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Regelwerk, Abfall, LAGA

LAGa EW 98 - Richtlinie für das Vorgehen bei physikalischen und chemischen Untersuchungen von Abfällen, verunreinigten Böden und Materialien aus dem Altlastenbereich
- Mitteilung der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) 33 -

Stand: September 2017
Vom 22.01.2018
(Quelle: laga-online.de)



Archiv: 1998, 2002

Herstellung und Untersuchung von wässrigen Eluaten - Kurzbezeichnung: EW 98

Die Richtlinie wurde durch die damalige LAGA-AG "Analysenmethoden" erarbeitet und unter top 12 der 70. LAGa am 10./11.03.1998 ( EW 98 S) und top 22 der 78. LAGa am 11./12.03.2002 ( EW 98 T und EW 98 p) verabschiedet. Die ACK hat der Veröffentlichung zugestimmt. Die Richtlinie wurde als LAGA-Mitteilung 33 veröffentlicht.

Anhand der Überprüfung durch das LAGa Forum Abfalluntersuchung wurde vom ATa auf seiner 79. Sitzung am 19./20.06.2012 (top 5.4) festgestellt, dass die EW 98 S (Standardverfahren) nicht mehr dem Stand der Untersuchungstechnik entspricht. Die 99. LAGa am 26.09.2012 (top 3.5) hat daher die EW 98 S zurückgezogen.

Anhand der Überprüfung durch das LAGa Forum Abfalluntersuchung wurde vom ATa auf seiner 79. Sitzung am 19./20.06.2012 (top 5.4) festgestellt, dass die EW 98 S (Standardverfahren) nicht mehr dem Stand der Untersuchungstechnik entspricht. Die 109. LAGa am 20.09.2017 (top 5.2) hat daher die EW 98 T zurückgezogen.

1.0 Vorbemerkungen

Das vorliegende Arbeitsblatt soll ein praxisbezogener Leitfaden für die Durchführung von Elutionstests sein, die im Zusammenhang mit der Verwertung oder Beseitigung von Abfällen, verunreinigten Böden und Materialien aus dem Altlastenbereich angewendet werden. Das ursprünglich in Kapitel 3 beschriebene Verfahren ( EW 98 S) ersetzt die alte LAGA-Richtlinie EW 77 "Richtlinie für das Vorgehen bei physikalischen und chemischen Untersuchungen im Zusammenhang mit der Beseitigung von Abfällen. Die EW 98 S wurde durch Beschluss der 99. LAGa zurückgezogen. Stattdessen ist das Untersuchungsverfahren DIN EN 12457-4 zu verwenden.

Als Elution wird die Auswaschung von Stoffen mit einem Elutionsmittel (Eluens) aus Feststoffen bezeichnet. Dabei kommt es zu einem Stoffübergang aus der festen Phase in die flüssige, meist wäßrige Phase, die das Eluat darstellt. Das Arbeitsblatt behandelt im vorliegenden Teil Elutionsverfahren mit abfallrechtlichem Bezug, die in der Versatzverordnung und in der DepV zitiert werden. Darunter fallen die Elutionen in Anlehnung an das Trogverfahren und die Bestimmung der Pufferkapazität (ANC) gemäß pH-stat-Verfahren.

Die Bestimmung der unter den jeweiligen Verfahrensbedingungen eluierbaren Stoffanteile dient der Abschätzung des kurz- und längerfristigen Elutionsverhaltens der zu untersuchenden Inhaltsstoffe. Über lange Zeiträume ablaufende Verwitterungs- und Lösungsprozesse können derzeit mit keinem Verfahren simuliert werden. Bei den aufgeführten Elutionsverfahren handelt es sich um Konventionsverfahren, die durch Standardisierung der Elutionsbedingungen den Vergleich der Eluierbarkeit verschiedener Materialien ermöglichen.

Das gesamte Gefährdungspotential, das von Abfällen, verunreinigten Böden und Materialien aus dem Altlastenbereich ausgeht, ist aus den Analysenwerten des Eluates alleine nicht zu ermitteln. Zusätzlich sind neben standortspezifischen Faktoren insbesondere die Gesamtgehalte der Kontaminanten im Feststoff zu berücksichtigen. Hierzu wird auf die einschlägigen Regelwerke verwiesen. In zahlreichen Regelwerken wird als Standardelutionsverfahren die Elution nach der LAGA-Richtlinie EW 77 in Anlehnung an DIN 38414 S4 vorgeschrieben. Inzwischen ist das Verfahren DIN EN 12457-4 verbindlich vorgegeben. Bei diesem Verfahren wird die Eluierbarkeit eines Feststoffes mit Wasser bei dem sich einstellenden pH-Wert bestimmt.

Zur Prüfung der Eluierbarkeit bestimmter grobstückiger Materialien ist das Trogverfahren EW 98 T (Kapitel 4) entwickelt worden. Es wird in den Technischen Regeln der LAGa z.B. für pechhaltigen Straßenaufbruch vorgeschrieben. Die EW 98 T wurde durch Beschluss der 109. LAGa zurückgezogen. Stattdessen ist das Untersuchungsverfahren DIN EN 1744-3 zu verwenden.

Analog dem Standardelutionsverfahren werden die Materialien mit Wasser eluiert, jedoch wird beim Trogverfahren nicht das Elutionsgefäß, sondern lediglich das Wasser bewegt. Eine mechanische Beanspruchung des Materials wird somit weitgehend vermieden.

Im Gegensatz zum Standardelutionsverfahren DIN EN 12457-4 findet die Elution beim pH-stat-Verfahren EW 98 p (Kapitel 5) bei einem definierten pH-Wert (z.B. pH 4 bzw. pH 11) statt."Das pH-stat-Verfahren kann Hinweise auf die Art und die Eintrittswahrscheinlichkeit des "worst case" der Sickerwasserentwicklung in Abhängigkeit des pH-Wertes und der Säure- bzw. basenneutralisationskapazität des Feststoffes geben"[ Obermann, 1992].

2.0 Allgemeines zur Elution

Bei Eluatuntersuchungen nach den hier beschriebenen Verfahren ist das Material im Originalzustand zu untersuchen. Es soll nicht getrocknet und nur dann zerkleinert werden, wenn dies aus fachlichen Gründen notwendig wird (siehe Kapitel 3.3 bzw. 5.3).

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