umwelt-online: Anforderungen an die Güteüberwachung und den Einsatz von Hausmüllverbrennungsaschen im Straßen- und Erdbau (2)
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Baustoff: Hausmüllverbrennungs-Asche(HMVa II) |
Anlage 2 |
lfd. Nr. |
Einsatz V e r w e r t u n g s g e b i e t e | ||||||||||||
Außerhalb wasserwirtschaft- lich bedeutender u. empfindlicher sowie hydrogeologisch sensitiver Gebiete (Spalten 2-7) |
Innerhalb wasserwirtschaftlich bedeutender und empfindlicher sowie hydrogeologisch sensitiver Gebiete |
||||||||||||
Porengrundwas- serleiter und wenig durchlässige Kluftgrundwas- serleiter ohne ausreichende Deckschichten |
gut durchlässige Kluftgrundwas- serleiter einschl. Karstgrundwas- serleiter ohne ausreichende Deckschichten |
20 m breite Randstreifen an kleinen Gewäs- sern: Hoch- wasser-Re- tentionsräume |
WSG III B
HSG IV |
WSG III A
HSG III |
Bereich zum Schutz der Gewässer nach Landes- planungsrecht |
||||||||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | |||||||
GW< 1 GW>0,1 |
GW>0,1 | GW< 1 GW>0,1 |
GW>1 | GW< 1 GW>0,1 |
GW>1 | GW< 1 GW>0,1 |
GW>1 | GW< 1 GW>0,1 |
GW>1 | GW< 1 GW>0,1 |
GW>1 | ||
STRAßENOBERBAU | |||||||||||||
1 | ToB unter wasserundurchlässiger Deckschicht (Asphalt, Beton, Pflaster mit abgedichteten Fugen) | ||||||||||||
+ | + | - | + | - | - | + | - | (+) | - | - | - | - | |
2 | ToB unter teildurchlässiger Deckschicht (Pflaster, Platten) | ||||||||||||
- | H | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | |
3 | ToB unter wasserdurchlässiger Deckschicht (Rasengittersteine, Deckschicht ohne Bindemittel) | ||||||||||||
- | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | |
4 | Tragschicht bitumengebunden | ||||||||||||
+ | + | + | + | + | + | + | + | + | - | + | - | + | |
5 | Tragschicht hydraul. gebunden | ||||||||||||
+ | + | + | + | + | + | + | + | + | - | - | - | - | |
6 | Decke bitumen- oder hydraul gebunden | ||||||||||||
/ | / | / | / | / | / | / | / | / | / | / | / | / | |
7 | Deckschicht ohne Bindemittel | ||||||||||||
- | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | |
8 | Einsatz lfd. Nr. 1,4,5,6 in Straßen mit Entwässerungsrinnen | ||||||||||||
D | D | D | D | D | D | D | D | D | D | D | D | D | |
ERDBAU | |||||||||||||
9 | Unterbau unter Asphalt oder Beton (einschl. Fundament-/Bodenplatten) | ||||||||||||
+ | + | + | + | - | + | - | - | (+) | - | - | - | - | |
10 | Unterbau bis 1 m mit kulturf. B. | ||||||||||||
- | + | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | |
11 | Damm gemäß Bild 1 | ||||||||||||
+ | + | + | + | - | - | - | - | - | - | - | - | - | |
12 | Damm gemäß Bild 2 | ||||||||||||
+ | + | + | + | + | + | - | - | C | - | - | - | - | |
13 | Damm gemäß Bild 3 | ||||||||||||
+ | + | + | + | - | + | - | - | - | - | - | - | - | |
14 | Lärmschutzwall mit kulturf. B. | ||||||||||||
- | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | |
15 | Lärmschutzwall gem. Bild 4 od. 5 | ||||||||||||
+ | + | + | + | - | B | - | - | - | - | - | - | - |
Anhang:
Abkürzungen, Definitionen und Erläuterungen zu Anlage 1 und 2
1 Verwertungsgebiete
Zu Spalte 2: Porengrundwasserleiter und wenig wasserdurchlässige Kluftgrundwasserleiter ohne ausreichende Deckschichten
Wenig wasserdurchlässige Kluftgrundwasserleiter sind
Anhaltspunkte über die Gesteinsverteilung von Porengrundwasserleitern und wenig wasserdurchlässigen Kluftgrundwasserleitern liefert die Karte der Grundwasserlandschaften des geologischen Dienstes NRW. Detailinformationen sind den geologischen Detailkarten zu entnehmen. In Zweifelsfällen sind örtliche Untersuchungen vorzunehmen.
