung
Das beaufschlagte Filter wird mit Hilfe einer Keramik-Pinzette gefaltet, in ein 25-ml-Aufschlussgefäß überführt und mit einem Siedestab auf den Boden gedrückt. Anschließend wird mit 10 ml Standard- Säureaufschlussgemisch versetzt.
Das Gefäß wird - mit Luftkühler versehen - im Aluminium-Heizblock-Thermostaten zwei Stunden unter Rückfluss (ca. 125 °C Block-Temperatur) gehalten.
Nach einer Abkühlphase auf ca. 50 °C werden durch den Luftkühler vorsichtig 10 ml Reinstwasser zur Spülung des Kühlers und gleichzeitiger Verdünnung der viskosen Lösung zugegeben.
Zur Homogenisierung wird noch einmal kurz erwärmt. Nach dem Abkühlen werden Luftkühler und Siedestab entfernt, das Aufschlussgefäß mittels Polyethylenstopfen verschlossen und das Volumen der Probelösung abgelesen. Danach wird die Lösung der analytischen Bestimmung zugeführt.
Je Probenserie wird der Blindwert experimentell bestimmt. Dazu wird ein unbeaufschlagter Filter dem gesamten Aufarbeitungsverfahren unterzogen und analysiert. Der so erhaltene Blindwert muss in die Berechnung des Messergebnisses einbezogen werden.
3.2 Instrumentelle Arbeitsbedingungen
Die in Abschnitt 5 angegebenen Verfahrenskenngrößen wurden unter folgenden Gerätebedingungen ermittelt:
Gerät: | Atomabsorptionsspektrometer mit Graphitrohofenanregung (GFAAS) "AAS vario 6 EA" der Firma Analytik Jena, "Mikropipettiereinheit MPE 50" integrierter Umlaufkühler |
Absorption: | 240,7 nm |
Spaltbreite: | 0,2 nm |
Lampenstrom: | 4 mA |
Untergrundkompensation: | Deuteriumlampe |
Messlösung: | ein Aliquot der Probelösung (siehe Abschnitt 3.1) wird mit drei Teilen Reinstwasser verdünnt 5 |
Injektionsvolumen: | 16 µl Messlösung und 5 µl Matrixmodifier (c(Mg) = 2,5 g/l), Injektion und Durchmischung erfolgen durch Autosampler |
Temperatur-/Zeitprogramm:
Programmschritt: | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
Erläuterung: | Injektion | Trocknen | Trocknen | Pyrolyse | Nullabgleich | Atomisierung/ Messung | Ausheizen |
Heizrate [°C/s] | 10 | 5 | 15 | 400 | 0 | 1500 | 3000 |
Ofentemperatur [°C] | 90 | 105 | 120 | 1000 | 1000 | 2200 | 2500 |
Haltezeit [s] | 5 | 30 | 10 | 10 | 5 | 5 | 4 |
Argon-Spülgas | max | max | max | max | min | min | max |
4 Auswertung
4.1 Kalibrierung
Zur Erstellung der Kalibrierfunktion werden aus der Cobalt-Stammlösung 2 (siehe Abschnitt 1.2) mit Hilfe der Mikropipettiereinheit MPE 50 des Autosamplers folgende Kalibrierlösungen mit einem konstanten Injektionsvolumen von 16 µl hergestellt und vermessen. Verdünnung der Stammlösung mit Reinstwasser, die Zugabe des Matrixmodifiers erfolgt automatisch.
Stammlösung 2 [µl]: | 2 | 4 | 6 | 8 | 10 | 12 | 14 | 16 |
Reinstwasser [µl]: | 14 | 12 | 10 | 8 | 6 | 4 | 2 | 0 |
m (Co) [ng]: | 0,1 | 0,2 | 0,3 | 0,4 | 0,5 | 0,6 | 0,7 | 0,8 |
Die Extinktionen werden über die Peakflächen bestimmt und gegen die Konzentration aufgetragen; die Kalibrierfunktion verläuft unter den angegebenen Bedingungen linear.
Durch geeignete Verdünnungsschritte und durch Einsatz weniger empfindlicher Wellenlängen lässt sich der Messbereich erweitern.
4.2 Berechnen des Analysenergebnisses
Für die gemessene Extinktion wird aus der Kalibrierkurve der zugehörige Wert für die Masse in der Probe entnommen. Die Massenkonzentration von Cobalt in der Probeluft errechnet sich wie folgt:
(1) | m = (C - CBl) * V * f |
(2) |
Es bedeuten:
m | Cobaltmasse in der Probe in µg |
C | Cobaltkonzentration der Messlösung in µg/l |
CBl | Cobaltkonzentration in der Blindwertlösung in µg/l |
V | abgelesenes Volumen der Probelösung in l |
f | Verdünnungsfaktor (f = 4, siehe Abschnitt 3.2) |
Cm | Massenkonzentration von Cobalt in der Probeluft in µg/m³ |
VLuft | Probeluftvolumen in m³ |
5 Beurteilung des Verfahrens
5.1 Präzision und Wiederfindungsrate
Je sechs Filter wurden mit drei unterschiedlichen Cobaltmassen dotiert und dem vollständigen Verfahren unterworfen.
