umwelt-online: Vergleichende Bewertung der biologischen Wirksamkeit verschiedener ionisierender Strahlungen (7)
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Tab. 4.7b): Mittlere relative biologische Wirksamkeit RBWav für einen menschlichen Körper, berechnet in Abhängigkeit von der Energie der einfallenden Neutronen bei ROT-Bestrahlung, für verschiedene Werte von RBWn sowie Quotient r nach Gl. ( 4.4) für Neutronenenergien<; 1 MeV.

Neutron-
enenergie
MeV
Relativer Dosisanteil
der
γ -Komponente
(Mittelwert) f
γ
RBWav
für RBWn=
Quotient r
für RBWa=
15 25 35 15 25 35
thermisch 0,925 2,1 2,8 3,6 0,137 0,112 0,101
0,001 0,920 2,1 2,9 3,7 0,142 0,117 0,107
0,005 0,907 2,3 3,3 4,2 0,154 0,129 0,119
0,01 0,891 2,5 3,6 4,7 0,169 0,145 0,135
0,02 0,867 2,9 4,2 5,5 0,191 0,168 0,158
0,05 0,802 3,8 5,8 7,7 0,251 0,230 0,221
0,1 0,719 4,9 7,7 10,5 0,329 0,309 0,301
0,2 0,584 6,8 11,0 15,1 0,455 0,439 0,432
0,5 0,375 9,8 16,0 22,3 0,650 0,640 0,636
1 0,236 11,7 19,3 27,0 0,779 0,773 0,770
2 0,125    
5 0,050    

In Ergänzung zu dieser vereinfachten Darstellung ist noch anzumerken, dass bei Bestrahlung mit externen Neutronen auch schon in den Körpern von Maus und Ratte sekundäre Photonen entstehen - allerdings in erheblich geringerem Umfang als im menschlichen Körper -, was dazu führt, dass im Prinzip die Korrektur et-was geringer ist als in Tab. 4.7b angegeben, wenn man nur von Tierdaten ausgeht. Dieser Effekt sollte bei genauen Umrechnungen von RBWn nach RBWav nicht vernachlässigt werden.

Das wichtigste Ergebnis dieser Betrachtung ist, dass im Bereich unterhalb von 1 MeV Neutronenenergie eine unmodifizierte Übertragung der RBW-Werte aus Untersuchungen an kleinen Tieren (Mäuse, Ratten) auf den Menschen zu einer erheblichen Überschätzung der RBWav-Werte für die externe Exposition von Menschen führen würde. Das sollte bei der Festlegung von wR-Werten unbedingt beachtet werden. In ICRP 60 ist dies nur teilweise geschehen.

4.6 Überlegungen zur Festsetzung von wR -Werten für Neutronen

4.6.1 wR -Werte für Neutronen nach ICRP 60

Die wR-Werte für Neutronen beziehen sich auf das externe Neutronenfeld, d. h. auf die in einen Körper einfallenden Neutronen und ihre Energieverteilung. Sie berücksichtigen im Prinzip alle im niedrigen Dosisbereich auftretenden stochastischen Schäden, im Wesentlichen jedoch die Tumorinzidenz bzw. -mortalität und mit geringerem Gewicht die genetischen Schäden.

Wegen des Fehlens epidemiologischer Daten werden zur Ermittlung von wR -Werten im Prinzip alle strahlenbiologischen Untersuchungen zur Krebserzeugung, zur Lebenszeitverkürzung und zu genetischen oder anderen zellulären Effekten mit Neutronenstrahlung herangezogen und mit der Wirkung von Photonenstrahlung in Relation gesetzt. Es liegt nahe, den Untersuchungen zur Karzinogenese an Tieren (überwiegend an Mäusen und Ratten) ein höheres Gewicht beizumessen als den strahlenbiologischen Untersuchungen an einzelnen Zellen. Deshalb werden im Wesentlichen die Daten aus diesen Untersuchungen zur Festlegung eines wR-Wertes herangezogen.

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