Nicht ausreichende Deckschichten sind natürliche Deckschichten mit einer Mächtigkeit <1 m und einem kf-Wert > 10-7 m/s oder mit einer Mächtigkeit von <0,5 m und einem kf-Wert > 10-8 m/s
Anhaltspunkte über die kf-Werte in den oberen zwei Metern der Böden liefern die Bodenkarten (Maßstab 1:50000) des geologischen Dienstes NRW. Detailinformationen sind den geologischen Detailkarten zu entnehmen. In Zweifelsfällen sind örtliche Untersuchungen vorzunehmen.
Zu Spalte 3: Gut wasserdurchlässige Kluftgrundwasserleiter einschließlich Karstgrundwasserleiter ohne ausreichende Deckschichten
Gut wasserdurchlässige Kluftgrundwasserleiter einschließlich Karstgrundwasserleiter sind
Anhaltspunkte über die Gesteinsverteilung von gut wasserdurchlässigen Kluftgrundwasserleitern einschl. Karstgrundwasserleitern liefert die Karte der Grundwasserlandschaften des geologischen Dienstes NRW. Detailinformationen sind den geologischen Detailkarten zu entnehmen. In Zweifelsfällen sind örtliche Untersuchungen vorzunehmen.
Zu Spalte 4: 20 m breite Randstreifen an kleinen Gewässern; Hochwasser-Retentionsräume
Kleine Gewässer sind Gewässeroberläufe mit einem oberirdischen Einzugsgebiet von< 5 km2. Die Größe der Gewässer ist den Stationierungskarten des Landesumweltamtes NRW (1:25000) sowie dem zugehörigen Tabellenwerk "Gebietsbezeichnung und Verzeichnis der Gewässer in NRW" zu entnehmen.
Straßenseitengräben zählen hier nicht zu den Gewässern.
Beim Einsatz der hier angesprochenen Mineralstoffe im Straßenbau innerhalb eines 20 m breiten Randstreifens parallel zu den kleinen Gewässern sind die in den Anlagen 1 bis 10 eingetragenen Anforderungen zu beachten. Kreuzungen zwischen Straßen und Gewässern sind ausgenommen.
Hochwasser-Retentionsräume sind Gebiete, die zur Rückhaltung von Hochwasserabflüssen dienen.
Zu Spalte 5: WSG III B, HSG IV
WSG III B: Schutzzone III B von festgesetzten oder geplanten Trinkwasserschutzgebieten
HSG IV: Schutzzone IV gegen qualitative Beeinträchtigungen von festgesetzten oder geplanten Heilquellenschutzgebieten
Festgesetzte WSG und HSG werden in den Amtsblättern der Bezirksregierungen veröffentlicht.
Geplante WSG und HSG sind bei den unteren Wasserbehörden (Kreise und kreisfreie Städte) und den zuständigen Staatlichen Umweltämtern NRW zu erfragen.
Zu Spalte 6: WSG III A, HSG III
WSG III A: Schutzzone III a von festgesetzten oder geplanten Trinkwasserschutzgebieten
HSG III: Schutzzone III gegen qualitative Beeinträchtigungen von festgesetzten oder geplanten Heilquellenschutzgebieten
Zu Spalte 7: Bereich zum Schutz der Gewässer nach Landesplanungsrecht
Nach Landesplanungsrecht können solche Gebiete noch zu Wasserschutzgebieten erklärt werden. Hinsichtlich Flächengröße und Schutzwürdigkeit entsprechen sie den Schutzzonen III a von Trinkwasserschutzgebieten. Die Lage der künftigen Fassungsanlage ist noch frei wählbar. Diese Gebiete sind in den Gebietsentwicklungsplänen der Bezirksregierungen ausgewiesen.
Unterspalten 1 bis 7: Gw >0,1< 1; Gw >1
Gw >0,1< 1: Abstand zwischen höchstem zu erwartenden Grundwasserstand und Planum/Schüttkörperbasis zwischen mehr als 0,1 m und 1 m. Wichtig ist hier, dass der eingebaute Stoff dauerhaft oberhalb des höchsten Grundwasserstandes liegt.
Gw> 1: Abstand zwischen höchstem zu erwartendem Grundwasserstand und Planum/Schüttkörperbasis von mehr als 1 m.
Der höchste zu erwartende Grundwasserstand im Bereich einer Baumaßnahme ergibt sich aus den langjährigen Messungen des Landesgrundwasserdienstes NRW anhand der verfügbaren Messstellen im Umfeld. Auskunft geben die zuständigen Staatlichen Umweltämter.