Als Ausgangslösung zur Dotierung der Filter diente Cobalt-Stammlösung 1 (siehe Abschnitt 1.2).
Aufdotierte Co-Masse | Konzentration* [mg/m³] L |
Relative Standardabweichung [%] |
12 µg | 0,01 | 2,3 |
120 µg | 0,1 | 1,9 |
240 µg | 0,2 | 1,8 |
* Die Konzentration ergibt sich für zweistündige Probenahme bei einem Volumenstrom von 10 l/min
Wegen der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung und den unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften der Aerosole in verschiedenen Arbeitsbereichen ist keine allgemeingültige Angabe zur Wiederfindungsrate des Gesamtverfahrens möglich.
Die analytische Wiederfindung wird in Bezug auf die oben angegebene Probenvorbereitung gemäß EN 13890 als 100 % definiert (Beschränkung auf die Metalle und Verbindungen, die im angegebenen System löslich sind) [ 2, 3].
Die beschriebene Aufarbeitungsmethode wurde mit zwei definierten Cobaltverbindungen überprüft. 1,6 mg Cobalt-Pulver und 0,4 mg Cobalt(II)oxid wurden in je 80 ml Standardsäureaufschlussgemisch dem vollständigen Aufschlussverfahren unterzogen. In beiden Fällen wurde eine optisch partikelfreie Lösung erhalten. Die nachfolgende quantitative Analyse ergab 96 % bzw. 102 % der berechneten Cobaltkonzentration.
5.2 Bestimmungsgrenze
Die Bestimmungsgrenze wurde in Anlehnung an die DIN EN 32645 nach der Leerwertmethode berechnet [ 4]. Dazu wurde bei zehn cobaltfreien Proben der Mittelwert der durch die eingesetzten Filter, Reagenzien und Gefäße verursachten Blindwerte und die zugehörige Standardabweichung ermittelt. Die Bestimmungsgrenze lässt sich dann nach folgender Formel berechnen:
Bestimmungsgrenze in der Messlösung | [µg/l] | 27,3 |
Mittlerer Blindwert in der Messlösung | [µg/l] | 15,3 |
Standardabweichung der Blindwerte in der Messlösung | [µg/l] | 1,2 |
Bestimmungsgrenze absolut | [ng] | 0,44 |
Bestimmungsgrenze in der Probeluft | [µg/m³] | 1,82 |
Probeluftvolumen | [m³] | 1,2 |
Volumen der Probelösung | [ml] | 20 |
Verdünnungsfaktor | 4 |
5.3 Selektivität
Die Selektivität des Verfahrens hängt vor allem von der Wahl der Wellenlänge, der Abwesenheit spektraler Störungen durch Ruthenium ab. Die angegebenen Bedingungen haben sich in der Praxis bewährt [ 5].
6 Literatur
[ 1] | B. Welz, M. Sperling, Atomabsorptionsspektrometrie; Wiley-VCH, Weinheim 1999 |
[ 2] | DIN EN 482 Arbeitsplatzatmosphäre; Allgemeine Anforderungen an Verfahren für die Messung von chemischen Arbeitsstoffen; Berlin 1994 |
[ 3] | EN 13890 Workplace atmospheres - Procedures for measuring metals and metalloids in airborne particles - Requirements and test method; Berlin 2003 |
[ 4] | DIN EN 32645 Chemische Analytik; Nachweis-, Erfassungs- und Bestimmungsgrenze; Beuth Verlag GmbH, Berlin 1994 |
[ 5] | K. Doerffel, K. Eckschlager, Optimale Strategien in der Analytik; Harri Deutsch, Thun 1981 |
_______________
1) | Superschnelle Aufheizung des Graphitrohres auf die vorgewählte Atomisierungstemperatur. Mit dieser Messart werden für Cobalt höhere Empfindlichkeiten erreicht. |
2) | Nach Angaben des Geräteherstellers. |
3) | Herkömmliche Siedestäbe lassen sich nicht rückstandsfrei reinigen |
4) | Perfluoralkoxy-Copolymer |
5) | Eine Verdünnung 1:4 ist in der Regel für eine störungsfreie Messung ausreichend. Sollte die Matrix der Messlösung noch zu konzentriert sein, so muss stärker verdünnt werden. |
ENDE | |
(Stand: 14.08.2019)
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