2 Einsatz
Lfd. Nr. 1 bis 3: ToB
ToB: Tragschicht ohne Bindemittel
Lfd. Nr. 8: Einsatz lfd. Nr. 1, 4, 5, 6 in Straßen mit Entwässerungsrinnen
Gemeint sind hier z.B. Stadtstraßen. Die Eintragungen in dieser Zeile ergeben sich aus den Eintragungen in den lfd. Nrn. 1, 4, 5 und 6.
Lfd. Nr. 10: Unterbau bis 1 m mit kulturfähigem Boden
Lfd. Nr. 14: Lärmschutzwall mit kulturfähigem Boden
Der kulturfähige Boden nach lfd. Nr. 10 und 14 muss die Anforderungen an die Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht gemäß § 12 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung, insbesondere die Vorsorgewerte (in mg/kg Trockenmasse) des Anhanges 2, Nr. 4 in Verbindung mit den Anwendungsregelungen einhalten:
Bodenart | Cadmium | Blei | Chrom | Kupfer | Quecksilber | Nickel | Zink |
Ton Lehm/ | 1,5 | 100 | 100 | 60 | 1 | 70 | 200 |
Schluff | 1 | 70 | 60 | 40 | 0,5 | 50 | 150 |
Sand | 0,4 | 40 | 30 | 20 | 0,1 | 15 | 60 |
Böden. | polychlorierte Biphenyle (PCB6) |
Benzo(a)pyren | polycycl. arom Kohlenwasserstoffe. (PAK16) |
Humusgehalt >8% | 0,1 | 1 | 10 |
Humusgehalt< 8% | 0,05 | 0,3 | 3 |
3 Eintragungen
+: | Zugelassen | ||
-: | Nicht zugelassen | ||
A | (betr. Spalten 1): | ||
Zugelassen auf Porengrundwasserleitern und wenig wasserdurchlässigen Kluftgrundwasserleitern (entsprechend Erläuterungen zu Spalte 2). | |||
B | (betr. Spalte 3): Zugelassen auf folgenden paläozoischen Karstgrundwasserleitern: | ||
Devonische Massenkalke | |||
Wülfrather Massenkalk | von Velbert bis Wülfrath | ||
Massenkalkzug Heiligenhaus | Heiligenhaus | ||
Wuppertaler Massenkalk | von Mettmann über Wuppertal bis Schwelm | ||
Attendorn-Elsper Doppelmulde (Massenkalk) | Attendorn, Finnentrop, Lennestadt | ||
Warsteiner Massenkalk | Warstein, Suttrop, Kallenhardt | ||
Briloner Massenkalk | zwischen Altenbüren, Brilon, Alme, Bleiwäsche und Madfeld | ||
Remscheid-Altenaer Sattel (Massenkalk) | zwischen Hagen und Hönnetal (Hagen, Hohenlimburg, Lethmathe, Iserlohn, Hemer, Volkringhausen, Balve, Garbeck, Höveringhausen) |
||
Sötenicher Mulde(Dolomit) | Sötenich, Marmagen, Urft, Nöthen, Arloff | ||
Blankenheimer Mulde (Massenkalk und Dolomit) | Kronenburg, Dahlem, Schmidtheim, Blankenheim, Tondorf, Buir | ||
Dollendorfer Mulde (Massenkalk) | von Landesgrenze über Ripsdorf, Lommersdorf bis Landesgrenze | ||
Kalkzüge Aachen-Stolberg(Kohlenkalk) | Aachen bis Haaren/Landesgrenze, Kornelimünster, Stolberg, Hastenrath | ||
C | (betr. Spalte 5): Zugelassen auf Porengrundwasserleitern und wenig wasserdurchlässigen Kluftgrundwasserleitern (entsprechend Erläuterungen zu Spalte 2) im Abstand von mindestens 1 km zur Fassungsanlage |
||
D | (betr. lfd. Nr. 8): Zugelassen wie in den lfd. Nrn. 1, 4, 5, 6 ausgeführt. |
||
H | (betr. lfd. Nr. 2): Verdichtungsgrad der ToB> 103%, Gefälle (Quer- oder Längsgefälle) der Pflasterdecke oder des Plattenbelags >3 5%, Fugenbreite< 5 mm. |
||
K | (betr. lfd. Nr. 7): Zugelassen außerhalb von Wohngebieten. |
||
( ) | (= Klammern, betr. Spalten 5, 6, 7): | ||
Während der Bauphase darf die offene Fläche folgende Werte nicht überschreiten: | |||
WSG III B/HSG IV: | (Spalte 5) 5000 m2 | ||
WSG III A/HSG III: | (Spalte 6) 2000 m2 | ||
Bereiche zum Schutz der Gewässer nach Landesplanungsrecht: | (Spalte 7) 2000 m2 |
Tabelle 1: Im Werk hergestellte Gemische aus guteüberwachten Mineralstoffen Anteil der
Mineralstoffkomponenten in M.-%1) | ||||||||
Gemisch-Nr. | HOS2) | LDS | EOS | RCL | HMVA | WB | SKG | SFA |
1 | 30 | 70 | ||||||
2 | 50 | 50 | ||||||
3 | 70 | 30 | ||||||
4 | 30 | 70 | ||||||
5 | 80 | 20 | ||||||
1) Abweichungen von bis zu 10 M.-% im fertigen Baustoffgemisch sind zulässig. 2) HOS kann ganz oder teilweise durch Hüttensand oder Kupolofenschlacke ersetzt werden. |
Tabelle 2: Im Rahmen der Eigenüberwachung durchzuführende wasserwirtschaftliche Prüfungen
HMVA | ||
eine Untersuchung je Produktionsmonat(e) | I | II |
Kenngrößen | 2 | 1 |
pH, el. Leitf. , Cl, SO4, Cu, Pb |
Tabelle 3: Zulässige Abweichungen vom Bezugsverfahren
Nr. | Kenngröße | Zulässige Abweichung (+1-) |
1 | pH-Wert | 5 % |
2 | El. Leitfähigkeit | 5 % |
3 | Chlorid | 30 % |
4 | Sulfat | 30 % |
5 | Blei | 30 % |
6 | Kupfer | 30 % |
Tabelle 4 a: Im Rahmen des Eignungsnachweises und der Güteüberwachung einzuhaltende wasserwirtschaftliche Merkmale - Eluatwerte
HMVa I | HMVa II | ||
Kenngröße | Dimension | ||
pH-Wert1) | 7-13 | 7-13 | |
el. Leitfähigkeit | µ S/cm | 2000 | 5000 |
Chlorid | mg/1 | 50 | 250 |
Sulfat | mg/l | 200 | 600 |
DOC | mg/l | 3 | 3 |
Blei | µg/l | 50 | 50 |
Cadmium | µg/l | 5 | 5 |
Chrom VI2 | µg/l | 50 | 50 |
Kupfer | µg/l | 300 | 300 |
Quecksilber4 | µg/l | 1 | 1 |
Zink | µg/l | 300 | 300 |
1) kein Grenzwert 2) Wert gilt als eingehalten, wenn Chrom gesamt< dem angegebenen Grenzwert 3) zur Erfahrungssammlung zu bestimmen 4) nur beim Eignungsnachweis zu bestimmen |
Tabelle 4 b: Im Rahmen des Eignungsnachweises und der Güteüberwachung einzuhaltende wasserwirtschaftliche Merkmale - Feststoffwerte
Kenngröße | HMVa I | HMVa II | |
TOC | Masse-% | 3 | 3 |
EOX | mg/kg | 3 | 3 |
Tabelle 5: Zulässige Überschreitungen
Kenngrößengruppe | Grenzwert gem. Tab. 4a / 4b | Zulässige Überschreitung in % | Grenzwert gem. Tab. 4a / 4b | Zulässige Überschreitung in % | |
1 | Sulfat Chlorid |
< 150 |
10 |
>150 >150 |
5 5 |
2 | El. Leitfähigkeit | >1000 | 5 | ||
3 | Metalle/Metalloide | < 100 | 20 | >100 | 10 |
4 | TOC EOX |
3 | 10 |
Bild 1: Damm, Anspritzung mit Bitumenemulsion und Abdeckung mit kulturfähigem Boden
Bild 2: Damm, Abdeckung mit natürlichem/kulturfähigem Boden
Bild 3: Damm, Anspritzungen mit Bitumenemulsion und Abdeckung mit natürlichem/kulturfähigem Bodem
Bild 4: Lärmschutzwall, Anspritzung mit Bitumenemulsion und Abdeckung mit natürlichem/kulturfähigem Boden
Bild 5: Lärmschutzwall, Abdeckung mit bedingtem Boden und natürlichem/kulturfähigem Boden
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ENDE | ![]() |
(Stand: 20.09.2023)
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